Position der Landeselternvertretung zu der verbindlichen Einführung jahrgangsübergreifender Klassenstrukturen

Die Landeselternvertretung erhält jeden Tag Briefe aus Grundschulen, die sich mit der verbindlichen Einführung jahrgangsübergreifender Klassenstrukturen in der Schuleingangsphase (Klassenstufen 1 und 2) befassen.

Wir begrüßen die flexible Schuleingangsphase, in der jeder Schüler individuell lernen kann. Die flexible Schuleingangsphase beschreibt die Möglichkeit des Kindes, den Übertritt in Klasse 3 nach einem oder bis zu drei Schuljahren zu erreichen. Diese ist ein positiver Fortschritt in der Thüringer Bildungslandschaft.

Die mit der neuen Schulordnung geplante verbindliche Einführung der Jahrgangsmischung sehen wir jedoch sehr kritisch. Schule hat sich im Rahmen der „ Eigenverantwortlichen Schule“, konzeptionell, strukturell und individuell auf den Weg begeben. Die Eigenverantwortlichkeit bedeutet, dass sich jede Schule entsprechend ihrer Rahmenbedingungen, die sehr unterschiedlich sind, mit dem Lehren und Lernen auseinandersetzt. Er beschreibt eine stete Auseinandersetzung im Kontext der Bildungsaufgaben, dem Anspruch eines Kindes auf bestmögliche Bildung.

Insoweit sollte jede Schule durch Beschluss der Schulkonferenz die Möglichkeit haben, sich für gemischte Klassen entscheiden zu können.

Positive Beispiele, wie im Projekt BeSTe, belegen, dass dies erfolgreich sein kann. Genauso liegen aber auch Erfahrungsberichte vor, die belegen, dass mit jahrgangshomogenen Klassen überdurchschnittliche Erfolge erzielt werden können und trotzdem individuell gefördert wird.

Die Landeselternvertretung der Grundschulen fordert für die Schuleingangsphase, dass sich Schulen individuell ausrichten und entwickeln können.

Am Dienstag, den 05.04.2011 wird der mdr voraussichtlich ein Thüringen Journal dieser Frage widmen.

Mit freundlichen Grüßen

Sylke Wolf

Landeselternsprecherin Grundschule