Gemeinsame Erklärung der Landeselternvertretung und Landesschülervertretung in Thüringen

Lernen am anderen Ort ist wichtiger Bestandteil des Unterrichts

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Die Landesvertretungen der Eltern und Schüler verurteilen die vorgenommenen Kürzungen der Mittel für Maßnahmen des Lernens am anderen Ort.

Lernen am anderen Ort, was umgangssprachlich oft unzutreffend mit Klassenfahrten gleichgesetzt wird, ist ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts. Es handelt sich gerade nicht allein um Fun und Action, sondern um Wissens- und Kompetenzvermittlung außerhalb des Schulgebäudes.

So fallen alle Exkursionen, Museums- und Theaterbesuche, Sprachreisen und Sportveranstaltungen darunter. Ebenso eingeschlossen sind Veranstaltungen der Berufs- und Studienorientierung in Betrieben, Hochschulen und Messen.

Insoweit sind diese Veranstaltungen unabdingbar, um die Herausforderungen unseres Landes in Wirtschaft und Politik heute und in Zukunft meistern zu können.

Die Landesvertretungen der Eltern und Schüler haben von den Etatkürzungen erst über die Elternversammlungen zum Schuljahresbeginn erfahren. Die notwendige vorherige Einbindung durch das zuständige Bildungsministerium fand nicht statt. Wir sehen hierin einen eklatanten Verstoß gegen gesetzlich verbriefte Mitbestimmungsrechte und ein mangelndes Demokratieverständnis der Verantwortlichen.

Die Landesvertretungen der Eltern und Schüler haben sich sofort nach Erhalt der Information an Frau Ministerin Dr. Klaubert und im Rahmen des Landesschulbeirates an Frau Staatssekretärin Ohler gewandt und folgende Forderungen erhoben:

  1. Die den Schulen zur Verfügung stehenden Mittel für Lernen am anderen Ort sind sofort auf das Vorjahresniveau anzuheben.
  2. Das Bildungsministerium ist aufgefordert, mit den Lehrern, Eltern und Schülern eine Analyse zur Weiterentwicklung des Lernens am anderen Ort vorzunehmen. Dies hat unter den Gesichtspunkten Planungssicherheit für die Schulen und Beseitigung von bürokratischen Hemmnissen der Abrechnung zu erfolgen.
  3. In der aktuellen Haushaltsdebatte sind weitere Mittel über das Niveau des Jahres 2014 einzustellen, da nach unserer Kenntnis davon auszugehen ist, dass bereits in den vergangen Jahren Kosten nicht abgerechnet oder Veranstaltungen nicht durchgeführt wurden, da es an organisatorischen Voraussetzungen (z. B. Lehrermangel) fehlte.

Seitens des Ministeriums wurde erklärt, dass Frau Ministerin Dr. Klaubert sich der Frage als „Chefinsache“ angenommen habe und nach Lösungen suche.

 

Roul Rommeiß                                                                                    Maximilian Reichel-Schindler

Gemeinsamer Landeselternsprecher                                                  Vorsitzender Landesschülervertretung

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