LEV - Pressespiegel für Thüringer Eltern / 2007-02...
LEV - Pressespiegel für Thüringer Eltern / 2007-02-06

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Ihr Sören G. Prüfer
2007-02-06 / TKM / Pressemitteilung / Jeder Lehrer eine pädagogische Führungskraft?

Inhalt

Pressemitteilung 

Jeder Lehrer eine pädagogische Führungskraft?

Konzeption des Kultusministeriums zur Qualifizierung künftiger Schulleiter

Im Mittelpunkt der gestrigen Klausurtagung im Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) stand die Umsetzung einer Konzeption zur Qualifizierung von Führungskräften, die Pädagogen im Freistaat mittelfristig konkrete Karriere- und Aufstiegschancen eröffnet. Dafür wurde am ThILLM eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die mit den Koordinatoren für Führungskräfteentwicklung in den Schulämtern zusammenarbeitet.

Mit Beginn des Schuljahres 2007/2008 können Lehrkräfte mit Interesse an pädagogischen Leitungsaufgaben in ihrer Freizeit bzw. in den Ferien ein sog. Orientierungsangebot (1. Phase) wahrnehmen. Hier werden drei Module an maximal fünf Tagen angeboten. Für die vorbereitende Qualifizierung (2. Phase) ist im Falle der beabsichtigten Bewerbung auf eine Schulleiterstelle ebenfalls die Teilnahme an modularen Weiterbildungsveranstaltungen vorgesehen (maximal 18 Tage über eineinhalb bzw. zwei Jahre, Freitag und Samstag).

Verbindlich wird die Teilnahme in den Phasen 3 und 4. Die amtseinführende Qualifizierung (3. Phase) ist für Schulleiter aller Schularten in den ersten drei Jahren nach Übernahme einer Leitungstätigkeit obligatorisch. Sie besteht aus zehn Modulen, teilweise in den Ferien und in Lerngruppen, die von Trainern und Moderatoren begleitet werden. An dieser Qualifizierung nehmen bereits ab März 2007 die ersten zwanzig mit Beginn dieses Schuljahres neu berufenen Thüringer Schulleiterinnen und Schulleiter teil.
Für amtierende Schulleiter in der Zeit zwischen dem vierten und sechsten Jahr nach Aufnahme ihrer Leitungstätigkeit ist die begleitende Qualifizierung konzipiert (4. Phase). Hier erfolgt in einem Praxistransfer die Erarbeitung bzw. Weiterarbeit am Schulentwicklungsprogramm, verbunden mit der Reflexion und Analyse schulinterner Prozesse.

Kultusminister Prof. Jens Goebel sieht in diesem Konzept ein zukunftsfähiges Instrument zur Gewinnung von Leitungspersonal: "Wir verfolgen damit das Ziel, im Rahmen unseres Entwicklungsvorhabens Eigenverantwortliche Schule eine systematische Professionalisierung von pädagogischen Führungskräften auf hohem Niveau sicherzustellen. Schulleitung sorgt für umfassendes Qualitätsmanagement und hat ein eigenständiges Tätigkeitsprofil. Angesichts vieler in den nächsten Jahren frei werdender Schulleiterstellen in Thüringen rechne ich mit großem Interesse bei hoch motivierten und profilierten Pädagogen."

2007-02-06 / TA / Rauchverbot rückt näher
Rauchverbot rückt näher

Nichtraucher-Logo auf einer Glasscheibe auf dem Dach des Bundestages (Archivfoto vom 31.01.2007).
Nichtraucher-Logo auf einer Glasscheibe auf dem Dach des Bundestages (Archivfoto vom 31.01.2007).

Berlin/Hannover (dpa) - Ein Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen und Gaststätten rückt näher. Das Qualmen soll aus Behörden, Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und Gaststätten verbannt werden, empfahl eine Arbeitsgruppe von Fachleuten der Bundesländer. In Restaurants und Kneipen dürften Raucher dann nur noch in abgetrennten Räumen rauchen. Endgültig entschieden wird darüber voraussichtlich am 22. März. Ein striktes Rauchverbot findet in den Ländern immer mehr Unterstützung.

06.02.2007   dpa
2007-02-05 / AT / Zuckertüten im Winter
Zuckertüten im Winter

Schuleinführung im Winter? Lässt diese Vorstellung auch manche Eltern frösteln, könnte dies dennoch die Zukunft sein. Zumindest für manches Kind.

THÜRINGEN. An der Franz-von-Assisi-Schule in Ilmenau ist nächste Woche Schuleinführung. Zuvor waren die Anfänger im Unterricht auf Probe. Die Nachfrage nach dem Schulanfang im Februar sei riesig, die Hälfte der Eltern nutze die Möglichkeit, sagt die Lehrerin Margrit Döring. Indes, die Assisi-Schule befindet sich in freier Trägerschaft, so wie die 21 anderen Grundschulen, die Erstklässler im Winter aufnehmen. An den 447 staatlichen Grundschulen gibt es das nicht. Das Gesetz sieht es nicht vor.

Nun kann man zwar streiten, ob Schuleinführungen in der Kälte so schön sind wie im August, mit Gartenfest und Sommerkleid. Die Kultusministerkonferenz verlangt aber seit 1997 mehr Flexibilität in der Grundschule, frühere Einschulungen, mehr Möglichkeiten für begabte Kinder - seit dem Pisa-Test ist das in der Debatte.

Und den Kleinen bringt es gewiss mehr als ein buntes Fest. Länder wie Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen haben sich darauf eingestellt. Eltern können dort ihr Kind auf Wunsch ein halbes Jahr eher einschulen lassen.

Dabei sind die Thüringer Bildungspolitiker gar nicht stur. Vielleicht nur mutlos. Man habe die meisten Eltern 2003 von dieser Möglichkeit nicht überzeugen können, sagt Cordula Engelhardt, die im Kultusministerium für Grundschulen verantwortlich ist. Vor fünf Jahren war die Einschulung im Halbjahr Teil eines Thüringer Modellversuchs zur flexiblen Schuleingangsphase, bei dem Kinder die 1. und 2. Klasse in ein, zwei oder drei Jahren absolvieren. Die meisten Grundschulen verweigerten sich dem Versuch, dessen Ideen bundesweit in den Grundzügen eingeführt wurden. Damit starb in Thüringen aber auch das Modell einer Schuleinführung im Februar. "Wir würden den Gedanken bei einer Novelle des Gesetzes gern wieder aufgreifen", sagt Frau Engelhardt. Dann müsste die Einführung im Winter jede Schule ermöglichen. Ute Paar, sie ist Direktorin der Erfurter Moritzschule, würde da gerne mitmachen. Sie sehe, sagt sie, für viele Kinder echte Chancen, zumal sie sich gerade im Vorschulalter oft in Sprüngen entwickelten. Derzeit müssen aber alle bis zum Sommer warten.

Alle? In Ilmenau ist nächste Woche Zuckertütenfest.


05.02.2007   Von Angelika REISER-FISCHER
2007-02-06 / OTZ / Kinder nicht alleine im Netz surfen lassen
Kinder nicht alleine im Netz surfen lassen

Kind surft im Internet: Eltern sollten Kinder nicht alleine online gehen lassen.
Kind surft im Internet: Eltern sollten Kinder nicht alleine online gehen lassen.

Hamburg (dpa/gms) - Eltern sollten Kinder nicht alleine im Internet surfen lassen. Nur so könnten die Jungen und Mädchen vor Gewaltszenen und pornografischen Darstellungen im Netz geschützt werden, rät die Initiative »Schau hin« in Hamburg.

So nutzte zwar die Hälfte der 6- bis 13-Jährigen in Deutschland das Internet. Jedes zweite Kind gehe jedoch ohne Begleitung Erwachsener online, teilt die Initiative zum »Safer Internet Day« (Tag des Sicheren Internets) am 6. Februar mit.

Kinder können bereits früh an das Internet herangeführt werden, sie sollten dazu aber lesen und schreiben können, sagte Thomas Michael, der Sprecher der Initiative. »Das brauchen sie, um sich im Netz bewegen zu können - beispielsweise zum Eintippen einer Internetadresse«, sagt Michael. Für den Einstieg gebe es sehr schöne Portale. Empfehlenswert sei beispielsweise das Angebot unter www.blinde-kuh.de. »Das funktioniert wie eine Suchmaschine, wird aber redaktionell betreut.«

Grundsätzlich sollten Kinder pro Tag nur eine bestimmte Zeit vor einem Bildschirm verbringen. Computer, Fernseher und Spielekonsolen werden dabei laut Michael zusammen betrachtet. Kinder unter 6 Jahren sollten maximal 30 Minuten pro Tag vor dem Bildschirm sitzen. Für 6- bis 9-Jährige werden maximal 60 Minuten empfohlen, für 9- bis 12- Jährige 90 Minuten. »Bei Teenagern können es auch zwei Stunden sein«, sagt Thomas Michael. »Aber man sollte darauf achten, dass die Kinder auch mal rauskommen und sich bewegen.«

In Grundschulen ist das Internet laut Michael noch nicht flächendeckend verbreitet. »Allerdings gibt es in immer mehr Schulen so etwas wie eine Medienecke«, sagt der Experte. Auf jeden Fall sei es empfehlenswert, Kinder früh mit dem Internet vertraut zu machen. »In der Grundschule wird schon der Grundstein für Medienkompetenz gelegt.«

Zum Safer Internet Day hat die Initiative »Zehn Goldene Regeln« für Eltern aufgestellt. Auch ein Surf-Knigge zu Benimmregeln im Internet, spezielle Kindersuchmaschinen und ein Chat-Ratgeber sind dort abrufbar. Der weltweite Aktionstag wurde von der EU initiiert und soll die sichere Internetnutzung fördern.

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www.blinde-kuh.de

www.schau-hin.info

06.02.2007   dpa
2007-02-05 / OTZ / Mehr Thüringer Kinder mit Sprachstörungen
Mehr Thüringer Kinder mit Sprachstörungen

Erfurt (OTZ). Thüringer Erstklässler leiden verstärkt an Sprachstörungen.

Das ergab die Auswertung der Einschulungsuntersuchungen, berichtete das MDR Thüringen Journal. Fast ein Viertel aller Kinder sei betroffen, sagte Marietta Vollandt vom Landesverwaltungsamt. Die Zahl der Kinder, die unter Übergewicht leiden, motorische Probleme haben oder verhaltensauffällig sind, stagniere. Die Untersuchungen von Kindern in den 4. und 8. Klassen ergäben deutlichen Anstieg bei Übergewicht und Verhaltensauffälligkeiten. Im Alter von 14-15 Jahren sei fast jeder 6. Schüler übergewichtig. Gründe seien unter anderem Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung.


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Deutsche Teilung im Seminar
Deutsche Teilung im Seminar

Schüler aus Bayern und Sachsen erleben in Mödlareuth deutsch-deutsche Geschichte
Von OTZ-Redakteur Uli Drescher Mödlareuth. Seit gestern Nachmittag erleben 35 Gymnasiasten aus Forchheim und Crimmitschau ein Stück anfassbare deutsche Geschichte im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth. Drei Tage werden sie gemeinsam hier verbringen und in Vorträgen, Exkursionen und Gruppenarbeiten viel über die deutsche Teilung erfahren.

"Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit hat mit diesem Drei-Tage-Seminar ein bisher einzigartiges Projekt gestartet", sagt Andreas Kolitsch, der in deren Auftrag das Projekt in Mödlareuth begleitet. Die Idee ist, dass junge Leute, die nach 1990 geboren sind, mehr über deutsche Geschichte erfahren und sich dabei gleichzeitig näher kennenlernen. Das Herder-Gymnasium in Forchheim und das Julius-Motteler-Gymnasium in Crimmitschau gaben dafür den Auftakt, da diese beiden Schulen bereits seit 1990 auch eine Partnerschaft verbindet. Andreas Kolitsch geht davon aus, dass solche Seminare künftig mehrfach im Jahr stattfinden. Zunächst sind es zwei sächsische Schulen, die mit bayerischen Lehranstalten ein Seminar durchführen, dann sollen auch thüringische Schulen mit in dieses Seminar-Projekt einbezogen werden.

Gestern Nachmittag begrüßte Museumsleiter Robert Lebegern die Schüler und stellte das Museum vor. Neben dem obligatorischen Kurzfilm über die Teilungsgeschichte Mödlareuths stand die Erkundung des Museumgeländes auf dem Plan. Morgen werden die jungen Leute unter Leitung von Museumsmitarbeiter Ingolf Hermann während einer Busexkursion das ehemalige Grenzgebiet zwischen Gutenfürst, Rudolphstein und Blankenstein kennenlernen.


05.02.2007   
2007-02-06 / FW / Kein Umsteigen mehr für neue Salzunger Gymnasiasten

06.02.2007
Kein Umsteigen mehr für neue Salzunger Gymnasiasten
Bus fährt bald durch




BAD SALZUNGEN – Wenn mehr Schüler aus dem Gymnasium Bad Liebenstein künftig – im neuen Schuljahr – nach Bad Salzungen ins Gymnasium gehen, muss der Schulbusverkehr neu geregelt werden. Es soll keinen Umstieg in Barchfeld mehr geben.

Darüber informierte Friedrich Krauser, 1. Kreisbeigeordneter, gestern. Sein Dezernat ist für die Organisation des Schülerverkehrs zuständig. Doch auch Claudia Döring, in deren Verantwortung das Schulnetz des Kreises liegt, ist an einem reibungslosen Schülerverkehr interessiert. „Das Umsteigen in Barchfeld wollen wir vermeiden, da es bei einer zu erwartenden größeren Schülerzahl zu Durcheinander führen könnte“, sagte sie.

Darum ist laut Krauser eine durchgängige Verbindung Bad Liebenstein – Bad Salzungen ohne Zwischenhalt organisiert worden. Aus Richtung Etterwinden und Waldfisch arbeite man noch daran, „die Verbindung zu optimieren“, sagte er weiter.

Wie viele Schüler aus Bad Liebenstein künftig nach Bad Salzungen ins Gymnasium wechseln bzw. neu zum Gymnasium gehen, vermochte Claudia Döring noch nicht zu sagen: Die erste Märzwoche ist die Anmeldewoche, nach der man dies genauer abschätzen kann.

Geklärt worden sei in einem Gespräch aller beteiligten Schulleiter, dass auch das Gymnasium Ruhla in Bad Liebenstein für sich werben darf. Ruhla möchte ebenfalls gern Schüler aus Bad Liebenstein an sich ziehen. Der Schülerverkehr muss dann auch in diese Richtung organisiert werden. Interessenten gibt es bereits, so Schulleiter Klaus Rindschwentner.

Vertrag mit SM

Zuwachs für eine Schule des Wartburgkreises bringt auch das soeben beschlossene Schulnetz des Nachbarkreises Schmalkalden-Meiningen. Danach werden künftig Schüler aus diesem Landkreis die Regelschule Kaltennordheim besuchen. Der nächste Kreistag des Wartburgkreises muss dazu einen Beschluss fassen, mit dem das Schuleinzugsgebiet der Regelschule Kaltennordheim erweitert wird. Allerdings wird dies erst im März geschehen, da der geplante Kreistag in Februar mangels ausreichender Beschlussvorlagen ausfällt. „Der Zuwachs aus dem Nachbarlandkreis ist eine willkommene Erhöhung der Schülerzahlen in Kaltennordheim“, sagte Schuldezernentin Claudia Döring. Neben einem Beteiligungsverfahren werde man auch auf einen Vertrag mit dem Nachbarlandkreis setzen – um Investitionen in Kaltennordheim langfristig sichern zu können.

Neue Amtsleiter

Während das Umsetzen des neuen Schulnetzes also im Sommer in eine heiße Phase geht, läuft diese bei der neuen Organisationsstruktur des Landratsamtes bereits jetzt. Mit Sabine Wacke (Kreistagsbüro im Haupt- und Personalamt), Holger Göpfert (Schülerbeförderung/Öffentlicher Personennahverkehr im Amt für Regionalentwicklung) und Manja Voll (Öffentliche Ordnung im Ordnungsamt) wurden jetzt drei Amtsleiterstellen neu besetzt. Die Stellen waren ausgeschrieben worden.

Gert Witzel, bisher Mitarbeiter im Veterinäramt, übernahm kommissarisch die Leitung des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, nachdem Amtsleiter Gerd Schüler (63) überraschend gestorben war (wir berichteten). Die Amtsleiterstelle wird öffentlich ausgeschrieben, informierte Landrat Krebs gestern. (fr)

2007-02-06 / FW / Tag der offenen Tür in ehemaliger Lutherschule: Publikum zeigte sich begeistert
06.02.2007
Tag der offenen Tür in ehemaliger Lutherschule: Publikum zeigte sich begeistert


Julia Röder, Altenpflegerin im 3. Lehrjahr (r. vorn), mit Umschülerin Kerstin Möller bei einer Handmassage zum Wohlfühlen. Foto: kd

Meiningen. „Ganz zufrieden“ mit dem ersten gemeinsamen Tag der offenen Tür des Deutschen Erwachsenen Bildungswerkes (DEB) und der Gesellschaft für Aus-und Weiterbildung (GAW) in der ehemaligen Meininger Lutherschule zeigte sich Heidemarie Haupt. Die Nebenstellenleiterin der GAW-Schule begrüßte neben vormaligen Schülern auch Interessenten für einen Ausbildungsplatz.


„Die Neugier auf das, was in unseren beiden Schulen angeboten wird und wie sich die alte, lange leer stehende Lutherschule verändert hat, war sehr groß. Die Besucher zeigten sich alle sehr angetan.“ Die Einrichtung der GAW befand sich als Altenpflege- und Heilerziehungspflege-Schule seit 1992 in der Meininger Helenenstraße, bevor sie im Oktober 2006 in die Bernhardt-Straße umgezogen ist. „Für einen Tag der offenen Tür hatten wir bis dato nicht genügend Platz, so dass wir jetzt erstmals unser Haus für die Bevölkerung geöffnet haben. Mit Erfolg, wie der Besucherandrang bewies.“ Geplant ist, solch einen Tag zweimal im Jahr anzubieten. Für den 26. Februar ist im übrigen die offizielle Eröffnung der Schule avisiert.

Bei Umschülerin Andrea Fischer und Altenpflege-Azubi Anja Vey konnten die Besucher einen Einblick in die Betreuung von Patienten erhalten. Unter anderem zeigten sie die richtige Lagerung im Bett. Andrea Fischer gab zu, dass die Arbeit als Altenpflegerin körperlich anstrengend und nicht immer leicht sei. „Doch wenn man keine Freude an diesem Beruf hat, sollte man die Finger davon lassen. Mich jedenfalls begeistert der Job.“

Gesundes Essen

Drei Jahre sind die zukünftigen Altenpfleger in Ausbildung. Lernen dabei auch Wissenswertes rund um die Ernährungsberatung. Zum Tag der offenen Tür erstellten sie eine Broschüre zur Diabetes und präsentierten Selbstgebackenes am gesunden Buffett – selbstverständlich zum Verkosten.
Angelika Stößel, Schulleiterin der DEB-Einrichtung, zeigte sich ebenfalls „erstaunt und angenehm überrascht“ wegen des Besucherandrangs. Ehemalige Schüler der Lutherschule betonten einhellig: „Toll, was aus dem Haus geworden ist!“ Jutta Bieberbach ist zehn Jahre in die vormalige POS gegangen.

„Das sanierte Haus hat nichts mehr mit dem alten Gebäude zu tun. Damals roch es immer nach Öl, weil die Fußböden geölt waren. Und alles war mit dunklem Holz. Die breite Treppe in der Mitte des Schulhauses durften nur die Lehrer benutzen. Wir Schüler mussten die beiden schmaleren Außentreppen nehmen …“

Manuela und Thomas Brock waren mit Sohn Guido gekommen. Er wird ab Oktober im DEB-Haus zum pharmazeutisch-technischen Assistenten ausgebildet. Die Schwester des Suhlers ist bereits Apothekerin. „In Meiningen finden die Schüler eine gute Basis für eine gute Ausbildung. Schön, dass wir uns selbst ein Bild von den Lernmöglichkeiten unseres Sohnes machen konnten“, so die Brocks.

Simone Bieberbach lernt im zweiten Lehrjahr pharmazeutisch-technische Assistentin in der Mühlhäuser staatlichen Schule. Auch sie war beeindruckt von den modernen Bedingungen hier. (kd)

2007-02-05 / TA / Opfer der Mattscheibe
Opfer der Mattscheibe

KYFFHÄUSERKREIS. Etliche Eltern im Kyffhäuserkreis absolvieren in diesen Tagen mit ihren Kindern einen aufregenden Termin: die Einschulungsuntersuchung. Und dabei be- stätigt sich leider, dass es immer mehr Probleme gibt. Mit der Beweglichkeit, vor allem aber mit dem Sprechen und der Konzentration. Insgesamt 320 Mädchen und Jungen aus dem östlichen Kyffhäuserkreis sind in diesem Jahr zur Einschulungsuntersuchung bei Amtsärztin Dr. Renate Petersen eingeladen. Im Westkreis stellen sich etwa ebenso viele bei ihrer Kollegin Dr. Carola Witzenhausen vor. Die beiden Ärztinnen wollen wissen, ob die Knirpse reif sind für die Anforderungen des Schulalltags. "Bei Schwester Annelie werden sie gemessen und gewogen, machen einen Seh- und Hörtest", erklärt Dr. Petersen. Danach unterhält sich die Ärztin mit den Kleinen, versucht herauszufinden, ob sie Mengen vergleichen, etwas zu einer Bildergeschichte erzählen und logische Bezüge herstellen können. Die Kinder sollen sich Dinge merken, etwas nachzeichnen können. Und auch die körperliche Beweglichkeit wird untersucht - beim Stehen und Hüpfen auf einem Bein und dem so genannten Seiltänzergang auf einer Linie."Der Bewegungsmangel vieler Kinder macht sich da schon bemerkbar", sagt die Amtsärztin. Wer stundenlang vorm Fernseher oder Computer hockt, ist natürlich beim Laufen und Springen nicht so flink und geschickt. Ein anderes Defizit macht Dr. Petersen aber viel mehr Sorgen: Immer häufiger müssen bei den Fünf- und Sechsjährigen Probleme in der Sprachentwicklung festgestellt werden. Und: Es gebe inzwischen auch mehr Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen.

Was Renate Petersen nicht im Geringsten verwunderlich findet, wenn sie sich das Fernsehprogramm anschaut und weiß, dass manche Kinder tagtäglich Stunden vor der Mattscheibe verbringen. "Ein Kind in diesem Alter lernt durch Nachahmung", erklärt die Jugendärztin. Wie aber soll man richtig sprechen und Sätze bilden lernen, wenn die Figuren im TV nur abgehackte Wortfetzen absondern? Und wie soll man lernen, sich in Ruhe auf eine Sache zu konzentrieren, wenn der Trickfilm mit einem Schnittwechsel im Sekundentakt dahinrast? Dabei ist Dr. Petersen schon froh, dass die unseligen Zeiten der Teletubbies vorbei sind.

Ihr Rat an die Eltern: "Lesen sie ihrem Kind vor." Nicht umsonst heiße es Muttersprache. "Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man eine Geschichte vorliest oder einfach eine Kassette einlegt. Oder, schlimmer noch, das Fernsehen anknipst", weiß die Ärztin.

In den Grundschulen Bottendorf und Udersleben sind die Einschulungsuntersuchungen bereits gelaufen. Von den 83 Kindern werden 19 noch einmal dem sonderpädagogischen Dienst vorgestellt, der ein Gutachten anfertigt. Erst dann entscheidet sich, ob sie von der Einschulung zurückgestellt werden, in eine Vorschulklasse kommen oder vielleicht in einer anderen Schulform besser aufgehoben sind.

Die Entscheidung über die Einschulung liege bei den Direktoren der Grundschulen, betont Frau Petersen. Die Ärztinnen gäben nur eine Empfehlung ab. Die Untersuchung finde mit Absicht in der Schule und in ungewohnter Umgebung statt. "Aber ich zwinge nie ein Kind", versichert Frau Petersen. Wenn die Kleinen mit der Situation partout nicht klarkommen, überlasse sie die Einschätzung dem vertrauten Kinderarzt. Diese und nächste Woche laufen die Untersuchungen an der Grundschule Artern, vom 19. bis 21. Februar in Wiehe, vom 26. Februar bis 2. März in Heldrungen und danach in Bad Frankenhausen. Grit POMMER


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Neuer Abschlusstermin jetzt: Schuljahresbeginn
Neuer Abschlusstermin jetzt: Schuljahresbeginn

Im Treppenhaus der Schule wird geschweißt.
Im Treppenhaus der Schule wird geschweißt.
Bauverzug an Regelschule nicht aufzuholen
Von OTZ-Redakteurin Monika Schöler Hermsdorf. Mit Beginn des neuen Schuljahres 2007/2008 wird die Regelschule Hermsdorf wieder in Betrieb genommen. Das kündigte der 1. Kreisbeigeordnete Dr. Dietmar Möller (FDP) bei einem Gespräch vor Ort an.

Als Termin stand ursprünglich die Zeit nach den Winterferien. Doch der Rückstand der Arbeiten insbesondere durch die Insolvenz zweier Firmen sei nicht mehr aufholbar gewesen, sagte Möller.

Hauptsächlich der Ausfall des zweiten Unternehmens, eines der Hauptgewerke, habe zu schaffen gemacht.

Die bereits erledigten Arbeiten mussten erst entsprechend aufgerechnet werden, ehe Restleistungen vergeben bzw. neu ausgeschrieben werden konnten. Rechtlich habe ein Schnitt gezogen werden müssen, um die Gewährleistung zu garantieren, schildert der Beigeordnete das aufwändige Prozedere.

Vor allem Bauleiterin Ilona Thimm sei dabei gefordert gewesen, damit es so schnell wie möglich weitergehen konnte. "Hut ab vor ihr und unserem Bauamt", ergänzt der Leiter des Schulverwaltungsamtes, Volkmar Sachse.

Während die Hülle des Schulgebäudes schon weitestgehend fertig ist, regiert im Inneren emsiges Baugeschehen. Vor allem die Trockenbauer, Fliesenleger und Maler seien aktiv, berichtet Sachse. Aber auch andere Gewerke haben noch zu tun.

Im Erdgeschoss werden die Fußböden gefliest, die oberen Etagen erhalten Linoleum. Das Fliesenmosaik am Haupteingang bleibt bestehen. Nicht erhalten werden konnte indes die Eingangstreppe. Diese sei doch sehr marode gewesen.

Das größte Problem im Keller, die Feuchtigkeit, ist nun beseitigt worden. In den sanierten Trakt ziehen wieder Werkräume für Metall und Holz ein, verschiedene Vorbereitungsräume, das Hausmeisterzimmer. Die Räumlichkeiten seien so ausgelegt, dass sie notfalls auch als Klassenzimmer dienen können, erläutert Volkmar Sachse.

Die neuen Heizkörper haben keine Thermostatventile. Die Temperatur wird jeweils durch eine zentrale Raumversorgung reguliert, macht der Amtsleiter auf eine Besonderheit aufmerksam. Im Frontbereich des Gebäudes sind die Fenster mit einem Außenrollo ausgestattet. Und jedes Klassenzimmer hat einen Computeranschluss, der internetfähig ist.

Vorbereitet und entsprechend verlegt sind bereits alle Medien für eine Sanierung der Schulturnhalle. Doch dies sei noch Zukunftsmusik, verweist Dr. Möller auf die Prioritätenliste.

Man hätte den Termin im Februar gern gehalten, geht der Kreisbeigeordnete nochmals auf den Bauverzug ein.

Doch jetzt gehe es zügig voran, berichtet er davon, dass unlängst auch noch der letzte Auftrag, die Gestaltung der Außenfläche, vergeben worden ist.


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Berufsstarter erhalten kostenlose Infos
Berufsstarter erhalten kostenlose Infos

Lucas Muschko wird vom DAK-Bezirksgeschäftsführer Alexander Schulze, Mitarbeiter Christian Eißmann und Praktikantin Claudia Demmig, die  im Internet in Sachen Ausbildungsmöglichkeiten recherchiert, beraten.  (Foto: OTZ/Freund)
Lucas Muschko wird vom DAK-Bezirksgeschäftsführer Alexander Schulze, Mitarbeiter Christian Eißmann und Praktikantin Claudia Demmig, die im Internet in Sachen Ausbildungsmöglichkeiten recherchiert, beraten. (Foto: OTZ/Freund)
DAK bietet Schülern umfangreiche Beratung und Hilfe in Sachen Lehrstellensuche
Von Christian Freund Greiz. Der Pohlitzer Regelschüler Lucas Muschko ist einer der zahlreichen Jugendlichen, die bereits gestern das Angebot der Greizer DAK-Geschäftsstelle in der Altstadtgalerie wahrgenommen haben und sich rund um das Thema Ausbildung kostenlos beraten ließen. Diese und kommende Woche steht ein kleines Team bereit, das den Jugendlichen Tipps zum Erstellen der Bewerbung, zu Einstellungstests oder Vorstellungsgesprächen gibt. "Bereits seit mehreren Jahren nehmen die Schüler diesen umfangreichen Service unserer Geschäftsstellen in Greiz und in Zeulenroda gern in Anspruch", freut sich DAK-Bezirksgeschäftsführer Alexander Schulze.

Vor allem die diesjährigen Schulabgänger führt zurzeit der Weg in die Marienstraße. "Nicht selten gibt das persönliche Gespräch den jungen Leuten noch einmal einen richtigen Motivationsschub", weiß das Team um Schulze zu berichten.

Fragen wie, wo gibt es für mich Ausbildungsplätze, wie plane ich Schritt für Schritt meine Ausbildung, wie muss ein Lebenslauf aussehen oder das persönliche Auftreten des Bewerbers stehen immer wieder auf der langen Beratungsliste. Zu diesen und weiteren Themen erhalten die Interessenten eine Broschüre mit auf den Weg. Die DAK-Mitarbeiter machen sich auch die Mühe, für jeden Jugendlichen im Internet nach Ausbildungsbetrieben zu suchen, legen dabei besonderen Wert auf Lehrstellenangebote aus der Region.

Für Lucas Muschko, der bereits im Rahmen einer Projektwoche seiner Schule zum Thema "Bewerbung" in der DAK-Geschäftststelle war, steht fest: "Die Beratung ist absolute Spitze". Einen Ausbildungsplatz bei der Polizei, dem Bundesgrenzschutz oder beim Zoll zu erhalten, wäre sein größter Wunsch.


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Blick auf Lehrstellenbilanz macht Mut
Blick auf Lehrstellenbilanz macht Mut

Markt profitiert von demografischer Entwicklung und Nachwuchssorgen der Unternehmen
Von Katja Grieser Greiz. Gelungen sei der Ausbildungspakt im Jahr 2006, noch dazu, da Thüringen mit der besten Vermittlungsquote im bundesweiten Vergleich dasteht - Wirtschaftsministerium, Kammern und Wirtschaft klopften sich in der vergangenen Woche gegenseitig auf die Schultern.

In Jubel brechen Bundesagentur für Arbeit Gera, die Ostthüringer Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Handwerkskammer (HWK) für Ostthüringen zwar nicht aus. Doch dafür macht sich auch in der Ostthüringer Region verhaltener Optimismus breit. "Der Ausbildungspakt hat schon was gebracht. Und der Lehrstellenmarkt wird sich in den nächsten Jahren weiter entspannen", so Iris Klüger, Leiterin des Teams, das bei der Agentur für Arbeit Gera für die Ausbildungsplatzvermittlung zuständig ist.

Sie weiß natürlich auch, dass die zu erwartende positive Entwicklung nicht nur auf das Klinkenputzen der Ausbildungsbetriebe-Sucher zurück zu führen ist. "Die Lage entspannt sich schon allein deswegen, weil in den nächsten Jahren deutlich weniger Schüler nach einer Lehrstelle suchen werden", sagt sie. Von den geburtenschwachen Jahrgängen profitiert eben auch die Lehrstellenbilanz. Zudem geraten Unternehmen langsam in Bedrängnis, weil ihnen qualifizierter Nachwuchs fehlt. Also bleibt ihnen nichts anderes übrig, als fähige Fachkräfte selbst auszubilden, um den Fortbestand ihrer Firma zu sichern.

Vielleicht lässt sich somit erklären, warum die Zahl der Betriebe, die zum ersten Mal ausbilden, im Handwerkskammerbezirk Ostthüringen von 95 im Jahr 2005 auf 153 im letzten Jahr hochgeschnellt ist. "Damit haben wir nicht gerechnet, unser Ziel für 2006 waren 100 Erstausbilder", so André Kühne, Pressesprecher der Handwerkskammer. Leicht angestiegen ist auch die Zahl der bei der HWK registrierten abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2006 - 1483 stehen 1467 vom Vorjahr gegenüber. "Das liegt elf Prozent über unserer Zielstellung, die bei 1320 lag", so Kühne, der auch stolz auf die Lehrlingsquote von 11,6 Prozent sind. Das heißt, dass 11,6 Prozent der Beschäftigten im Handwerk - von 1939 Betrieben im Landkreis Greiz sind 1055 ausbildungsberechtigt - Azubis sind.

Auch wenn die Handwerkskammer die Lehrstellenzahlen für die Regionen nicht einzeln erfasst, zieht André Kühne für den Landkreis Greiz eine positive Bilanz. "Die Landkreise in Ostthüringen liegen in etwa gleich", sagt er. Handwerksbetriebe versuchen zunehmend, junge Leute in der Region zu halten, ihnen hier eine Perspektive zu geben.

Ein wenig enttäuscht ist Kühne, dass viele Jugendliche, die im ersten Durchlauf kein Glück mit einer Lehrstelle hatten, die Gelegenheit einer Einstiegsqualifikation ungenutzt lassen. Das ist eine Art einjähriges Praktikum in einem Betrieb. Von den 133 freien Plätzen im letzten Jahr allein bei Handwerksbetrieben blieben 101 unbesetzt.

Auf knapp drei Prozent mehr unterschriebene Ausbildungsverträge im Landkreis Greiz kann die IHK Ostthüringen stolz sein: 249 Jugendliche konnten in Ausbildung vermittelt werden (2005: 242). Im gesamten Ostthüringer IHK-Bezirk sind es im Jahr 2006 3638 gewesen. Und auch bei der IHK gab es insgesamt 263 Erstausbilder-Betriebe. "Das zeigt, dass sich der enge Kontakt zu den Unternehmen lohnt", schließt Anne-Katrin Schnappauf, Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit, aus den Zahlen. So unterstütze die IHK Firmen nicht nur bei der Azubi-Suche, sondern auch bei ganz praktischen Dingen wie dem Aufsetzen von Lehrverträgen etc.

Bedauerlich findet Schnappauf, dass inzwischen schon wieder 170 Ausbildungsverträge gekündigt worden sind. Die Gründe seien verschieden: einige Jugendliche kämen nicht mit dem Übergang vom Schul- in den Arbeitsalltag klar. Andere - und das ist wirklich bedenklich - hatten offenbar ganz andere Vorstellungen von dem Beruf, den sie erlernen wollten. Schon deshalb halten sowohl die Kammern als auch die Arbeitsagentur an den Informationsveranstaltungen für Schulabgänger - Bildungsmesse, Girlsday usw. - fest.KommentarZahlen vom Ausbildungsmarkt 2006· Bei der Ostthüringer Industrie- und Handelskammer (IHK) wurden 3638 neue Ausbildungsverhältnisse registriert, davon 249 im Landkreis Greiz.

Hinzu kommen 1483 bei Handwerksbetrieben unterschriebene Ausbildungsverträge in Ostthüringen (hier gibt es keine Erhebung, wie viele davon im Landkreis Greiz abgeschlossen wurden).

· Laut Agentur für Arbeit Gera waren Ende 2006 noch elf Jugendliche im Agenturbezirk ohne Ausbildungsplatz. Zum Ende des Berufsberatungsjahres am 30. September 2006 ware es noch 151.

· 263 Betriebe im IHK-Bezirk haben zum ersten Mal ausgebildet, die Handwerkskammer hat 153 Erstausbilder-Betriebe registriert.


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Neuer Schulamtsleiter auch in Jena vor Ort
Neuer Schulamtsleiter auch in Jena vor Ort

Minister spricht mit Elternvertretern
Jena (OTZ/Groß). Erhört hat Thüringens Kultusminister Jens Goebel die Kritik der Elternsprecher der sechs Schulformen in Jena. Nach der Veröffentlichung des Beitrages "Fusion der Schulämter erschwert Elternarbeit" lud er die Elternvertreter zu einem klärenden Gespräch am Mittwoch, 14. Februar, in Jena ein.

Doe Elternvertreter hatten bemängelt, dass sie nicht rechtzeitig von den Strukturveränderungen der Schulämter informiert worden seien und deshalb noch im Herbst in den alten Strukturen ihre Sprecher gewählt hätten. Außerdem befürchten sie durch die Zusammenlegung des Jenaer Schulamtes mit dem in Stadtroda, dass die bisher gepflegte enge Zusammenarbeit mit dem Schulamt in Jena jetzt verloren gehen könnte.

Diese Ängste zerstreut Thomas Fügmann, seit 1. Februar Leiter des neu entstandenen Schulamtes Jena-Stadtroda. Im OTZ-Gespräch kündigt er an, dass sich für die Elternvertreter vorerst gar nichts ändere. Auch er sei bereit, einen kurzen Draht zu den Elternvertretern zu pflegen. Das sei ihm sehr wichtig. Regelmäßige Gespräche würden weiterhin möglich sein. Er selbst werde immer dienstags und donnerstags im Jenaer Schulamt weilen, das im Übrigen als Außenstelle gleichberechtigt zum Stadtrodaer Amt auch als Anlaufpunkt für Elternvertreter erhalten bleibe. Es werde auch keinerlei Personalabbau durch die Fusion der Schulämter geben. So würden im Schulamt am Jenaer Philosophenweg weiter 20 Mitarbeiter tätig sein, während Stadtroda, wo auch Amtsleiter Thomas Fügmann sitzt, über 40 Mitarbeiter verfüge.

Erste Veränderungen in den Strukturen seien frühestens im nächsten Schuljahr zu erwarten, sagt Fügmann und verspricht rechtzeitige Informationen.


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Ziel: Kräfte bündeln am Jenzigweg
Ziel: Kräfte bündeln am Jenzigweg

Einrichtungen wollen für Sport, Kultur und Bildung zusammenwirken
Jena (OTZ/Groß). Ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten ist in jüngster Zeit verstärkt das Gebiet zwischen Wiesenbrücke und Ostschule (Anger-Gymnasium). Beigetragen dazu haben vor allem die Pläne für Sportarena und zwei neue Schulen.

Also ein Areal mit Zukunft und großer Bedeutung, wie Jena-Ost-Ortsbürgermeisterin Rosa Maria Haschke, Arbeiterwohlfahrt-Geschäftsführer Frank Albrecht und Gernot Heckel, Chef des Fitness- und Freizeit-Centers "Planet of Motion" (POM), meinen. Deshalb plädiert das Trio für eine enge Kooperation all jener, die hier wirken. Eine Art Interessengemeinschaft am Jenzigweg wollen sie auf den Weg bringen, wie sie gestern bekräftigten. Das heißt, Kräfte bündeln und koordiniert zu Werke gehen, wie die Drei unterstreichen. Schließlich sei das Ganze schon jetzt ein Sondergebiet für Freizeit, Sport, Bildung, Kultur und Gesundheit und werde es künftig noch mehr sein. Neben der künftigen Sport- und Veranstaltungs-Arena entstehen ja auch eine Ganztags-Regelschule der Arbeiterwohlfahrt und eine vom Roten Kreuz betriebene Grundschule. Außerdem will man im POM nach dem Bau der Sporthalle die eigene Mehrzweckhalle umfunktionieren - eventuell zu einem Rehabilitationszentrum oder einem festen Kinder-Abenteuer-Spielplatz. Mit dem POM, dem Ostbad, dem Sportplatz des FC Thüringen und auch Anger-Gymnasium und Heine-Schule ergebe sich ein dicht gedrängtes entwicklungsfähiges Gebiet mit Magnetfunktion in Jena.

Man wolle dafür alle, die hier etwas bewegen, in ein Boot bringen. So könnten Synergieeffekte entstehen, von denen alle Einrichtungen hier etwas hätten. Gleichzeitig wolle man Parallelentwicklungen vermeiden. Denkbar wären auch die Zusammenarbeit beim Gestalten der Fußwege oder auch die gemeinsame Nutzung der Parkflächen, die ja von den Anliegern doch zumeist zu unterschiedlichen Zeiten gebraucht werden.

Wenn Ende März wieder im POM die Jenaer Messe zu Bauen und Wohnen stattfindet, dann will man sich gemeinsam vorstellen und von ersten Ergebnissen des Miteinanders berichten.


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Alle Vier ins Boot
Alle Vier ins Boot

Von Frank Döbert Die Bildungsmöglichkeiten der Jugend, fehlende Lehrstellen und Arbeitsplätze, Billiglöhne und Rente mit 67, wo 40er schon zum alten Eisen zählen. Irgend etwas ist faul im Staate Deutschland, aber mit Reförmchen ist die Gesellschaft nicht zu retten. Die Globalisierungspraktiker der G 8 lassen sich in Heiligendamm vorbeugend einmauern, deren Gegner aus der Provinz-Basis beschmieren aus Frust ausgerechnet den großen Ernst Abbe, den, der den Staat durch sein einmaliges soziales Engagement für die Arbeiter heraus gefordert hatte (siehe unten). Besser hätte man den Kontrast kaum darstellen können. Bildung statt Graffiti? Mehr Bildung, mehr Lehrstellen und Arbeit auch für Benachteiligte der Gesellschaft dürfte machbar sein, wenn sich Politik und Wirtschaft ihrer Verantwortung stellen (würden). Bundestagsabgeordneter Volker Blumentritt, der gern als Alleinkämpfer auftritt, erinnerte bei seinem gestrigen Zeiss-Besuch daran, dass auch Regel- und Hauptschüler eine Zukunft brauchen. Recht hat er, aber was kann er tun? Wenn er seine drei anderen für die Region zuständigen Bundestags-Kollegen (die sonst kaum von sich hören lassen) mit ins Boot nehmen könnte für eine parteiübergreifende Schule-Wirtschafts-Aktion, würde sich bestimmt mehr bewirken lassen. Lokalseite 2


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Carl Zeiss als leuchtendes Beispiel
Carl Zeiss als leuchtendes Beispiel

Volker Blumentritt bei Geschäftsführer von Falkenhausen zu Schule und Wirtschaft
Von OTZ-Redakteur Frank Döbert Jena. Den "tendenziellen" Wirtschaftsaufschwung" in Jena will der Bundestagsabgeordnete Volker Blumentritt nutzen, um mit den Unternehmen in Stadt und Region zum Thema Schule-Bildung-Wirtschaft ins Gespräch zu kommen. Diesem Ziel diente - im Nachgang zu seinem Treffen mit Wirtschafts-"Lenkern" aus Jena im Oktober in Berlin - zum Auftakt sein Besuch bei Carl Zeiss Jena.

"Die Ausbildung junger Menschen muss unter dem Blickwinkel des demografischen Wandels vorrangiges Ziel zu sein, da nur durch qualifizierte Fachkräfte in Zukunft der ´Leuchtturm Jena´ Bestand haben wird", erklärte der Bundestagsabgeordnete. Im Gespräch mit Geschäftsführer Dr. Franz von Falkenhausen informierte sich Blumentritt über die Aktivitäten der Jenaer Zeiss-Unternehmen bei der Ausbildung von jungen Facharbeitern, Ingenieuren und Wissenschaftlern und der Kooperation mit den Schulen der Region. Danach stellt Carl Zeiss Jena derzeit 61 Ausbildungsplätze für Facharbeiter zur Verfügung. Hinzu kommen neun Studenten der Berufsakademie und eine Volontärin. Von Falkenhausen verwies darauf, dass Zeiss mit der Nachwuchsförderung bereits in den Schulen beginnt und die Partnerschaft mit dem Carl-Zeiss-Gymnasium eine lange Tradition habe. "Hier erstreckt sich unser Engagement auf viele verschiedene Aktivitäten, darunter die Initiative Kurs 21, und schließt finanzielle Zuwendungen ein", sagte er. Durch Kurs 21 sei die Firma auch mit dem Christlichen Gymnasium verbunden. Von diesen Kooperationen profitiere nicht zuletzt das Unternehmen selbst im Interesse der eigenen Zukunftssicherung.

Volker Blumentritt begrüßte das hohe Engagement der Firma, verwies zugleich aber darauf, dass es nicht nur um eine Kooperation mit dem Gymnasialbereich allein gehen könne. "Wir haben eine besondere Verantwortung auch für die Schüler der Regel- und Hauptschulen", erklärte er. Sie seien darauf angewiesen, dass die Unternehmen auch ihnen Lehrstellen und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Um dies zu fördern, müssten frühzeitig die spezifischen Fähigkeiten der Schüler erkannt werden. Blumentritt wollte dies in einen größeren Zusammenhang stellen: "Wir müssen aufpassen, dass wir auch die Menschen, die nicht die Chancen zur Bildung haben, mitnehmen." Er verwies darauf, dass es in Jena 8000 Bedarfsgemeinschaften gebe. Das klinge bei 100 000 Einwohnern nach nicht sehr viel, doch zu bedenken sei, dass es sich dabei um Familien handele. Blumentritt schlug hier den Bogen zu "seinem" Stadtteil Lobeda und zu seinen eigenen Wurzeln, wie er sagte. Denn als Koch habe er Anfang der 70er Jahre für die 3000 Bauarbeiter gekocht, die damals den Zeiss-Bau 6/70 errichteten und später durch sein langjähriges Wirken als Betriebsrat erfahren, welche Probleme es an der "Basis" gibt. Der Abgeordnete will in der nächsten Zeit weitere Unternehmen in Jena und der Region aufsuchen, um mit ihnen über die Thematik Schule - Wirtschaft zu sprechen. Er kündigte an, dass im Juni die Bundesgesundheitsministerin Jena besuchen werden und speziell das Uni-Klinikum. Vor allem bei der Ansiedlung von Unternehmen der Medizintechik-Branche sehe er gute Chancen, noch mehr Arbeitsplätze und damit weitere Lehrstellen zu schaffen. "Die Ausbildung junger Menschen muss unter dem Blickwinkel des demografischen Wandels vorrangiges Ziel zu sein, da nur durch qualifizierte Fachkräfte in Zukunft der ´Leuchtturm Jena´ Bestand haben wird."

Volker Blumentritt (SPD)


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Eine spannende Nacht in der Schule
Eine spannende Nacht in der Schule

Die Schüler der Klasse 5 b an der Remptendorfer Regelschule treffen Vorbereitungen zum Übernachten in ihrer Schule.
Die Schüler der Klasse 5 b an der Remptendorfer Regelschule treffen Vorbereitungen zum Übernachten in ihrer Schule.
Mit Theaterstück und Leseerlebnis der besonderen Art das erste Schulhalbjahr beendet
Von Sandra Smailes Remptendorf. Bestimmt wird auch in den Ferien so manches Kind von der Schule träumen. Bei einigen Mädchen und Jungen der Remptendorfer Regelschule ist das noch wahrscheinlicher, denn die durften in der Nacht zum Freitag sogar in ihrem Klassenraum übernachten.

"Lesenacht" heißt das Abenteuer. Die Idee ist zwar nicht neu, aber die Kinder sind immer wieder begeistert. Das war auch bei den 17 Schülern der Klasse 5 b so. "Wir wollten den Halbjahresabschluss zu etwas besonderem machen. Da kam die Idee von der Lesenacht", erklärt Klassenlehrerin Heike Pöhlmann. Am frühen Abend hatten sich die Schüler mit ihren Eltern in der Schule eingefunden. Zunächst wurde ein im Deutschunterricht eingeübtes Theaterstück vorgespielt und dann gab es ein mit den Eltern gemeinsam vorbereitetes Abendessen. "Schon das war für viele ein Erlebnis. Als dann die Eltern verabschiedet waren, ging es ans Lesen", erzählt Lehrerin Elke Wittke. In der schuleigenen Bibliothek wartete bereits Deutschlehrerin Kerstin Dreikorn mit einer spannenden Geschichte zum Mitmachen.

Um den fernseh- und computerfreien Abend in der Schule so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, gab es an sechs Stationen verschiedene Spiele. Tier-ABC, Märchen-Memory, Auf-Dosen-Laufen und ein Wortwurfspiel ließen den Abend bis 22 Uhr schnell vergehen. Um die Kinder auch sportlich zu fordern, ging es dann für eine halbe Stunde in die Turnhalle. Nach den Sportspielen wurden die Klassenzimmer für die Nacht vorbereitet. Luftmatratzen aufblasen, Waschen, möglichst mit Buch ins Bett und dann gut schlafen, so sollte die Nacht verlaufen.

Der Freitag, letzter Tag vor den Winterferien, begann mit einem gemeinsamen Frühstück. Dann gab es die Halbjahreszeugnisse und bereits gegen 9 Uhr konnte die Klasse 5 b in die freie Woche starten.


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Museumswerkstatt ab heute wieder geöffnet
Museumswerkstatt ab heute wieder geöffnet

Ferienspaß mit Klöppeln und Seifen gießen
Zeulenroda (OTZ). Heute und morgen, Beginn 9 Uhr, können Kinder ab acht Jahre im Zeulenrodaer Museum die Klöppeltechnik erlernen. Gefertigt werden figürliche Motive wie Blumen, Herzen (zum Valentinstag), Tiere usw. Am Ende des Kurses kann eine kleine Klöppelarbeit mit nach Hause genommen werden. Eine Anmeldung ist empfehlenswert. Gern darf aber auch vorbeigeschaut und probiert werden, denn ein wenig Ausdauer und Konzentration erfordert diese alte Handwerkskunst schon. Leiterin des dreitägigen Kurses ist Frau Eisel aus Zeulenroda. In kindgerechter Weise vermittelt sie dieses schöne, traditionelle Handwerk.

Zarte farbige Seifen gießen mit Blüteneinschlüssen und Düften stehen heute und am Donnerstag jeweils ab 9.30 Uhr auf dem Programm. Diese Technik ist weniger aufwendig und dauert etwa eine Stunde. Kinder (auch mit Eltern oder Großeltern), Jugendliche und kleinere Gruppen sind jeweils bis 14 Uhr herzlich willkommen.


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / Informationen über Berufe auch in den Ferien
Informationen über Berufe auch in den Ferien

Gera (OTZ). Auch in den Winterferien können sich bisher Unentschlossene Zeit für Berufswahl und die Suche nach Ausbildungsstellen nehmen. Wie die Arbeitsagentur Gera mitteilt, hältg das Berufsinformationszentrum (BIZ) umfangreiche Informationsmaterialien zu allen erdenklichen Berufsausbildungen, Studiengängen und weiterführenden Fachschulen bereit. Es stehen Internet- PCs zur Verfügung, an denen gezielt nach Ausbildungsstellen oder Adressen von weiterführenden Bildungseinrichtungen gesucht werden kann.

Das BIZ ist geöffnet: Montag, Mittwoch und Freitag von 7.30 bis 13 Uhr, Dienstag von 7.30 bis 15.30 Uhr und am Donnerstag von 7.30 bis 18 Uhr. Die Telefonnumer ist 0365/857-395.


05.02.2007   
2007-02-05 / OTZ / AWO will in Neustadt Freie Ganztagsschule gründen
AWO will in Neustadt Freie Ganztagsschule gründen

Stadt sieht sinnvolle Nutzung des Schlosses
Neustadt/Orla (OTZ/P.C.). Die Arbeiterwohlfahrt Saale-Orla will im Schuljahr 2007/08 mit einer freien Grund- und Regelschule sowie einer dreijährigen gymnasialen Oberstufe und einem besonderen pädagogischen Konzept starten, zuerst mit einer 1. Klasse in vorhandenen Räumen der Kita "Kleine Strolche".

Im Schuljahr darauf will die AWO-Ganztagsschule in das Neustädter Schloss umziehen, das die Stadt Neustadt unter Zuhilfenahme von Städtebaufördermitteln sanieren und vermieten wird. Nach den Plänen werde jährlich eine etwa 22 Schüler starke Klasse eingeschult, wonach es erstmals 2018/19 eine 12. Klasse geben wird.

Der Stadtrat von Neustadt/Orla hat auch im zweiten Anlauf den Weg zur Errichtung einer freien Ganztagsschule im innerstädtischen Schloss frei gemacht. Mit sechzehn zu drei Stimmen hat er letzte Woche die Planungsleistungen für die Schlosssanierung an das Pößnecker Ingenieurbüro Sprigade vergeben.

Der Stadtrat der Orlastadt hatte bereits am 30. November 2006 die Planungsleistungen an Sprigade vergeben, den Auftrag aber nur auf den ersten Bauabschnitt beschränkt.

Das Landesverwaltungsamt habe darauf aufmerksam gemacht, dass dies nicht ausreichend sei, um zuverlässige Zahlen über die Gesamt- und Betriebskosten zu erhalten, erklärte Bürgermeister Arthur Hoffmann, weshalb der November-Beschluss aufgehoben und in veränderter Version neu gefasst werden sollte. Bei ihrer damaligen Zustimmung vertrauten die Stadträte auf eine Aussage von AWO-Chef Jürgen Kraft, das Konzept für die Grundschule sei genehmigt, was das Kultusministerium Tage darauf dementierte.

Nun geht der Bauausschussvorsitzende Bernd Keidel (Freie Wähler) davon aus, dass die Genehmigung der Grundschule im Frühsommer 2007 erfolgt, kurz vor Beginn des ersten Schuljahres in den Räumen der Neustädter AWO-Kindertagesstätte. Im Sommer 2008 soll die Schule ins Schloss umziehen.

Jetzt beginne die Stadt mit der AWO die Schullandschaft neu zu ordnen. Neustadt braucht stabile Schulformen, welche auch einer Gebietsreform standhalten, so Bürgermeister Arthur Hoffmann.


05.02.2007   
2007-02-05 / TLZ / Blick auf die Ausbildung
Blick auf die Ausbildung

Jena. (tlz) Volker Blumentritt, Mitglied des Bundestages und Ortsbürgermeister von Neulobeda, startete gestern bei der Carl Zeiss Jena GmbH ein Reihe von Informationsbesuchen in Jenaer Unternehmen. Geschäftsführer Dr. Franz von Falkenhausen führte den Gast durch einige Produktionshallen und zeigte ihm insbesondere, wie in dem Jenaer Traditionsunternehmen Schüler auf die Wahl ihres Berufes vorbereitet werden. "Wir müssen ins Gespräch kommen mit den Firmen über die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft", sagte Blumentritt. Für ihn sei ganz klar: "Der Leuchtturm Jena wird nur Bestand haben, wenn sich nicht alles bei der Zusammenarbeit mit Schulen auf den gymnasialen Bereich bezieht." Ausbildungsplätze müsse es auch geben für Jugendliche aus dem Bereich der Haupt- und Regelschulen. Vor diesem Hintergrund lobte Blumentritt das Engagement von Zeiss, denn dort können Schüler auch Schnupperkurse absolvieren, um zu ergründen, ob sie das Thema Optik überhaupt interessiert.

Ein klein wenig gab Blumentritt auch Einblick in persönliche Erinnerungen: "Ich bin zu den Wurzeln zurückgekommen, ohne jemals selbst bei Zeiss gearbeitet zu haben", sagte er und erzählte, dass er als Koch die Bauarbeiter an der 6/70-Baustelle mitversorgt habe. Zudem habe er eine persönliche Beziehung zu Zeiss, da sein Vater Zeissianer gewesen war.

Franz von Falkenhausen informierte den Gast darüber, dass das Unternehmen derzeit 61 Lehrlinge ausbildet, dazu kommen neun Studenten der Berufsakademie und eine Volontärin. "Wir beginnen mit der Nachwuchsgewinnung bereits in den Schulen. Eine besonders lange Tradition hat unsere Partnerschaft mit dem Carl-Zeiss-Gymnasium", sagte Falkenhausen. Zudem sei das Unternehmen auch dem Christlichen Gymnasium verbunden.

Der Besuch Blumentritts bei Zeiss war eine Art Folgetreffen einer Begegnung in Berlin im Oktober des vergangenen Jahres, zu der der Jenaer Abgeordnete Wirtschaftsvertreter aus der Region in den Bundestag eingeladen hatte.


05.02.2007   Von Barbara Glasser
2007-02-06 / SZ / Geschlechterdebatte Arme, starke Jungs - Job & Karriere - sueddeutsche.de
06.02.2007    11:19 Uhr
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Geschlechterdebatte

Arme, starke Jungs

Die Geschlechterdebatte hat ein neues Sorgenkind: den Jungen. Hilflos dem Feind - sprich: Müttern und Lehrerinnen - ausgeliefert, wird er zum Scheitern aufgezogen.
Von Britta Voss

Die Geschlechterdebatte hat ein neues Sorgendkind: die Jungs. Hilflos dem Feind, sprich: Müttern und Lehrerinnen ausgeliefert, werden sie zum Scheitern aufgezogen.

Foto: iStockphoto

 

Unter den biologischen Wiederentdeckungen des vergangenen Jahres, etwa des Eva-Herrman-Apfelkuchenback-Gens, des "weiblichen Gehirns" von Louann Brizendine, oder des zu Menstruationszeiten dank Testosteronschubs besseren Einparkens von Frauen, war nur eine, die sich mit dem Mantel der Wissenschaft glaubhaft zu kleiden verstand: Jungen sind die Verlierer unseres Bildungssystems, weil sie eben Jungen sind, aber das heutzutage nicht mehr sein dürfen.

"Zu viel Mama und kein Papa", ist ein Grund für die männliche Verunsicherung, die etwa Ratgeberautor und Lehrer Frank Beuster ausmachte. In seinem Buch "Die Jungenkatastrophe. Das überforderte Geschlecht" sammelte Beuster die gesellschaftlichen und psychologischen Anzeichen eines Matriarchats, einer "Feminisierung der Lebenswelt von Jungen."

Die Zahlen sind tatsächlich erschreckend: Junge Männer haben doppelt so häufig wie Mädchen überhaupt keinen Schulabschluss (zwölf Prozent), ein Drittel gilt bereits im Alter von zehn Jahren als funktionale Analphabeten; ein Drittel aller Jungen haben am Ende nur die Hauptschule absolviert. "Das katholische Arbeitermädchen vom Lande, die Schulbenachteiligte der sechziger Jahre, hat einen Nachfolger: den türkischen Großstadtjungen", befand auch Ute Erdsiek-Rave (SPD), bis vor kurzem Vorsitzende der Kultusministerkonferenz.

Dabei orientiert sich die Diskussion um das neue Sorgenkind aber nur verhalten an ihrem eigentlichen Austragungsort, der Schule. Mag sein, dass (männliche) Körperlichkeit in der Schule kein freier Raum mehr zugestanden und jede Pausenhofrauferei als AufmerksamkeitsDefizit-Syndrom pathologisiert wird. Doch der brachiale Brückenschlag zwischen Geschlecht und Versagen ist Teil einer neuerlichen Backlash-Variation.

Unterwanderte Männlichkeit

"Backlash", dieses von der amerikanischen Feministin Susan Faludi vor 15 Jahren auf die Emanzipation übertragene Konzept einer Reanimation konservativer Wertvorstellungen, fand auch in Deutschland prominente Vertreter. Faludi polemisierte damals, dass der Unterschied zwischen den Geschlechtern nicht deswegen abnähme, weil es den Frauen besser, sondern weil es den Männern schlechter ginge. Am Rollenstress kranken zuallererst die Männer, da zunächst nicht sie sich verändern, sondern mit der Veränderung ihrer Töchter, Frauen und Freundinnen umgehen müssen.

Das zeigt auch die jetzige Stellvertreterdebatte um das männliche Schulversagen. Die Zwei-Geschlechter-Logik lässt ein Fräuleinwunder in Politik und Wirtschaft nur zum Preis einer ausgewachsenen Jungenkatastrophe zu.

Die Kulturwissenschaftlerin Hannelore Faulstich-Wieland hat für die Geschichte der betonten Geschlechterdifferenz einmal die Phasen der Dramatisierung und Entdramatisierung ausgemacht. In den Phasen der Dramatisierung, wie sie etwa Anfang der achtziger Jahre in der Bildungspolitik vorkam, die plötzlich die Mädchen als benachteiligte (Geschlechts-)Kategorie in den Fokus ihrer Förderung nahm, werden Rollenstereotype besonders betont. In Phasen der Entdramatisierung wird die Geschlechtszugehörigkeit neutralisiert, der Blick auf die Individuen freigemacht. Ein Beispiel für Dramatisierung ist die strikte Einteilung von Schulfächern in geschlechtsspezifische Interessengebiete, also Physik gleich männlich, Musik gleich weiblich.

Demnach befinden wir uns zur Zeit wieder einmal auf dem dramatischen Hoch, auf dem das rosa-blaue Geschlechtermemory nicht überzeichneter, nicht noch deutlicher ausgespielt werden könnte. Faulstich-Wieland hält die Momente der Dramatisierung jedoch für essentiell, damit sich überhaupt etwas ändert. Dadurch, dass die Unterschiede sichtbar werden, lässt sich erst sagen, für wie wichtig wir sie halten wollen.

Allerdings scheinen sich Pädagogen und Politiker für die Steinzeitvariante entschieden zu haben. "Jungen bietet ihre biologische Disposition für den Schulbetrieb nicht die besten Voraussetzungen", schreibt Beuster. Dazu gehört etwa eine ganz eigene Art der Schwerhörigkeit. "Jungen schalten auf Durchzug, wenn Frauen ihnen - in ihrer höheren Stimmlage - Anweisungen geben", denn durch "das Ohr erreicht man Jungen schwer. Sie hören weniger und fühlen mehr".


Und wer könnte das besser verstehen als ein echter Mann? Zur Seite stehen dem "kleinen Helden in Not", wie ein Klassiker der Jungenratgeber titelt, hingegen nur die "Mädchenmuttis" und "Grundschullehrer-Tanten". "So bemühe ich mich, meinem Sohn ein Dolmetscher zu sein und ihm die Sprache einer Frau, seiner Mutter, so zu übersetzen, dass er sie verstehen kann".

Den Luxus eines Frau-Deutsch-Übersetzers haben die Knaben im Hause Beuster den meisten ihrer Altersgenossen voraus: Vaterlos (woran die Frauen mit ihrer Scheidungsfreudigkeit "bedeutenden Anteil" tragen) müssen sie die "wichtigen Lektionen für die männliche Identität: Durchhalten, Aushalten, Zusammenhalten" in feindlicher Abgrenzung zu ihrer weiblichen Umwelt erlernen.



» Wenn Mädchen strebsam, leistungsstark und aufmerksam sind, kann das nicht gleichzeitig auch für die Buben gelten. «

Geschlecht, als soziale Kategorie wie die Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit verstanden, funktioniert bisher im ausschließlichen Gegensatzpaar Frau-Mann. Wenn Mädchen strebsam, leistungsstark und aufmerksam sind, kann das nicht gleichzeitig auch für die Buben gelten. Und spätestens die eigenen Geschlechtsgenossen erinnern das Männchen daran, die Trennlinie des geschlechtlich Gebotenen nicht zu überschreiten: "Angst vor Verweichlichung und Homosexualität" prägen laut Beuster immer noch die väterlichen Erziehungsmaßnahmen. Aber auch die Vorbilder aus Fibel und Fernsehen demonstrieren strotzende Virilität. Die Männlichkeitsattribute der Stärke und Unabhängigkeit bergen in ihrer ungefilterten Aufnahme und Reproduktion bedenkliches (Gewalt-)Potential.

Die reaktionäre Rhetorik der unterwanderten Männlichkeit ist erstaunlich: Genau die Mädchen, so wird suggeriert, die bis vor zwanzig Jahren als Sorgenkinder gelten mussten, in ihrer wenig fordernden, wenig durchsetzungsfähigen "Weiblichkeit", werden nun zur unliebsamen Konkurrentin. Ihre so natürliche Fühligkeit (emotionale Intelligenz), Unterordnung (Flexibilität) und Schwatzhaftigkeit (Kommunikativität) werden sprachlich aufgemotzt und als berufsbefähigende soft skills geadelt.

Doch nur einige Jahre weiter sehen die Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern anders aus. Frauen verdienen für gleiche Arbeit immer noch durchschnittlich bis zu 30 Prozent weniger und in den Führungspositionen bleiben sie exotische Farbtupfer. In den Chefetagen der Großbetriebe finden sich nicht einmal fünf Prozent Frauen. Ähnlich geht"s auch bei den Akademikern zu: Je höher die Gehaltsstufe, umso weniger Frauen. Unter den Hochschulabsolventen stellen Frauen noch die Hälfte, bei den C4-Professuren sind es nur noch 9,7 Prozent.

Dass das gut und irgendwie natürlich ist, kolportiert auch Jungenergründer und Frauenversteher Beuster: Frauen verlören durch die Doppelbelastung aus Familie und Beruf "einen Teil ihres Mutterseins". Wie wäre es damit, die Frau bei der Hausarbeit zu unterstützen, gar die männlichen Kinder mit heranzuziehen? Auch im Hause Beuster wurde die Gleichberechtigung geprobt. Doch der durch die Aufforderung zur Hausarbeit traumatisierte Junge kann seiner Mutter einfach nicht helfen, da "er spürt, dass er sie in ihren Domänen auch nicht übertrumpfen oder kopieren kann."

Diese Rollenstarrheit findet sich heute, kaum überraschend, auf Seiten der Männer. Der Macho ist nicht mehr gelitten, der Frauenversteher der Lächerlichkeit preisgegeben. Die jetzige Diskussion um die armen Jungs bietet die seltene Chance, die scherenschnittartigen Geschlechterstereotype zu verwerfen.

Die Bestürzung über den neuen Sorgenkindtypus, die männliche Verlierergeneration, die da heranzuwachsen droht, begnügt sich bislang mit der Anprangerung der sozialen Folgen, die wir aus dieser Entwicklung zu tragen haben werden. Sie blendet aber die tatsächlichen und nicht ideologischen Ursachen weitestgehend aus. Das zeigt allein das Bemühen, auch mit dem Urmythos eines unhintergehbaren Rohmaterials namens Geschlecht Meinung zu machen. Das männliche Sehnen richtet sich auf ein Retro-Utopia, dahin zurück, als Männer noch Geschichte machten, "ohne dass Frauen in nennenswerter Weise daran beteiligt wurden", wie Frank Beuster schwelgt.

Den Jungen kann geholfen werden, heißt es, gibt man ihnen nur die gute bipolare Ordnung der Geschlechter zurück. Und produziert damit, ganz nebenbei, das neue alte Sorgenkind: Das Mädchen.

(SZ vom 6.2.2007)

2007-02-06 / tagesspiegel / Lob der Physik

Lob der Physik

Ungeliebte Fächer: Experten appellieren an Schulen, Eltern und Unis

Wie können Jugendliche besser dafür motiviert werden, eine Naturwissenschaft zu studieren oder Ingenieur zu werden? Eine Frage, die seit langem diskutiert wird. Schließlich fehlen laut Studien in Deutschland jährlich etwa 15 000 bis 20 000 Absolventen in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen. Vor einem Fachkräftemangel warnte erst vor kurzem wieder Bundesbildungsministerin Annette Schavan – einen Mangel, den sich Deutschland in „wirtschaftlich hochsensiblen“ Bereich einfach nicht leisten könne.

Liegt die Verantwortung für das mangelnde Interesse vor allem bei den Schulen? Oft schaffen es die Lehrer nicht, ihre Schüler für Fächer wie Chemie, Physik oder Mathematik zu begeistern, sagt Thomas Christaller, Leiter des Fraunhofer-Institutes für Autonome Intelligente Systeme in Karlsruhe. Die Entscheidung darüber, was die Abiturienten studieren wollen, falle spätestens in der Pubertät, erklärte Christaller jetzt auf einer Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung zu dem Thema „Nachwuchsförderung in den Natur- und Ingenieurwissenschaften“. Viel zu selten machten sich Lehrer die „emotionale Beziehung von Kindern zu Robotern“ zunutze. Kinder begeistern sich nicht nur für Roboterhunde und Tamagotchis, sondern haben auch Spaß daran, komplexere technische Systeme aufzubauen.

Lehrplanexperten hätten zudem „völlig abwegige“ Vorstellungen davon, was Jugendliche überhaupt lernen könnten, pflichtete ihm Sybille Volkholz bei, die ehemalige Berliner Schulsenatorin. Statt sich an deren Lebenswelten und Bedürfnissen zu orientieren, richteten sich die Lehrpläne nach einem längst überholten Bildungskanon aus, der die Schüler überfordere. Eine Art „antiökonomischer Reflex im Bildungssystem“ verhindere zudem, dass sich Lehrpläne stärker an zukunftsrelevanten Themen ausrichteten. Christaller fordert, dass fächerübergreifende, experimentelle Unterrichtseinheiten in die Lehrpläne eingebaut werden.

Nicht nur die Schulen, auch die Eltern seien vielmehr in der Pflicht, sagte Krista Sager, die bildungspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion. Die würden oft noch immer eine gute Note in Fächern wie Englisch für wertvoller halten als eine gute Zensur in Physik. Dies gelte vor allem bei Mädchen, die sich besonders selten für ein naturwissenschaftliches oder gar ingenieurwissenschaftliches Studium entscheiden. Womöglich liegt das auch daran, dass die Fächer noch immer als Männerdomäne gelten, in denen Frauen eigentlich nichts verloren haben. Das Berufsbild „Ingenieur“ sei eindeutig männlich besetzt – zu Unrecht, sagte Burghilde Wieneke-Toutaoui, Vizepräsidentin der Technischen Fachhochschule in Berlin.

Eine Lösung könnten spezielle Studiengänge nur für Frauen sein. Die Fachhochschule Wilhelmshaven hat damit im Fach Wirtschaftsingenieurwesen gute Erfahrungen gemacht, berichtete Carmen Gransee von der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaft. Die Zahlen seien beeindruckend: Nicht nur der reine Frauenstudiengang wurde sehr gut angenommen; auch im parallel angebotenen Studiengang für Männer und Frauen stieg der Frauenanteil von knapp acht auf über dreißig Prozent. Scheinbar habe ein „Zugpferd“ gereicht, um mehr Frauen für das Fach zu begeistern. Um das Image der Ingenieurwissenschaften zu modernisieren, empfiehlt sie gezielte Kampagnen, die Inhalte und Nutzen nach vorne stellen. Aus „reiner Technikbegeisterung“ fingen junge Frauen kein Studium an – anders als die männlichen Altersgenossen. Vergleichsweise großen Zuspruch verzeichneten dagegen alle Studiengänge, die den Zusatz „Umwelt“ im Namen tragen. Elke Kimmel
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