LEV - Pressespiegel für Thüringer Eltern / 2007-02...
LEV - Pressespiegel für Thüringer Eltern / 2007-02-01/02
Werte Leser,

Lassen Sie sich nicht durch meine Anfängerfehler verschrecken. Es wird
besser. Die Mails lassen sich wegen der Links nur in HTML verfassen.
Hier suche ich noch nach Alternativen, keine Frage. Diesmal ist es
leider besonders umfangreich geworden. Das lag am Stau, der für mich
durch die letzten ereignisreichen Tage entstand. 

Nutzen Sie das Inhaltsverzeichnis und zum Glück, das Wochenende ist lang
;-) - bleiben sie am Ball,
Ihr Sören G. Prüfer

Anhänge:
o Resolution der Fachtagung der Ausschüsse der Realschulen und der
Gesamtschulen am 26.-28.01. 2007 in Eisenach 
-> Arme Kinder 1.2.07.pdf

o Pressemitteilung des Grundschulverbandes zum Zusammenhang von
Kinderarmut und Bildungsgerechtigkeit, den der Verband zum Titelthema
seiner neuesten Mitgliederzeitschrift gemacht hat. Er legt ein
Aktionsprogramm gegen Bildungsarmut vor. 
-> Resolution_Eisenach.pdf

o Pressemitteilung der Linkspartei.PDS-Fraktion im Thüringer Landtag vom
01.02.2007 
-> PM010207a.doc

o 2007-02-01 / MAIL / Betreff: Initiative
From: Thomas Weiss 

Liebe Elternvertreter,
zur Ihrer Information sende ich Ihnen die Initiative und das
entsprechende Anschreiben. Wünschen wir uns gutes Gelingen! 

Beste Grüße,
Thomas Weiß

-> "Anschreiben zur Initiative Sek II 01Feb07.doc"
-> "Gymnasiale Oberstufe wird reformiert_PM 1Feb07.doc"
-> "Initiative Sek II_2007Feb01_Ministerium.doc"

o Plattform Ernaehrung und Bewegung e.V.
[plattform@ernaehrung-und-bewegung.de] vom 15. Januar 2007 
-> afz.png
-> Ernährungsumschau.png 
2007-02-01 / OTZ / Fusion der Schulämter erschwert Elternarbeit
Fusion der Schulämter erschwert Elternarbeit

Dr. Jörg VogelOlaf Lux
Dr. Jörg VogelOlaf Lux
Brief aus Jena an Minister Goebel
Jena (OTZ/Groß). Sehr verärgert sind die Jenaer Elternvertreter über das Thüringer Kultusministerium. Grund ihres Unmuts ist die gestern offiziell erfolgte Fusion der Schulämter Jena und Stadtroda, die auch schwerwiegende Folgen für die Elternvertretungen habe.

Da nun der Schulamtsbezirk wesentlich größer werde, stelle sich die Frage, wie die Elternsprecher gemeinsame Sitzungen bewerkstelligen sollen. Dann müssten die Jenaer Elternsprecher beispielsweise nach Schleiz fahren und die Schleizer hierher kommen. Es sei doch äußerst fraglich, wie man sich da umfassend in die jeweils anderen Belange einbringen solle, meinen Dr. Jörg Vogel, Elternsprecher für Jenas Regelschulen, und Olaf Lux (Gesamtschulen), stellvertretend für alle sechs Elternsprecher der einzelnen Schulformen. Man sei schließlich nicht Berufspolitiker und verfüge auch nicht über ein Dienstfahrzeug, sondern leiste die Arbeit komplett ehrenamtlich.

Es sei bislang gute Tradition gewesen, dass sich alle Elternsprecher alle sechs bis acht Wochen im Jenaer Schulamt getroffen und Probleme beraten und gelöst haben, bevor sie größer werden konnten. Der kurze Draht zum Jenaer Schulamt drohe nun abzubrechen, wenn die Behörde in Stadtroda sitze, befürchten Vogel und Lux.

Was sie aber besonders aufbringt, das ist der Umgang mit den Elternsprechern. So seien die Kreiselternsprecher ja erst im Herbst neu gewählt worden. Und das ohne eine Information des Kultusministeriums zu den bevorstehenden Zusammenlegungen von Schulämtern. Ein Affront, wie Jenas Elternsprecher meinen. Möglicherweise sei aber das Kultusministerium gar nicht an einer wirkungsvollen Elternmitarbeit interessiert. Die aber sei gesetzlich verankert.

Ihre Kritiken haben die sechs Jenaer Elternsprecher inzwischen in einem Brief an Kultusminister Jens Goebel gebündelt. Nun hoffen sie auf Antwort und vielleicht auch auf ein klärendes Gespräch, das es eigentlich schon zu Beginn des laufenden Schuljahres hätte geben müssen.


01.02.2007   
2007-02-01 / OTZ / Neues EU-Programm für lebenslanges Lernen
Neues EU-Programm für lebenslanges Lernen

Im Fördertopf fast sieben Milliarden Euro
Weimar (OTZ/Johr). Die Europäische Union hat eine neues Bildungsprogramm für den Zeitraum bis 2013 gestartet.

Die neue Förderrichtlinie ist auf lebenslanges Lernen ausgerichtet und mit einem Gesamtbudget von knapp sieben Milliarden Euro ausgestattet, berichtete Georg Rosenstein von der Nationalen Agentur Bildung für Europa gestern auf einer Informationsveranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung in Weimar.

Das neue Programm ersetzt die EU-Bildungsangebote "Sokrates" und "Leonardo da Vinci", die 2006 ausliefen und lediglich mit 1,9 bzw. 1,2 Milliarden Euro ausgestattet waren. Rosenstein verwies in diesem Zusammenhang auf die vergrößerte europäische Familie. Auf den jetzt geltenden Fördertopf hätten immerhin 27 EU-Mitglieder und mindestens vier weitere europäische Länder Zugriff.

Unter dem Dach "Lebenslanges Lernen" sind jetzt die Bereiche Schul-, Hochschul- und Erwachsenenbildung sowie berufliche Bildung zusammengefasst. Das Programm "Grundtvig" beinhaltet zum Beispiel alle Formen des nicht berufsbezogenen Lernens im Erwachsenenalter.

Mit der neuen Förderperiode hat die EU gleichzeitig den Verwaltungsaufwand vereinfacht. So ist nur noch ein einstufiges Antragsverfahren erforderlich.


01.02.2007   
2007-01-31 / OTZ / Von der Kunst erziehen zu lernen
Von der Kunst erziehen zu lernen

OTZ-Serie Familienstadt JenaJenaer Elternschule immer beliebter
Jena (OTZ/Schimmel). "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr" behauptet der Volksmund. Doch trifft das wohl auf beide Elternteile zu. "Lesen, schreiben und rechnen lernt man in der Schule, das Autofahren lernt man in der Fahrschule, sogar Hundebesitzer brauchen einen Hundeführerschein - doch gute Eltern zu sein, das kann man an keiner Schule lernen", sagt Anja Glowka, Leiterin des Jenaer Familienzentrums. Vor allem sehr junge Leute "rutschen oft von heute auf morgen in die Elternrolle rein und sind selten darauf vorbereitet", weiß sie aus Erfahrung. Und das betreffe beileibe nicht nur junge Leute aus den so genannten sozial schwachen Schichten.

Deshalb waren sich die Akteure des Jenaer Familienbündnisses schnell einig, dass in ihrer Stadt, die ja mit "Familienfreundlichkeit" punkten will, eine Einrichtung braucht, in der Eltern das nötige Rüstzeug für ihre Erziehertätigkeit erwerben können. Die "Jenaer Elternschule" ist das Ergebnis.

Was vor drei Jahren mit Lokalem Kapital für soziale Zwecke für "Eltern-Kind-Zeit" und ""Familienfrühstück" in Winzerla und Lobeda begann, ist aus dem Modellprojektstadium längst herausgewachsen. Die Frühstückstreffen dienstags ab 10 Uhr im Freizeitladen Winzerla oder die Spielstunden dienstags nachmittags im Stadtteilbüro in Winzerla gibt es auch heute noch. In Lobeda finden solche Treffs mittwochs und donnerstags statt.

Doch das Angebot reicht noch weiter. Beim "Eltern-Seminar" etwa können Väter und Mütter in vier mal zwei Stunden Wissen erwerben zu Themen wie Konsequenz, Grenzen setzen und Spaß mit Kindern erleben. Ein ganzer Familientag mit Ausflug, Plätzchenbacken oder einer zünftigen Kinderparty geben außerdem Anregungen zum Nachahmen. Am 13. Februar beginnt ein neues Seminar im Familienzentrum.

"Wir wollen in Jena ein Netzwerk all jener knüpfen, die in der Elternbildung tätig sind", erklärt Marion Pachmann vom Freizeitladen Winzerla. Bisher hat die Jenaer Elternschule sieben Partner, den Verein Hilfe vor Ort, das Jugendzentrum Klex, die Thüringer Sozialakademie, die Ambulanz für Kinderschutz, das Jugendamt, das Familienzentrum und Kinderarzt Dr. Böhmer aus Lobeda. Weitere Interessenten stehen vor der Tür und können sich melden über Telefon (03641) 421399.


31.01.2007   
2007-02-01 / OTZ / Kein Ausbildungsplatz: Qualifizierungsangebote gut auswählen
Kein Ausbildungsplatz: Qualifizierungsangebote gut auswählen

Hamburg/Bonn (dpa/gms) - Wenn Schulabgänger keinen regulären Ausbildungsplatz bekommen, sollten sie sich gründlich über die Alternativen informieren. Denn eine weiterführende Schule ist beispielsweise nichts für Jugendliche, die bereits »schulmüde«.

Das sagt Knut Böhrnsen, Sprecher der Agentur für Arbeit in Hamburg. Solche Abgänger sollten seiner Ansicht nach besser ein Praktikum oder eine so genannte Berufsvorbereitende Maßnahme wählen.

Nach einer Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn finden inzwischen 40 Prozent der ausbildungswilligen Schulabgänger keinen regulären Ausbildungsplatz mehr. Sie landen in so genannten Übergangssystemen wie weiterführenden Schulen oder Berufsvorbereitenden Maßnahmen. »Jeder muss für sich überlegen, was am besten passt«, rät Böhrnsen. Um das herauszufinden, lohne das Gespräch mit Lehrern, Eltern, Freunden und den Beratern der Arbeitsagenturen. Sinnvoll sei zudem, sich über Job- und Ausbildungsbörsen zu informieren.

Für Abgänger, die keine Lust mehr auf Schule haben, sei möglicherweise die Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ) richtig, erklärt Böhrnsen. Das ist ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum in einem Betrieb, das bei einer Ausbildung im gleichen Beruf anteilig anerkannt wird. Die Jugendliche könnten sich auch selbst ein Praktikum suchen oder im angestrebten Beruf jobben. »Dann bekommt der Jugendliche Kontakt zum Job und kann herausfinden, ob er ihm liegt.« Gut sei, einen Betrieb zu wählen, der auch ausbildet.

Entscheidet sich ein Abgänger für eine weiterführende Schule, sollte er die Zeit nach Ansicht von Böhrnsen für einen höheren Schulabschluss nutzen und in den Ferien im angestrebten Beruf jobben. Bei Bewerbungsgesprächen gelte es dann, geschickt vorzugehen und die Schule oder Weiterbildung nicht als »Notnagel« zu verpacken, sondern als bewusste Entscheidung auf dem Weg zum Job.

01.02.2007   dpa
2007-01-30 / OTZ / Knapp vier Millionen Euro für die Schulen
Knapp vier Millionen Euro für die Schulen

Landkreis hält auch im Haushaltsplan 2007 an bisherigen Investitionsschwerpunkten fest
Von OTZ-Redakteur Thomas Spanier Saalfeld. Es war nie anders, und es sieht so aus, als wird es noch lange so bleiben: Für die Schulen gibt der Landkreis auch in diesem Jahr die meisten Investitionsmittel aus. Knapp vier Millionen Euro sollen es 2007 sein.

Zwar hat der Vermögenshaushalt ein Gesamtvolumen von 16,1 Millionen Euro, doch gibt dies kein reales Bild der Investitionen wieder, denn 5,4 Millionen Euro davon sind als Kreditumschuldung quasi ein Durchlaufposten, weitere knapp zwei Millionen Euro aus diesem Etat werden für die Tilgung von Altkrediten eingesetzt.

Als Investmittel in die Wirtschaft fließen somit weniger als neun Millionen Euro, das Gros davon wiederum in die Schulen in Trägerschaft des Landkreises.

Den größten Batzen Geld bekommt in diesem Jahr das Heinrich-Böll-Gymnasium. 1,2 Millionen Euro sind für den Bau einer neuen Turnhalle auf dem Wall-Gelände eingeplant. 840 000 Euro davon sollen das Land und die Stadt Saalfeld finanzieren.

Knapp 900 000 Euro sind noch einmal für die größte Baumaßnahme der vergangenen Jahre, das Berufsschulzentrum in der Rudolstädter Trommsdorffstraße, eingeplant. Zwei Drittel der Summe sollen in die Komplexsanierung des Hauses II fließen, der Rest für die Ausstattung dieses Objektes in Volkstedt-West.

455 000 Euro veranschlagt das Landratsamt für den Erweiterungsneubau der Regelschule "Friedrich Fröbel" in Oberweißbach, auch dies wird mit Landesmitteln gefördert.

Investitionen im sechsstelligen Bereich gibt es überdies am Förderzentrum für geistige Entwicklung Saalfeld (Umbau Haus I, Elektroumstellung), an der Regelschule Kaulsdorf (Fenster, Türen, Sanierung Elektro und Turnhalle), dem Gymnasium Rudolstadt (Austausch der Fenster im Altbau, Dachdämmung) und an der Berufsschule Unterwellenborn (Fassade Haus I, Sanierung Turnhalle). Der Neubau der Turnhalle Gräfenthal steht mit 208 000 Euro im Plan, wobei die Stadt 100 000 Euro zuschießt.

Kleinere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, für die Beträge zwischen 45 000 und 95 000 Euro veranschlagt sind, gibt es 2007 an den Grundschulen Kamsdorf, Dittrichshütte, Königsee, Schmiedefeld und Remda, an den Regelschulen Unterwellenborn und Königsee sowie an der Medizinischen Fachschule Saalfeld.

Auf Platz zwei bei den Investitionen des Landkreises folgen übrigens Baumaßnahmen an Kreisstraßen mit knapp 2,2 Millionen Euro. Für den Vermögenserwerb, beispielsweise von EDV-Technik und Fahrzeugen für die Kreisstraßenmeisterei, will man 1,46 Millionen Euro aufwenden. 379 500 Euro sind Zuschüsse an Dritte, u.a. an Vereine.


30.01.2007   
2007-01-31 / OTZ / Elterngeld ab Ende Februar
Elterngeld ab Ende Februar

In Thüringen verzögert sich Auszahlung wegen neuer Software und kurzer Einarbeitungszeit
Erfurt (OTZ). Spätestens Ende Februar sollen die Elterngeld-Zahlungen thüringenweit laufen.

Das Sozialministerium in Erfurt erklärte die Verzögerungen gestern mit der Umstellung auf eine neue Software. Andere Bundesländer wie Hessen oder Bayern hätte diese schon zur Berechnung des Bundeserziehungs- geldes benutzt. In Thüringen müssten die Mitarbeiter der Jugendämter nun gleichzeitig für die neue Software und die Bearbeitung der Elterngeldanträge geschult werden. Da das Gesetz dazu erst im Dezember beschlossen wurde, sei die Einarbeitungszeit in die über 240 Seiten dicke Verordnung sehr knapp gewesen.

Nach Angaben des Ministeriums liegen in Thüringen derzeit 89 fertig bearbeitete Anträge vor. In Jena hätten bereits 19 Antragsteller Geld erhalten können, im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt 16, im Altenburger Land zehn im Saale-Holzland-Kreis neun, in Gera einer. Pro Monat gibt es laut Ministerium thüringenweit rund 1000 Geburten. Demnach befinden sich noch einige hundert Anträge in Bearbeitung. Für diese sei jetzt aber ohnehin noch kein Geld ausgezahlt worden.

Das Sozialministerium will nun mit einzelnen Jugendämtern sprechen, ob für "einfache Fälle" die Auszahlung des Elterngeldes kurzfristig auch ohne die neue Software geregelt werden könnte. Dies sei beispielsweise für Antragsteller möglich, die den Mindestbetrag von 300 Euro erhalten. Es sei den Jugendämtern aber frei gestellt, ob sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.

Es gehe niemand Geld verloren, da alles nachgezahlt werde, betonte das Ministerium. Aus der Verzögerung entstünden keine finanziellen Notfälle, denn für alle im Januar geborenen Kinder werde noch Mutterschaftsgeld gezahlt. Dies gilt allerdings nicht für Hartz-IV-Empfängerinnen.


31.01.2007   
2007-01-31 / OTZ / Fit für die Berufspraxis
Fit für die Berufspraxis

Die Berufsfachschule Göschwitz gibt Hauptschülern eine neue Chance
Von OTZ-Redakteur Lutz Prager Jena. Christian Preiß aus Kleinpürschütz bei Kahla hat alles andere als eine Bilderbuch-Schullaufbahn hinter sich: Erst Förderschule, dann Abgang 9. Klasse, Hauptschulabschluss.

Auf dem regulären Lehrstellenmarkt ist der heute 18-Jährige damit praktisch ohne Chance. Doch Christian entschied sich vor zwei Jahren für die Berufsfachschule Elektrotechnik im Staatlichen Berufsbildenden Zentrum Göschwitz. Bei der sehr praxisorientierten Ausbildung ist bei ihm offenbar "der Groschen gefallen". Er ist der Beste seiner Klasse und wird am Ende dieses Schuljahres seine Prüfung für die Mittlere Reife ablegen.

"Christian ist kein Einzelfall", sagt Klassenlehrer Hans-Christian Schmidt. Zwar bleiben von den 25 Hauptschülern, die jedes Jahr allein im Fachbereich Elektrotechnik mit der Berufsfachschule beginnen, am Ende der zwei Jahre nur etwa 15 bis 18 übrig, doch sie haben laut Schmidt gute Chancen auf eine reguläre Lehrstelle.

"Unsere Berufsfachschüler bringen im Gegensatz zu Absolventen von der Regelschule bereits umfangreiche Praxiskenntnisse in der Elektrotechnik mit", sagt Schmidt.

So haben die 15 Berufsfachschüler des zweiten Jahres gerade ein Projekt zur Kraftfahrzeug-Elektrik abgeschlossen. Unter Anleitung von Fachlehrer Timo Jahn entwickelten und bauten sie als Unterrichtsmittel eine große Schalttafel mit einer kompletten Kfz-Verkabelung auf. Die Elektroarbeiten gehörten dabei ebenso zum Programm wie die Metallbearbeitung und die abschließenden Anfertigung einer kompletten Dokumentation.

Ayman Rahoma, ein in Jena aufgewachsener Lybier, bestätigt, dass ihn die zwei Jahre reifer gemacht haben. "In der normalen Schule hatte ich damals einen Durchhänger, deswegen hat es auch nur zum Hauptschulabschluss gereicht." Nun wird Ayman bis Juli aber nicht nur den Regelschulabschluss nachholen, sondern er drückt ab August weiter die Schulbank und strebt das Fachabitur an. "Allerdings hat sich herausgestellt, dass Technik nicht so mein Ding ist. Ich werde eine kaufmännische Laufbahn einschlagen", sagt Ayman.

Diese Beispiele sind für Berufsschullehrer Schmidt der Beweis, dass auch Arbeitgeber junge Leute nicht aufgrund ihrer Noten in der Schule abschreiben sollten. "Viele brauchen einfach etwas länger, um die Reife zu bekommen", so der Ex-Zeissianer.

Dass unter seinen Absolventen viele geschickte Praktiker zu finden sind, das wissen mittlerweile aber auch die Handwerksmeister und Personalchefs. Während Anfang der 90er Jahre fast nur das private Handwerk Berufsfachschüler aus Göschwitz zu Lehrlingen gemacht hat, werden heute etwa die Hälfte auch von der Industrie übernommen. Nicht selten sind die sechswöchigen Berufspraktika nach dem ersten Jahr ein Sprungbrett.

"Wir laden Arbeitgeber gern ein, sich über unsere Ausbildung zu informieren", sagt Schmidt.

Kontakt: schmidtc@sbsz-jena.de


31.01.2007   
2007-02-01 / OTZ / Neustadt will die AWO-Schule
Neustadt will die AWO-Schule

Grünes Licht im Stadtrat - Dr. Dieter Rebelein will diesen Beschluss aussetzen lassen
Von OTZ-Redakteur Peter Cissek Neustadt. Der Stadtrat Neustadt hat auch im zweiten Anlauf den Weg zur Errichtung einer freien Ganztagsschule der Arbeiterwohlfahrt Saale-Orla im innerstädtischen Schloss frei gemacht. Mit sechzehn zu drei Stimmen hat er am Mittwochabend die Planungsleistungen für die Schlosssanierung an das Pößnecker Ingenieurbüro Sprigade vergeben. Allerdings will der zweite Beigeordnete Dr. Dieter Rebelein (PDS), der mit zwei Mitgliedern seiner Fraktion gegen den Antrag stimmte, bei der Kommunalaufsicht im Landratsamt die Aussetzung dieses Beschlusses beantragen.

Rebelein befürchtet, dass die bislang auf vier Millionen Euro bezifferte Investition die Finanzkraft der Orlastadt übersteigen könnte. "Ich möchte vermeiden, dass es wegen des Vorhabens zur Zwangsverwaltung der Stadt kommt und künftige Stadträte keine Gestaltungsmöglichkeiten mehr haben. Wenn die Kommunalaufsicht dieses Risiko nicht sieht, trage ich den Beschluss mit", erklärte Rebelein der OTZ.

"Die Kommunalaufsicht wird den Fall prüfen, aber nicht die Verantwortung übernehmen", entgegnete Bürgermeister Arthur Hoffmann (parteilos). Seinen Aussagen zu Folge verfüge Neustadt inklusive Städtebauförderung über ausreichend Finanzen für die Investitionen in den nächsten fünf bis sechs Jahren. Die Stadt will das Schloss und die Klosterkirche in vier Bauabschnitten innerhalb eines Jahrzehnts sanieren und an die Awo vermieten. Diese will hier eine freie Grund- und später auch eine Regelschule mit dreijähriger gymnasialer Oberstufe betreiben.

Der Stadtrat hatte bereits am 30. November 2006 die Planungsleistungen an Sprigade vergeben, den Auftrag aber nur auf den ersten Bauabschnitt beschränkt. Das Landesverwaltungsamt habe darauf aufmerksam gemacht, dass dies nicht ausreichend sei, um "zuverlässige Zahlen über die Gesamt- und Betriebskosten zu erhalten", erklärte Bürgermeister Arthur Hoffmann, weshalb der November-Beschluss aufgehoben und in veränderter Version neu gefasst werden sollte. Bei ihrer damaligen Zustimmung vertrauten die Stadträte auf eine Aussage von Awo-Chef Jürgen Kraft, das Konzept für die Grundschule sei genehmigt, was das Kultusministerium Tage darauf dementierte.

Nun geht der Bauausschussvorsitzende Bernd Keidel (Freie Wähler) davon aus, dass die Genehmigung der Grundschule im Frühsommer 2007 erfolgt, kurz vor Beginn des ersten Schuljahres in den Räumen der Neustädter Awo-Kindertagesstätte. Im Sommer 2008 soll die Schule ins Schloss umziehen. Ähnlich wie Dana Oertel (PDS) forderte Keidel den Betreiber auf, auch Kindern aus sozial schwachen Familien den Besuch dieser Schulgeld pflichtigen Bildungsstätte zu ermöglichen. Außerdem hielt er die Sanierungskosten für zu niedrig angesetzt. Keidel geht von sechs Millionen Euro aus.

Bauamtsleiterin Kirsten Effenberger erklärte auf Anfragen des Bündnisses für Neustadt, dass nach der aktuellen Kostenschätzung der erste Bauabschnitt 1,6 Millionen Euro kosten werde, die weiteren 0,88, 0,65 und 0,77 Millionen Euro. Sollte beispielsweise die gymnasiale Oberstufe nicht genehmigt werden, so könne die Stadt finanziell auf die Bremse treten und auf Bauabschnitte verzichten. Nach Rücksprache mit dem Landesverwaltungsamt werde die Stadt von der AWO einen Mietpreis von drei bis 3,50 Euro pro Quadratmeter Hauptfläche verlangen, bei der Nebenfläche zwischen 2,50 bis 2,80 Euro.

"Vier Millionen Euro sind viel Geld. Doch wenn wir dieses Gebäude keiner Nutzung zuführen, muss es eines Tages geschliffen werden", gab Herwig Krahmer (SPD) zu bedenken. Wie er sieht auch Beigeordneter Carsten Sachse (BfN) in dem Awo-Projekt "keine Konkurrenz zu den staatlichen Schulen, sondern eine Ergänzung, die der Staat will".

"Wenn Neustadt die Zeichen der Zeit nicht erkennt und handelt, werden es andere für uns tun, wie vor 188 Jahren", stand für Bürgermeister Arthur Hoffmann fest. Er zitierte eine Passage aus dem Artikel "600 Jahre Schulbildung in Neustadt" im aktuellen Amtsblatt Neustädter Kreisbote: "Zu einer Reform der Neustädter Schule im Hinblick auf die aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen kam es lange Zeit nicht. Es kam sogar zu Abwerbungen Neustädter Schüler an das Lyzeum nach Schleiz, weil dort auf die Zeichen der Zeit offensichtlich eher reagiert wurde." Jetzt beginne die Stadt mit der Awo die Schullandschaft neu zu ordnen. "Neustadt braucht stabile Schulformen, welche auch einer Gebietsreform standhalten. Bis 2009/10 müssen diese geordnet und stabil sein", sagte Hoffmann.Schulen müssen dort stehen, wo sich Leben abspielt, in den Zentren, wo Menschen wohnen und Kultur stattfindet. Was München und Hamburg für Deutschland sind, ist Neustadt für den Saale-Orla-Kreis.

Bürgermeister Arthur Hoffmann


01.02.2007   
2007-01-30 / OTZ / Pößnecker Stadtrat soll über die Schulen beraten
Pößnecker Stadtrat soll über die Schulen beraten

Schulleiter derzeit meist zurückhaltend
Pößneck (OTZ/mko). Der Pößnecker Stadtrat wird in seiner morgigen Sitzung eventuell auch über die "Schulentwicklung" in der Stadt beraten. Die PDS-Fraktion wird jedenfalls einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag einbringen, informierte Fritz Kleine, Chef der Linkssozialisten im Pößnecker Stadtrat. Einem Beschlussentwurf der PDS zufolge soll Bürgermeister Michael Modde beauftragt werden, mit Landrat Frank Roßner und unter Berücksichtigung der Argumente aus den Schulen ein "Gesamtkonzept für die Schulentwicklung in der Stadt Pößneck als Vorschlag für die Entscheidungsfindung im Kreistag zu erarbeiten", und zwar "unverzüglich". Der Kreistag soll am 12. Februar über ein verändertes Schulnetz im Saale-Orla-Kreis entscheiden.

Der gegenwärtige Diskussionsstand in Schulen und Öffentlichkeit mache deutlich, dass "noch große Unklarheiten und Unsicherheiten" bestünden, so Fritz Kleine. Große Teile der Bevölkerung hätten sich zu diesem Thema überhaupt noch keine Gedanken gemacht. Andererseits werde vielfach befürchtet, dass über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden werde. Die PDS sieht aber ein, dass das Schulwesen auf Grund der demografischen Entwicklung um "Veränderungen" nicht herumkomme.

Mit "Veränderungen" müssen in Pößneck zunächst die beiden Regelschulen, das Förderzentrum Lernen und die Berufsschule rechnen (OTZ berichtete am 6. Januar). Die entsprechenden Schulleiter halten sich derzeit mit Äußerungen, die eine zu große Öffentlichkeit erreichen könnten, allerdings zurück.

"Es gibt keinen neuen Stand", sagte gestern Joachim Büchel, Leiter der Oswin-Weiser-Schule in Pößneck-Ost, auf die bisherigen Veröffentlichungen verweisend. Seine Schule bzw. der Standort sollte erhalten werden. "Was wir machen konnten, haben wir getan." Joachim Büchel wünscht sich, "dass die Sachlichkeit die Oberhand gewinnt". Heute ab 17 Uhr ist Schnuppertag in seiner Schule.

Noch stärker hielt sich Andreas Schroot, Leiter des Förderzentrums Lernen, zurück. Er habe zur Zukunft der Pestalozzi-Schule zahlreiche Gespräche in verschiedenen Konstellationen geführt. Über die Ergebnisse seiner Bemühungen will er erst nach Rücksprachen berichten.

Roland Genzel, Leiter der Prof.-Franz-Huth-Schule in Pößneck-West, betrachtete gestern die Zusammenlegung der beiden Pößnecker Regelschulen als "sichere Sache". Offen sei nur noch der Standort. Roland Genzel hält es für wichtig, "die Emotionen im Zaum zu halten". Langsam sollte die "Arbeitsphase" einsetzen, in der die beiden Pößnecker Regelschulen gemeinsam das nächste Schuljahr vorbereiten.

Gudrun Hirsch, Stellvertretende Leiterin des Berufsbildungszentrums des Saale-Orla-Kreises und Chefin des Schulteiles Pößneck, konnte Hinweise nicht bestätigen, wonach die Pößnecker Berufsschule schon ab Herbst in Pößneck-Ost zu finden sein werde. Erst einmal werde abgewartet, wie das Land eine Fördermittel-Voranfrage für den ebenso diskutierten Berufsschulneubau am Pößnecker Viehmarkt beantworte. Sie gab zu bedenken, dass Gebäude und Gelände der Oswin-Weiser-Schule für die Berufsschule aus mehreren Gründen problematisch seien, und dass auch ein Umzug Geld koste.Eingriffe in bisher Be- währtes und Gewohntes sind unabänderlich mit sowohl positiven als auch negativen Folgen für die einzelnen Schulen.

Fritz Kleine, Vorsitzender der PDS-Fraktion im Pößnecker Stadtrat


30.01.2007   
2007-02-01 / OTZ / Neustadt will die AWO-Schule
Neustadt will die AWO-Schule

Grünes Licht im Stadtrat - Dr. Dieter Rebelein will diesen Beschluss aussetzen lassen
Von OTZ-Redakteur Peter Cissek Neustadt. Der Stadtrat Neustadt hat auch im zweiten Anlauf den Weg zur Errichtung einer freien Ganztagsschule der Arbeiterwohlfahrt Saale-Orla im innerstädtischen Schloss frei gemacht. Mit sechzehn zu drei Stimmen hat er am Mittwochabend die Planungsleistungen für die Schlosssanierung an das Pößnecker Ingenieurbüro Sprigade vergeben. Allerdings will der zweite Beigeordnete Dr. Dieter Rebelein (PDS), der mit zwei Mitgliedern seiner Fraktion gegen den Antrag stimmte, bei der Kommunalaufsicht im Landratsamt die Aussetzung dieses Beschlusses beantragen.

Rebelein befürchtet, dass die bislang auf vier Millionen Euro bezifferte Investition die Finanzkraft der Orlastadt übersteigen könnte. "Ich möchte vermeiden, dass es wegen des Vorhabens zur Zwangsverwaltung der Stadt kommt und künftige Stadträte keine Gestaltungsmöglichkeiten mehr haben. Wenn die Kommunalaufsicht dieses Risiko nicht sieht, trage ich den Beschluss mit", erklärte Rebelein der OTZ.

"Die Kommunalaufsicht wird den Fall prüfen, aber nicht die Verantwortung übernehmen", entgegnete Bürgermeister Arthur Hoffmann (parteilos). Seinen Aussagen zu Folge verfüge Neustadt inklusive Städtebauförderung über ausreichend Finanzen für die Investitionen in den nächsten fünf bis sechs Jahren. Die Stadt will das Schloss und die Klosterkirche in vier Bauabschnitten innerhalb eines Jahrzehnts sanieren und an die AWO vermieten. Diese will hier eine freie Grund- und später auch eine Regelschule mit dreijähriger gymnasialer Oberstufe betreiben.

Der Stadtrat hatte bereits am 30. November 2006 die Planungsleistungen an Sprigade vergeben, den Auftrag aber nur auf den ersten Bauabschnitt beschränkt. Das Landesverwaltungsamt habe darauf aufmerksam gemacht, dass dies nicht ausreichend sei, um "zuverlässige Zahlen über die Gesamt- und Betriebskosten zu erhalten", erklärte Bürgermeister Arthur Hoffmann, weshalb der November-Beschluss aufgehoben und in veränderter Version neu gefasst werden sollte. Bei ihrer damaligen Zustimmung vertrauten die Stadträte auf eine Aussage von AWO-Chef Jürgen Kraft, das Konzept für die Grundschule sei genehmigt, was das Kultusministerium Tage darauf dementierte.

Nun geht der Bauausschussvorsitzende Bernd Keidel (Freie Wähler) davon aus, dass die Genehmigung der Grundschule im Frühsommer 2007 erfolgt, kurz vor Beginn des ersten Schuljahres in den Räumen der Neustädter AWO-Kindertagesstätte. Im Sommer 2008 soll die Schule ins Schloss umziehen. Ähnlich wie Dana Oertel (PDS) forderte Keidel den Betreiber auf, auch Kindern aus sozial schwachen Familien den Besuch dieser Schulgeld pflichtigen Bildungsstätte zu ermöglichen. Außerdem hielt er die Sanierungskosten für zu niedrig angesetzt. Keidel geht von sechs Millionen Euro aus.

Bauamtsleiterin Kirsten Effenberger erklärte auf Anfragen des Bündnisses für Neustadt, dass nach der aktuellen Kostenschätzung der erste Bauabschnitt 1,6 Millionen Euro kosten werde, die weiteren 0,88, 0,65 und 0,77 Millionen Euro. Sollte beispielsweise die gymnasiale Oberstufe nicht genehmigt werden, so könne die Stadt finanziell auf die Bremse treten und auf Bauabschnitte verzichten. Nach Rücksprache mit dem Landesverwaltungsamt werde die Stadt von der AWO einen Mietpreis von drei bis 3,50 Euro pro Quadratmeter Hauptfläche verlangen, bei der Nebenfläche zwischen 2,50 bis 2,80 Euro.

"Vier Millionen Euro sind viel Geld. Doch wenn wir dieses Gebäude keiner Nutzung zuführen, muss es eines Tages geschliffen werden", gab Herwig Krahmer (SPD) zu bedenken. Wie er sieht auch Beigeordneter Carsten Sachse (BfN) in dem AWO-Projekt "keine Konkurrenz zu den staatlichen Schulen, sondern eine Ergänzung, die der Staat will".

"Wenn Neustadt die Zeichen der Zeit nicht erkennt und handelt, werden es andere für uns tun, wie vor 188 Jahren", stand für Bürgermeister Arthur Hoffmann fest. Er zitierte eine Passage aus dem Artikel "600 Jahre Schulbildung in Neustadt" im aktuellen Amtsblatt Neustädter Kreisbote: "Zu einer Reform der Neustädter Schule im Hinblick auf die aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen kam es lange Zeit nicht. Es kam sogar zu Abwerbungen Neustädter Schüler an das Lyzeum nach Schleiz, weil dort auf die Zeichen der Zeit offensichtlich eher reagiert wurde." Jetzt beginne die Stadt mit der AWO die Schullandschaft neu zu ordnen. "Neustadt braucht stabile Schulformen, welche auch einer Gebietsreform standhalten. Bis 2009/10 müssen diese geordnet und stabil sein", sagte Hoffmann.Schulen müssen dort stehen, wo sich Leben abspielt, in den Zentren, wo Menschen wohnen und Kultur stattfindet. Was München und Hamburg für Deutschland sind, ist Neustadt für den Saale-Orla-Kreis.

Bürgermeister Arthur Hoffmann


01.02.2007   
2007-01-31 / OTZ / Knackpunkt ist das Raumproblem
Knackpunkt ist das Raumproblem

Schulnetzplan im Kulturausschuss - Konzept der Schillerschule benötigt Platz
Von OTZ-Redakteur Michael Groß Jena. Kämpferisch gibt sich weiterhin Winzerlas Ortsbürgermeister Mario Schmauder: Der von Verwaltung und OB favorisierte Umzug der Friedrich-Schiller-Grundschule ins Haus der Regelschule Winzerla könne nur erfolgen, wenn die Schillerschule ihr bislang so erfolgreiches Konzept am neuen Standort auch 1:1 umsetzen kann!

Genau hier liegt der Knackpunkt. Denn in der Schillerschule sieht man in dem für Regelschul-Bedürfnisse modern sanierten Haus zurzeit kaum Chancen, das Konzept der jahrgangsübergreifenden Lerngruppen, der Mehrsprachigkeit (Englisch ab Klasse 1 und Französisch ab Klasse 3) sowie der Europa-Schule umzusetzen. Das haben Lehrer und Eltern am Dienstag dem Kulturausschuss des Stadtrates berichtet.

Der Ausschuss hatte an jenem Abend den von der aktuellen Schulnetzplanung betroffenen Schulen Winzerlas Gelegenheit gegeben, ihre Sichten darzulegen. "Wir haben interessiert zugehört und nachgefragt, sehen aber weiteren Prüfungs- und Diskussionsbedarf. Deshalb wollen wir am 13. Februar in der Regelschule Winzerla tagen und uns alles genau ansehen," sagt Andreas Wiese, stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses. Man wolle alles genau prüfen und nichts übers Knie brechen, versichert er und erwartet dafür auch noch eine Stellungnahme des Schulamtes. Sollten am 13. 2. Probleme für einen Einzug der Schillerschule festgestellt werden, könne man immer noch die Bremse ziehen.

Denn am darauffolgenden Tag, dem 14. Februar, soll der Stadtrat über den Umzug der Schillerschule und die Verwerfung des alten Schulhauses entscheiden.

Für Winzerlas Ortsbürgermeister Mario Schmauder ist der Fall klar. Auch er hatte am Dienstag an der Anhörung im Ausschuss teilgenommen und seine Bedenken vorgebracht. Der Kommunalpolitiker, der auch für die CDU im Stadtrat sitzt, will sich schon am Montag in seiner Fraktionssitzung dafür einsetzen, dass der Stadtrat das Thema am 14. Februar noch einmal von der Tagesordnung nimmt und in die Ausschüsse zurück verweist. Schmauder wolle dazu im Stadtrat deutliche Worte sagen.

Für Konstanze Müller, Leiterin der Schiller-Grundschule, sprechen vor allem zwei Punkte für den Verbleib am jetzigen Standort: Erstens die zentrale, verkehrssichere und relativ ruhige Lage inmitten des Stadtteils Winzerla mit der Nähe zu solchen Freizeitangeboten wie Kinderbüro und Freizeitladen. Der zweite Grund, am jetzigen Standort festzuhalten, sieht sie in den räumlichen Bedingungen. Freilich habe man für die 204 Grundschüler derzeit sehr viel Platz. Aber das Konzept benötige auch mehr Fläche als einfach nur Unterrichtsräume. Um in diesem Jahr den begehrten Titel "Europa-Schule" zum dritten Mal erringen zu können, bedürfe es auch des Erhalts der großen Ausstellungsflächen, wie man sie noch im alten Gebäude besitze. Bis jetzt habe man nur die reine Unterbringung der Klassen in der Regelschule zugesichert bekommen. Für die Hortbetreuung sollen wahrscheinlich die Unterrichtsräume genutzt werden. Immerhin nehmen 170 Schüler das Hortangebot an. Letztlich machen auch die Freiflächen an der Regelschule der Schulleiterin Sorgen. Die seien ausschließlich für größere Kinder gestaltet worden.

Außer dem angedachten Umzug der Schillerschule ins Haus der Regelschule Winzerla sollen laut Schulentwicklungsplan in Winzerla das Förderzentrum am Buchenweg aufgelöst und seine Klassen in die Lobedaer Janisschule ziehen sowie die Trießnitz-Grundschule auf eine Dreizügigkeit aufgestockt werden.Wir müssen nun prüfen, ob das, was rein fiskalisch vernünftig ist, auch gut ist für die Schillerschule und ihr Konzept.

Andreas Wiese, Kulturausschuss


31.01.2007   
2007-01-31 / OTZ / Christliche Schule startet am 1. August
Christliche Schule startet am 1. August

Marco Eberl
Marco Eberl
OTZ befragt Kirchenrat Marco Eberl, Referatsleiter Schulen im Kirchenamt Eisenach
Herr Eberl, wie ist der aktuelle Stand um die Christliche Schule Saalfeld?

Bis gestern lief die Ausschreibung um die Schulleiterstelle. Viele interessante Bewerbungen von Frauen und Männern liegen vor, die der Schulverwaltungsausschuss am 15. Februar sichten wird. Am 22. Februar wird sich entscheiden, wer Schulleiter und Lehrer an der Schule werden wird. Dann werden weitere Elterninformationsabende folgen.

Das Informationsbedürfnis der Eltern ist verständlicherweise hoch, weil alles neu in Saalfeld ist. Wird es die von Eltern gewünschte Besichtigung einer christlichen Schule geben?

Ja, am 5. März wird der Schulförderverein Saalfeld die Christliche Grundschule Gotha besuchen und auch im Unterricht hospitieren. Stamm-, Projekt-, jahrgangsübergreifender Unterricht sind Begriffe, die man in Gotha vor Ort erleben kann.

Die Christliche Schule Saalfeld ist aber noch immer nicht genehmigt.

Stimmt, aber das macht uns keine Sorgen, weil die formelle Genehmigung durch das Thüringer Kultusministerium einfach Zeit braucht. Wir als Landeskirche sind kein neuer, sondern anerkannter Schulträger mit langjähriger Erfahrung, auch wenn wir in Saalfeld mit dem Schwerpunkt musische Ausbildung einen neuen pädagogischen Ansatz formulieren.

Einige für die Christliche Schule angemeldete Schüler wurden wieder abgemeldet. Könnte es Probleme geben, wenn keine 22 Erstklässler zu Schuljahresbeginn im August zusammenkommen?

Definitiv nicht, weil die Refinanzierung der Schule seit vergangenem Freitag nach einem guten Gespräch im Kultusministerium gesichert ist. Damit steht fest, dass der Schulbetrieb der Christlichen Schule Saalfeld zum neuen Schuljahr am 1. August 2007 aufgenommen werden wird. Momentan schwankt die Zahl der Anmeldungen um die 15. Das ist für uns keine Überraschung, weil es zum jetzigen Zeitpunkt schon viel ist. Von den Eltern brauchen wir für unser Vorhaben in Saalfeld einen Vertrauensvorschuss.

Gespräch: Ute Häfner


31.01.2007   
2007-01-31 / OTZ / Jugend forscht demnächst wieder in Pößneck
Jugend forscht demnächst wieder in Pößneck

Saale-Orla-Kreis ist mit 28 Schülern vertreten
Pößneck (OTZ/mko). Die Stadt Pößneck ist am 14. und 15. Februar wieder Gastgeberin des Regionalwettbewerbes Südostthüringen von Jugend forscht und Schüler experimentieren. An den beiden Tagen werden insgesamt 102 Fünft- bis Zwölftklässler vor allem aus den Kreisen Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Orla und Saale-Holzland 48 wissenschaftliche Arbeiten in den Fächern Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik und Informatik, Physik, Technik und Arbeitswelt sowohl einer Jury als auch der interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Das teilte der Fenstersysteme-Hersteller Gealan aus Tanna mit, der auch in diesem Jahr die Patenschaft der regionalen Phase des wissenschaftlichen Schülerwettbewerbes übernommen hat.

Aus dem Saale-Orla-Kreis werden 28 Schüler mit elf Projekten an dem Wettbewerb teilnehmen. Mit mehreren Gruppen ist das Orlatal-Gymnasium Neustadt vertreten und das Pößnecker Gymnasium ist ebenso wieder dabei wie - sicher zur Freude des Sponsors Gealan - eine Schülerin aus Tanna. Ein Arbeitswelt-Projekt beschäftigt sich übrigens mit der Neustädter Goetheschule und eine Physik-Arbeit mit dem Pößnecker Gymnasium.


31.01.2007   
2007-02-01 / OTZ / Neuer Termin: Schuljahresbeginn
Neuer Termin: Schuljahresbeginn

Bauverzug an Regelschule Hermsdorf nicht aufzuholen - Neues Schuljahr im neuen Haus
Von OTZ-Redakteurin Monika Schöler Hermsdorf. Mit Beginn des neuen Schuljahres 2007/2008 wird die Regelschule Hermsdorf wieder in Betrieb genommen. Das kündigte der 1. Kreisbeigeordnete Dr. Dietmar Möller (FDP) bei einem Gespräch vor Ort an.

Der Termin stand ursprünglich für die Zeit nach den Winterferien. Doch der Rückstand der Arbeiten insbesondere durch die Insolvenz zweier Firmen sei nicht mehr aufholbar gewesen, sagte Möller.

Hauptsächlich der Ausfall des zweiten Unternehmens, eines der Hauptgewerke, habe zu schaffen gemacht. Die bereits erledigten Arbeiten mussten erst entsprechend aufgerechnet werden, ehe Restleistungen vergeben bzw. neu ausgeschrieben werden konnten. Rechtlich habe ein Schnitt gezogen werden müssen, um die Gewährleistung zu garantieren, schildert der Beigeordnete das aufwändige Prozedere. Vor allem Bauleiterin Ilona Thimm sei dabei gefordert gewesen, damit es so schnell wie möglich weitergehen konnte. "Hut ab vor ihr und unserem Bauamt", ergänzt der Leiter des Schulverwaltungsamtes, Volkmar Sachse.

Während die Hülle des Schulgebäudes schon weitestgehend fertig ist, regiert im Inneren emsiges Baugeschehen. Vor allem die Trockenbauer, Fliesenleger und Maler seien aktiv, berichtet Sachse. Aber auch andere Gewerke haben noch zu tun. Im Erdgeschoss werden die Fußböden gefliest, die oberen Etagen erhalten Linoleum. Das Fliesenmosaik am Haupteingang bleibt bestehen. Nicht erhalten werden konnte indes die Eingangstreppe. Diese sei doch sehr marode gewesen.

Das größte Problem im Keller, die Feuchtigkeit, ist nun beseitigt worden. In den sanierten Trakt ziehen wieder Werkräume für Metall und Holz ein, verschiedene Vorbereitungsräume, das Hausmeisterzimmer. Die Räumlichkeiten seien so ausgelegt, dass sie notfalls auch als Klassenzimmer dienen können, erläutert Volkmar Sachse.

Die neuen Heizkörper in den Räumen haben keine Thermostatventile. Sie werden jeweils durch eine zentrale Raumversorgung reguliert, macht der Amtsleiter auf eine Besonderheit aufmerksam. Im Frontbereich des Gebäudes sind die Fenster mit einem Außenrollo ausgestattet. Und jeder Klassenraum hat einen Computeranschluss, der internetfähig ist.

Vorbereitet und entsprechend verlegt sind bereits alle Medien für eine Sanierung der Schulturnhalle. Doch dies sei noch Zukunftsmusik, verweist Dr. Möller auf die Prioritätenliste.

Man hätte den Termin im Februar gern gehalten, geht der Kreisbeigeordnete nochmals auf den Bauverzug ein. Doch jetzt gehe es zügig voran, berichtet er davon, dass vergangene Woche auch noch der letzte Auftrag, die Gestaltung der Außenfläche, vergeben worden ist.


01.02.2007   
2007-02-01 / OTZ / Sozialpädagogen werden Fall für den Kreistag
Sozialpädagogen werden Fall für den Kreistag

Jugendhilfeausschuss beantragt ab 2008 wieder zwei Fachkräfte an den Berufsschulen
Greiz (OTZ/St.B.). Es schien manchen zu erstaunen, aber der Antrag war am Ende angenommen. Und dies, obwohl es im entscheidenden Moment nur zwei Ja-Stimmen, zugleich aber fünf Enthaltungen gab. So sind eben die Regeln, die nun auch für den Vorschlag des Jugendhilfeausschusses an den Kreistag gelten. Der soll sich darum kümmern, dass ab 2008 wieder zwei Sozialpädagogen an den vier Berufsschulen des Landkreises Greiz eingesetzt werden. Dieser Beschlussantrag war bereits Mitte Dezember im Kreisjugendhilfeausschuss diskutiert, dann aber auf die nächste Sitzung vertagt worden. Und Initiatorin Brigitte Beetz (Linkspartei/PDS), zugleich Vorsitzende des Gremiums, ließ auch am Mittwochabend nicht locker. Sie erneuerte ihre "nachdrückliche Bitte", dass wenigstens im neuen Haushaltsplan 2008 zwei Sozialpädagogen eine Haushaltsplanstelle bekommen. Nun also hat der Kreistag die Sache auf dem Tisch.


01.02.2007   
2007-02-01 / OTZ / Neutrale Werbung für die Regelschule
"Neutrale Werbung für die Regelschule"

Schnuppertag an der Oswin-Weiser-Schule in Pößneck-Ost von Wehmut geprägt
Pößneck (OTZ/mko). "Ich bin seit ´74 im Haus, da kennt man jede Ecke", sagt Joachim Büchel. Mit einem dicken Schlüsselbund in der Hand schreitet er durch die Flure der Oswin-Weiser-Schule in Pößneck-Ost, grüßt hier, schaut drüben rein, gibt Auskunft, wenn er darum gebeten wurde, wie jedes Jahr, wenn die Viertklässler mit ihren Eltern zum Schnuppertag in die Regelschule kommen. Am Mittwoch war alles ein bisschen anders.

Nicht nur, weil weniger Grundschüler als sonst die vielen und teils aufwändig vorbereiteten Angebote prüften. Viele Gespräche waren von der Wehmut darüber gezeichnet, dass die Tage der Oswein-Weiser-Schule offenbar gezählt sind. "Es ist schwierig, ich gebe es zu", sagt Joachim Büchel und sucht einen Schlüssel aus dem Bund heraus. Es scheint, als wolle er über die Stimmung an seiner Schule weitererzählen und darüber, dass gute schulische und außerschulische Arbeit manchem doch nicht so viel wert ist, wie man dachte. Aber im nächsten Augenblick braucht er den herausgesuchten Schlüssel nicht mehr und er beendet seinen Gedanken: "Punkt." Es ist eben schwierig. So schwierig, dass eine Lehrerin hofft, dass die Schule erhalten bleibt, aber ja nicht zitiert werden soll. Warum nicht, das bleibt rätselhaft offen.

In der Oswin-Weiser-Schule wurde am Mittwoch gespielt, probiert, gesungen, "neutrale Werbung für die Regelschule" gemacht, wie es Joachim Büchel formulierte. Die geringere Besucherzahl wundert ihn freilich nicht. Für "viele" Viertklässler stehe schon fest, dass sie aufs Gymnasium gehen, sagt er. Und es wisse jeder, dass man sich in Pößneck die Regelschule nicht mehr aussuchen könne, heißt es.

Einige Eltern hätten auch künftig die Wahl und den Wettbewerb in Pößneck gehabt. Ob alle potenziellen Fünftklässler der Regelschule Ost in der künftigen einzigen Regelschule in West auftauchen, ist ebenfalls offen.


01.02.2007   
2007-02-01 / OTZ / "Augenblicke 5" auf Schloss Burgk erfolgreich
"Augenblicke 5" auf Schloss Burgk erfolgreich

Kunstausstellung mit Schülerarbeiten
Burgk (OTZ). Die Kunstausstellung "Augenblicke 5" mit zahlreichen Exponaten von Schülern aus dem Saale-Orla- und Saale-Holzland-Kreis, die am 18. November 2006 eröffnet wurde, erfährt bis jetzt eine ausgezeichnete Resonanz beim Publikum. Nach Auskunft der Museumsleitung gab es zwischenzeitlich über 7000 Besucher.

Dabei nutzte ein großer Teil der Besucher des Weihnachtsmarktes die Gelegenheit, um sich zu günstigen Konditionen mal wieder im Museum inklusive Ausstellungen umzusehen. Aber auch fach- und sachkundiges Publikum begab und begibt sich zielgerichtet nach Burgk, um die künstlerischen Leistungen der 7- bis 18-Jährigen zu bewundern. Schulklassen, Lehrerkollegien und die Mitarbeiter des Schulamtes Stadtroda zollten ihren Respekt vor den vielen Talenten und der Förderung durch ihre Lehrer. In den nächsten Tagen werden sich die Kunsterziehungslehrer und etwas später Studenten mit dem Abschlussziel Lehramt Kunsterziehung jeweils zu Weiterbildungen vor Ort treffen. Neben den vielen Mitstreitern, die am Gelingen der Ausstellung mitgewirkt haben und sich auch weiterhin darum verdient machen wollen, wird vom Landratsamt besonders Sigrid Wendel (Regelschule Schleiz) und Jochen Lehmann (Gymnasium Schleiz) gedankt, deren Engagement noch weiter reicht. So wird auf Schloss Burgk in enger Anbindung an die Ausstellung ein museumspädagogisches Programm für Schulklassen angeboten. Kreativer Unterricht für einen Tag im Museum begeistert Kinder und Jugendliche, Lehrer und Museumsmitarbeiter gleichermaßen.

Die Kinder- und Jugendkunstausstellung "Augenblicke 5" ist noch bis zum 25. Februar 2007 zu sehen.


01.02.2007   
2007-02-02 / OTZ / Bildnachricht
Bildnachricht 
Erich Orschler, Senior-Geschäftsführer der Königsee Implantate, unterhält sich mit Königseer Regelschülern und ihren Lehrerinnen. Der 72-Jährige hat die Jugendlichen in die Firma eingeladen, um mit ihnen Bewerbungsgespräche zu trainieren. Er hat dabei auch den Facharbeiter-Nachwuchs für sein Unternehmen im Blick. (Foto: OTZ/Klaus Moritz)
Erich Orschler, Senior-Geschäftsführer der Königsee Implantate, unterhält sich mit Königseer Regelschülern und ihren Lehrerinnen. Der 72-Jährige hat die Jugendlichen in die Firma eingeladen, um mit ihnen Bewerbungsgespräche zu trainieren. Er hat dabei auch den Facharbeiter-Nachwuchs für sein Unternehmen im Blick. (Foto: OTZ/Klaus Moritz)
2007-02-01 / OTZ / Schlangen-Schau als Zugpferd
Schlangen-Schau als Zugpferd

Schlangen hautnah zu erleben, dies war für die Schüler ein Erlebnis.
Schlangen hautnah zu erleben, dies war für die Schüler ein Erlebnis.
Zufrieden an Diesterweg-Regelschule mit diesjährigem Tag der offenen Tür
Von OTZ-Redakteur Karl-Heinz Putzmann Bad Lobenstein. Dicht gedrängt sitzen die Kinder der künftigen fünften Klassen zusammen mit älteren Schülern auf Matten und Bänken. In der Turnhalle der Adolph-Diesterweg-Regelschule sind sie staunende Zuschauer einer lehrreichen Schlangen-Schau. Die ist zweifellos das attraktive Zugpferd an diesem Tag der offenen Tür.

Zuvor hatte man ausgiebig das Schulhaus besichtigt und Chemie und Physik-Experimente erlebt. Doch eine richtige Schlange streicheln, den 30-Kilo-Brocken einer Python gar auf den noch schmächtigen Schultern tragen - das ist ein großartiges Erlebnis. Und so quirlt auch die aufgeregte Begeisterung, die Dirk Lorbeer in dieser eher ungewöhnlichen Bio-stunde immer wieder dämpfen muss. Denn die ohrenlosen Tiere sind doch dank eines fontanellenähnlichen Organes sehr geräuschempfindlich. Viel Wissenswertes erfahren die staunenden Kinder über die Lebens- und Essgewohnheiten. Zum Beispiel, dass eine Schlange vom Hain aus ein blutendes Beute-Kaninchen in Unterlemnitz "riechen" könnte. Oder die Python, die man eben so friedlich auf dem Schoß hielt, mühelos ein Schaf verschlingen könnte.

Der Langgrüner Dirk Lorbeer ist ein passionierter Schlangen-Fan und züchtet die Reptilien auch daheim in einem zimmergroßen begehbaren Terrarium, in dem es sogar von der Decke regnen kann. Begeistert von dem hautnahen Schlangen-Erlebnis haben viele der Kinder der Klassenstufe 4 dann am Ende auch einen Fetzen von einer abgestreiften Python-Pelle ergattert und als Trophäe eines ereignisreichen Tages mit heim genommen.

Für Schulleiter Peter Schenk ist indes das Fazit dieses Tages auf einem anderen Gebiet höchst erfreulich. "Unsere Erwartungen sind erfüllt. Über 50 Kinder aus der Bad Lobensteiner Grundschule sowie der Michaelisschule waren da. Mit der bisherigen Resonanz sind wir zufrieden, denn es zeichnet sich ab, dass wir im kommenden Schuljahr zwei fünfte Klassen und damit sehr gute Lernbedingungen haben werden", blickt Peter Schenk hoffnungsvoll voraus.

Im April wird dazu die endgültige Entscheidung fallen. Dann, wenn letztlich klar ist, welche Eltern ihr Kind auch tatsächlich hier anmelden. Früher hat man nicht so gezielt im Voraus planen müssen. Heute ist angesichts allseits sinkender Schülerzahlen der Konkurrenzdruck deutlich höher. Die Diesterweg-Regelschule gilt als Bildungseinrichtung, wo man sich sehr intensiv mit allen Schülern befasst und dabei auch die besonderen Anforderungen an Behinderte, Aussiedler, Leistungsschwache und Leistungsstarke oder auch Ausländer berücksichtigt. Immerhin 15 Prozent Aussiedler-Kinder unterrichtet man hier und hat dabei enorme Erfahrungen angesammelt.

Bei den Elternabenden habe sich gezeigt, dass das Interesse an den Lernbedingungen über die Unterrichts-Inhalte bis hin zum Alter der Lehrer recht rege ist, so der Schuleiter abschließend.


01.02.2007   
2007-01-31 / OTZ / Pokal holen sich Weidaer Spieler
Pokal holen sich Weidaer Spieler

Jungbörsianer am Dörffelgymnasium mit Sieg, drittem und sechsten Platz belohnt
Von Sylvia Eigenrauch Gera. Zehn Wochen hatten 800 Schüler in 186 Gruppen Zeit, im Planspiel Börse ihr von der Sparkasse Gera-Greiz erhaltenes Spielkapital von 50 000 Euro zu vermehren.

Als beste Kapitalanleger erwiesen sich die Zwölftklässler aus dem Dörffelgymnasium Weida. Die Gruppe "Kingsize", die zur Spielhälfte noch auf Platz 17 lag, behauptete am Ende mit 7000 Euro Zuwachs die Spitze. Damit liegt sie bundesweit auf Rang 116 unter 40 000 Spielgruppen. 55 600 Euro erreichte der Kontostand der "Köstritzer Fünf", die dafür 750 Euro erhielten. Auf knapp 55 000 Euro brachten es die "Moneymaker" mit vier Schülern aus der 7b des Dörffelgymnasiums. Damit sicherten sich die jüngsten Preisträger ein Taschengeld von 500 Euro und sind wie die beiden Erstplatzierten auf der Fahrt zur Frankfurter Börse dabei. Aus Weida kommen mit der Gruppe "Unterfordert Deluxe" aus der 10b obendrein die Sechstplatzierten. Mit allein 39 angemeldeten Spielgruppen erwies sich das Greizer Gymnasium als das Mekka des Sparkassen-Börsenspiels. Das wurde mit dem Sieg bei der Eurostoxx50-Tippabgabe belohnt. Tom Fülle aus der 12. Klasse, der bereits zweimal mit anderen Gruppen im Börsenspiel gesiegt hatte und voriges Jahr deutschlandweit Platz 7 belegte, hat mit seinem neuen Team zugleich den 1. Platz im Sparkassenverband Hessen-Thüringen und Platz 3 bundesweit erreicht. Das brachte den Schülern 750 Euro Preisgeld ein. Am 12. Oktober 2006 hatten sie getippt, dass der Aktienkurs am 12. Dezember 2006 bei 4054,86 liegen wird. Tatsächlich erreichte er einen Wert von 4054,72.

Sparkassenvorstand Frank Emrich erinnerte daran, dass das Planspiel bereits seit 16 Jahren betrieben wird und dankte dem Schulamt und den betreuenden Lehrern, die es vor allem im Unterricht Wirtschaft/Recht nutzen.

In der Hoffnung, dass die Schüler ihr einmal gewecktes Interesse für die Börse aufrecht erhalten, überreichte die Sparkasse allen das Buch "Kostolanys Börsenseminar", das laut Untertitel Kapitalanleger und Spekulanten anspricht. "Warum eine Aktie im Wert steigt oder fällt, ist nicht immer ganz klar", versuchte Frank Emrich die Schwierigkeit zu erklären und erzählte, dass Mitarbeiter, die ebenfalls am Planspiel teilgenommen hatten, mit ihren Erfolgen hinter denen der Schüler zurückgeblieben waren.Sieger und Platzierte im Planspiel Börse1. kingsize, Dörffelgymnasium Weida 2. Die KöstritzerFünf, Regelschule Köstritz 3. Moneymaker, Dörffelgymnasium Weida 4. ak06, Gesamtschule Gera 5. Die dreisten Vier, Schillergymnasium Zeulenroda 6. Unterfordert Deluxe, Dörffelgymnasium 7. Team Gera, Gesamtschule Gera 8. Pr0sDeluxe, Schillergymnasium Zeulenroda 1. AG Pohlitz, Gymnasium Greiz 2. GangBangChiefs, Schillergymnasium Zeulenroda 3. Die süßen Hasen, Regelschule Köstritz


31.01.2007   
2007-02-01 / OTZ / Regelschüler als Schauspieler
Regelschüler als Schauspieler

Die Mitschüler der sechsten Klassen verfolgen die Probe mit Spannung. (Foto: OTZ/Grötsch)
Die Mitschüler der sechsten Klassen verfolgen die Probe mit Spannung. (Foto: OTZ/Grötsch)
Kinder der Eichbergschule befassen sich in Medienprojekt mit Brutalität an Schulen
Von OTZ-Redakteurin Ulrike Grötsch Schmölln. Ein Medienprojekt führten Schüler der Schmöllner Regelschule "Am Eichberg" durch.

Das war für sie eine echte Herausforderung und ein ganz besonderes Erlebnis.

38 Schülerinnen und Schüler des Teams sechs waren eine Woche lang täglich vier Stunden in kleinen Arbeitsgruppen tätig, um eine Talkshow im Studio des "Offenen Kanals" in Gera zu produzieren. Die Kinder erhielten durch dieses Projekt einen Einblick in die Arbeit mit verschiedenen Medien. "Wir werden redaktionell tätig, verfassen Artikel für die Schulchronik oder für die Tageszeitung", schrieben sie.

Das Thema der aufgezeichneten Sendung ist nicht nur für alle Beteiligten hoch interessant. Die zu produzierende Sendung stand unter dem Titel "Brutalität an Schulen". Verschiedene Menschen, ganz unterschiedlichen Charakters, kamen in dieser Sendung zu Wort.

Es war schon erstaunlich, wie gut die Schülerinnen und Schüler innerhalb einer Projektwoche das Thema bearbeitet und die Sendung vorbereitet hatten. Eine Technikergruppe, eine für Bühnenbau, eine für Öffentlichkeitsarbeit, eine Gruppe die das Projekt erstellte und als Schauspieler in Erscheinung trat, die Redaktion - sie alle sorgten für ein gutes Gelingen.

Bühnendekoration und eine Umfrage in der Stadt waren am Tag der Generalprobe schon längst fertig. Von der Crew des offenen Kanals gab es noch ein paar Regiehinweise und auch die Schüler des Teams sechs sahen sich mit ihren Lehrerinnen Manuela Rauschenbach, Rosmarie Thomas, Helga Leitholdt und Michaele Junghanns, die die Kinder bei ihrem Projekt tatkräftig unterstützten, die Generalprobe mit kritischen Augen an. Einige Schüler hatten dabei noch wertvolle Hinweise für die Gestaltung der Dialoge und für die Schauspieler selbst.

Im Mittelpunkt der Handlung stand Mia, die notorisch zuschlägt, wenn ihr etwas nicht passt. Erst schlagen, dann fragen, lautete ihre Devise. Natalie alias Angelique war die Moderatorin der Sendung, die die einzelnen Gesprächspartner, wie Mia, die Schlägerin, den geschlagenen Schüler und dessen Vater, einen Lehrer sowie den Freund von Mia vorstellte und sie befragte. So gewannen die Zuschauer Einblick in die Gefühlswelt der Gesprächsrunde der Fernsehsendung. Dabei wurden so manche Hintergründe und Ursachen für das unmotivierte Schlagen von Mia aufgedeckt. Ein Professor, der im Publikum saß gab, wissenschaftliche Erläuterungen dazu.

In der Generalprobe gelang es den kleinen Schauspielern recht gut, die einzelnen Charaktere darzustellen.

Brutalität an Schulen - das Thema ist nicht als Schwerpunkt an der Eichbergschule zu sehen, aber dennoch eines, mit dem sich Schüler, Lehrer und Eltern immer wieder auseinandersetzen müssen und sollten, als Prävention schon in den unteren Klassen beginnend, kann es nur von Nutzen sein. Den Schülern des Teams sechs zumindest hat das Projekt viel gegeben. Und bei den Schülern höherer Klassen war das Projekt der sechsten Klassen zumindest auch im Gespräch.


01.02.2007   
2007-01-31 / OTZ / Wohnungen für junge Familien
Wohnungen für junge Familien

Obwohl kaum eigene Kinder, tut die Gemeinde Hohenwarte viel für den Nachwuchs
Von OTZ-Redakteurin Sabine Bujack-Biedermann Hohenwarte. In diesem Jahr sollen in Hohenwarte weitere gemeindeeigene Wohnungen modernisiert werden. "Vielleicht kommen so ein paar jüngere Leute her", hofft der ehrenamtliche Bürgermeister, Hans Schulz (CDU). Mit 800 000 Euro steht deshalb etwa ein Drittel des Vermögenshaushaltes für die Sanierung von Häusern zur Verfügung, die die Gemeinde vor zwei Jahren gekauft hat. Drei dieser acht Gebäude entsprechen bereits den aktuellen Standards, wovon sich auch schon zwei auswärtige Familien anlocken ließen.

"Wir hatten acht Jahre keine Geburt in Hohenwarte", bedauert Schulz, der sich auch über eine Neueinschulung im vergangenen Jahr freut. Trotzdem tut der 150-Seelen-Ort viel für den Nachwuchs. Ein Spielplatz der Luxusklasse, Fussball-, Basketball-, Tennis- und Beachvolleyballplätze, eine BMX-Bahn und ein Jugendklub bieten viel Abwechslung. Auf einer modernen Kegelbahn, die Wettkampfansprüchen genügt, trainiert auch eine Jugendmannschaft.

Neben dem Sport- und Spielplatz entstand in den vergangenen Monaten ein Mehrzweckgebäude, das gestern übergeben worden ist. In der kommenden Woche werde eine Küche mit Schankanlage eingebaut, kündigt Schulz an: "Dann kann hier auch mal gefeiert werden."

Zunächst sollten nur Toiletten entstehen, weil die an der Saale und fernab vom Straßenverkehr gelegenen Freizeitanlagen gern auch von Auswärtigen genutzt würden. "Doch dann ist es ein bisschen mehr geworden", sagt der Bürgermeister, dem es fast peinlich ist, dass Hohenwarte dank der Steuereinnahmen vom ortsansässigen Energieversorger Vattenfall keine finanziellen Probleme oder gar Schulden kennt. "Ein bisschen mehr" sind außer der Küche noch ein Geräte- und ein Gemeinschaftsraum. Die Außenanlagen schaffen einen Übergang zum oft belagerten Picknick-Platz. Dazwischen soll im Frühjahr noch ein Freischach eingerichtet werden.Vielleicht kommen ein paar jüngere Leute her.

Hans Schulz, Bürgermeister von Hohenwarte


31.01.2007   
2007-02-01 / TLZ / Wege zu Ruhm und Erfolg
Wege zu Ruhm und Erfolg

Jena. (tlz) Viele Schüler haben klare Vorstellungen, wie sie Geld, Ruhm und Erfolg ernten: zuerst das Abi, dann ein Praktikum, Doppeldiplom und sofort in eine Führungsposition.

Das ist ungefähr so realistisch wie der Kinderfilm "Schweinchen Wilbur". Deshalb nehmen sich die zwei Studienberater der Uni Jena jeden Tag die Zeit, um Schüler und Studenten bei der Wahl ihres Studiums zu helfen. Wenn man das kleine Büro von Ingrid Eschke-Schnell betritt, wird vielen Ratsuchenden klar, worauf es ankommt. Da steht das Studienhandbuch gleich neben anderer Fachliteratur rund ums Thema Studienwahl im Bücherregal. "Es ist schade, dass sich so wenige Schüler über ihr Wunschstudium belesen, bevor sie zu uns kommen", sagt die Studienberaterin. Denn so könnten sich viel Jugendlichen den Weg ins Uni-Hauptgebäude sparen.

"Ich will BWL studieren" ist ein Satz, den die beiden Uni-Mitarbeiter oft zu hören bekommen. Dabei würden viele Abiturienten vergessen, dass BWL besonders im Grundstudium reine Mathematik beinhaltet. "Ich würde allen, die Mathematik in der Schule schon immer gehasst haben, sofort von einem BWL-Studium abraten", sagt Studienberater Thomas Klose. Und nur weil Interkulturelle Wirtschaftskommunikation etwas mit Sprachen zu tun hat, sei dieser Studiengang nichts für Wirtschaftsmuffel oder solche, die in 20 Jahren Haus, Familie und Job in Jena haben möchten. Das versuchen die Studienberater den jungen Menschen zu verdeutlichen. Zum Reflektieren wollen sie anregen. Schüler sollen sich an ihren Talenten orientieren und nicht an der Studienwahl ihrer besten Freundin. Sie sollen sich ihr Leben in der Zukunft vorstellen. Wären sie auch bereit, im Ausland zu arbeiten? "Wenn Schüler klare Ziele formulieren können, sind sie bei uns richtig", sagt Thomas Klose. Er gibt Tipps zu Kombinationsmöglichkeiten der Sudienfächer, beantwortet Fragen zu Bachelor und Master und rät zu Praktika und Infoveranstaltung. Für alle, die sich bereits vor dem Beratungsgespräch testen wollen gibt es einen Test im Netz.

i Im Internet unter www.uni-jena.de/schueler.html gibt es einen Test zur Studienentscheidung. Dauer: 90 Minuten.ist seit 1990 Studienberaterin.Thomas Klose gehört seit 1997 im Team. Fotos: tlz/Reich


01.02.2007   Von Katharina Reich
2007-02-01 / TLZ / Knifflig: 56 brüteten über Physikklausur
Knifflig: 56 brüteten über Physikklausur

Ob sie sich fürs Landesfinale qualifiziert haben,  erfahren die Teilnehmer von Stufe II der Physikolympiade erst nach den Ferien. Gestern brüteten 56 Schülerinnen und Schüler der Gymnasien Weimars und aus dem Weimarer Land über den Aufgaben.  Fotos (2): Maik Schuck
Ob sie sich fürs Landesfinale qualifiziert haben, erfahren die Teilnehmer von Stufe II der Physikolympiade erst nach den Ferien. Gestern brüteten 56 Schülerinnen und Schüler der Gymnasien Weimars und aus dem Weimarer Land über den Aufgaben. Fotos (2): Maik Schuck

Weimar. (tlz/sb) Über Stufe II der 16. Physikolympiade Thüringens brüteten gestern am Schillergymnasium 56 Spezialisten mit Vorliebe fürs Knifflige, die sich unter 189 Teilnehmern der ersten Stufe als die besten Physik-Cracks ihres Jahrgangs und ihrer Gymnasien für den Ausscheid qualifiziert hatten. Unter ihnen ein mit 24 Schülerinnen hoher Anteil von Mädchen. Folgende Punktsieger nach Altersklassen konnte Frank Paulig, der den Ausscheid organisiert hatte, melden: Alexander Franke (Kl. 7, Goethegymnasium), Hannah Reinfried (Kl. 8, Humboldt-G.), Julia Niebling (Kl. 9, Marie-Curie-G. Bad Berka), Johannes Voigt (Kl. 10, Goethe-G.), Johannes Stoye (Kl. 11, Schiller-G.) und Martin Zielke (Kl. 12, Humbolt-G.)


01.02.2007   
2007-02-01 / TLZ / Mit den Schülern ist schwer zu rechnen
Mit den Schülern ist schwer zu rechnen

Jena. (tlz/tb) Glatter Auswärtssieg bei der Matheolympiade der Jenaer Gundschulen. Florian Fischer aus Oberhain (bei Unterweißbach) hat gestern den Vergleich der jungen Rechenkünstler gewonnen. Was den Zehnjährigen nach Jena führt? Der Spaß in einer Mathe-AG.

Fachberaterin Heidrun Ertel und ihr Team kümmern sich um die AG, die sich regelmäßig an der Nordschule trifft und allen Jenaer Grundschülern offen steht. Im Moment kommen fast 60 Kinder regelmäßig vorbei. Viele davon sahen sich gestern bei der Mathe-Olympiade wieder. "Die AG und der Wettbewerb sind wichtige Beiträge zur Begabtenförderung im Grundschulbereich und fügen sich in die Aktivitäten des Regionalzentrums Ostthüringen ein", sagt Heidrun Ertel.

Bei der Mathe-Olympiade lösten die 90 Teilnehmer magische Quadrate, rechneten rückwärts oder mit Buchstaben. Weil Mathematiker vielseitig begabt sind, wurden in der Zeit zwischen Abgabe der Arbeiten und Siegerehrung Zusatzangebote wie Kung Fu, Schach oder Tischtennis angeboten. Dabei konnten die Veranstalter auf die Hilfe von Nordschullehrern und Schülern des Zeissspezialgymnasium bauen. Und auch bei wem es nicht zum Siegertreppchen reichte, konnte hoffen. Bücher von Thalia und Cinestar-Freikarten wurden unter allen Teilnehmern verlost.

Anton Kriese (v .l), Marie Teres Rode (beide Jenaplanschule), Maren Dietzel (Südschule), Florian Fischer (Grundschule Unterweißbach), Philipp Zeng.(Schillerschule). Foto: tlz/Thomas Bernst


01.02.2007   
2007-02-01 / TLZ / Mit Schule verwachsen
Mit Schule verwachsen

Oberstufenleiter Werner Jödicke geht in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Arbeit übernimmt nun Monika Rolapp, die seit 1991 an der Arnoldischule tätig ist. Die 50-Jährige ist an der Schule die erste Frau, die mit Schulleitungsaufgaben betraut wurde.  Foto: Möller
Oberstufenleiter Werner Jödicke geht in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Arbeit übernimmt nun Monika Rolapp, die seit 1991 an der Arnoldischule tätig ist. Die 50-Jährige ist an der Schule die erste Frau, die mit Schulleitungsaufgaben betraut wurde. Foto: Möller
Gotha. (tlz) 16 Jahre lang ging Werner Jödicke tagtäglich die Stufen zur ehrwürdigen Arnoldischule empor. Am heutigen Freitag kehrt er "seiner Schule" für immer den Rücken und verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand.

Werner Jödicke kann auf mehr als 35 Jahre Schuldienst in Thüringen zurückblicken. 30 Jahre lang unterrichtete er als Lehrer an verschiedenen Schulen, wie beispielsweise an der Salzmannschule in Schnepfenthal, Rudolstadt und Jena. Der heute 61-Jährige hat an der Arnoldischule den größten Teil seines Berufslebens verbracht. "Ich bin mit dieser Schule verwachsen", erzählt Werner Jödicke. Unterrichtet gab er in den Fächern Mathematik, Physik und später Medienkunde. Im Laufe seiner 16-jährigen Tätigkeit am Gymnasium müsse er wohl über 1000 Schüler der zehnten bis zwölften Klasse betreut haben, ist sich der Oberstufenleiter sicher. "Es ist eine große Verantwortung, die auf einem lastet", sagt Werner Jödicke. Prüfungspläne müssen ausgearbeitet und das Kurssystem aufgestellt werden.

Diese Aufgabe wartet jetzt auf die 50-jährige Monika Rolapp, die ab 1. Februar Jödickes Vollzeitjob als Oberstufenleiter übernimmt. "Ich habe lange überlegt, ob ich mich bewerben soll", sagt Monika Rolapp, die ebenfalls seit 1991 an der Arnoldischule als Mathe- und Physiklehrerin tätig ist. Seit einem halben Jahr hat Rolapp die Arbeitsabläufe Jödickes Schritt für Schritt begleitet. "Es war auch für mich eine Umstellung, denn der gesamte Arbeitsablauf muss anders gestaltet werden", so Monika Rolapp. Zudem sei ihr Vorgänger ja nicht aus der Welt. Beide, Rolapp und Jödicke, wohnen im Ortsteil Uelleben, nur wenige Häuser voneinander entfernt. "Wenn ich ein Problem habe, klopfe ich mal bei Werner an die Gartentür", lacht die neue Oberstufenleiterin. Die Schüler am Gymnasium wurden vor längerer Zeit über den Wechsel informiert, schließlich haben die Zehnt- bis Zwölftklässler es nun mit einer Frau zu tun. Gegenwärtig stecken die "Zwölfer" in den Prüfungsvorbereitungen und die Zehntklässler haben ihre Einweisung zum Kurssystem erhalten. Jödicke freut sich auf sein Rentnerleben. "Ich habe ein 4000 Quadratmeter großes Grundstück, zwei Kinder und Urenkel - da bin ich voll ausgelastet", meint Jödicke. Trotzdem hätte er gern ein bis zwei Jahre länger gearbeitet, denn der Unterricht und der Umgang mit seinen Schülern haben ihm immer Freude bereitet. Jödicke: "Ich bin froh, dass ein nahtloser Übergang erfolgt und keine Lücke geblieben ist."


01.02.2007   Von Conny Möller
2007-01-30 / TLZ / Mischung aus Infos und Unterhaltung kommt an
Mischung aus Infos und Unterhaltung kommt an

Ilmenau. (dpa/tlz) Das deutsche Kinderfernsehen benötigt nach Ansicht Ilmenauer Medienstudenten mehr Formate wie die Sendung mit der Maus oder die Sesamstraße. "Die Mischung aus Information und Unterhaltung kommt zu kurz", sagte Michael Winnebeck, Sprecher einer Projektgruppe des Instituts für Medienwissenschaften der Universität Ilmenau, die an neuen Ideen für das Kinderfernsehen gebastelt hat.

Heraus kamen fünf TV-Formate, die jetzt auch Vertretern des in Erfurt beheimateten Kinderkanals (Ki.Ka) vorgestellt werden. So entwickelte die Projektgruppe unter anderem ein Konzept für eine Infotainment-Sendung über Berufswünsche von Kindern. Dazu könnten Kinder eingeladen und ihr Traumberuf wie Polizist oder Feuerwehrmann in einer Reportage vorgestellt werden.

Eltern ganz bewusst mit einbeziehen

Auch Quiz-Elemente würden die Studierenden gern einbauen. Unter den Vorschlägen ist auch "Jojo!" - das Konzept für eine Kinder-Sportsendung. Sie könnte ein Mischung aus Geschicklichkeits- und Kraftübungen oder Gymnastik und Aerobic sein, kombiniert mit Animationssequenzen. "Es wird ja immer wieder kritisiert, dass sich die Kinder heute zu wenig bewegen", erklärte Winnebeck die Idee.

In einer weiteren Kinder-TV-Sendung sollen die Eltern ganz bewusst mit einbezogen werden. Die Teams der Spielshow würden jeweils aus einem Kind und einem Elternteil bestehen, die dann gemeinsam Aufgaben bewältigen. Auch Medienpädagogen betonten stets wie wichtig es sei, dass Eltern ihre Kinder nicht alleine ließen. Diese würden sonst "immer allein vor der Glotze sitzen."


30.01.2007   
2007-02-02 / FW / Jugendsorgentelefon rund um die Uhr geschaltet
Jugendsorgentelefon rund um die Uhr geschaltet
270 000 Schüler starten in Ferien - Hilfe bei schlechten Noten




Erfurt - Für rund 270 000 Kinder und Jugendliche an den Thüringer Schulen haben am Freitag die Winterferien begonnen. Einige von ihnen starten allerdings nicht ganz so entspannt in die freie Woche: Zum Abschluss des ersten Halbjahres gab es Zeugnisse.

Vielen jungen Leuten falle es schwer, schlechte Noten zu verkraften oder ihren Eltern davon zu erzählen, sagte Familienminister Klaus Zeh (CDU). Hilfe gebe es rund um die Uhr von den Beratern am kostenlosen Kinder- und Jugendsorgentelefon.

Das Kinder- und Jugendsorgentelefon ist unter der Nummer 0800 0080080 rund um die Uhr zu erreichen. (red/dpa)

2007-02-02 / FW / Vier Asse im Mathe-Landesfinale
02.02.2007
ERFOLGREICHE OLYMPIONIKEN
Vier Asse im Mathe-Landesfinale




SCHLEUSINGEN – Vier Schüler des Hennebergischen Gymnasiums „Georg Ernst“ werden ihre Schule bei der XLVI. Landesmathematikolympiade vertreten.

Bei der 46. Kreisolympiade in Mathematik (Schulamtsbereich Neuhaus) hatten sich die Teilnehmer der Schleusinger Schule wacker geschlagen. Und auch wer in großer Konkurrenz nicht die erforderliche Punktzahl für die nächste Runde erreicht hatte, holte erste, zweite und dritte Preise nach Schleusingen. Für weitere Mädchen und Jungen gab es Anerkennungen des Thüringer Kultusministeriums.

Diese Woche wurden den Mathe-Assen bei einem kleinen Empfang mit Imbiss Urkunden und Preise überreicht, die übrigens die Kreissparkasse Hildburghausen zur Verfügung gestellt hat, ebenso wie sie den Imbiss finanzierte.

Schulleiter Hubert Amthor, lobte: „Wir sind stolz, dass sich solch große Anzahl unserer Schüler den größeren Herausforderungen gestellt hat.“ Fachschaftsleiterin Mathematik, Gabriele Felsmann, erinnerte an Carl Friedrich Gauß (1777 - 1855), der schon als sehr junger Mensch Neues in der Mathematik entdeckte. „Erst kommt die Anstrengung, ehe Mathematik Spaß und Freude macht“, ermutigte sie die jungen Mathe-Asse weiter am Ball zu bleiben.

Qualifiziert für Landesolympiade: Lucas Fratzscher (auch 2. Preis), Tilmann Neubert (1. Preis), Immanuel Drews, Paul Görlach. 2. Preise erhielten: Dominik Bavay, Christian Fritz, Abrecht Voigt, 3. Preise: Erik Eichhorn, Maria Kegeler, Conrad Spanaus. Anerkennungen erhielten: Maike Mertens, Valentin Müller, Heidi Mathesy, Paul Görlach, Immanuel Drews, Helen Schlott, Alexander Breitung. (kat)

Gabriele Felsmann und André Henneberg von der Sparkasse, selbst ein ehemaliger Schüler, überreichten Preise und Urkunden.

2007-02-02 / FW / Knobeln bis die „Birne“ glüht
02.02.2007
PHYSIK-OLYMPIADE
Knobeln bis die „Birne“ glüht




SCHLEUSINGEN – Mucksmäuschenstill ist es Donnerstagmorgen in der Aula des Hennebergischen Gymnasiums. 27 Köpfe beugen sich über die Tische. Schriftliche Prüfung? Irgendwie schon, aber sie ist freiwillig. Und was hier gefragt wird, geht über den normalen Unterrichtsstoff hinaus.

Die 27 Mädchen und Jungen kommen aus den Gymnasien Hildburghausen und Sonneberg und natürlich aus Schleusingen zur zweiten Runde der Physik-Olympiade. Die findet gestern zeitgleich in allen Schulamtsbereichen Thüringens statt. Die Siebt- bis Zwölfklässer, die in Schleusingen knobeln bis die „Birne“ glüht, sind Olympiateilnehmer des Schulamtsbereichs Neuhaus.

„In der ersten Runde hatten sie Hausarbeiten geschrieben“, erklärt Physiklehrer und Cheforganisator Bernd Schleusing. „Da konnten sie aber Eltern und Internet ... hinzuziehen. Heute ist der Tag der Wahrheit. Da ist jeder auf sich selbst gestellt.“

Nicht nur Bernd Schleusing, sondern auch seine Kollegen Hans-Günther Müller aus Hildburghausen, Kurt Schneider aus Sonneberg sowie Fachberater Werner Schultheiß hoffen, dass aus dem Schulamtsbereich wieder ein starkes Team zur Landesolympiade nach Erfurt fahren kann. Das mit acht Teilnehmern größte Feld kommt übrigens aus der Klassenstufe 7. „Da braucht uns um den Nachwuchs nicht bange zu sein“, freut sich Bernd Schleusing. Ob die Schüler zum Beispiel die Aufgabe „Kraftprotze“ lösen werden? (kat)

Welche der folgenden Aussagen sind physikalisch richtig. Begründe die Aussagen! Alle Körper üben eine gleich starke Anziehungskraft aus. Auf dem Mond bin ich leichter als auf der Erde. Auf der Erde habe ich sechsmal mehr Kraft als auf dem Mond. Je weiter isch eine Rakete von der Erde entfernt, desto schwächer wird sie von der Erde angezogen. Ein 50 kg Sack Kartoffeln wird auf der Erde gekauft. a) mit welcher Kraft wird er von der Erde angezogen?, b) wie groß ist die Gewichtskraft auf dem Mond? c) Wie viel Kilogramm Kartoffeln würden auf dem Mond die selbst Gewichtskraft wie auf der Erde ergeben?

Zu den hoffnungsvollen Physik-Assen mit Aussicht auf die Landesolympiade gehört auch Jan Bednarsch.

2007-02-02 / FW / Sieg mitLammcarrée
02.02.2007
SCHÜLERKÖCHE UM 10. ERDGASPOKAL
Sieg mitLammcarrée




SUHL/SCHLEUSINGEN – Nach 120 spannenden Wettkampf-Minuten stand das Ergebnis der Regionalmeisterschaft Suhl beim 10. Erdgaspokal der Schülerköche fest. Das Team 1 der Regelschule „Gerhart Hauptmann“ hat die meisten Punkte und ist im Landesfinale.

Im gewerblich-kaufmännischen Berufsbildungszentrum Suhl verkündete die fachkundige Jury unter Vorsitz von Küchenmeister Günter Wadewitz vom Oberhofer Köcheverein e.V. im Verband des Köche Deutschlands e.V. ein denkbar knappes Urteil über die kulinarischen Leistungen der 13- bis 17-Jährigen. Es war eine schwere Entscheidung für die Jury und am Ende trennte nur jeweils ein Punkt die Koch-Teams. Die höchste Punktzahl (102) erreichten Katharina Blau, Georg Roßteuscher, Christian Stock und Julia Keller. Ihr Menü, das sie, wie schon im Vorentscheid, kochten, lässt schon das Wasser im Munde zusammenlaufen: Kohlrabischaumsüppchen mit Zucchinichips und getrockneten Blüten als Vorspeise, Gratiniertes Lammcarrée auf Gemüsebett mit Rosmarinkartoffeln (Hauptgericht) und als Dessert Bayrisch Creme mit Orangen-Trauben-Ragout und gerösteten Walnüssen.

Mit diesem Menü ließen sie knapp das Team der Regelschule Arnstadt hinter sich und auch das Team 2 der eigenen Schleusinger Schule. Aber das macht nichts, denn Stephanie Schuchhardt, Michelle Kolk, Josephine Meißner und Vanessa Brückner bildeten das jüngere Team und haben ihre Lachspralinen auf Blattsalatvariation und anderes ebenfalls sehr gut gekocht.

An der Gerhart-Hauptmann-Schule war die Freude gestern natürlich groß. „Wir sind sehr stolz auf unser Team, das nun im Landesfinale kochen wird“, sagte Schulleiterin Ingeborg Hager. Sie dankte besonders auch der engagierten Hauswirtschaftslehrerin Elvira Kummer, die beide Teams betreut. „Und Herrn Roßteuscher als Elternvertreter, der uns ganz hervorragend unterstützt.“

Im Landesfinale wird das Schleusinger Team 1 mit Unterstützung der Eon Thüringen Ende März in Masserberg kochen.

KARIN SCHLÜTTER

2007-02-02 / FW / Elterngeld kommt
02.02.2007
AUSZAHLUNG
Elterngeld kommt




ARNSTADT – Wie überall in Thüringen klemmt es auch im Ilmkreis mit der Auszahlung des neuen Elterngeldes. Trotzdem werden die Mütter zwischen Ilmenau und Arnstadt die ersten im Freistaat sein.

Das war am Donnerstag von Jugendamtsleiter Jens Jödicke zu erfahren. Denn der Ilmkreis ist der erste Landkreis in Thüringen, in dem das Elterngeld berechnet wird, der Testballon sozusagen. Zwei Mitarbeiterinnen des Jugendamtes haben sich zum Elterngeld schulen lassen und begannen gestern mit der Berechnung. „Das muss zurzeit manuell geschehen, denn die Bundessoftware ist auf unsere Rechner nicht aufgespielt“, so Jödicke.

Daher werden zunächst die einfachen Fälle berechnet: Mütter, die Leistungen nach dem Sozialhilfegesetz II beziehen und vor der Geburt nicht arbeiten waren, erhalten den Einstiegssatz von 300 Euro. Zur Kontrolle gehen die errechneten Beträge zunächst ins Sozialministerium. Jödicke rechnet damit, dass die Fälle im Laufe der nächsten Woche beim Landesverwaltungsamt landen und dann die ersten Überweisungen eingehen.

Außerdem entstehe seiner Ansicht nach für niemanden ein finanzieller Engpass, schließlich gelte in den ersten acht Wochen nach der Geburt der Mutterschutz, während dem gibt es weiter Geld vom Arbeitgeber und Krankenkasse oder der ARGE. (av)

2007-02-02 / FW / Schulen schließen
02.02.2007
Schüler-Protest vorm Kreistag
Schulen schließen


Mit Ärger im Bauch aber Hoffnung, dass die Kreistagsabgeordneten ein Ohr für ihr Anliegen haben, demonstrierten gestern Schüler, Eltern, Lehrer, Bewohner aus Frankenheim, Birx, Ober- und Unterweid für die Erhaltung der Regelschule Frankenheim und der Grundschule Unterweid vor der Sitzung des Kreistages in Meiningen. Auch Franz und Ewald Dietzel und Willy Dreßler waren gekommen, damit ihre Schule in Frankenheim nicht der Schulnetzentwicklung geopfert wird. Alle drei hatten 1956 im Nationalen Aufbauwerk den Grundstock für die Regelschule gelegt. Foto: Kerstin Dressel

Frankenheim/Meiningen. Trotz des Protests von über 200 Schülern, Eltern und Lehrern aus der Rhön vorm Kreistag ist gestern die Schließung der Regelschule in Frankenheim und der Grundschule in Unterweid beschlossen worden.


Die Frankenheimer Schule, die nach Auskunft ihres Leiters Manfred Heurich herausragende Bildungserfolge vorweisen kann, wird wegen sinkender Schülerzahlen dicht gemacht. Der einmütigen Empfehlung des Bildungsausschusses folgte gestern der Kreistag mit zwei Gegenstimmen und etlichen Enthaltungen: Spätestens ab Schuljahr 2007/2008 fahren die Schüler aus Birx, Frankenheim, Oberweid, Unterweid, Melpers und Reichenhausen zum Unterricht nach Kaltennordheim im benachbarten Wartburgkreis. Schüler aus Erbenhausen und Schafhausen wurden der Bettenhäuser Regelschule zugeteilt.

Mit diesem Beschluss läutete der Kreistag zugleich das Ende der Unterweider Grundschule ein. Denn nun soll in Frankenheim als größtem Ort in der thüringischen Rhön eine Grundschule eingerichtet werden.

An dieser Entscheidung konnten auch die protestierenden Schüler vor dem Kreistag und die emotionalen Ausbrüche der Betroffenen während der Bürgerfragestunde im Sitzungssaal nichts ändern. Mit Plakaten und Transparenten hatten unter anderem Julian (11) und Florian (10) gemeint: „Unsere Regelschule hat beste Ergebnisse in Thüringen gebracht. Wir wollen nicht mit dem Bus fahren! Unsere Freunde sind hier. Wir wollen unsere Regelschule behalten und unsere Lehrer!“ (hi/kd)

2007-01-31 / FW / Erstklässler der Grundschule am Pulverrasen halten den Platz rund ums Ot
Erstklässler der Grundschule am Pulverrasen halten den Platz rund ums Otto-Ludwig-Denkmal sauber
„Wir kümmern uns jetzt darum!“


Zum Otto-Ludwig-Denkmal in Meiningen kamen gestern die ersten und zweiten Klassen der Grundschule am Pulverrasen, um Lebensdaten über den bedeutenden Thüringer Erzähler und Dramatiker des 19. Jahrhunderts und seine Bronzebüste am Schlosspark zu erfahren, die Bildhauer Adolf von Hildebrand schuf. Während die meisten Schüler dann zur Schule zurückkehrten, blieb die Klasse 1c zum Arbeitseinsatz. Sie hat die Patenschaft für das Areal rund ums Denkmal übernommen. Foto: M. Hildebrand-Schönherr

Meiningen. Die Klasse 1c der Meininger Grundschule am Pulverrasen will jetzt das Areal rund ums Otto-Ludwig-Denkmal regelmäßig sauber halten. Ausgestattet mit Besen, Rechen und Schaufeln rückten die Kinder mit ihrer Klassenlehrerin Christina Köhler am Dienstagmorgen das erste Mal an.


Die sechsjährige Anna freut sich, dass ihre Klasse eine Patenschaft für ein kleines Stück Meiningen übernommen hat. „So bleibt die Stadt sauber, und das finde ich gut!“ Ihr Mitschüler Erik nickt und erklärt stolz den Auftrag seiner Klasse: „Wir schützen Meiningen vor Dreck.“

Erst im vergangenen Jahr wurde das Denkmal für den Thüringer Schriftsteller Otto Ludwig (1813-1865) an der Schlosspark-Bogenbrücke im Auftrag der Stadt restauriert. Doch bald schon lag hier achtlos weggeworfener Unrat herum. Das sah auch Lehrerin Christina Köhler, die jeden Morgen hier ihren Hund Gassi führt.

Hellauf begeistert

Anstatt sich nur darüber zu ärgern, hieß es bald in ihrer 1. Klasse: Wir kümmern uns um das Areal! „Die Kinder sind sofort hellauf begeistert gewesen. Und auch die Eltern unterstützen die Idee“, erzählt die Klassenlehrerin. Andreas Werner, der Vater von Erstklässlerin Michelle, kam zum gestrigen Einsatz gleich mit und half beim Saubermachen.
Einmal im Monat wollen die 20 Schülerinnen und Schüler der Klasse 1c hier nach dem Rechten sehen und für Ordnung sorgen. Beim ersten Einsatz schauten Bürgermeister Reinhard Kupietz und Bauamtsleiter Rolf Kölsche vorbei. „Das ist eine ganz tolle Idee von euch“, dankte das Stadtoberhaupt den jungen Akteuren für den Einsatz.

Reinhard Kupietz sieht gleich zwei Effekte durch solche Patenschaften von Klassen: „Kinder, die den Platz sauber halten, wissen zum einen, dass dies Arbeit macht. Sie werden den Platz später also auch nicht verschmutzen. Zum anderen verhelfen diese fleißigen Kinder anderen zum schlechten Gewissen.“ Die Stadt erkenne die Hilfe der Grundschüler hoch an und sei gern bereit, auch etwas für die Klasse zu tun, wenn diese Unterstützung brauche, so der Bürgermeister.

Mehrere Initiativen

Ehrenamtliches Engagement für eine saubere Stadt ist bereits an einigen Stellen Meiningens zu beobachten. Silke Förster von der Interessengemeinschaft „Saubere Meininger Parks“ kam gestern Morgen auch ans Otto-Ludwig-Denkmal. Neben der Interessengemeinschaft, die vor jeder Theaterpremiere Englischen Garten und Schlosspark von Müll befreit, zählte sie weitere Initiativen auf: Das Brahms-Denkmal wird im Auftrag des Orchestervorstands von einem jungen Mann gepflegt, ums Max-Reger-Denkmal kümmert sich die Tagesstätte für psychisch Kranke und den Bereich zwischen Schwanenbrunnen und Jean-Paul-Denkmal hält eine Klasse der Ludwig-Chronegk-Schule sauber.

Mit Eifer kehrten die Schüler der Pulverrasen-Schule gestern das Laub zusammen und lasen Flaschen, Papierschnipsel und anderen Unrat auf. Hinterher sah der Platz rund ums Denkmal picobello aus. „Das fände jetzt bestimmt auch Otto Ludwig prima“, meint der siebenjährige Fabian zu der sauberhaften Aktion. (hi)

2007-01-31 / FW / Auf ein Wiedersehen in den Anden
31.01.2007
Jean Andre ist drei Monate zu Gast in Trusetal und besucht das Melanchthon-Gymnasium
Auf ein Wiedersehen in den Anden




TRUSETAL – „Wäre schön, wenn wir nebeneinander wohnen würden“, meint Stefanie Meyer. Ihre Schwester Sabrina nickt. Und auch Jean Andre Borgeat Benicke gefällt dieser Gedanke. Das aber ist Wunschdenken – denn die beiden Mädels wohnen in Trusetal – der junge Mann ist im Süden Chiles, genauer in La Union, zu Hause.

Dass sich die drei Jugendlichen dennoch gut kennen, verdanken sie dem VDA. Das ist der Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e.V. Er ermöglicht den Schüleraustausch mit chilenischen Jugendlichen, die gern Deutschland kennen lernen wollen. Umgekehrt haben auch Deutsche über diesen Verein die Gelegenheit, nach Südamerika zu reisen. Stefanie Meyers Interesse für den VDA und sein Anliegen wurde im Sommer 2003 geweckt.

Damals besuchte sie eine Sprachklasse im Schwallunger Werratalgymnasium. Durch den Schülersprecher wurde die Trusetalerin auf den Austausch mit Chile aufmerksam. Weil sie sich schon immer für süd- und mittelamerikanische Länder interessiert hatte, war sie von der Möglichkeit, einen chilenischen Gast über längere Zeit betreuen zu dürfen, sofort begeistert. Die Familie entschied sich für den Schüleraustausch und bereute das bisher nicht.

Schwester Vorreiterin

Stefanie gab verschiedene Unterlagen ab und wartete. Nach mehreren Monaten stand fest, dass Kristine Alexandra Borgeat Benicke ein Vierteljahr lang bei den Meyers in Trusetal zu Gast sein würde. Die damals 17-jährige ist die Schwester von Jean Andre, der jetzt gewissermaßen in ihre Fußstapfen trat und bei Stefanies Schwester Sabrina Meyer zu Gast ist. Allein das zeigt, wie sich beide Familien mittlerweile auch privat recht gut verstehen. „Kristine war damals mein zweiter Schatten“, erinnert sich Stefanie. Sie freundete sich mit der jungen Chilenin, die sehr gut deutsch sprach, so gut an, dass der Gegenbesuch 2004 erfolgte. Ihre Sommerferien verbrachte Stefanie Meyer damals in La Union.

Längst hatte sie Kristine so gut kennen gelernt, dass sie jetzt auch wissen wollte, wo und wie sie zu Hause lebt. Von Chile ist Stefanie Meyer heute noch begeistert. „Von der Wüste bis zum Eis gibt es dort alles“, schwärmt sie. Als sie im Sommer dorthin kam, war es dort nicht ganz so heiß, eher frühlingshaft. Jean Andre erlebt in Trusetal jetzt einen Winter und verpasst in seinem Heimatland den Sommer. Die Jahreszeiten nämlich sind in beiden Ländern genau entgegengesetzt.

Der 17-jährige Chilene hatte nicht nur durch seine Schwester schon viel von Deutschland gehört. Auch seine beiden besten Freunde entschieden sich für den Schüleraustausch. Jean Andre war freilich im Vorteil, weil er Stefanie Meyer bereits kannte. Und außerdem hatte seine Schwester viel Gutes über Trusetal erzählt. Seit dem 28. November vorigen Jahres wohnt Jean Andre bei Familie Meyer in der Trusetaler Kirchhohle. Gemeinsam mit Sabrina besucht er die Klasse 10/4 des Schmalkalder Gymnasiums.

Deutsch ab Kindheit

Zu Hause sind jetzt drei Monate Sommerferien – heißt, der junge Mann versäumt wenig und lernt viel dazu. „Unsere Lehrer beziehen ihn, so gut es geht, in den Unterricht mit ein“, erzählt Sabrina. Jean Andre lernt – so wie es in Chile üblich ist – seit dem Kindergarten Deutsch. Von der ersten bis zur fünften Klasse stehen wöchentlich fünf Deutschstunden im Plan, ab der 6. Klasse sind es gar sechs. Verständigungsschwierigkeiten gibt es daher kaum. Außer wenn Deutsche zu schnell reden. Auch der Dativ und der Akkusativ bereiten ihm mitunter einige kleinere Probleme. Mathematik ist eines der Fächer, die ihm leicht fallen. Chemie dagegen mag er weniger. Und die Tage in Deutschland sind dem jungen Mann viel zu kurz. „Es wird zu früh dunkel“, sagt er.

Kein Heimweh

Dass es ihm in Trusetal und Umgebung nicht langweilig wird, dafür sorgen Stefanie und Sabrina. Sie nehmen ihren Gast an den Wochenenden mit in verschiedene Diskos und machen ihn mit ihren Freunden bekannt.

Sogar in einer Trusetaler Volleyballmannschaft trainiert Jean Andre einmal pro Woche regelmäßig. Mit seiner Familie kommuniziert er per E-Mail oder per Telefon. Heimweh hatte der 17-Jährige bislang noch nicht. Einzig zu Weihnachten sei es ein komisches Gefühl gewesen, fern der Heimat zu feiern.

Einer seiner Freunde ist momentan in Kaltensundheim untergebracht. Da es dorthin nicht allzu weit ist, wurde Silvester gemeinsam verbracht. Das Essen in Deutschland schmeckt dem jungen Mann. Überhaupt ist er sehr umgänglich. Schön findet er es, an den Wochenenden mit Familie Meyer auf Tour zu gehen.

Unter anderem fuhr man bereits gemeinsam nach Schmalkalden, Erfurt, Oberhof, Eisenach und Dresden. Der Gast soll schließlich auch die Region etwas näher kennenlernen, sind sich Meyers einig. Das Vierteljahr in Deutschland ist für Jean Andre eine wertvolle Erfahrung. Sich vorstellen, hier für immer zu leben, kann er aber nicht. Stefanie Meyer geht es mit Chile ähnlich.

Obwohl seit ihrem Aufenthalt dort bereits zwei Jahre vergangenen sind, hat sie noch viele Bilder von Land und Leuten im Gedächtnis. „Die Menschen dort begrüßen sich mit Küsschen links und rechts – das ist viel netter als bei uns“, berichtet sie. Und weiter: „Egal wie arm die Leute sind, man wird immer liebevoll aufgenommen.“ Sehr angetan hat es ihr die chilenische Landschaft. Stefanie Meyer schwärmt von den Anden und vom Skifahren auf dem Abhang eines Vulkans. Jean Andre fährt auch gern Ski. Vielleicht klappt ein Ausflug auf den Brettern noch, wünscht er sich. In der nächsten Woche aber wird er erst einmal nach Holland reisen. Dort wohnt eine Schwester seines Großvaters.

Nach wenigen Tagen kehrt er dann noch einmal nach Trusetal zurück. Bis es am 14. Februar Abschied nehmen heißt. „Das ist immer ein blödes Gefühl“, sind sich die drei Jugendlichen einig. Ihr größter Wunsch ist daher, sich einmal in Chile zu treffen.

Herzlich willkommen

Mit der gesamten Familie, steht für Stefanie und Sabrina fest. Letztgenannte möchte allein nicht unbedingt für längere Zeit nach Südamerika. Mit ihrer Familie aber könnte sie sich einen Besuch dort schon vorstellen. Jean Andres Kommentar dazu: „Ihr seid immer herzlich willkommen.“

Fest steht schon jetzt: In der nächsten Zeit werden beide Familien über E-Mail und Telefon miteinander in Kontakt bleiben. Aus dem anfänglichen Schüleraustausch nämlich ist mittlerweile eine echte Freundschaft geworden, die über die Ländergrenzen hinausreicht und stark verbindet. (ar)

Sind echte Freunde geworden: v. l. Sabrina Meyer, Jean Andre Borgeat Benicke und Stefanie Meyer. FOTO: ANNETT RECKNAGEL

2007-02-02 / FW / Wo waren eigentlich die Schulen?
GESPRÄCHSRUNDE
Wo waren eigentlich die Schulen?




SUHL – Dass auf der Veranstaltung, auf der (erneut) begonnen wurde, das künftige Vorgehen gegen Extremismus abzustimmen, ausgerechnet die Stühle, die eigentlich für die Schulen vorgesehen waren, leer blieben, sorgte für einige Verwirrung. Freies Wort ging der Sache nach.

Bürgermeister Klaus Lamprecht (Die Linke.PDS) hatte nach eigenem Bekunden alle Suhler Regelschulen und das Gymnasium zur Konferenz eingeladen. Dass schließlich aber „nur“ der Schulsozialarbeiter des Regionalen Förderzentrums und eine Vertreterin des Schulamtes Schmalkalden an der Veranstaltung teilnahmen, sorgte für einige Missstimmung. Gerade die Schulen seien in dem nun begonnenen Prozess doch von entscheidender Bedeutung, so der Duktus – und nun waren sie größtenteils nicht gekommen.

Doch die kritisierten Schulen weisen jede Schuld von sich. „Die Einladung war erst am 29. Januar, also zwei Tage nach dem entsprechenden Samstag, in meiner Post“, sagt Sabine Steege, Leiterin der Jenaplan-Schule. „Das wäre sicher ein Thema für uns gewesen, aber so…"

Dies ist zwar offensichtlich ein besonderer Fall, aber auch andere Schulleiter verweisen darauf, „dass die Einladung doch sehr kurzfristig kam“, erklären Doris Klauer, Schulleiterin der Paul-Greifzu-Schule, und Dieter Kiehle, Leiter des Suhler Gymnasiums, unisono. „Außerdem war unsere Entscheidung nicht teilzunehmen auch einfach eine Kräftefrage“, so Doris Klauer. Es sei zurzeit „so viel los“ an ihrer Schule, dass es nicht möglich gewesen sei, auch noch diesen Termin wahrzunehmen.

Und am Gymnasium wusste man das Schreiben des Bürgermeisters offensichtlich nicht recht einzuordnen. Die Einladung sei ja an den Schulleiter adressiert gewesen und wegen der Kurzfristigkeit habe man so keine anderen Teile der Schule, „zum Beispiel Schulklassen“, damit in Verbindung bringen können, sagt Kiehle, der darauf verweist, er persönlich hätte eine solche Veranstaltung „nicht durch das Verschicken eines Briefes organisiert, sondern lieber im Vorfeld mit den Betroffenen gesprochen“.

Auf die „persönliche Einladung“ verweist auch Jürgen Gerbig, Schulleiter der Lautenberg-Regelschule. „Ich war an diesem Tag verhindert und habe außerdem keinen Stellvertreter mehr, der anstatt meiner zu dieser Konferenz hätte gehen können“, erklärt er. Dennoch, die Schulleiter der befragten Schulen waren sich einig darin, wie wichtig Extremismus-Prävention beziehungsweise -Bekämpfung ist. Und sie nehmen für sich und ihre Einrichtungen in Anspruch, bereits viel dafür zu tun – auch ohne ständig laut darüber zu reden. Die Schulfächer Ethik und Sozialkunde oder aber auch außerunterrichtliche Fahrten nach Buchenwald und das Projekt „Stolpersteine“ wurden als Beispiele für dieses Engagement genannt.

Unabhängig davon bedauert der Schulsozialarbeiter des Regionalen Förderzentrums Suhl, Sylvester Widur, seine Teilnahme an der Veranstaltung aber keinesfalls. Nicht nur, weil er neu in der Stadt ist und sich deshalb einen Überblick über die lokale Situation der Thematik verschaffen wollte. „Auch sonst waren viele wertvolle Anregungen auch für die Kommune als Ganzes dabei“, meint der Schulsozialarbeiter. „Die zwei Stunden Zeit habe ich auf jeden Fall nicht bereut.“ (sh)

2007-02-01 / TA / Temperamentvoll in die Ferien
Temperamentvoll in die Ferien

Nicht nur die Lehrer, sondern auch Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Forschung machten den Gymnasiasten der Bergschule am Tag der Fremdsprachen Appetit auf temperamentvolle Kulturen und interessante Studienfächer.

APOLDA. Kurz vor den Halbjahreszeugnissen denkt kein Schüler mehr an Unterricht. Zumindest in der Bergschule, denn dort stand gestern der Tag der Fremdsprachen auf dem Stundenplan. "Einmal im Schuljahr organisieren wir einen Tag zur praktischen Orientierung", erläutert die Direktorin Birgit Orthaus die Idee, die nun schon zum dritten Mal umgesetzt wurde. "Abwechselnd liegt der Schwerpunkt des Tages auf den Naturwissenschaften, den Gesellschaftswissenschaften oder eben auf den Fremdsprachen", erklärt sie.

Für jede Klassenstufe haben die Lehrkräfte altersgerechte Veranstaltungen auf die Beine gestellt. "Die jüngeren Schüler können sich beispielsweise am spanischen Tanz, englischen Theaterstück oder Singen beteiligen", geht der Französischlehrer Rolf Beck ins Detail. Sprachspiele mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden trainieren sowohl das Verstehen als auch die Artikulation der Fremdsprachen. "Außerdem erweitern die Kinder auf diese Weise ihren Wortschatz", ergänzt der Lehrer.

Für die Schüler der höheren Klassen luden die Pädagogen aus der Bergschule Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Forschung ein. Mit Fachvorträgen sensibilisierten sie die 16- bis 17-Jährigen für die enorme Bedeutung von Fremdsprachen in vielen Berufen. Vertreter der Hochschulen in Weimar, Jena und Erfurt halfen den Abiturienten, sich im unüberschaubaren Dschungel von Studienangeboten zurecht zu finden. "Mit Berufsberatung und der Vorstellung interessanter Studienfächer wollen wir den Schülern helfen, sich zu orientieren", sagt Beck, "viele wissen nicht, dass Fremdsprachen die Voraussetzung für viele Studienzweige sind."

An der Bergschule werden derzeit vier Fremdsprachen angeboten: Englisch, Französisch, Russisch und Latein. "Für Russisch begeistern sich nur wenige Schüler", wundert sich Ingrid Schwabe, Lehrerin für Englisch und Russisch. Obwohl seit der EU-Osterweiterung slawische Sprachen immer häufiger gefragt sind, interessieren sich die meisten Schüler eher für westeuropäische. "In der Projektwoche ist der Spanisch-Kurs immer blitzschnell voll", weiß Schwabe, die für den Tag der Fremdsprachen professionelle Salsa-Tänzer eingeladen hat. "Wir zurückhaltenden Deutschen können uns ein bisschen von der Leidenschaft der Spanier abgucken", meint sie. Dass sie damit nicht allein steht, bewiesen die zahlreichen Gymnasiasten, die gestern in der Aula begeistert die ersten Schritte des temperamentvollen Tanzes lernten.

Auch Lehrer anderer Schulen interessierten sich für das Projekt an der Bergschule. "Die Kollegen möchten es vielleicht an den eigenen Schulen einführen", mutmaßt Birgit Orthaus. Jeanette MILTSCH


01.02.2007   
2007-02-01 / TA / Kreis ohne Probleme beim Elterngeld
Kreis ohne Probleme beim Elterngeld

Aussagen aus dem Erfurter Sozialministerium, wonach das neue Bundeselterngeld in Thüringen erst mit Verzögerungen ausgezahlt werden könne, verunsicherten viele Betroffene. Für den Kyffhäuserkreis konnte Pressesprecher Ulrich Thiele Entwarnung geben: Es läuft alles nach Plan.

KYFFHÄUSERKREIS (rr). Mittwoch gab es im Erfurter Sozialministerium noch einmal eine große Runde mit allen Beteiligten zum neuen Bundeselterngeld. Auch die beiden Mitarbeiter aus der Sondershäuser Kreisverwaltung nahmen daran teil. Und konnten verkünden, dass es Probleme mit der notwendigen Software im Kreis nicht gibt. "Die Software ist vor einigen Tagen bei uns eingetroffen, die beiden Mitarbeiter sind bestens geschult, so dass wir planmäßig am 12. Februar mit der Bearbeitung der Anträge beginnen können", erklärte Pressesprecher Ulrich Thiele. Die Auszahlung des Elterngeldes sei allerdings Sache des Erfurter Sozialministeriums.

Im Kreis werden im Monat durchschnittlich 44 bis 50 Kinder geboren. Und da bisher im Jugendamt erst 24 Anträge auf das am 1. Januar eingeführte Elterngeld vorliegen, rechnet man mit weiteren Fällen, so Thiele. "Auch das bekommen wir in den Griff. Für uns ist das kein Spaß. Wir sind hier nicht in der Marmeladenfabrik. Wir wissen sehr gut, dass die jungen Eltern das Geld sehr dringend brauchen, weshalb wir die Sache ernst angegangen sind, um auch rechtzeitig die gesetzlich vorgegebenen Berechnungen auf die Reihe zu bekommen." Während Paaren, die seit Jahresbeginn 2007 Eltern geworden sind, im Normalfall das Elterngeld nach dem sechswöchigen Mutterschaftsgeld zusteht, bekommen Hartz IV-Empfänger es seit 1. Januar. Auch hier seien ihm keine Probleme bekannt, so Thiele. Die Höhe des Elterngeldes beträgt 67 Prozent des Verdienstes und liegt zwischen 300 und 1800 Euro.


01.02.2007   
2007-01-31 / TA / Große Freude: Grundstein für Christophorusschule
Große Freude: Grundstein für Christophorusschule

ERFURT. Gerade noch rechtzeitig erhielt gestern das Christophoruswerk Fördergeld für den Umbau der Schule in der Spittelgartenstraße. Die Grundsteinlegung fiel dementsprechend fröhlich aus.

"Jetzt hätte ich gern noch jemand für das Geld." Schulleiterin Christa Riethmüller verteilte, bevor der Bauminister Andreas Trautvetter eintraf, noch schnell diverse Dinge, die erst in einer Schatulle und dann in eine Mauer versenkt werden sollten. Das Körbchen mit Münzen hatte sie aber noch in der Hand, als der Minister eintraf. "Nein, ich mach nicht die Kollekte", schmunzelte sie zur Begrüßung. Obwohl, wie sich zeigte, sie schon auf Geld hoffte.

Erst einmal wurde jedoch das "Schatzrohr" - wie eines der Kinder die Schatulle taufte - in der Wand versenkt. Sebastian hatte einen Prospekt hineingesteckt, Edwin voller Stolz eine Tagesausgabe der "Thüringer Allgemeine", Annekatrin ein Konzept der Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung und Dennis - zünftig in Zimmermannshose - brachte als letzter Schüler das Körbchen mit dem Kleingeld.

Auch wenn der erste Bauabschnitt bereits im Gange ist, war der Schulleiterin bis gestern nicht klar, ob der Umbau des einstigen Kindergartens zu einer modernen Förderschüle mit Unter-, Mittel-, Ober- und Werkstufe bis zur Fertigstellung auch finanziert ist. So hatte die Theatergruppe Fantasia auch ein kleines Stück mit dem bezeichnenden Titel "Money" entworfen. Dabei sammelten die jungen Akteure Säckchen mit Goldstücken ein. Vom Christophoruswerk und der Aktion Mensch. Auch das Land gab schon für den ersten Abschnitt Geld, was zwei Schüler zeigten, die mit Thüringenfahne und Rennsteiglied - nicht im Trautvetter-Mix - über die Bühne spazierten. Bei "Money, money, money" konnte der kleine Edwin, den es kaum auf dem Platz hielt, voller Begeisterung aus der zweiten Reihe tanzen.

"Ohne Moos nix los" lautete am Ende aber die etwas ernüchternde Pointe, da Baufirmen und Handwerker die vorhandenen Summen aufgebraucht hatten. Minister Trautvetter fühlte sich indes sicher genauso unbeschwert wie jüngst bei seinen Auftritten als Rennsteiglied-Sänger. Hatte er doch den Joker in der Tasche, den sich in der Turnhalle alle wünschten. Hinter den Kulissen war bis zuletzt über die Förderung verhandelt worden, nun präsentierte er den Scheck des Bauministeriums über rund zwei Millionen Euro. Edwin, der keine Gelegenheit zum Klatschen ausließ, hatte es bis zu diesem Zeitpunkt neben seine Schulleiterin auf die vorderste Bank geschafft. Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben von fast 3,8 Millionen Euro sind nunmehr gedeckt. Das Christophoruswerk als Träger bringt 741 000 Euro auf, die "Aktion Mensch" spendierte 350 000 Euro. "Es ist immer noch nicht richtig unten angekommen", wunderte sich Christa Riethmüller über die Wendung am gestrigen Tag.

Auch wenn die Bauarbeiten nicht wie ursprünglich geplant bis zum Beginn des neuen Schuljahres abgeschlossen sind, fiebern die rund 60 Schüler, 13 Lehrerinnen und Lehrer, ebenso viele Sonderpädagogen und andere Mitarbeiter dem Einzug entgegen. Vorraussichtlich nach den Herbstferien, so hofft die Schulleiterin, beginnt in der Spittelgartenstraße wieder der Unterricht. Dann geht es durch ein luftiges Foyer aus Glas zwischen den beiden langgestreckten Gebäudeteilen in die Klassenräume. Die ursprünglich relativ kleinen Zimmer des einstigen Standard-Kindergartens passen dabei gut ins Konzept. Wird an der Schule doch in Gruppen mit 6 bis 8 Kindern unterrichtet. Und eines dürfte klar sein. Über Geld wird nicht mehr soviel geredet, zum pädagogischen Leitmotiv "Leben lernen" gehören für die Kinder zunächst einmal andere Dinge.

Nur Norbert Jahnke, Geschäftsführer des Christophoruswerkes Erfurt, kam noch einmal darauf zurück. "Mit dem Förderbescheid werden sich die Banken um uns reißen." Casjen CARL


31.01.2007   
2007-01-31 / TA / Immer mit Humor
Immer mit Humor

Von Schülern, Lehrern und Eltern aus dem Arbeitsleben verabschiedet, wurde gestern der Leiter der Dingelstädter Regelschule Johann Wolf. Josef Vockrodt wirkte hier 36 Jahre lang als Lehrer und war seinen Kollegen in den letzten 16 Jahren ein hoch geschätzter Vorgesetzter mit viel Sinn für Humor.

DINGELSTÄDT. 54 Jahre habe es gedauert, bis auch für Josef Vockrodt die Schulzeit zu Ende gegangen ist, rechnete Stellvertreterin Gisela Schneider vor. 1953 wurde er in Dingelstädt eingeschult und kehrte 1971 als Lehrer für Mathematik und Physik nach Berufsausbildung und Studium an die damalige POS Makarenko zurück. Fünf Jahre später versetzte man ihn in die Station junger Techniker und Naturforscher, 1980 durfte er an seine Schule zurückkehren. Am 1. August 1990 wurde Vockrodt Schulleiter. Er meisterte nicht nur die Neuordnung der Schullandschaft, sondern kümmerte sich auch um einen Namen für die Regelschule. Er setzte sich dafür ein, dass Haupt- und Realschüler so lange wie möglich zusammen lernen, nachmittags betreut werden und dass das noch nicht sehr alte, aber marode Schulgebäude komplett saniert wurde. Heute ist die Dingelstädter eine von zwei Regelschulen im Landkreis, die die Ganztagsbetreuung anbieten. Jeder Schüler ist in mindestens einer Arbeitsgemeinschaft, sagt Schneider nicht ohne Stolz. Vockrodt sei es gelungen, das Lehrerteam zu motivieren. Und nach 8640 Arbeitstagen, davon 6240 an der Regelschule Dingelstädt, gehe jedem Menschen die Puste aus, gönnt sie ihrem Chef den verdienten Ruhestand.In einem kurzweiligen Foto-Rückblick auf Vockrodts Leben erfuhren seine Schüler, dass er es mit dem Lernen nicht immer so genau genommen hatte. Seine Lehrerin tadelte den kleinen Josef zum Beispiel: Du lernst das Lesen nie, geh´ lieber zu Schollmeyers und hole Milch! Sein späterer Klassenlehrer Seppi Müller erwischte den Fünftklässler beim Lesen von Groschen-Heften im Mathe-Unterricht. Zur Strafe musste er die Schundliteratur abschreiben, damit er sich den Inhalt noch besser merken konnte. Fortan passte Josef besser auf, wurde zum Mathe-Ass, sogar Sieger der Kreisolympiade und dritter im Bezirk. Die 10. Klasse schloss er als Klassenbester ab und begann dann eine Lehre zum Elektromaschinenbauer mit Abitur, bevor er das Lehrerstudium in Dresden absolvierte. Außer für Zahlen und Formeln begeisterte sich Vockrodt schon seit der Jugend für die Musik, spielte in der Band The Strangers, die aufgrund ihrer Liedtexte zeitweise verboten war, und gründete vor zehn Jahren den Lehrerchor. Besondere Erinnerungen an Josef Vockrodt hat seine Schwester Gabi. Denn als ihr Bruder an der Dingelstädter Schule den Dienst aufnahm, bekam sie ihn ausgerechnet als Klassenlehrer. "Er war immer da: Im Unterricht, auf Klassenfahrten, und zu Hause war er auch noch", erinnert sie sich mit Schrecken an die Zeit, als sie von ihrer Mutter gewarnt wurde: Versaust du Josef die Autorität, ist was los.Zweieinhalb Stunden lang verabschiedeten sich gestern Schüler, Lehrer, Eltern und Vertreter von Stadt und Kreis von dem Schulleiter, der daraufhin bekannte: Ich bin beeindruckt und beschämt über so viel Anteilnahme. Jetzt kann ich in Ehrfurcht vor mir selbst erstarren, beim Papst um Audienz bitten und einen Antrag mindestens auf Seligsprechung abgeben. Zwar sei schon alles gesagt worden, trotzdem gab auch Vockrodt noch einmal einen kleinen Rückblick auf sein Berufsleben, erinnerte sich in seiner humorvollen Art zum Beispiel an den vorbeugenden Gesundheitsschutz, den man ihm ausgerechnet am 8. November 1989 angedeihen ließ, da musste er zur Kur fahren. Bad Schandau sei komplett leer gewesen, bis auf die Kurgäste, und die durften nicht in den Westen. Er erzählte von Schülerdemos gegen die Fächer Russisch und Staatsbürgerkunde und davon, wie eine Abschlussfahrt zum Eklat führte, weil ein Bus kaputt ging und die Schüler zur Zeugnisausgabe in Räuberzivil erschienen. Aber auch Josef Vockrodt hatte vielen zu danken, übergab einen Blumenstrauß mit besten Wünschen an seinen Nachfolger Manfred Krause, der bislang Schulleiter in Sollstedt war, und freut sich nun auf die Aufgaben, die er weiter wahrnehmen möchte als Leiter des Lehrerchors, im Schulverein und als FDP-Mitglied im Stadtrat. Natalie HÜNGER


31.01.2007   
2007-02-01 / TA / Mit Köpfchen und Talent
Mit Köpfchen und Talent

WEIMAR. Zwölf Lehrer, drei Stunden und ein Resultat: Nach 17 Uhr standen gestern die vorläufigen Ergebnisse der 16. Physikolympiade im Schulamtsbereich Weimar fest. Drei Stunden schwitzten die Gymnasiasten zuvor über den Klausuraufgaben.

56 Gymnasiasten von fünf Schulen aus Stadt und Kreis hatte sich für die zweite Stufe der 16. Physikolympiade qualifiziert. In der Aula des Schiller-Gymnasiums brüteten sie, nur mit Taschenrechnern und Tafelwerken ausgerüstet, über jeweils vier Aufgaben aus den Bereichen Mechanik, Elektrizitäts- und Wärmelehre sowie Optik. Die Problemstellungen waren aus dem Leben gegriffen, sagte Organisator Frank Paulig. Keiner der Teilnehmer habe vorzeitig das Handtuch geworfen. Wer allerdings von ihnen beim Landesfinale am 26. April in Erfurt dabei sein wird, hängt von den Ergebnissen in den Regionen ab.

Physik-Test für TA-Leser: Auf die anstrengenden Klausuren stimmte Physiklehrer Frank Paulig locker mit einem Experiment ein. Jetzt heißt es auch für die TA-Leser: aufgepasst! Paulig füllte heißen Wasserdampf in einen Blechkanister, schloss ihn und übergoss ihn mit eiskaltem Wasser. Was passierte? Das Blech verformte sich, so viel sei an dieser Stelle verraten. Aber warum?

Wir bieten drei Varianten an:

a) Das Metall verformt sich wegen der Temperatur.

b) Die Luft im Inneren kühlt ab, zieht sich zusammen und es entsteht ein Unterdruck.

c) Der Wasserdampf kondensiert und es entsteht damit fast ein Vakuum, also ein extremer Unterdruck.

Die Auflösung können Sie schriftlich an die TA-Lokalredaktion, Goetheplatz 9a oder als E-Mail an weimar@thueringer-allgemeine.de senden. Die Redaktion wünscht viel Spaß beim Knobeln. André HESS


01.02.2007   
2007-02-01 / TA / Besserer Schutz von Kindern
Besserer Schutz von Kindern

THÜRINGEN. Thüringen wird im Mai das Frühwarnsystem zum Schutz vor Kindesmisshandlung und -vernachlässigung als ein Modellprojekt in Gera und im Kyffhäuserkreis starten. Das Vorhaben wird laut Sozialministerium vom Bund unterstützt. Fälle von Kindesmisshandlungen hatten in den zurückliegenden Monaten die Öffentlichkeit alarmiert. So war im Dezember in Sömmerda ein Baby verdurstet. Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen haben daher jetzt das Programm in Gang gesetzt. Ziel soll es sein, Hilfsangebote für Familien in schwierigen Lebenslagen durch Kooperation von Jugend- und Gesundheitsämtern sowie Beratungsstellen besser zu nutzen. Das Land beteiligt sich mit 75 000 Euro an dem zunächst bis Ende 2008 befristeten Projekt.


01.02.2007   
2007-01-30 / TA / Zweites Angebot aus Tambach
Zweites Angebot aus Tambach

TAMBACH-DIETHRZ (rr). Die Stadt Tambach-Dietharz schlägt Alarm, weil am Freitag im Kreistag über das Wohl und Weh der Schulen entschieden werden soll. Tambach-Dietharz möchte sowohl die Regelschule als auch die Grundschule behalten und macht deshalb noch in letzter Minute einen neuen Vorschlag.Im Entwurf des neuen Schulnetzplanes wird vorgeschlagen, die Grundschule Tambach-Dietharz und die Grundschule Georgenthal aufzulösen und aus beiden eine neue Schule zu gründen, die in das jetzige Regelschulgebäude Georgenthal einziehen soll. Damit wäre in Tambach-Dietharz genug Platz für die größere Regelschule, in die dann ja auch die Schüler der jetzigen Regelschule Georgenthal gehen sollen. Das ist Sinn der Übung. Ohne das Grundschulgebäude wäre die vorhandene Regelschule "Am Rennsteig" zu klein. Weil der vermeintliche Platzmangel das einzige Argument ist für die Auflösung dieser Grundschule, unterbreitete die Stadt dem Schulträger Landkreis den Vorschlag, ein aufgegebenes Schulgebäude herzurichten, ohne dass dem Landkreis Kosten entstünden. Die Stadt müsste dann nur eine Pacht verlangen. Und eben das lasse der Gesetzgeber nicht zu, argumentiert der Landrat und schmetterte den zugespielten Ball ab. Daraufhin machte Bürgermeister Harald Wrona gestern sofort ein neues, ein Last-Minute-Angebot: Werden weitere Räume für die Regelschule benötigt, als jetzt (ohne Grundschulhaus) vorhanden sind, werden diese im Bürgerhaus zur Verfügung gestellt. Vier Räume im Erdgeschoss kommen dafür in Betracht - 70, 75, 80 und 110 Quadratmeter groß. Ein seperater Eingang, entsprechende Sanitäranlagen sowie Brandschutztechnik sind vorhanden und die Grundstücke liegen unmittelbar nebeneinander. Auch die Schulspeisung ließe sich im Bürgerhaus einrichten.


30.01.2007   
2007-02-02 / STZ / Elterngeld
02.02.2007
Elterngeld




Mit dem neuen Elterngeld will die Bundesregierung eine höhere Geburtenrate in Deutschland erreichen.
2007-01-31 / STZ / Eheband hält im Kreis besser als anderswo

31.01.2007
BEVÖLKERUNG UND FAMILIEN
Eheband hält im Kreis besser als anderswo




VON THOMAS HEIGL
SCHMALKALDEN-MEININGEN – Die Zahlen bezeugen es – zumindest indirekt: Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen werden immer mehr uneheliche Kinder geboren. Dennoch leben hier keineswegs mehr Paare ohne Trauschein zusammen als in einem Thüringer Durchschnittskreis. Und wer einmal den Bund fürs Leben geschlossen hat, bleibt einander treu. Die Einwohner des Kreises bemühen den Scheidungsrichter vergleichsweise selten.

Im Jahr 2005 haben die Standesbeamten wieder mehr Sterbeurkunden ausfüllen müssen als Stammbücher aushändigen dürfen. Während 1525 Menschen Abschied von Erden nahmen, konnten lediglich 940 Neuankömmlinge auf Erden willkommen geheißen werden. Das verrät das Statistische Jahrbuch 2006, das vor wenigen Wochen erschienen ist.

Kunst und Kind

Dabei scheinen die Appelle der Politiker an die Menschen, sich wieder mehr Kinder anzuschaffen, landesweit nicht auf fruchtbaren Boden zu fallen. In ganz Thüringen wurden 2005 lediglich 16 713 Mädchen und Jungen geboren. Das entspricht 7,1 Geburten je 1000 Einwohner – zu wenig für die natürliche Reproduktion. Nur in Weimar scheint sich das Interesse an Kunst und Kind zu paaren und Babys zu den Klassikern zu gehören. Mit 9,1 Neugeborenen je 1000 Einwohner liegt die Dichterstadt klar an der Spitze. Schmalkalden-Meiningen kommt lediglich auf einen Quotienten von 6,8 und liegt auf Platz 13 unter 17 Kreisen und sechs kreisfreien Städten in Thüringen.

Am schlechtesten scheint es um die Lendenkraft der Suhler bestellt, die auf lediglich elf Kinderbettchen bei 2000 Einwohnern kommen. Lediglich geborene 239 Mädchen und Jungen sprechen für eine gewisse Lustlosigkeit der Einwohner der einstigen Bezirksstadt.

Wenn es darum geht, das Aufgebot zu bestellen, gehörten die Einwohner von Schmalkalden-Meiningen zu den Durchschnittsthüringern. 2005 beendeten 578 Paare zwischen Brotterode im Norden und Wolfmannshausen im Süden die wilde Ehe und traten vor den Altar. Das entspricht 4,2 Hochzeiten je 1000 Einwohner und somit genau dem Landesdurchschnitt. Am häufigsten läuten die Glocken in der Wartburgstadt Eisenach. Dort gaben sich 7,5 Paare – wieder auf 1000 Einwohner berechnet – das Jawort.

Auch wenn die Schmalkalden-Meininger keine Thüringenmeister im Heiraten sind: Der Bund fürs Leben hält länger als in anderen Landesteilen. Lediglich 240 Paare traten den Weg zum Scheidungsrichter an. Das entspricht 1,7 Scheidungen je 1000 Einwohner. Auch die Eichsfelder, Gothaer und Einwohner des Saale-Orla-Kreises sind gute Eheleute – mit der gleichen geringen Scheidungshäufigkeit. Die Erfurter und Suhler Ehepaare waren dagegen besonders häufig geschiedene Leute. In der Landeshauptstadt und der kleinsten kreisfreien Stadt Thüringens gingen mit 2,6 Scheidungen je 1000 Einwohner die meisten Beziehungen kaputt.

Wie sich der demografische Wandel auf die Heiratsfreudigkeit auswirkt, ist offen. Sicher ist nur, dass die Zahl der Kandidatinnen und Kandidaten für ein Baby schrumpft. Von 137 267 Einwohnern im Kreis Schmalkalden-Meiningen waren 2005 bereits 29 165 im Rentenalter. Um den Nachwuchs, der für Nachwuchs sorgen soll, ist es schlechter bestellt. Lediglich 13 Prozent der Einwohner sind zwischen 15 und 25 Jahren alt – selbst für Thüringer Verhältnisse ein niedriger „Jugendquotient“. Und jünger als 15 waren gerade zehn Prozent der Einwohner.

Auch wenn noch keine offiziellen Zahlen vorliegen, deutet vieles darauf hin: Schmalkalden-Meiningen dürfte zum Januar 2007 weniger als 136 000 Einwohner haben. Und sich bis 2020 der 120 000er Marke nähern.

2007-01-30 / Volksstimme / Potsdamer Universität ergründete die Meinung von Kindern
Potsdamer Universität ergründete die Meinung von Kindern
Umfrage unter Schülern: prima Noten für Alsteinschule
Von Ivar L ü the Lüthe



Schulleiter Michael Blaschke mit dem Gutachten.
Wie denken Schüler über ihre eigene Schule ? Diese Frage will sicher mancher Schulleiter oder Lehrer beantwortet wissen. Alstein-Schulleiter Michael Blaschke weiß die Antwort. Hochoffi ziell aus einem Gutachten. Und das Ergebnis ist für ihn und seine Kollegen erfreulich. Die Kinder gaben der Europaschule eine prima Note, eine " Zwei minus ".

Haldensleben. Solch eine Note wünscht sich ganz bestimmt auch so mancher Alsteinschüler als " schlechteste " Note auf seinem Zeugnis. Eine " Zwei minus " hat die Europaschule nach einer Umfrage der Universität Potsdam und des Instituts für berufl iche Bildung und Weiterbildung ( IbBW ) Göttingen von ihren Schüler bekommen. Im November hatte Michael Blaschke die Umfrage in seiner Schule durchführen lassen. 117 Schüler der Klassen zwei bis vier wurden befragt.

Die Umfrage sollte klären, wie es um die soziale Schulqualität ihrer Grundschule bestellt ist. Wie sehen die Kinder ihre Lehrer ? Gibt es Streit oder Gewalt ? Werden Kinder gehänselt ? Gehen sie gern zur Schule ? – Der Fragenkatalog war umfänglich. Jetzt hat der Schulleiter das Ergebnis druckfrisch auf dem Tisch. Ein erfreuliches Ergebnis, wie er fi ndet. Der Schule wird ein " freundlicher Gesamteindruck " bescheinigt. Bei einigen Ergebnissen – jede Antwort wurde genau ausgewertet – steht die Schule sogar im bundesweiten Vergleich besser da. So etwa bei der Frage " Ich gehe gern zur Schule ", die aufzeigen sollte, ob sich die Kinder in der Schule wohl fühlen. Hier kam anhand der Antworten ein Wert von 2, 7 heraus – bei einer Höchstpunktzahl von 3. Auch beim Thema Motivation der Schüler gaben die Alsteinschüler ihrer Schule ein gutes Urteil. Auch hier liegt die Haldensleber Schule über dem Bundesdurchschnitt. " Ein gutes Ergebnis. Aber das kann noch besser sein. Wir können und müssen uns noch steigern ", sagt Michael Blaschke. Erste Schritte sind bereits getan. Die Schüler sollen noch mehr in die Belange der Schule einbezogen werden. So gibt es an der Grundschule jetzt einen Schülerrat. Ein Mal im Monat kommen die " Gesandten " der 3. und 4. Klassen mit dem Direktor zum Meinungs- und Gedankenaustausch zusammen. Ein Punkt, der auch im Gutachten vorkommt. Die Schüler sollen mehr Gelegenheit bekommen, an der Schulentwicklung mitzuwirken.

Das insgesamt positive Gutachten zeigt aber auch negative Bereiche auf, denen sich auch die Europaschule nicht entziehen kann : das Thema Gewalt und Konflikte. Dass es zu Rangeleien und Auseinandersetzungen kommt, führt Michael Blaschke unter anderem auf den derzeit eingeengten Pausenhof zurück. Der Schulhof wurde gerade naturnah gestaltet, ist noch nicht vollends fertig. Wenn er freigegeben wird, werden die Kinder auch wieder mehr Freiraum haben, meint der Schulleiter. Das Gutachten schlägt der Schule zudem vor, " die gute Konfl ikterziehung an Ihrer Schule noch weiter auszubauen …"

Aus dem Gutachten soll gelernt werden. Im März werden die Organisatoren der Umfrage eine Präsentation der Ergebnisse und eine Fortbildung für die Lehrkräfte in Haldensleben anbieten. Gleiches soll auch für die Eltern aufgearbeitet werden. Denn Michael Blaschke sieht die Arbeit nicht nur in seinem Hause, sondern auch im Elternhaus. Im Dezember wird es eine zweite Umfrage geben. Dann wird sich zeigen, was sich an der Alsteinschule noch verbessert hat.

2007-01-30 / Weltwoche / «Gehorsam und Autorität»

«Gehorsam und Autorität»  

Von Philipp Gut und Markus Somm

Bernhard Bueb war Rektor des deutschen Elite-Internats Salem und schrieb den Bestseller «Lob der Disziplin». Der Pädagoge predigt Härte, Liebe und Regeln. Die Lehren der sechziger Jahre hält er für überholt.

«Der Pädagoge ist wie ein Schiffer: Neigt sich das Schiff nach links, neigt er sich nach rechts und umgekehrt»: der deutsche Autor Bernhard Bueb. Bild: Mark Niedermann

Herr Bueb, das Interesse an Ihrem Buch ist riesig, bereits ist die zehnte Auflage erschienen. Wie erklären Sie sich das?
Es besteht ein unglaubliches Bedürfnis, wieder eine gewisse Sicherheit in der Erziehung zu bekommen. Die letzten Jahrzehnte waren bestimmt von Diskussionen, Umstürzen, Neuerfindungen und Unklarheit. Einig waren sich viele nur in einem: Man darf nicht mit Autorität diszipliniert erziehen. Nun ist das Leiden im Land gross, weil es hinten und vorne nicht geht. Daher sind die Erzieher glücklich, dass einer auftritt und sagt: «Ihr dürft!» Die Erklärung für den Erfolg des Buchs ist, dass es wie ein Tabubruch wirkt.

Woran liegt es, dass Autorität als problematisch gilt?
Wir Deutschen sind eine beschädigte Nation. Mit «Disziplin» und «Autorität» beschwört man hier die braune Vergangenheit. In einigen Zeitungsartikeln kam das auch zum Ausdruck. «Kein Wunder, in Mecklenburg-Vorpommern siegt die NPD, Frau Herman schickt die Frauen in die Küche, wir sehen wieder Fahnen bei Weltmeisterschaften und der Bueb fordert Disziplin», stand in der Zeit.

War das schwer zu ertragen?
Nein, weil es so töricht ist.

Die Zustimmung war grösser als die Ablehnung?
Die Zustimmung beträgt etwa neunzig Prozent. Und sie kommt vor allem aus der Praxis. Widerspruch kommt erstens von der Psychotherapie. Die haben die Auffassung, dass man nur durch Liebe Kinder erzieht. Zweitens von den Altlinken. Das sind ja die neuen Konservativen, die an den Auffassungen der siebziger Jahre festhalten und nicht davon loskommen. Drittens gibt es welche, die behaupten, ich wolle das muffige Kleinbürgertum der Adenauer-Zeit wiederherstellen. Das sind nun aber keine sachlichen Einwände, im Gegensatz zu den Psychotherapeuten, die nicht ideologisch argumentieren.

Die Schweiz und Amerika haben keine Nazivergangenheit und trotzdem ähnliche Probleme.
Das verwundert mich. Ich glaubte, in der Schweiz sei die Welt noch in Ordnung. Als ich dort einen Vortrag hielt, sagten alle: Nein, nein, das sei überhaupt nicht der Fall, sie hätten genau die gleichen Probleme. Ein italienischer, ein spanischer und ein koreanischer Verlag haben die Rechte an meinem Buch erworben – auch dort ist die Lage offenbar ähnlich.

Die 68er wurden so lange akzeptiert, weil sie durch ihren Kampf für die Vergangenheitsbewältigung ein moralisches Fundament hatten. Die antiautoritäre Erziehung aber ist ein Phänomen der westlichen Welt überhaupt.
Ihren Ursprung hat diese Erziehung in der westlichen Psychologie. Dass Disziplin, Gehorsam und Autorität so in Verruf gekommen sind, ist aber schon spezifisch deutsch. In der Schweiz wird man sich nicht so sehr über den Begriff «Disziplin» aufregen, sondern über undisziplinierte Kinder. Wenn in Deutschland jemand in einer Talkshow von Disziplin spricht, entschuldigt er sich gleich dafür. Ein Missverständnis: Denn Disziplin ist zunächst völlig neutral. Ihr Wert richtet sich nach dem Zweck, dem sie dient.

Wie stark ist die Disziplin zerfallen?
Sie finden viele Eltern und Lehrer, die dauernd damit beschäftigt sind, ein Minimum an Ordnung und selbstverständlichen Sekundärtugenden einzufordern. Man muss nicht immer über alles diskutieren. Genau das aber tun wir. Jeden Morgen wird vom Lehrer neu begründet, warum es wichtig ist, pünktlich zu sein, oder warum man die Sachen mitbringen muss. Wir erleben in Salem derzeit einen «clash of civilizations», weil zwölf angelsächsische Lehrer bei uns arbeiten. Diese Angelsachsen schütteln nur den Kopf. Sie sagen: «Ihr Deutschen stellt eine Regel auf und macht gleich ein paar Ausnahmen. Ihr psychologisiert dauernd. Und ihr tretet nicht selbstbewusst als Autorität auf, die Zweifel sieht man euch an.»

Warum ist Disziplin so wichtig?
Weil sie die Grundlage aller Kultur ist. Die Anthropologie bezeichnet den Menschen als «nicht festgestelltes Tier», das heisst als nicht instinktgeleitet. Alles, was wir tun, ist eine Folge unserer Bildung, unserer Eigeninitiative, unserer Freiheit. Dazu braucht es Disziplin. Die Disziplin, die der Vogel aufbringt, um sein Nest zu bauen, ist in ihm drin. Wir müssen die Disziplin lernen. Wenn wir irgendetwas zustande bringen wollen, brauchen wir eine Anstrengung – ob nun Künstler oder Helfer der Menschheit; selbst Verbrecher brauchen Disziplin.

Inwiefern steht Disziplin in einer Spannung zu Freiheit und Demokratie?
Zunächst mal wird unter Freiheit zu häufig nur Unabhängigkeit verstanden, das tun und lassen zu können, was man will. Freiheit heisst aber eigentlich Selbstbestimmung, also die Fähigkeit, sich ein Ziel zu setzen, dieses Ziel in Übereinstimmung zu bringen mit einer Moral und es dann auch zu erreichen. Diese Fähigkeit erwirbt man erst nach vielen Stadien der Selbstüberwindung. Kleinkinder sind zunächst gar nicht zu Selbstdisziplin fähig. Sie sind liebenswerte kleine Barbaren, die man aus Liebe zwingen muss, dies und jenes zu tun. Vor allem müssen sie verzichten lernen. Der gute Erzieher muss immer von neuem abwägen, wie viel Zwang er ausübt und wie viel Freiheit er gibt. Natürlich hängt die Freiheit vom Alter der Kinder ab. Im Spiegel wurde ich gefragt, ob ich kein Vertrauen in Kinder habe. Die Antwort: Ich habe ein altersgemässes Vertrauen. Sexualität etwa braucht eine bestimmte Reife. Und in meinen Augen auch die Demokratie.

Was ist 1968 genau passiert? Wie wichtig ist dieses Datum für den Prozess des Verfalls von Autorität und Disziplin?
Ich glaube, dass vielfach die 68er nur etwas gestossen haben, was bereits im Fallen war. Sonst wäre es ihnen ja auch nicht so gelungen. Die 68er haben eigentlich nur gesagt: «Jetzt bekennt euch mal zur Wahrheit! Ihr haltet doch bloss etwas aufrecht, was innerlich hohl ist.» Diese Hohlheit war in Deutschland eine Folge der Tabuisierung der Nazizeit. Es war ja die Generation der Täter, die versuchte, neu aufzubauen, und die dadurch Kraft bekam, dass sie einfach alles verdrängt hatte. Im Schulunterricht kamen Hitler und die KZ-Geschichten praktisch nicht vor. Ich habe erst in der Studentenzeit in den Sechzigern – mit dem Auschwitz-Prozess – begriffen, was da eigentlich los gewesen war. Die 68er haben dann, wie man’s halt in Deutschland macht, gründlich und fundamentalistisch alles über Bord geworfen. An unserer Schule wurden zum Beispiel beinah alle Rituale abgeschafft.

Was waren das für Rituale?
Das fing mit der Morgenandacht an. Oder: dass man aufsteht, wenn der Lehrer in die Klasse kommt. Beim Mittagessen wurde die Schweigezeit abgeschafft.

Macht es die Kinder wirklich schlecht, wenn sie beim Essen sprechen dürfen?
Es ist unglaublich beruhigend für alle Seiten, wenn beim Essen in so einer grossen Gemeinschaft fünfzehn Minuten Ruhe herrscht. Wir haben das vor zehn Jahren bei den Kleinen eingeführt, und alle fanden das wunderbar. Diese Rituale sind alte Traditionen, die ja nicht nur töricht sind. Doch es wurden auch Dinge zu Recht abgeschafft, etwa die ganze Verlogenheit in der Sexualität. In den sechziger Jahren durften Unverheiratete in einem Hotel noch nicht übernachten. Oder das autoritäre Gehabe von Lehrern und Professoren wurde verhöhnt, die wie Halbgötter thronten. Sehr segensreich ist auch, dass man Kinder nicht mehr demütigt. Inzwischen ist ja auch in England die Prügelstrafe abgeschafft.

Hätten Sie das gekonnt, zu prügeln?
Nein, das hätte ich nicht fertiggebracht. Ich halte es für prinzipiell verboten und unnötig, Kinder zu schlagen. Solche Veränderungen waren aber eigentlich nur Nebenerscheinungen. Die ganze 68er Bewegung war im Grunde marxistisch inspiriert, mit dem Ideal einer kommunistischen Gesellschaft. Das hatte ja auch viel Sympathisches. Die soziale Gerechtigkeit als grosse Idee, das würde man sich heute wünschen. Man hat sie aber nicht durchgehalten: Viele Linke, die Joschka Fischers und Otto Schilys, sind ja dann alle ganz ordentlich wieder nach rechts gerückt.

Die 68er haben das disziplinarische Regime der fünfziger Jahre noch erlebt, deswegen waren sie dann auch sehr disziplinierte Revolutionäre.
Wie der Grossteil der Revolutionäre waren sie die Elite. Sie waren Wohlstandskinder, nicht Arbeiterkinder. Die immer noch beste Beschreibung der damaligen Studenten stammt vom französischen Regisseur Jean-Luc Godard: Er hat sie die «Kinder von Karl Marx und Coca-Cola» genannt.

Haben die heutigen Probleme nicht auch mit dem Wohlstand zu tun? Wenn die Ressourcen knapp sind, ist die Erziehung einfacher. Dann kann man sagen: Wir müssen teilen, wir müssen uns bescheiden.
Es ist immer schwieriger gewesen, als wohlhabender Mensch Kinder grosszuziehen. Armut ist auch schwierig. Aber finanziell beschränkte Verhältnisse haben etwas unglaublich Ordnendes. Wenn ich mir täglich überlegen muss, ob ich dieses oder jenes anschaffen soll, sind das hilfreiche und disziplinierende Überlegungen. Reiche Leute müssen viel mehr erziehen.

Wie ist das denn in Salem? Da haben Sie auch Kinder begüterter Eltern. Gibt es Erscheinungen der Dekadenz, die im Wohlstand begründet sind?
Gar kein Zweifel. Die normale Folge ist, dass die Anstrengungsbereitschaft sinkt. Sie kommen in ein gemachtes Nest, warum sollen sie dann noch arbeiten? Deswegen ist die Erziehung in diesen Häusern so wichtig. Und deswegen waren auch die traditionellen reichen Häuser sehr streng und haben ihre Kinder so erzogen, als ob sie nicht reich wären. Sie wussten: Das ist die einzige Chance, damit aus den Kindern etwas wird.

Was machen Sie, wenn die Eltern die Kinder nicht erziehen?
Die reichen Eltern handeln Gott sei Dank noch vielfach verantwortungsvoll, und zwar häufig, wenn sie Unternehmer sind. Diese haben ein ganz anderes Ethos und Verantwortungsgefühl als Eltern, deren Reichtum anonym bleibt. In der Schule führt der wichtigste Weg über die Gleichheit. Deshalb haben wir vor zwanzig Jahren begonnen, eine sehr offensive Stipendienpolitik zu betreiben – für leistungsorientierte junge Menschen, die wir aber danach aussuchen, dass sie auch farbige Persönlichkeiten sind. Inzwischen spielen diese Stipendiaten an der Schule eine grosse Rolle. Die sagen dann – manchmal muss man aufpassen, dass sie nicht zu pharisäisch werden –: «Ich komm nach Harvard, du mit deinem Geld nicht.» Das wirkt nachdrücklich auf Schnösel.

Sollten die Hochschulen ihre Studenten aussuchen dürfen? In der Schweiz ist dies ein Politikum.
Ich würde an jeder Universität Eingangsprüfungen machen. Allerdings würde ich sie nicht nur an die Noten binden, sondern auch an Charaktereigenschaften.

Was kostet ein Studienplatz in Salem?
2200 Euro im Monat, also mehr als 26000 Euro im Jahr.

Sind die angelsächsischen Privatschulen eine ernsthafte Konkurrenz für Sie?
Unsere einzige wirkliche Konkurrenz liegt in England. In Deutschland machen wir seit dreissig Jahren einen Fehler, den ich immer wieder angemahnt habe. Die Eltern sagen: «Wenn du dich beim Mittagessen schlecht benimmst, kommst du ins Internat.» In England ist es umgekehrt. Dort heisst es: «Wenn du dich nicht benimmst, darfst du nicht ins Internat.» Die Deutschen begreifen das Internat als Reparaturwerkstätte, nicht als Fortsetzung und Ergänzung einer gelungenen Erziehung in der Familie. Daher haben wir hierzulande nur ganz wenig Konkurrenz.

Und in der Schweiz?
Noch vor dreissig Jahren waren Schweizer Internate Konkurrenten. Heute hat sich aber die Konkurrenz, wie gesagt, in angelsächsische Länder verlagert.

Wird es in Zukunft mehr Privatschulen geben?
Ja, in Deutschland haben sie eine unglaubliche Konjunktur. Es liessen sich vom Zulauf her im Augenblick reihenweise Internate und Tagesschulen gründen. Im Moment gibt es etwa 6 Prozent Privatschulen, in Frankreich sind es 25, in den Niederlanden 50 Prozent.

Was entgegnen Sie Kritikern, die sagen: «Wir wollen keine angelsächsischen Verhältnisse. Wir wollen öffentliche Schulen, die die Chancengleichheit garantieren?»
Jede gute Schule versucht, die Chancengleichheit durch Stipendien herzustellen. Wir sollten ausserdem von den Angelsachsen lernen, dass Bildung und Erziehung nicht immer ausschliesslich eine soziale Leistung des Staates sind, sondern auch eine private wirtschaftliche Investition. Das spricht sich in Deutschland langsam herum: dass man ein kleineres Auto kauft und dafür die Bildung finanziert.

Ist der Widerstand gegen Privatschulen gross?
Vor zehn Jahren gab es ausgesprochenen Widerstand aus den Schulverwaltungen. Inzwischen hat sich das radikal geändert. Selbst die SPD fördert Privatschulen, und sie gelten vielen als Vorbilder. Dieser Umschwung hat auch damit zu tun, dass man nicht mehr alles vom Staat erwartet – weil er zahlungsunfähig ist.

Leidet das Bildungswesen nicht auch an einem übergrossen Reformeifer? Wahrscheinlich ist es ein Irrtum, zu meinen, dass in der Erziehung immer wieder alles neu erfunden werden müsse.
Das stimmt, es gibt in der Pädagogik seit 2000 Jahren eigentlich nichts wirklich Neues. Mit Ausnahme der Aufklärung: dass man mehr auf die Autonomie des Einzelnen achtet. Seither schwankt man immer hin und her. Der Pädagoge ist wie ein Schiffer: Neigt sich das Schiff nach links, neigt er sich nach rechts und umgekehrt. Nach links, das heisst: Wir haben die Kinder mit zu viel Liebe und zu wenig Disziplin erzogen in den letzten zwanzig Jahren. In zwanzig Jahren wird einer dann ein Buch mit dem Titel «Lob der Liebe» schreiben und sagen, ich hätte es zu weit getrieben. In der Pädagogik geht es immer um das rechte Mass, die Mitte. Damit meine ich nicht das Mittelmässige. Es ist eine Gratwanderung zwischen verschiedenen Polen: zwischen Zwang und Freiheit oder zwischen Vertrauen und Kontrolle oder Disziplin und Liebe.

Sie sind gegen Rezepte, trotzdem geben Sie Ratschläge für die Erziehung. Was zeichnet gute Pädagogen aus?
Sie müssen einen Sinn für Prioritäten haben und wissen: «Wo muss ich das Kind in den Arm nehmen, und wo muss ich einfach sagen: ‹Hier gibt’s eine Strafe›?» Wenn das Kind unerlaubt fernsieht, muss man eben sagen, drei Tage wird dieser Kasten dichtgemacht. Das muss das Kind vorher wissen, das muss man vereinbaren. Und dann muss man auch nicht diskutieren. Hier ist schematisches Handeln erlaubt, sogar geboten – bei Problemen wie Zimmer aufräumen oder Papierkorb leeren. Aber dann gibt es kompliziertere Fragen: Wie gestalte ich meine Freundschaften? Wann darf ich in die Disco gehen? Ab wann darf ich ein Glas Wein trinken? Darüber muss natürlich sehr wohl diskutiert werden, da hilft kein Schema mehr.

Uns scheint, in unserer Generation macht man sich zu viele Gedanken über Regeln und das Formale. Dabei ist es doch primitiv. Wenn man gewisse Kleiderordnungen einhält, kann man immer noch progressiv sein.
Solche einfachen Ordnungen geben Sicherheit. Wenn sich ein Jugendlicher bewirbt und nicht überlegen muss: «Wo tu ich meine Hände hin, oder wie spreche ich mein Gegenüber an?», dann hat er ein Problem schon mal los. Wir haben auf der Mittelstufe vergangenes Jahr den Schulanzug wieder eingeführt – auf der Unterstufe galt er immer –, und nach einem Jahr sind alle hochzufrieden. Niemand fühlt sich deswegen in seiner freien Entwicklung eingeschränkt.

Ist die Schuluniform nicht ein Nebenschauplatz?
Sie ist einer, aber es erleichtert das Leben, wenn man für Kleidung keine Energien und Zeit investieren muss. Genauso ist es mit den Drogentests: Seitdem wir diese eingeführt haben, ist das Problem kein Thema mehr.

Wie laufen diese Tests ab?
Jeden Abend bestimmt der Leiter der Mittel- und Oberstufe per Los, wer am nächsten Morgen um halb sieben eine Urinprobe abgeben muss. Die geht dann ins Labor, und wenn sie positiv ist, muss der Betroffene sofort die Schule verlassen.

Hatten Sie denn früher grosse Probleme?
Wir kamen damit nicht mehr zurecht. Deswegen haben wir vor zehn Jahren diese Tests eingeführt.

Welche Drogen waren das?
Wir machen jedes Mal eine Probe auf fünf Elemente, haben aber noch nie etwas anderes als Hasch gefunden – was uns verwundert hat. Die Schüler akzeptieren die Tests zu hundert Prozent.

Wie oft wird einer von der Schule gewiesen?
Inzwischen maximal einer pro Jahr, in den ersten Jahren häufiger. Die Schüler wissen ganz klar: Das hat keinen Sinn. Aus demselben Grund haben wir auch Alkoholtestgeräte eingeführt.

Ein neues Problem sind die Handys, zum Beispiel mit Pornografie.
Wenn es möglich wäre, würde ich ein Kontrollprogramm installieren lassen und bei Übertretungen sehr scharf reagieren. Ich habe kürzlich eine Hauptschule in Tübingen besucht (Hauptschulen sind in Deutschland die Schulen der vergessenen Kinder), die von einer Firma in der Nähe immer die ausrangierten Computer erhält. Dort haben sie Programme eingebaut, die entdecken, wer Gewalt und Porno sieht. Wenn ein Jugendlicher erwischt wird, muss er bis zu vier Wochen die Schule verlassen. Die Schüler sind so gern an dieser ausgezeichneten Schule, dass zeitweise Suspendierung die grösste Strafe ist. Der Leiter der Schule sagt: «Seit wir diese Strafe eingeführt haben, kommt der Missbrauch praktisch nicht mehr vor.» Handys sind an dieser Hauptschule verboten.

Abgesehen von der fehlenden Disziplin: Wo machen wir beim Erziehen die grössten Fehler?
Die schlimmste Sünde in der Erziehung ist, keine Zeit zu haben. Das ist sehr verbreitet heute – wenn Sie bei den Kindern irgendetwas erreichen wollen, dann müssen Sie sich Zeit nehmen.

Unser Eindruck ist, dass die meisten Eltern sich fast zu intensiv um ihre Kinder kümmern. Sie lassen ihnen kaum mehr Freiraum, der Nachwuchs wird überbetreut.
Das ist eine andere Art von Zeit. Die Überbetreuung, vor allem durch die Mütter, weil nur noch ein Kind da ist oder zwei, ist sehr bedrohlich, weil das bei den Kindern zu Egoismus und einer Anspruchshaltung führt. Deshalb bin ich überzeugt, dass man die Kinder ab und zu in die Gemeinschaftserziehung geben muss – um sie den Müttern zu entziehen, die es ja gut meinen, aber sie verwöhnen. Viele Kinder gewinnen den Eindruck: Die Mutter ist meine Dienerin, die fährt mich in die Klavierstunde und holt mich vom Ballett ab.

Das erinnert ein wenig an alte linke Überzeugungen, die alle darauf abzielten, die Kinder der reaktionären Familie zu entziehen.
Ich will die Familie keineswegs angreifen. Die Familie ist das Fundament aller Erziehung; die Erziehung in der Gemeinschaft sehe ich als Ergänzung und Fortsetzung einer gelungenen Erziehung in der Familie. Die Familie wird wieder sehr bedeutend werden.

Warum?
Die schützende Funktion der Familie ist ein hoher Wert, den wir verloren haben. Doch die jungen Leute beginnen ja wieder zu heiraten. Den Menschen wird klar, dass die Kinder einen Anspruch auf beide Eltern haben, dass sie den Schutz der Familie benötigen.

Welche Folgen hat es, dass in den Schulen fast nur noch Frauen unterrichten?
Das ist ein grosses Problem, insbesondere für die Jungs.

Inwiefern?
Jungen brauchen Männer als Vorbilder. Oft werden sie allein von der Mutter erzogen und begegnen im Kindergarten und in der Primarschule nur Frauen. Entweder erhalten die Buben ein negatives Frauenbild, weil sie zu viel mit Frauen zu tun haben. Oder sie können die spezifische Rolle des Mannes nicht lernen. Männer sollen ja eine andere Rolle haben als Frauen – was zwar lange Zeit bekämpft wurde, aber das ist natürlich Unsinn. Es fehlen ihnen die Vorbilder, der Vater, der Lehrer. Das führt zu Orientierungslosigkeit.

Wenn ein sehr intelligentes Kind schlecht erzogen wird: Wie kommt das heraus, hat es trotzdem Erfolg?
Gute Erziehung führt zu einem ausgewogenen Selbstwertgefühl, also zu der Fähigkeit, ja zu sich sagen und dadurch anderen mit Achtung begegnen zu können. Wenn ein intelligentes Kind diese Fähigkeit nicht entwickelt, wird es vielleicht beruflich Erfolg haben, aber menschlich defizitär bleiben.

Kann man auf diese Weise ein Kind ruinieren?
Auf jeden Fall. Das Schlimmste ist Nicht-Erziehung, das kann zu katastrophalen Folgen führen. Ich halte die christliche Auffassung des Menschen immer noch für die realistischste: Der Mensch ist eine gefallene Natur. Er hat gute Anlagen, aber auch böse. Aufgabe der Eltern und Lehrer ist es, die guten zu stärken und die bösen zurückzudrängen. Aus diesem Grund ist Erziehung entscheidend. Denn sich selbst lieben zu lernen, sich mit allen Stärken und Schwächen zu akzeptieren, wappnet auch gegen Verführungen zu Neid und Eifersucht. «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst», heisst es einleuchtend.
2007-01-30 / NRZ / Volle Stunden voller Hoffnung
Volle Stunden voller Hoffnung

In Borbeck gehen die Schuluhren künftig anders. Initiator Theo Reidick mit einigen Schülern. (NRZ-Foto: Remo Bodo Tietz)
In Borbeck gehen die Schuluhren künftig anders. Initiator Theo Reidick mit einigen Schülern. (NRZ-Foto: Remo Bodo Tietz)
SCHULE. Die Gesamtschule Borbeck macht Schluss mit der 96-jährigen Gewohnheit, dass die Schulstunde 45 Minuten hat. Ab Sommer dauert der Unterricht jeweils 60 Minuten - und alle freuen sich.

Wenigstens auf eines war bei allen Reformen an Schulen noch Verlass: Eine Stunde dauert 45 Minuten - so sicher wie der Ball rund ist. Doch die Gesamtschule Borbeck rüttelt jetzt an diesem Fundament: Hier wird ab Sommer 2007 die Schulstunde volle 60 Minuten haben - das erlaubt das neue Schulgesetz und die Borbecker Schule setzt große Hoffnungen in dieses in Essen bislang einmalige Vorhaben. Drei Jahre lang will man testen, wie sich der neue Schulrhythmus bewährt.

Volle Stunden voller Hoffnungen bei Eltern, Lehrern und Schülern sind die Devise: Mehr Ruhe, weil weniger Raumwechsel, mehr Konzentration, weil weniger Fächer pro Tag, mehr Bildung, weil mehr Netto-Unterrichtszeit - darauf hofft Initiator Theo Reidick. Und er hat überzeugt: Die Schulkonferenz beschloss mit 19:1 Stimmen von Lehrern, Eltern und Schülern, dieses pädagogische Neuland zu betreten.

"Das ist ein Steckenpferd von mir", gibt Reidick, Abteilungsleiter für die Klassen 5 bis 8, zu. Aber aus dem Bauch he-raus macht er das nicht. "Ich habe mir viele Schulen angeschaut, die das machen, und bin zu dem Schluss gekommen: Das ist den Versuch wert."

Start ist künftig um 8 Uhr, um 10.05 gibt´s 25 Minuten Pause, danach geht´s weiter bis 12.35 Uhr, nach der Mittagspause folgen um 13.20 Uhr noch zwei Stunden - Schulschluss um 15.25. Bislang dauerte der Schultag 30 Minuten länger: die Pause von 11.35 bis 11.55 ist entfallen, die Mittagspause wurde leicht verkürzt.

Sechs Mal 60 Minuten statt acht Mal 45 Minuten

Statt acht Mal 45 Minuten gibt´s ab August sechs Mal 60 Minuten. Zudem unterrichten die Lehrer mehr: 25,5 Schulstunden entsprechen 19,25 Zeitstunden. 20 Stunden werden gegeben, der Rest kommt auf ein Arbeitszeitkonto.

Unterstützung bekommt Reidick von Bildungsforschern der Uni in Essen. Bei einer Videoanalyse von Physikstunden hatte kürzlich eine Forschergruppe ermittelt, dass die 45-Minuten-Stunde nicht reicht. Bis im Raum Ruhe herrscht, das Experiment erläutert, aufgebaut und durchgeführt ist, scharren die Schüler schon mit den Füßen, weil die Pausenglocke bimmelt. Zeit zur Nachbereitung und Vertiefung bleibt kaum, das wird oft Hausaufgabe. Ob die Schüler für sich allein genug lernen, ist oft zumindest fraglich.

Nach Einschätzung des Essner Lehr- und Lernpsychologen Professor Detlef Leutner lässt sich dies auf andere Fächer übertragen. Weil am Stundenbeginn und am Ende Zeit verloren geht, kämen die 15 Minuten extra voll dem Inhalt zugute. "Der Lehrer muss aber die Choreografie darauf abstimmen", so Leutner. Dann brächten drei Mal 60 Minuten deutlich mehr als vier Mal 45 Minuten. Sollte die Fähigkeit zum Stillsitzen nicht so ausgeprägt sein, gelte es, lernfördernde Aktivitäten einzubauen.

Sollte das Modell in Borbeck also Schule machen? "Auf jeden Fall", findet Leutner. Auch für die Lehrer sei es entspannter, sich auf weniger Inhalte vorbereiten zu müssen. "Das schafft alles mehr Ruhe."

Das hofft auch Elternvertreterin Sabine Hartmann-Schupke. Weniger "Wanderungsverluste" bei nur sechs Unterrichtsstunden, eine frühere Mittagspause, eine halbe Stunde eher Schulschluss. Das hat sie auch ihren Söhnen Ricardo und Raphael vorgerechnet, die erst Sorge hatten, jede einzelne Schulstunde würde schlicht 15 Minuten länger.

Auch Schülersprecherin Dorina Buchloh (18) hat die meisten Mitschüler überzeugt. Die angehende Abiturientin findet es schade, dass sie die Umstellung nicht mehr erlebt. Ein für Schüler entscheidendes Argument war die Überlegung: Weniger Fächer jeden Tag - weniger Hausaufgaben pro Tag. SEIT KAISERS ZEITENAm 2. Oktober 1911 wurde in Preußen die 45-Minuten-Schulstunde eingeführt, die sich später durchsetzte. Damals wurde jede Stunde um 15 Minuten reduziert, um die Schüler zu entlasten. Zudem wurde die Mittagspause gestrichen, der Nachmittag war frei. Schon 1912 äußerten sich erste Kritiker: Im "Lexikon der Pädagogik" hieß es: "Und so ist die Halbtagsschule als das anerkannt, was sie wirklich ist, nämlich ein übler Notbehelf". (Quelle: MDR)


30.01.2007    STEPHAN HERMSEN
2007-01-27 / NRZ / Meidericher Schüler sollen erst nach Klasse 6 wechseln
Meidericher Schüler sollen erst nach Klasse 6 wechseln

SCHULVERSUCH. "Längeres lernen": Elternpflegschaft, GEW und VBE schlagen der Stadt ein Projekt vor.

Länger gemeinsam lernen - das tut zehnjährigen Mädchen und Jungen gut. In Meiderich können sie das bald auch machen, wenn ein Vorschlag der Stadt-Schulpflegschaft als Vertretung der Eltern sowie der GEW und des VBE Erfolg hat. Norbert Müller, GEW: "Nach unserem Modell sollen die Schülerinnen und Schüler der Meidericher Grundschulen noch in der 5. und 6. Klasse zusammenbleiben und dafür auf eine Sekundar-Schule gehen." Die Teilnahme ist freiwillig.

Die GEW ist die Lehrer-Gewerkschaft, hinter VBE steht der Verband Bildung und Erziehung.

Das Modell geht auf Berechnungen des Dortmunder Schulforschers Dr. Ernst Rösner zurück. Es bedeutet, dass die Grundschulen in Kooperation mit weiterführenden Schulen in Meiderich Zweige bilden, in denen die Schüler erst nach Klasse 6 wechseln können. Vorteil: Dann zeigt sich ihre Begabung deutlicher. Bis dahin gilt für alle in der 5. und 6. Klasse derselbe Lernstoff.

Frank Jakobs ist Vorsitzender der Stadt-Schulpflegschaft: "Die Entscheidung für die weiterführende Schule im Alter von neun oder zehn Jahren ist zu früh."

Diskussion über Schulentwicklungsplan

Auf der Grundschule funktioniere gemeinsames Lernen sehr gut. Jakobs: "Erst auf den weiterführenden Schulen entsteht das Ellenbogen-Denken. Bei unserem Schulversuch haben Eltern und Lehrer ein gemeinsames Ziel." Einige Schulleiter in Meiderich hätten positiv auf den Vorschlag reagiert. Da jetzt der Schulentwicklungsplan im Rathaus ansteht, so Müller, werde man mit diesem Schulversuch an die Stadt herantreten.

Am Donnerstag, 1. Februar, hält das Zukunftsforum "Länger gemeinsam lernen in Duisburg" seine 2. Fachtagung ab (ab 17 Uhr, DGB-Haus). Das Projekt wird vorgestellt. Die Planer sind überzeugt, dass man in diesem Jahr die pädagogische Planung aufstellen kann. Und im nächsten Jahr sollen Wege gefunden werden, das längere Lernen Wirklichkeit werden zu lassen. (ama)


29.01.2007   
2007-02-02 / mdr / Halbjahreszeugnisse für Thüringer Schüler
Halbjahreszeugnisse für Thüringer Schüler
Die Schüler in Thüringen haben ihre Halbjahres-Zeugnisse bekommen. Besonders ernst wird es für die Viertklässler. Für sie steht jetzt die Entscheidung für den Schulwechsel an. Nach der Zeugnisausgabe begannen die Winterferien. Rund 260.000 Schüler und 25.000 Lehrer haben eine Woche frei. Zum Ferienbeginn wird vor allem auf den Autobahnen mit viel Verkehr gerechnet. Nach Informationen von MDR 1 RADIO THÜRINGEN sind die Raststätten im Freistaat auf einen möglichen Ansturm vorbereitet.
 
zuletzt aktualisiert: 02. Februar 2007 | 18:35
Quelle: MDR 1 RADIO THÜRINGEN
2007-02-02 / mdr / Tollster Lehrer gesucht
Tollster Lehrer gesucht
Es gibt Lehrer, da machen Schüler ganz gern mal ein Nickerchen in den hinteren Reihen. Der Unterrichtsstoff wird runtergerattert, die Tafel von oben bis unten vollgeschrieben und eine Folie nach der anderen wandert auf den Polylux. Ganz schön langweilig kann so eine Unterrichtsstunde sein! Wir suchen das genaue Gegenteil: den "tollsten Lehrer" aus ganz Thüringen!
Wer wird der "tollste Lehrer Thüringens"?; Rechte: Thüringer Allgemeine
Wer wird der "tollste Lehrer Thüringens"?
Schließlich gibt es auch Lehrerinnen und Lehrer, die mit Leib und Seele ihren Beruf ausüben, gute Ideen haben, wie man auch lanweiligen Unterrichtsstoff anschaulich vermitteln kann. Umso besser wenn Lehrer auch ein Ohr für die Sorgen ihrer Schüler haben und diese auch außerhalb der Schulzeit nicht vergessen. Genau solche "Bilderbuchlehrer- und Lehrerinnen" werden gesucht!
 
Vor allem Schüler sind natürlich gefragt, ihre Vorschläge einzureichen. Denn wer, wenn nicht Sie, wissen am besten wer das Zeug zum tollsten Lehrer hat. Wichtig ist natürlich, dass die Schüler ihre Wahl möglichst anschaulich und detailliert begründen.
 
Aus allen Einsendungen wird eine Jury die tollsten Lehrerinnen und Lehrer des Jahres 2006 auswählen. In ihr sitzen Schüler, Vertreter der "Ostthüringer Zeitung", der "Thüringer Allgemeinen", des MDR, der Landeselternvertretung und der Schülerzeitung "Spießer". In diesem Jahr erhält der Sieger zum ersten mal einen Wanderpokal und natürlich die Chance auf viele andere Preise. Die Auszeichnungsveranstaltung findet am 11. Juli in der Staatskanzlei in Erfurt statt. Auch die Schulklassen der Preisträger sind zu dieser Veranstaltung natürlich herzlich eingeladen.
 
Einsendeschluss ist der 15. Mai
Thüringer Allgemeine/ Landesredaktion Stichwort "Tollster Lehrer"
Gottstedter Landstraße 6
99092 Erfurt

Ostthüringer Zeitung
Stichwort "Tollster Lehrer"
Alte Straße 3
04626 Löbichau

Die Vorschläge können auch per E-mail eingereicht werden.
 
zuletzt aktualisiert: 02. Februar 2007 | 13:32
2007-02-01 / Spiegel / Zwischenruf: Ein Studentental, kein Studentenberg - UniSPIEGEL - SPIEGEL ONLI...

 
01. Februar 2007
 

ZWISCHENRUF

Ein Studentental, kein Studentenberg

Die Studentenzahl wird in den nächsten Jahren rasant von zwei auf 2,7 Millionen Studenten steigen, orakeln die Kultusminister. Wirklich? Bildungsforscher Dieter Dohmen kommt zu einem ganz anderen Schluss: Bald wird es deutlich weniger Studenten als heute geben.

Bis zu 2,7 Millionen Studenten soll es nach der Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK) vom Oktober 2005 in wenigen Jahren an den deutschen Hochschulen geben, wenn die verkürzte Schulzeit bis zum Abitur zu doppelten Studienanfängerjahrgängen führt. Vor allem in den Jahren, in denen bevölkerungsreiche Länder wie Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Baden-Württemberg das Abitur nach zwölf Jahren einführen, erhöht sich die Zahl der Studienberechtigten.

Erstsemester (in Berlin): Sind die Hörsäle bald voller oder leerer?
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DPA

Erstsemester (in Berlin): Sind die Hörsäle bald voller oder leerer?

Anfang des kommenden Jahrzehnts werden - statt wie zurzeit 380.000 - fast 450.000 junge Menschen pro Jahr die Hochschulreife erwerben. Damit dürfte zugleich die Zahl der Studienbewerber steigen. Wird es auch deutlich mehr Studienanfänger geben, wie es die Kulturminister voraussagen? Und wird das morsche Gebälk der Hochschulen unter der Last eines "Studentenberges" ächzen und krachen?

In ihrer letzten Prognose ging die KMK von einem Anstieg der Studienanfängerzahlen auf 370.000 bis gut 400.000 aus. Tatsächlich aber sank die Zahl der Erstsemester zum dritten Mal in Folge: 2006 waren es nur 344.000, was einem Anteil von rund 35 Prozent an einem Altersjahrgang entspricht.

Maßgeblich für diesen Rückgang sind verschiedene Entwicklungen: Dazu zählt die Tendenz in verschiedenen Bundesländern, Studienkapazitäten abzubauen, und zwar häufig gerade in Fächern mit hoher Nachfrage (Geistes- und Sozialwissenschaften). Gleichzeitig erhöhten viele Hochschulen die Zahl der Numerus-clausus-Fächer; in mehreren Ländern wurden und werden Studiengebühren eingeführt. Zudem suggeriert die Debatte über die "Generation Praktikum" eine verschlechterte Arbeitsmarktlage für Hochschulabsolventen.

Bachelor und Master verändern die Prognosen

Solche Entwicklungen lassen sich im Vorhinein kaum abschätzen. "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen", lautet ein viel zitiertes Bonmot von Mark Twain. Doch die Bildungspolitik braucht Prognosen. Wer darauf verzichtet, nimmt sich jede Planungsmöglichkeit und wird von den absehbaren Entwicklungen - auch wenn sie im Detail ungenau sein mögen - überrascht.

Dieter Dohmen, 44, ist Gründer und Direktor des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) in Berlin. Als Berater und Wissenschaftler ist er für Ministerien, Stiftungen, Unternehmen und Verbände tätig. Die FiBS- Studien sind Grundlage der Konferenz "Demografischer Wandel, Bildung und Personalentwicklung" am 5. Februar 2007 in Berlin. Nähere Infos: www.fibs.eu
Von Zeit zu Zeit muss man darum eine aktualisierte Schätzung der künftigen Studentenzahlen vornehmen, wie sie das Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) jüngst durchgeführt hat. Das Ergebnis widerspricht der Vorhersage der Kultusminister: Selbst wenn man von den - optimistischen - Studienanfängerzahlen der KMK ausgeht, werden die Hochschulen statt eines Studentenbergs einen Rückgang gegenüber den heutigen Zahlen erfahren.

Ein Zuwachs auf 2,4 bis 2,7 Millionen Studenten würde sich nur aus einem weitgehend unveränderten Studierverhalten mit langen Studienzeiten insbesondere an Universitäten ergeben. Wahrscheinlicher ist aber ein Rückgang auf 1,8, wenn nicht gar 1,6 Millionen Studenten in der Mitte des kommenden Jahrzehnts. Anschließend werden die Zahlen weiter sinken und 2020 bei rund 1,5 Millionen liegen.

Zwei Entwicklungen spielen eine entscheidende Rolle für dieses voraussichtlich deutliche Absinken um 20 Prozent gegenüber den heutigen Zahlen: Erstens die Einführung der zweiphasigen Studienstruktur mit Bachelor und Master, zweitens die Festlegung auf den Bachelor als Regelabschluss. Somit werden nämlich die meisten Studenten die Hochschulen nach einem etwa sechssemestrigen Studium verlassen und dann einen Arbeitsplatz suchen wollen - oder müssen, weil sie nicht weiter studieren dürfen.

Finanzminister sollten nicht zu früh frohlocken

Wie viele Studenten nach dem Bachelor gehen müssen, ist derzeit noch nicht wirklich absehbar. Diskutiert werden in Politik und Hochschulen Größenordnungen zwischen 20 und 50 Prozent, die zum Masterstudium zugelassen werden. Den FiBS-Berechnungen liegt eine Übergangsquote von 50 Prozent zugrunde - eine eher optimistische Annahme, die zu recht hohen Studentenzahlen führt. Die Folge dieser Politik ist aber eine deutliche Verkürzung der durchschnittlichen Studiendauer von derzeit 6,5 auf unter fünf Jahre.

Prognose-Vergleich: Das FiBS berechnet die künftigen Studentenzahlen weit niedriger als die KMK
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Prognose-Vergleich: Das FiBS berechnet die künftigen Studentenzahlen weit niedriger als die KMK

Eine solche Veränderung der Qualifikationsstruktur junger Akademiker hat auch beträchtliche Auswirkungen auf Unternehmen und ihre Personalentwicklungsstrategien. Der Fachkräftemangel wird in den kommenden Jahren noch größer werden, als es die bisherigen Prognosen erwarten lassen. Denn sie berücksichtigen die Folgen der Umstellung des Studiensystems bisher noch nicht. Viele insbesondere kleinere Firmen werden extreme Schwierigkeiten haben, ihre ausscheidenden Mitarbeiter zu ersetzen, weil sie mit den Bedingungen großer, international operierender Unternehmen nicht mithalten können. Und für alle ergibt sich wachsender "Nachqualifizierungsbedarf": Personalentwicklung wird also von einem Kostenfaktor zu einem zentralen strategischen Instrument.

Nun könnten sich die Finanzminister freuen und glauben, neue Argumente für niedrigere Hochschulausgaben gefunden zu haben. Aber: Nur die Studentenzahl dürfte sinken - nicht die Belastung der Hochschulen. Heute erscheint die Annahme realistisch, dass lediglich die Hälfte aller zwei Millionen Studenten als sogenannte "Vollzeitäquivalente" an den Hochschulen ist. Mithin teilen sich faktisch zwei Studenten einen Vollzeit-Studienplatz. Dieses Verhältnis wird sich deutlich verändern: Die Betreuungsintensität je Student - im Bachelor- und Masterstudium besonders hoch - muss deutlich verbessert werden.

Her mit den jungen Fachkräften

Zudem muss auch die Lehre aufgewertet werden. Die Lehr-Initiative des KMK-Präsidenten Jürgen Zöllner geht in die richtige Richtung, sollte aber durch eine allgemeine Anpassung der Hochschulfinanzierung durch lehrbezogene Zuweisungen ergänzt werden. Denn während immer neue Anreize zur Stärkung der Forschung gesetzt werden, verkümmert an den Hochschulen zugleich die Lehre.

Ein weiterer notwendiger Schritt ist die Erhöhung der Studienberechtigtenzahlen. Dazu müssen die Länder den Abiturientenanteil steigern, aber auch Studieninteressenten mit einem qualifizierten Berufsabschluss automatisch den Weg in das gesamte Hochschulsystem öffnen. Andere Länder haben auch deshalb einen höheren Studienanfängeranteil, weil die Durchlässigkeit zu den Hochschulen dort größer ist. Deutschland dagegen schafft immer wieder neue Sackgassen. Vor allem die Universitäten sollten ihre Überheblichkeit gegenüber Menschen mit einer Berufsausbildung ablegen. Sie ist meist nicht gerechtfertigt.

Scheitert Deutschland daran, den Akademiker-Anteil beträchtlich zu erhöhen, dann verschärft sich nicht nur das Fachkräfteproblem der deutschen Wirtschaft, insbesondere in den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Vielmehr riskieren wir damit zugleich unsere wirtschaftliche und innovative Wettbewerbsfähigkeit - die nämlich lebt derzeit noch von den international sehr gut ausgebildeten älteren Erwerbstätigen. Die über 50-Jährigen scheiden aber nach und nach aus dem Erwerbsleben aus oder werden entlassen.

Der Nachwuchs fehlt bisher. International gesehen ist eine Studienanfängerquote von 35 Prozent ein sehr geringer Wert, der von fast allen Industrieländern deutlich überboten wird. Der OECD-Durchschnitt liegt bei über 50 Prozent.






2007-01-31 / Spiegel / Klage von Schülerin: Wegen Rechenschwäche mehr Zeit für Mathe-Tests - SchulSP...

 
30. Januar 2007
 

Wegen Rechenschwäche mehr Zeit für Mathe-Tests

Wenn Kinder an Legasthenie leiden, bekommen sie ein Viertel mehr Zeit für Schulprüfungen - Schülern mit Dyskalkulie steht dieses Recht oft nicht zu. Eine 14-jährige Gymnasiastin zog gegen ihre bayerische Schule vor Gericht und erzielte einen kleinen Erfolg.

Augsburg - Eine 14-jährige Schülerin mit Rechenstörung hat gegen das Land Bayern vor dem Verwaltungsgericht geklagt, weil ihr Gymnasium sich weigerte, ihr für Mathematik-Tests ein Viertel mehr Zeit zu geben als anderen Schülern. Das Verfahren wurde zwar eingestellt, die Schülerin erzielte dennoch einen kleinen Erfolg: Die Schule sagte zu, sich außergerichtlich mit dem an Dyskalkulie leidenden Mädchen über Ausgleichsmöglichkeiten für ihre Krankheit zu verständigen.

Schüler mit Rechenschieber: Dyskalkulie kann selten behandelt werden
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Schüler mit Rechenschieber: Dyskalkulie kann selten behandelt werden

Bislang hatte die Gymnasiastin 15 Prozent mehr Zeit für Mathematikprüfungen als andere Schüler. Nun sollen zusätzliche Tests zur Schwere ihrer Rechenschwäche folgen. Auch ein Schulpsychologe soll beurteilen, ob der Schülerin weitere zehn Prozent Extra-Zeit bei Prüfungen eingeräumt werden soll.

Bei Dyskalkulie handelt es sich nicht um eine körperliche Erkrankung oder Intelligenzminderung, sondern um eine Entwicklungsverzögerung und eingeschränkte Leistungsfähigkeit beim Erfassen mathematischer Systeme und Rechenvorgänge. Schon das Einmaleins ist für Betroffene nicht zu bewältigen; noch im vierten Schuljahr zählen Kinder mit den Fingern, verfügen über keinen Zeitbegriff und auch der Umgang mit Geld bleibt schwierig. Diese Defizite können auch bei ständiger Übung oder Betreuung nur teilweise behoben werden.

Keine gesetzlichen Richtlinien

Das Augsburger Mädchen hatte bereits die sechste Klasse wegen der Note 6 in Mathematik wiederholen müssen und befindet sich nun in der siebten Klasse. Ihr Vater wollte für sie gerichtlich die Gleichsetzung der Dyskalkulie mit der Legasthenie erreichen. Bei Menschen mit Rechtschreib- und Leseschwäche gilt eine Quote von 25 Prozent mehr Bearbeitungszeit für Prüfungen, einige Bereiche werden in der Schule gar nicht benotet.

Außerdem forderte der Vater für seine Tochter einen völligen Verzicht auf mündliche Prüfungen, weil das Mädchen zusätzlich an einer Sprechstörung leide, dem sogenannten elektivem Mutismus. Mit bestimmten Personen spricht die Schülerin wegen dieser Kommunikationsstörung gar nicht.

Der Vertreter Bayerns hatte vor dem Gericht darauf hingewiesen, dass es für die Behandlung von Legasthenie Richtlinien gebe, für Dyskalkulie jedoch nicht, da keine verbindliche wissenschaftliche Definition für die Rechenstörung vorliege.

Nachdem die Richter als sachverständigen Zeugen den Oberarzt einer Augsburger Klinik gehört hatten, will das Gymnasium nun aber alles "Machbare und Vertretbare" unternehmen, um dem Mädchen einen Ausgleich für die Störung zu gewähren. Der Richter hatte bei der Verhandlung allerdings bereits darauf hingewiesen, dass auf mündliche Prüfungen wegen des Grundsatzes der Gleichbehandlung aller Schüler nicht verzichtet werden könne.

cpa/dpa/ddp






Folgend noch Mails für die KES und LEV in eigener ...
Folgend noch Mails für die KES und LEV in eigener Sache.
-> 2007-02-01 / MAIL / Betreff: Initiative
-> 2007-02-01 / MAIL / Betreff: Re: LEV Wahl der GS
-> 2007-02-01 / MAIL / Betreff: AW: LEV Wahl der RS
-> 2007-02-01 / MAIL / Betreff: AW: LEV Wahl der RS
2007-02-01 / MAIL / Betreff: Re: LEV Wahl der GS
2007-02-01 / MAIL / Betreff: Re: LEV Wahl der GS
Von: an3-kuehnlenz@t-online.de
An: sopr@lev-thueringen.de
Dokumenten-ID: em07mail.1b9

Am Mittwoch, den 31.01.2007, fand im Thüringer Kultusministerium Erfurt die
Nachwahl zum Landeselternsprecher und dessen Stellvertreter für die Grund-
Schulen statt.

Diese war durch Verfahrensfehler auf Ebene einzelner
Kreiselternsprecherwahlen und des Widerspruches gegen das 1.
Wahlergebnis in Oberhof  (11/2006)
durch Frau Julia Fischer nötig geworden.

15 wahlberechtigte Kreiselternsprecher bzw. stellvertretende
Kreiselternsprecher waren in Erfurt anwesend.

Zur Wahl des Vorsitzenden Landeselternsprechers für Grundschulen
stellten sich Herr Alexander Grimm und Frau Julia Fischer.
• 14 der abgegebenen Stimmen entfielen auf Herrn Grimm,
• Frau Fischer erhielt 1 Stimme.
Damit wurde Herr Alexander Grimm zum Landeselternsprecher der
Grundschulen gewählt.

Zur Wahl zum Stellvertreter stellten sich Herrn Sören Prüfer und Herr Axel
Hoppe.
• Herr Prüfer erhielt 12 der abgegebenen Stimmen
• auf Herrn Hoppe entfielen 3 Stimmen.
Somit wurde Herr Sören Prüfer zum stellvertretenden Landeselternsprecher der
Grundschulen gewählt.

Sowohl Herr Grimm als auch Herr Prüfer nahmen die Wahl an.

Im Anschluss diskutierten die anwesenden Elternvertreter noch anstehende
Probleme. Die nächste Zusammenkunft findet am 24. März 2007 im Thüringer
Kultusministerium in Erfurt statt.


Anja Kühnlenz
Stellvertretende Kreiselternsprecherin des SAB Saalfeld/ Rudolstadt 
2007-02-01 / MAIL / Betreff: AW: LEV Wahl der RS
2007-02-01 / MAIL / Betreff: AW: LEV Wahl der RS
Von: HenrikVolkert@gmx.de
An: sopr@lev-thueringen.de
Dokumenten-ID: em07mail.1c5

Neuwahlen der LES und dessen Stellvertreter der Regelschulen für den
Landeselternverbandes

Gestern, am 31.01.07, um 17.30 Uhr waren nochmals Neuwahlen für den
Vorsitz und des Stellvertreters des LES des Thüringer LEV's der
Regelschulen durchgeführt worden. Diese Wahl fand im Thüringer
Kultusministerium in Erfurt statt. die Wahl selber wurde von einem
Mitarbeiter des Kultusministerium durchgeführt unter Aufsicht eines
Justiziars, ebenfalls aus dem Kultusministerium.

Zur Wahl waren 15 KES oder deren Stellvertreter anwesend.

Kurz wurde von Dr.Jörg Vogel nochmals der Umstand angeführt, warum die
Neuwahl erforderlich wurde und danach die Kanditaten, die sich für das
Amt zu Verfügung stellen, vorgestellt.

Es gab für den Vorsitz einen Kanditaten, Herrn Michael Bernhardt, und
für den Stellvertreter ebenfalls einen Kanditaten, Herrn Andreas
Wiegler. Die Wahl wurde geschlossen durchgeführt. Für den jeweiligen
Kanditaten gab es einen Wahlgang.

Nach jedem Wahlgang wurden die Stimmen ausgezählt und bekannt gegeben.

Wahl des Vorstizenden:
1 Kanditat, Herrn Michael Bernhardt - 15 Wahlberechtigte,
14 Ja - Stimmen,
1 ungültige Stimme

Somit ist Herr Michael Bernhardt einstimmigt zum Vorsitzenden der LES
der Regelschulen gewählt.

Wahl des Stellvetreter:
1 Kanditat, Herr Andreas Wiegler - 15 Wahlberechtigte,
15 Ja - Stimmen

Auch Her Andreas Wiegler ist einstimmig zum Stellvertreter des LES der
Regelschulen gewählt worden.

Herr Michael Bernhardt und Herr Andreas Wiegler haben die Wahl
angenommen.

Die Wahl wurde vom Justiziar für gültig erklärt und nun ist die LEV der
Regelschulen arbeitsfähig.

Eine erste Zusammenkunft aller KES der Regelschulen mit dem neuen
Vorstand wird voraussichtlich im März'07 stattfinden. Persönliche
Einladungen dazu werden rechtzeitig heraus gegeben.


Stellv.KES der RS Erfurt

Henrik Volkert
2007-02-01 / MAIL / Betreff: AW: LEV Wahl der RS
2007-02-01 / MAIL / Betreff: AW: LEV Wahl der RS
Von: Von: bernd.sprechert@web.de
Dokumenten-ID: em07mail.1c2 

Werte Mitglieder der Landeseltervertretung in Thüringen,
ich habe die ehrenvolle und freudige Aufgabe Euch mitzuteilen, dass gestern Abend die Neuwahlen der Landeselternsprecher und deren Stellvertreter für die Grund- u. Regelschulen erfolgreich durchgeführt wurden.

Hie ein kleines Wahlprotokoll:

Nachdem Herr Rutz PRM vom TKM die Frage gestellt hatte, ob jemand aus dem Kreis der Anwesenden den Wahlvorgang leiten will und diese verneint wurde, übernahm er selber die Wahlleitung. Das trifft für beide Schularten zu.

1. Grundschulen am 31.01.2007 um 17.00 Uhr:

Es waren 15 stimmberechtigte Kreiselternsprecher der Grundschulen Thüringens anwesend.
Für den Vorsitz wurden Herr Alexander Grimm vom SAB Artern und Frau Julia Fischer von SAB Worbis (hat sich selbst aufgestellt) vorgeschlagen.

Bei der Aufstellung der Kandidaten meldete Frau Fischer Bedenken zur Kandidatur von Herrn Grimm mit der Begründung an , dass auf der Homepage des Gymnasiums, an dem Herr Grimm wie gefordert sein Amt als Schulelternsprecher niedergelegt hat, Herr Grimm noch als Schulelternsprecher vermerkt ist. Die Homepage wird von Schülern gepflegt und aktualisiert (unregelmäßig).
Der von Frau Fischer vorgelegte Ausdruck der betreffenden Seite der Homepage wurde vom anwesenden Rechtsbeistand des TKM als bedeutungslos für die Wahl bewertet. 

Das Ergebnis der Wahl: Für Herrn Grimm stimmten 14 und für Frau Fischer ein Kreiselternsprecher.

Damit ist Herr Alexander Grimm unser neuer Landeselternsprecher für die Grundschulen in Thüringen
Recht herzlichen Glückwunsch!!!

Für den Stellvertreter wurden Herr Sören Prüfer vom SAB Rudolstadt und Herr Axel Hoppe vom SAB Erfurt vorgeschlagen.

Für Herrn Prüfer stimmten 12 und für Herrn Hoppe 3 der anwesenden Kreiselternsprecher. 
Damit ist Herr Prüfer der neugewählte Stellvertreter des Landeselternsprechers der Grundschulen in Thüringen.
Recht herzlichen Glückwunsch!!!

2. Regelschulen am 31.01.2007 um 17.30 Uhr:

Es waren 15 Kreiselternsprecher der Regelschulen Thüringens anwesend.

Für den Landeselternsprecher wurde Herr Michael Bernhardt vom SAB Rudolstadt vorgeschlagen. Herr Bernhardt selbst konnte aus persönlichen Gründen (langfristig geplante Auslandsreise) nicht an der Wahl teilnehmen, hat aber über mehrere Personen mitgeteilt, dass er in vollem Umfang für den Vorsitz als Landeseltersprecher für die Regelschulen in Thüringen zur Verfügung steht.
Das Wahlergebnis war ebenfalls sehr eindeutig. Bei einer ungültigen Stimme sprachen sich 14 Kreiselternsprecher für Herrn Bernhardt aus.

Damit ist Herr Bernhardt der neue Landeselternsprecher der Regelschulen in Thüringen.
Recht herzlichen Glückwunsch!!!

Als sein Stellvertreter wurde Herr Andreas Wiegler vom SAB Erfurt vorgeschlagen und einstimmig mit 15 Ja-Stimmen gewählt.

Damit ist Herr Wiegler der neue Stellvertreter des Landeselternsprecher der Regelschulen in Thüringen.
Recht herzlichen Glückwunsch!!!

Liebe Mitstreiter, solch gute Nachrichten sollten uns anstacheln, schnellstens das Heft des Handels in die Hand zu nehmen.
Ein erster Schritt ist, dass Ihr mir bis Montag, den 05. Februar noch weitere Themen für die Beratung am 07. Februar 2007 um 17.00 Uhr im TKM Raum 315 zusendet. Ich habe schon Einiges und wollte daraus eine kleine Tagesordnung gestalten, um eine hohe Effizienz unserer Beratung zu erreichen.

Ich freue mich auf Euch
Liebe Grüße Euer Geschäftsführer Bernd 
Abspann zum LEV - Pressespiegel
Abspann zum LEV - Pressespiegel

Gestern gab es im Rahmen des Treffens der KES (Kreiselternsprecher) von
den Grund- und Regelschulen auch noch mal zahlreiche Anregungen, die wir
gerne aufnehmen. Zum Ergebnis der Wahlen und den besprochenen Inhalten
siehe Artikel zuvor.

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    Autoren.
(B) Wer die Mails unerwünscht erhält, antwortet per Mail mit einem
    Hinweis. Dann noch wie immer, alle Kommentare, Hinweise und Links
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