Pressespiegel vom 2007-03-11/12
Pressespiegel vom 2007-03-11/12

o die LEV-Geschäftsstelle ist wieder direkt erreichbar. Schön, dass es
Bernd Sprechert wieder besser geht :-) 

o Infobrief_22.pdf - Mail des Trägerkreis Volksbegehren
-> seit dem letzten Infobrief sind einige Wochen vergangen, Zeit
scheinbarer Ruhe, in der die Sprecher des Trägerkreises dennoch alle
Hände voll zu tun hatten
....
Der beiliegende Infobrief beschreibt kurz den aktuellen Stand der Klage
und benennt eine wissenschaftlich solide Quelle zu den Folgen des
Familienfördergesetzes.

Auf die Schnelle sind diesmal die Artikel eher unsortiert. Einen guten
Start in die Woche wünscht Ihnen,

Ihr Sören G. Prüfer

INHALT
Pressemitteilung Dem Lernen Flügel verleihen – Deutscher Schulpreis 2007

Pressemitteilung 

Dem Lernen Flügel verleihen – Deutscher Schulpreis 2007

Kultusminister Goebel ruft zur Teilnahme auf

„Es geht auch anders!“ – unter diesem Motto haben die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung zum zweiten Male den Deutschen Schulpreis ausgeschrieben. Mit dem Preis sollen hervorragende Schulen gewürdigt und die Verbreitung guter pädagogischer Praxis gefördert werden. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 90.000 Euro dotiert. Bewerben können sich bis zum 30. April 2007 alle allgemein bildenden Schulen in staatlicher und freier Trägerschaft. Im vergangenen Jahr beteiligten sich bundesweit 481 Schulen. Einen von vier Anerkennungspreisen erhielt die Jenaplan-Schule in Jena, für die Auszeichnung nominiert war auch die Jenaer Lobdeburgschule.

Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) ruft zur Teilnahme am Wettstreit auf: „Die beiden Nominierungen zur Endrunde des vorjährigen Deutschen Schulpreises haben gezeigt, dass die Schulen im Freistaat gut aufgestellt sind. Wir brauchen den deutschlandweiten Vergleich nicht zu scheuen. Es gibt eine Vielzahl hochinnovativer und kreativer Bildungseinrichtungen, deren Konzepte durchaus preiswürdig sein könnten. Insbesondere unsere Initiativen zur Qualitätsverbesserung von Schule und Unterricht haben über Thüringen hinaus starke Beachtung gefunden. Viele dieser Schulen tun das, was die Initiatoren des Preises unterstützen wollen: Eigenverantwortung stärken, Leistungsfreude und Anerkennung fördern, für neue Ziele begeistern. Ich bin gespannt auf die Thüringer Bewerbungen.“

Die sechs Qualitätskriterien des Deutschen Schulpreises sind Leistung, Umgang mit Viel-falt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Die Bewerbung erfolgt schriftlich. Eine Fachjury wählt Schulen aus, die ihre Konzepte bei zweitätigen Jurybesuchen präsentieren können. Zehn Schulen werden für den Preis nominiert. Vergeben werden im Dezember 2007 ein Hauptpreis (50.000 Euro) sowie vier Anerkennungspreise (jeweils 10.000 Euro). Weitere Informationen finden sich im Internet unter Externer Link www.deutscher-schulpreis.de. Dort stehen auch die Bewerbungsunterlagen zum Download bereit.

Pressemitteilung Öffentlichkeitstermine

Pressemitteilung 

Öffentlichkeitstermine
von Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie den Staatssekretären Kjell Eberhardt und Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg

Dienstag, 13. März 2007
15.00 Uhr
Teilnahme des Staatssekretärs Bauer-Wabnegg an der Verleihung der Förderpreise im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm 2007 der Deutschen Forschungsgesellschaft, u. a. an Prof. Dr. Falko Langenhorst (FSU Jena)
Berlin, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38


Mittwoch, 14. März 2007
20.00 Uhr
Besuch der Lesung des Berliner Schauspielers Hans-Jürgen Schatz „Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz“ von Jean Paul durch den Minister
Erfurt, Gutenberg-Gymnasium, Gutenbergplatz 6


Donnerstag, 15. März 2007
09.30 Uhr
Teilnahme des Staatssekretärs Eberhardt an der Sitzung des Bildungsausschusses
Erfurt, Thüringer Landtag

10.00 Uhr
Besuch des Standes der Thüringer Hochschulen auf der CeBIT durch Staatssekretär Prof. Dr. Bauer-Wabnegg
Hannover, CeBIT-Gelände, Halle 9, Stand D04

10.00 Uhr
Teilnahme des Ministers an der Feier zum 50. Geburtstag des Rektors der Technischen Universität Ilmenau, Prof. Dr. Peter Scharff
Ilmenau, TU Ilmenau, Senatssaal


Freitag, 16. März 2007
09.00 Uhr
Besuch der Klosterbergschule Bad Berka durch den Minister
Bad Berka, Friedensplatz 13


19.00 Uhr
Grußwort des Ministers bei der 23. Mitgliederversammlung der Historischen Kommission für Thüringen
Schmalkalden, Rathaus, Festsaal


Samstag, 17. März 2007
10.00 Uhr
Grußwort des Ministers beim Kolloquium zum 175. Todestag Goethes der Goethe-Gesellschaft und des Freundeskreises des Goethe-Nationalmuseums
Weimar, Residenzschloss, Burgplatz 4

14.30 Uhr
Teilnahme des Ministers am gemeinsamen Empfang der Stadt Eisenach und der Sommergewinnszunft anlässlich des diesjährigen Sommergewinnsfestes
Eisenach, Wartburg-Sparkasse, Hauptstelle

20.00 Uhr
Teilnahme des Ministers an der Siegerehrung der 36. Deutschen Meisterschaft im karnevalistischen Tanzsport
Erfurt, Messehalle, Gothaer Straße 34


Montag, 19. März 2007
11.00 Uhr
Teilnahme des Ministers an der Sitzung des Stiftungsrates der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora
Weimar-Buchenwald, Gedenkstätte Buchenwald


Mittwoch, 21. März 2007
13.30 Uhr
Teilnahme des Ministers an der konstituierenden Sitzung des Kuratoriums der Evangelischen Kirche in Deutschland anlässlich des Beginns der Reformation vor 500 Jahren
Wittenberg


Donnerstag, 22. März 2007
10.00 Uhr
Grußwort des Ministers anlässlich der Verleihung der Goethe-Medaille an Daniel Barenboim, Volker Ludwig und György Konrád
Weimar, Residenzschloss, Festsaal, Burgplatz 4

19.00 Uhr
Verleihung der Preise des 5. Rhetorik-Wettbewerbs des Rotary Clubs Erfurt-Krämerbrücke durch den Minister
Erfurt, Hotel Radisson SAS, Juri-Gagarin-Ring 127


Freitag, 23. März 2007
16.00 Uhr
Teilnahme des Ministers und Vorsitzenden des Stiftungsrates der Wartburg-Stiftung an der Verleihung des Wartburgpreises 2006 an Carla del Ponte
Eisenach, Wartburg, Festsaal


Sonntag, 25. März 2007
17.00 Uhr
Teilnahme des Ministers an der Abschlussveranstaltung des 16. Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“
Sondershausen, Haus der Kunst, Im Loh 1 c




(Änderungen / Ergänzungen vorbehalten)

Zahl der Auszubildenden in Thüringen sinkt weiter
12.03.2007
STATISTIK
Zahl der Auszubildenden in Thüringen sinkt weiter




ERFURT - Der Geburtenknick in Thüringen schlägt weiterhin auf die Zahl der Auszubildenden durch. Wie das Landesamt für Statistik am Montag mitteilt, sind im vergangenen Jahr 18.009 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das waren 2,9 Prozent weniger als im Jahr 2005. Dies entspreche der gesunkenen Zahl der Schulentlassenen aus den allgemein bildenden Schulen.


In Thüringen befinden sich derzeit über 48.000 Jugendliche, darunter rund 17.000 junge Frauen, in einer Ausbildung. Das waren laut den Statistikern 2111 Auszubildende bzw. 4,1 Prozent weniger als Ende 2005.

Der Blick der Kinder in den Abgrund aus Gewalt
12.03.2007
NEUE MEDIEN
Der Blick der Kinder in den Abgrund aus Gewalt




VON REDAKTIONSMITGLIED ULLY GÜNTHER
Die Welt der Kinder, von der die Erwachsenen nichts ahnen, die sie nie zu Gesicht bekommen, von der sie nichts wissen (wollen), sieht folgendermaßen aus: Ein Mann, blaue Augen, noch jung, trotz seines lichten blonden Haars, liegt am Boden. An seiner Kehle sitzt die Klinge eines Schlachtermessers.

Das ist das erste Bild. Dann läuft das Video. Die Klinge fährt in den Hals des jungen Mannes, Blut sprudelt, der Betrachter vernimmt gurgelnde Geräusche. Nach dem Tod des blonden Mannes wird der nächste exekutiert, mit einem Beil wird sein Kopf abgehackt. Dann endet das Filmchen, keine Fiktion aus Hollywoods Horrorkabinett, die Kinder wissen das genau. Das Video diente einmal einem politischen Zweck, als es aufgenommen wurde im Tschetschenienkrieg als Protest gegen die russische Invasion. Das wissen die Kinder nicht. Seit 1999 kursiert dieses Video auf den Pausenhöfen unserer Schulen, wird dort weitergereicht über die Bluetooth-Schnittstellen der Mobiltelefone, die Verbreitung ist unkontrollierbar geworden – ein Drittel der Kinder und Jugendlichen kenne solche und ähnliche Gewaltdarstellungen, nach neueren Studien seien die Zahlen noch höher, sagen Experten. Seit Jahren ist das Video aus dem Tschetschenienkrieg der Renner auf den Schulhöfen – ein Drittel – auch in Thüringen, behauptet eine Stichprobe, nicht repräsentativ natürlich.

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Bilder, die Profis kaum verkraften

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In Meiningen, in diesem golddurchwirkten Festsaal des Theaters, sitzen über 100 Menschen vom Fach. Die Europaflagge prunkt vorm ganz in Weiß gehüllten Podium, heitere Blumengestecke zwischen den Mikros, ein wundervoller Rahmen für ein blutgetränktes Thema: „Das Internet als Forum für Jugendgewalt: Herausforderung für Politik, Jugendarbeit, Eltern und Schule in Europa.“ Staatssekretäre, Professoren, Europa-Politiker sitzen hier in dichter Reihe, die meisten haben ihr Handy an, man könnte ihnen allen problemlos das Video aus dem Tschetschenienkrieg aufs Handy schicken. Schöne blutige Grüße – Absender unbekannt!

Es gibt nicht nur dieses eine Video, es gibt „Tausende solcher Videos“: Der Medienpädagoge Friedemann Schindler leitet „jugendschutz.net“, eine vom Bund, den Landesmedienanstalten und EU-Mitteln finanzierte Einrichtung, die das Internet überprüft auf Verstöße gegen den Jugendschutz und die Anbieter drängt, die Bestimmungen des Jugendschutzes einzuhalten. Die Rechercheure aus Schindlers Team sind Blut gewohnt, es gibt alles: Das Fernsehen zeigte, wie am 11. September die Menschen sich aus den Twin Towers in New York stürzten, die Fotos, die übers Internet auf die Handys gelangten, zeigten, wie die Leichen unten aussahen – nach dem Aufprall. „Die Kinder, die solche Bilder oder Videos sehen, werden immer jünger, die Darstellungen immer brutaler, so sieht die Realität aus“, sagt Schindler. Selbst für seine abgebrühten Rechercheure sei das Video aus dem Tschetschenienkrieg kaum verkraftbar gewesen. Die Rechercheure von „jugendschutz.net“ werden psychologisch betreut, die Kinder bleiben mit den Bildern, die sich so epidemisch verbreiten wie ein Grippevirus, allein.

Wie fühlt sich ein Mädchen mit 14 Jahren, dem gerade ein Unbekannter eine brutale Vergewaltigung aufs Handy geschickt hat, wenn es das nächste Mal am Abend nach der Klavierstunde nach Hause laufen muss? Jedes zweite Kind zwischen sechs und 14 Jahren in Deutschland besitzt ein Handy, 92 Prozent aller Jugendlichen haben eins.

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„Riesige Gefahren“ durch CCC

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Sie kenne Mädchen, denen Vergewaltigungsszenen zugeschickt worden seien, berichtet Verena Weigand, die Leiterin der Stabsstelle KJM (Kommission für Jugend- und Medienschutz) an der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, nicht nur ein Mädchen, viele Mädchen. CCC heißt der Gencode des Virus: Content, Contact, Commerce. Hinter den drei „C" verbergen sich „riesige Gefahren“, urteilt Verena Weigand. „Content“, der Inhalt, wir haben ihn beschrieben. „Contact“, anonyme Verabredungen in Chats, über SMS oder direkte Anrufe, bei denen Kinder oder Jugendliche in der Realität plötzlich jemandem gegenüberstehen, der gar nicht so nett ist wie der Onkel aus der virtuellen Welt. „Commerce“ – die Schuldenfalle Handy: Sie hätten probeweise bei einem Anbieter, der übers Fernsehen Werbung macht, Klingeltöne abonniert, der hauseigene Jurist habe „größte Mühen gehabt, sich wieder aus dem Abo zu lösen“.

Die Bundesregierung hat eine Studie in Auftrag gegeben, um den Umgang von Kindern mit neuen Medien zu untersuchen. Eigentlich sollte die Untersuchung im Herbst 2007 geruhsam abgeschlossen werden, aber die ersten Ergebnisse waren derart erschreckend, dass umgehend ein „Jugendmedienschutzsofortprogramm“ ausgerufen wurde. „Wir sind schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass wir nicht bis Herbst warten können“, sagt Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesfamilienministerium. Weltweit gäbe es 3000 rechtsextreme Websites, ein Drittel davon aus Deutschland. Dort werde Gewalt propagiert, „in einer Weise, die weit über das hinausgeht, was wir uns vorstellen können“. 500 rechtsextreme Nazisites hat „jugendschutz.net“ seit 2001 aus dem Netz löschen lassen, dennoch nähmen „problematische Inhalte“ zu, die Geschwindigkeit ihrer Verbreitung steige rapide, sagt der Staatssekretär.

Schindler klappt den Laptop auf: Die Website zeigt ein Foto von Leichenbergen aus einem Konzentrationslager, „Ei, das macht so Spaß ...“ steht darüber. Eine Verhöhnung der Opfer des Holocaust, „die Tauschbörse zeigte keine Bereitschaft, das aus der Datenbank zu löschen“, berichtet Schindler.

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Wortreicher Offenbarungseid

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Die europäische Politik liefert auf dem Meininger Podium wortreich ihren Offenbarungseid. Ruth Hieronymi, Mitglied des Europaparlaments, berichtet emphatisch, seit 1998 gäbe es eine gemeinsame EU-Empfehlung zum Jugendschutz im Internet, an einer Richtlinie (Gesetz) für fernsehähnliche audiovisuelle Mediendienste würde gefeilt. Wie ein Pfeil kommt die Frage aus dem Publikum: Wie es um die Leugnung des Holocaust stünde, die in Deutschland strafbar ist? Die kriege man in die EU-Richtlinie nicht rein, antwortet Frau Hieronymi, es gebe keinen Konsens darüber in Europas 27 Staaten. So entlarvt sich die Tragödie Europas – eine einzige Frage genügt.

Natürlich gibt es auch keinen Konsens über Pornographie, lediglich einen über Kinderpornographie. Es referiert noch Horst Forster von der Generaldirektion der EU-Kommission für Medien und lobt sehr die 16 Mobilfunkanbieter, die in Brüssel vor kurzem eine Rahmenvereinbarung für den Schutz Minderjähriger unterzeichnet hätten: „Ein gutes Beispiel für die Selbstregulierungsfähigkeit der Industrie“. Man werde die Umsetzung „sorgsam beobachten und falls nötig zum gegebenen Zeitpunkt geeignete Maßnahmen“, und so fort ...

In Deutschland beinhalte der Mobilfunkkodex der Anbieter, „weniger als das, was ohnehin gesetzlich vorgeschrieben ist“, klärt Friedemann Schindler auf. Kodex bedeute, „dass jemand, die Verantwortung, die ihm gesetzlich ohnehin vorgeschrieben ist, auch wahrnehmen will“, dolmetscht Verena Weigand. Sie fordert, dass Handys bei Auslieferung so konfiguriert werden, dass nicht alle Funktionen freigeschaltet seien, sondern Eltern überlegen, was sie für ihr Kind freischalten und was nicht. Sie fordert Sperren, Filter, Codes, die nur Eltern zugänglich sind. „Der Anbieter muss den Zugang zu solchen Inhalten erschweren, ihn am besten unmöglich machen.“

Da will sich jetzt doch mal der Vertreter des Bundesverbands der Informationswirtschaft ins Gespräch einbringen. Solche Sperren, sagt Guido Brinkel, ein junger Mann mit einem Doktortitel, seien also keinesfalls sinnvoll, sie würden „die Medienkompetenz“ der Kinder und Jugendlichen schwächen – soviel zur Selbstregulierungsfähigkeit der Industrie. „Sagen Sie gleich, dass es ihnen nur um finanzielle Interessen geht“ – Verena Wiegand ist eine couragierte Frau. Jedes Gespräch, jede SMS, jedes heruntergeladene oder versendete Video – es bringt Geld, Money, Cash, egal was darauf zu sehen ist.

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Ein Selbstmord aus Scham

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Ein polnischer Professor trägt vor, wie vor fünf Monaten vier Schüler die kurze Abwesenheit des Lehrers nutzten, um ein Mädchen vor der Klasse nackt auszuziehen und eine Vergewaltigung zu simulieren. Das Handy lief, das Mädchen erhängte sich am nächsten Tag, aus Scham – „sie war sich bewusst, dass das Video ihre Entwürdigung“ vor die Augen der ganzen Schule, ihres Wohnumfeldes oder noch viel weiter getragen hätte, sagt der Professor aus Krakau.

Wenn Friedemann Schindler von jugendschutz.net seinen Laptop aufklappt, sind Bilder und Videos von bestialischer Brutalität zu sehen. Solche Bilder kursieren auf den Handys der Schulkinder. - FOTO: ari


Was Eltern tun können<

Die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz rät:
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine konkrete Handynutzung. Fragen Sie, welche Funktionen besonders reizvoll und „angesagt“ sind. Sprechen Sie konkret Problembereiche an: Fragen Sie, ob Ihr Kind bereits problematische Bilder oder Filme gesehen oder davon gehört hat.

Klären Sie Ihr Kind über die konkreten Gefahren und die Rechtslage auf, versuchen Sie Ihm die ethisch-moralischen Grundsätze hinter den gesetzlichen Regelungen zu erläutern, denn oft fehlt ein Unrechtsbewusstsein. Machen Sie ihrem Kind ganz klar, dass bestimmte Grenzen, z.B. Versenden von Gewalt- und Pornobildern, nicht überschritten werden dürfen.

Kaufen Sie Ihren Kindern nur Handys, deren Funktionen Sie wirklich kennen und einschätzen können. Genügt zum Beispiel auch ein einfaches Gerät ohne Bluetooth-Funktion?

Lernen Sie die Handys ihrer Kinder beherrschen. Die Kinder geben oft sehr gerne „Nachhilfeunterricht“. Nur wer das Handy seines Kindes beherrscht, kann sich ein Bild über mögliche Gefährdungen seines Kindes machen. (red)


Handy und Recht

Strafbar macht sich, wer Minderjährigen vorsätzlich grausame Gewaltdarstellungen auf Bildern oder Filmen zugänglich macht. Bereits das Versenden von solchen gewaltverherrlichenden Bildern an Minderjährige ist strafbar. Unbefugte Aufnahmen von Personen in deren höchstpersönlichem Lebensbereich unter Verletzung ihrer Intimsphäre sind strafbar. Wer jemanden ohne Einverständnis etwa in der Umkleidekabine filmt, macht sich strafbar. Auch das Versenden an nur eine einzige Person ist nicht erlaubt. (red)

Barchfelder Regelschüler Adrian Dubravcic erzielte hohe Punktzahl
12.03.2007
Wettbewerb der Mathe-Asse:
Barchfelder Regelschüler Adrian Dubravcic erzielte hohe Punktzahl




Der 11. Mathematik-Wettbewerb des Schulamtes Eisenach für den Bereich des Altkreises Bad Salzungen fand erstmals der zentralen Lage wegen im Landratsamt Bad Salzungen statt. Angetreten waren 67 Mathe-Asse der Klassen 5 bis 10 aus den zehn Regelschulen Kaltennordheim, Dermbach, Geisa, Unterbreizbach, Stadtlengsfeld, Schweina, Barchfeld, Merkers, Werratalschule und 1. Stadtschule Bad Salzungen.

BAD SALZUNGEN – Die Teilnah-me setzte eine Vorqualifikation an der jeweiligen Schule voraus. In jeder Klassenstufe nahmen die besten Mathematiker danach am Schulamtswettbewerb teil. Die Mathe-Asse wurden vor die Lösung von vier Aufgaben aus verschiedenen mathematischen Bereichen gestellt, darunter geometrische Berechnungen, logische Kombinationen, Prozent- und Bruchrechnung.

Drei Stunden hatten die Schüler dafür Zeit. Einige von ihnen waren sehr schnell, wie beispielsweise Francis Duwe und Bastian Eichenauer von den Regelschulen Merkers und Unterbreizbach. Beide Schüler der Klassenstufe 5 erreichten auch die gleiche Punktzahl. Die Höchstpunktzahl lag übrigens bei 30.

Erst nach Auswertung aller Ergebnisse aus den beiden Altkreisen des Schulamtsbereiches werden die Teilnehmer am im Mai stattfindenden Landeswettbewerb in Erfurt nominiert, denn nur die Sieger aus dem Wettbewerb innerhalb des Schulamtsbereiches bis zur Klassenstufe 9 qualifizieren sich für den Ausscheid in der Landeshauptstadt.

Gute Karten hat dafür Adrian Dubravcic aus der Klasse 6 der Regelschule Barchfeld. In der Klassenstufe 7 gewann Marco Kritsch von der Regelschule Geisa, in der Klasse 8 Sebastian Walther von der RS Unterbreizbach, in der Klasse 9 Mario Goldbach von der RS Geisa und in der Klasse 10 Tobias Groke von der RS Barchfeld.

Bärbel Dix, Referentin für Regelschulen und Vertreterin des Schulamtes, eröffnete den Wettbewerb im Landratsamt. Karin Wohlfahrt, Fachberaterin für Mathematik an den Regelschulen des Wartburgkreises, hatte den Hut für Organisation und Bewertung auf. „Solche Wettbewerbe sind stets eine Herausforderung für mathematikbegabte Jugendliche“, sagte sie, die auch gemeinsam mit anderen Lehrern die Aufsicht führte. Lobenswert sei auch die Unterstützung durch die Wartburg-Sparkasse und das Küchenteam um Regina Hübner, die den Schülern kostengünstig Verpflegungspäckchen zur Verfügung stellten.

Am 15. März können sich alle Liebhaber der Mathematik ohne vorherigen Test am Mathematikwettbewerb „Känguru 2007“ beteiligen. Der 1991 in Frankreich inszenierte Wettstreit wird mittlerweile weltweit ausgetragen. Dabei werden Aufgaben aus dem täglichen Leben, aber mit mathematischem Hintergrund gestellt. Es sind je fünf Antworten vorgegeben, von denen allerdings nur eine die richtige ist. Auch die Regelschule Merkers beteiligt sich an diesem internationalen Wettbewerb, mehr als die vorgegebene Mindestzahl von Schülern hat sich bereits gemeldet. (gdt)

Talenteschau der Jugend
12.03.2007
Veranstaltung zum Henflingtag im Brahmssaal
Talenteschau der Jugend




Meiningen. Mit dem traditionellen Festakt am vergangenen Sonnabend hat das Meininger Gymnasium die Erinnerung an Namenspatron Ernst Henfling wachgehalten. Die Schülerinnen und Schüler boten im Brahmssaal ein eindrucksvolles Programm. Die Festansprache hielt Meiningens SPD-Chef Fabian Giesder. Er war vor fünf Jahren selbst noch Schüler dieses Gymnasiums.


„Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widerspricht den Eltern und tyrannisiert die Lehrer.“

Alter Ärger

Festredner Giesder wusste, dass er mit dieser Kritik Zustimmung im Saal findet. Doch er hat die Worte mit List gewählt. Sie sind schon über 2000 Jahre alt. Es ist ein Sokrates-Zitat und für Fabian Giesder der Beleg, dass es das Spannungsverhältnis zwischen den Generationen schon immer gab und immer geben wird.

Giesder, 23 Jahre alt, ist der bislang jüngste Festredner eines Henflingtages. Er sprach über die Jugend als Zukunft und die Zukunft der Jugend. Er betonte, dass Elternhaus und Schule den jungen Menschen gemeinsam Werte und Normen vermitteln sowie Rückhalt, Wärme und Unterstützung geben müssen.

Der frühere Schülersprecher am Gymnasium, der nach dem Studium der Politikwissenschaften zum Mitarbeiter des Meininger SPD-Landtagsabgeordneten Rolf Baumann wurde, kritisierte zugleich immer vollere Schullehrpläne und steigende Klassenstärken. „Das erschwert es den Lehrern zunehmend, pädagogisch wertvolle Arbeit zu leisten.“ Es bleibe so auch kaum Zeit, um soziale Kompetenz zu vermitteln, bemängelte er.

In seiner Rede ging er auf die anwesenden Gymnasiasten ein: „Richtet den Blick nicht nur stur geradeaus, sonst werden links und rechts die Chancen an euch vorüberziehen. Macht die Schule nicht zur Lebensaufgabe, sondern führt neben der Schule noch ein Leben“, gab er ihnen als Ratschlag mit auf den Weg. Schulnoten allein seien längst kein Spiegel mehr für Intelligenz. „Auch wenn ihr mit euren Noten vielleicht nicht zufrieden seid: Ich bin überzeugt, dass in vielen von euch noch größere Potenziale stecken“, machte er mit dem Hinweis auf das anspruchsvolle Festprogramm deutlich.

Viel Applaus

Die Schülerinnen und Schüler wussten mit ihrem Programm zu begeistern und ernteten als Dank viel Applaus. Gymnasiasten der siebten Klasse führten einen irischen Tanz auf. Eine Kostprobe ihres musikalischen Talents gaben Jennifer Schmalz (Violine) und die Geschwister Antonia und Franziska Eller (Klavier) sowie die Mitstreiter des Schulchores. Im Duett sangen Tina Otto und Daniel Brachmann sowie Isabel Elz und Julia Köhler. Die Gesamtleitung des Musikprogramms lag in den Händen von Bettina Reichenbach, die mit dem von Chor und Instrumentalisten vorgetragenen Stück „In manus tuas pater“ einen besonders schönen Schlusspunkt setzte.

Zur Tradition des Festaktes gehört es, den Lebenslauf von Ernst Henfling in lateinischer Sprache vorzutragen. Diese Rolle übernahmen in diesem Jahr Klara Maria Krell und Jacqueline Kroh. Sie würdigten auf diese Weise den Namensgeber ihrer Schule, mit dessen Vermögen den Kindern und Jugendlichen von Mitte des 18. Jahrhunderts an in Meiningen eine höhere Schulbildung ermöglicht werden konnte.

Zu den Gästen der Festveranstaltung gehörten der SPD-Landtagsabgeordnete und ehrenamtlicher Vizelandrat Rolf Baumann sowie Schulamtsleiter Wolfgang Diez. Gekommen waren auch der Vorsitzende der Gemeinschaft ehemaliger Meininger Schüler, Udo Sprockhoff, sowie der Vorsitzende der Stiftung ehemaliger Meininger Schüler, Dr. Wilhelm Pocher.

Jedoch hätte mühelos noch mehr Publikum Platz im Brahmssaal gefunden. Einige Stühle blieben bei der Talenteschau der Jugend leer. (hi)

(Weitere Bilder von der Festveranstaltung in der Bildergalerie)

Blinde Schüler waren mit ihrem Projekt in bundesweitem Wettbewerb erfolgreich
12.03.2007
BENTHEIM-SCHULE
Blinde Schüler waren mit ihrem Projekt in bundesweitem Wettbewerb erfolgreich




Die Bentheim-Schule der Schmalkalder Blindeninstitutsstiftung hat bei einem Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung einen Preis gewonnen. Unter mehr als 2700 Einsendungen aus ganz Deutschland wurde das Wissensspiel der Werkklasse prämiert.

SCHMALKALDEN – Einmal im Jahr möchte die Sonderschullehrerin Christine Reps mit ihren Schülern der Klasse A4W an einem Wettbewerb teilnehmen. Gerade weil Viktoria, Silvio, Christoph und Robert blind und geistig behindert sind. „Menschen mit Förderbedarf im Bereich der geistigen Entwicklung“, müsste es korrekterweise heißen, sagt Schulleiterin Karin von Vogt. Sie ist ganz besonders stolz auf diese Klasse, weil sie immer wieder Projekte bei Wettbewerben einreicht. „Durch ihre Behinderung sind unsere Schüler von vielem ausgeschlossen“, sagt Christine Reps. „Wir möchten ihnen das Gefühl geben, da mitgemacht zu haben.“ Und sei es ein Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung. Utopisch habe sich das Thema angehört, erinnert sich Reps an den Tag, als die Broschüre mit dem Ausschreibungstext vor einem halben Jahr in ihrem Fach lag. Die Schüler sollten ein Brettspiel zum Thema „In Europa Brücken bauen“ entwerfen.

Entstanden ist ein Würfelspiel zum Fühlen mit Wissensfragen über Schmalkalden und die Partnerstädte Recklinghausen und Fontaine. Christine Reps und die sonderpädagogische Fachkraft Ina Jäger haben das Spiel entworfen. Im Deutschunterricht wurden die Wissensfragen behandelt. „In welchem Bundesland liegt Recklinghausen?“, liest Reps von einem Kärtchen ab. „Bayern oder Nordrhein-Westfalen?“. „Nordrhein-Westfalen“, sagt Silvio. Er weiß noch, welchen Beitrag er selbst zum Bau des Spiels geleistet hat: „Die Grundplatte musste noch geschliffen werden, mit Sandpapier“, sagt er.

Christoph liest aus seinem Deutschhefter die Frage vor, in welcher Stadt es eine Straßenbahn gibt. „A: Recklinghausen, B: Schmalkalden?“ Wer die Fragen richtig beantwortet, darf würfeln und seinen Spielstein weiterziehen. Und kommt vielleicht auf ein Aktionsfeld und muss ein Lied singen. „So ein Projekt fließt überall ein, auch in den Musikunterricht oder in Hauswirtschaft“, erzählt die Lehrerin. Daher weiß Christoph, dass die Franzosen gern Croissants essen und einen Café au Lait dazu trinken.

Mit 250 Euro wurde die Arbeit der Klasse prämiert. Mehr als 60 000 Jugendliche der Klassen fünf bis elf haben sich deutschlandweit an dem Wettbewerb beteiligt. „Wir haben unser Spiel eingeschickt und lange Zeit gedacht, es kommt nichts“, sagt Reps. Vergangene Woche, mehr als acht Wochen nach dem Einsendeschluss, kam per Post die Urkunde. „Wir sind sehr stolz darauf.“ Robert möchte mit dem Geld eine Klassenfahrt ans Meer bezahlen. Er wünsche sich, einmal mit einem Wohnmobil an die Ostsee zu fahren. Und Christoph will dorthin, „wo immer die Sonne scheint“. (ms)

Christine Reps (Mitte) und Ina Jäger (rechts) haben mit ihrer Schulklasse ein Brettspiel für Blinde gebastelt – und damit einen Preis der Bundeszentrale für politische Bildung gewonnen. - FOTO: MARCO SCHREIBER

Zwischen Matroschka und Crêpe
12.03.2007
Fünftklässler lernten nicht nur Russisch und Französisch, sondern dazu auch die Länder kennen
Zwischen Matroschka und Crêpe




Matroschkas wurden gestaltet, Soljanka gekocht, Baguette probiert und das Lied vom „Bruder Jakob“ gesungen – freilich auf Französisch. Dagegen erklang die „Katjuscha“ in Russisch. Mit diesen beiden Sprachen nämlich beschäftigten sich in der vorigen Woche 28 Fünftklässler der Regelschule Floh-Seligenthal genauer.

FLOH-SELIGENTHAL – Seit dem Schuljahr 2004/2005 wird in den 5. und 6. Klassen an der Regelschule in Floh-Seligenthal laut Lehrplan ein Fremdsprachenbasiskurs erteilt. Ziel ist es, die Schüler mit einer weiteren Fremdsprachen bekannt zu machen. Der Kurs umfasst 30 Stunden. Für die Schüler ist der Kontakt mit der fremden Sprache eine ganz neue Erfahrung. Weil es an der Regelschule Floh-Seligenthal sowohl ausgebildete Russisch- als auch Französischlehrerinnen gibt, wird der Basiskurs seit vorigem Jahr als Projektwoche gestaltet. Dabei lernen die Kinder nicht nur einfache Sprachstrukturen kennen, sondern erhalten ebenso einen Eindruck in Kultur, Geschichte und Natur Frankreichs und Russlands. Das Projekt selbst ist fächerübergreifend und bezieht Geografie, Musik und Kunst ein. Für Letztgenanntes stehen drei Stunden zur Verfügung, in denen die Kinder mit dem Eiffelturm in Paris genauso beschäftigten wie mit dem Kreml in Moskau.

Traditionelle Gerichte durften natürlich in der Projektwoche nicht fehlen. So kochte Martina Endter mit den Fünftklässlern ein russisch-französisches Menü. Eierkuchen mit Kirschtomaten – in Frankreich als Crêpe bekannt – gehörten ebenso dazu wie die typisch russische Soljanka. Ganz nebenher erfuhren die Schüler von landesüblichen Tischsitten und erstellten am Ende gar ein kleines Kochbuch mit französischen und russischen Rezepten. Zur Projektpräsentation vor den Eltern und den Viertklässlern vermittelten die Fotos vom Kochen einen guten Eindruck davon, mit wie viel Elan und Spaß die jungen Leute bei der Sache waren.

Im Mittelpunkt der Woche stand natürlich das Sprechen der Fremdsprachen. Französisch fiel den Kinder etwas leichter, da die Buchstaben die gleichen wie im Deutschen sind. Russisch bereitete anfänglich Schwierigkeiten, im Laufe der Woche aber wurde es immer besser, berichtete Russischlehrerin Uta Kieschnick. Die Schüler selbst informierten ihre Gäste über die Vielfalt der Dinge, die sie in einer Woche gelernt haben. So galt es für sie Wörter aus den verschiedensten Lebenssituationen in Russisch und Französisch parat zu haben. Begrüßung und Verabschiedung gehörten genauso dazu wie sie in beiden Sprachen von ihrer Familie berichteten. Ebenso lernten sie Zahlen, Tiere, Obstsorten und Farben in den zwei fremden Landessprachen kennen.

Schulleiter Hartfried Klee gab zu beiden Ländern einen kleinen geographischen Exkurs. Und Musiklehrerin Christina Krug studierte in nur vier Musikstunden sieben Lieder in den beiden Fremdsprachen mit den Fünftklässlern ein. „Zu Beginn hörte sich das alles an wie Buchstabensalat und wir haben sehr viel über uns gelacht“, war zur Projektpräsentation zu erfahren. So recht glauben wollte das aber kein Gast. Denn: Die Lieder, ob „Sur le Pont“, „Frère Jacques“ oder „Katjuscha“, erklangen klar und deutlich.

In die Präsentation eingebaut worden war auch ein Wettbewerb, bei dem die Schüler Obstsorten und Tiere auf Russisch und Französisch genannt bekamen und die entsprechenden Bilder so schnell wie möglich herausfinden mussten. Der Basiskurs selbst stellt für die Schüler eine gute Hilfe dar, sich für das Erlernen einer weiteren Fremdsprache zu entscheiden. Dies gehe umso leichter, wenn man von beiden Sprachen bereits gewisse Kenntnisse erworben habe, sagte Schulleiter Hartfried Klee.

Am Ende der Präsentation gab es einen Riesenapplaus und viel Lob von den Lehrern. „Wir sind ungeheuer stolz auf euch“, sagte Französischlehrerin Christina Schreiber. „Ihr wart alle Spitze.“ Erfreut zeigte sie sich auch darüber, dass 80 Prozent der Fünftklässler den in das Projekt integrierten Wissenstest mit „Gut“ beendet hatten. Die besten Schüler erhielten Preise. Für alle Teilnehmer gab es Urkunden. Eine Fortsetzung erlebt das Projekt in der 6. Klasse. Sie wird ihre Eindrücke in der nächsten Woche präsentieren. (ar)

In kurzer Zeit hatten die Kinder mehrere Lieder in Russisch und Französisch eingeübt und trugen sie den Gästen zur Präsentation vor. - FOTO: ERIK HANDE

Zahl der Auszubildenden in Thüringen sinkt weiter
12.03.2007
STATISTIK
Zahl der Auszubildenden in Thüringen sinkt weiter




ERFURT - Der Geburtenknick in Thüringen schlägt weiterhin auf die Zahl der Auszubildenden durch. Wie das Landesamt für Statistik am Montag mitteilt, sind im vergangenen Jahr 18.009 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das waren 2,9 Prozent weniger als im Jahr 2005. Dies entspreche der gesunkenen Zahl der Schulentlassenen aus den allgemein bildenden Schulen.


In Thüringen befinden sich derzeit über 48.000 Jugendliche, darunter rund 17.000 junge Frauen, in einer Ausbildung. Das waren laut den Statistikern 2111 Auszubildende bzw. 4,1 Prozent weniger als Ende 2005.

Ministerium ruft zu Teilnahme am Deutschen Schulpreis auf
12.03.2007
Ministerium ruft zu Teilnahme am Deutschen Schulpreis auf




Erfurt (dpa/th) - Das Thüringer Kultusministerium hat am Montag zur Teilnahme am Deutschen Schulpreis aufgerufen. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto «Es geht auch anders». Der Hauptpreis ist mit 50 000 Euro dotiert. Vier weitere Schulen erhalten je 10 000 Euro. Nach Angaben des Ministeriums wurde im vergangenen Jahr die Jenaplan- Schule in Jena unter 481 Bewerbern mit einem Anerkennungspreis geehrt. Der Preis wird von der Robert-Bosch-Stiftung und der Heidehof Stiftung vergeben, die von Robert Bosch mitgegründet worden ist.
Barchfelder Regelschüler Adrian Dubravcic erzielte hohe Punktzahl
12.03.2007
Wettbewerb der Mathe-Asse:
Barchfelder Regelschüler Adrian Dubravcic erzielte hohe Punktzahl




Der 11. Mathematik-Wettbewerb des Schulamtes Eisenach für den Bereich des Altkreises Bad Salzungen fand erstmals der zentralen Lage wegen im Landratsamt Bad Salzungen statt. Angetreten waren 67 Mathe-Asse der Klassen 5 bis 10 aus den zehn Regelschulen Kaltennordheim, Dermbach, Geisa, Unterbreizbach, Stadtlengsfeld, Schweina, Barchfeld, Merkers, Werratalschule und 1. Stadtschule Bad Salzungen.

BAD SALZUNGEN – Die Teilnah-me setzte eine Vorqualifikation an der jeweiligen Schule voraus. In jeder Klassenstufe nahmen die besten Mathematiker danach am Schulamtswettbewerb teil. Die Mathe-Asse wurden vor die Lösung von vier Aufgaben aus verschiedenen mathematischen Bereichen gestellt, darunter geometrische Berechnungen, logische Kombinationen, Prozent- und Bruchrechnung.

Drei Stunden hatten die Schüler dafür Zeit. Einige von ihnen waren sehr schnell, wie beispielsweise Francis Duwe und Bastian Eichenauer von den Regelschulen Merkers und Unterbreizbach. Beide Schüler der Klassenstufe 5 erreichten auch die gleiche Punktzahl. Die Höchstpunktzahl lag übrigens bei 30.

Erst nach Auswertung aller Ergebnisse aus den beiden Altkreisen des Schulamtsbereiches werden die Teilnehmer am im Mai stattfindenden Landeswettbewerb in Erfurt nominiert, denn nur die Sieger aus dem Wettbewerb innerhalb des Schulamtsbereiches bis zur Klassenstufe 9 qualifizieren sich für den Ausscheid in der Landeshauptstadt.

Gute Karten hat dafür Adrian Dubravcic aus der Klasse 6 der Regelschule Barchfeld. In der Klassenstufe 7 gewann Marco Kritsch von der Regelschule Geisa, in der Klasse 8 Sebastian Walther von der RS Unterbreizbach, in der Klasse 9 Mario Goldbach von der RS Geisa und in der Klasse 10 Tobias Groke von der RS Barchfeld.

Bärbel Dix, Referentin für Regelschulen und Vertreterin des Schulamtes, eröffnete den Wettbewerb im Landratsamt. Karin Wohlfahrt, Fachberaterin für Mathematik an den Regelschulen des Wartburgkreises, hatte den Hut für Organisation und Bewertung auf. „Solche Wettbewerbe sind stets eine Herausforderung für mathematikbegabte Jugendliche“, sagte sie, die auch gemeinsam mit anderen Lehrern die Aufsicht führte. Lobenswert sei auch die Unterstützung durch die Wartburg-Sparkasse und das Küchenteam um Regina Hübner, die den Schülern kostengünstig Verpflegungspäckchen zur Verfügung stellten.

Am 15. März können sich alle Liebhaber der Mathematik ohne vorherigen Test am Mathematikwettbewerb „Känguru 2007“ beteiligen. Der 1991 in Frankreich inszenierte Wettstreit wird mittlerweile weltweit ausgetragen. Dabei werden Aufgaben aus dem täglichen Leben, aber mit mathematischem Hintergrund gestellt. Es sind je fünf Antworten vorgegeben, von denen allerdings nur eine die richtige ist. Auch die Regelschule Merkers beteiligt sich an diesem internationalen Wettbewerb, mehr als die vorgegebene Mindestzahl von Schülern hat sich bereits gemeldet. (gdt)

Schüler-Wettbewerb im ganzen Land
Schüler-Wettbewerb im ganzen Land

Der Wettbewerb "Leistung lohnt", bei dem Schüler ihre Noten für das Bewerbungszeugnis deutlich verbessern, soll auf ganz Thüringen ausgedehnt werden. Am Wochenende wurden die 30 erfolgreichsten Schüler Mittelthüringens ausgezeichnet.

ERFURT (TA). Das gemeinsame Pilotprojekt von IHK Erfurt und "Thüringer Allgemeine" für lernschwache Schüler sei in ganz Deutschland bisher einmalig, würdigte der Staatssekretär im Thüringer Kultusministerium Kjell Eberhardt bei der Ehrung der Sieger. Sein Haus werde deshalb alles daran setzen, den Schulwettbewerb über Mittelthüringen hinaus auf alle Kreise auszudehnen. Für den Hauptgeschäftsführer der Erfurter IHK Gerald Grusser bietet "Leistung lohnt" Jugendlichen die Chance, sich bestens für eine Lehrstelle zu empfehlen. Immerhin koste ein Ausbildungsplatz das Unternehmen 34 000 Euro; diese hohe Summe könne kein Betrieb einfach leichtfertig in den Sand setzen, sagte Grusser.Anika Hofmann aus Gotha, Jaqueline Werner aus Sömmerda und Sebastian von Nessen aus Erfurt waren die Besten bei dem Bestreben, den Zensurendurchschnitt in Fächern wie Mathematik, Physik oder Deutsch seit dem Herbst 2006 möglichst deutlich zu verbessern. Insgesamt schafften es 304 der angetretenen 661 Schüler, die im Wettbewerb geforderte Leistungssteigerung auf dem Halbjahreszeugnis nachzuweisen.


11.03.2007   
Kinder nicht nur Faktor zur Rentensicherung
Kinder nicht nur Faktor zur Rentensicherung

Deutschland muss eine Sozialpolitik stärker an Bedürfnissen der Kinder ausrichten, forderte gestern die Vorsitzende von Unicef Deutschland, Heide Simonis. in der Reihe "Weimarer Reden" .

WEIMAR. Die Klammer schien auf den ersten Blick groß, die Heide Simonis bei der zweiten der diesjährigen Weimarer Reden schlagen wollte: Kinderarmut in Deutschland und in der Welt. Der Politikerin, die seit Jahresbeginn 2006 den Vorsitz von Unicef Deutschland führt, gelang dies mit der UN-Kinderrechtskonvention, die Staaten verpflichtet, für das Wohl ihrer Kinder zu tun, was ihn ihren jeweiligen Kräften steht. Und da, das machte sie auch gestern unumwunden deutlich, passiert hierzulande zu wenig.

Unbestritten, in Ländern wie Mosambik, Sudan oder Kambodscha schaffen Aids, Bürgerkrieg und Unterentwicklung ganz andere Notlagen für Kinder. Da geht es um die Chance, überhaupt zur Schule zu gehen, um das Daseinsrecht von Mädchen, um Nahrung, nicht selten um das nackte Überleben überhaupt. Alle 20 Sekunden stirbt in der Welt ein Kind am Mangel der elemantarsten Dinge: Nahrung, sauberem Wasser, medizinischer Versorgung, an den Folgen von Kriegen. Für Unicef werden im 61. Jahr seiner Arbeit die Aufgaben nicht kleiner. Und auch nicht die Verantwortung der reichen Länder. Das Projekt "Schulen für Afrika" - das die TA-Leser mit dem Bau von Grundschulen in Ruanda unterstützten - ist ein Beispiel für die neue Gewichtung der Arbeit von Unicef. Denn Bildung ist einer des Schlüssel.

Existenzielle Fragen, mit denen es die deutsche Realität natürlich nicht zu tun hat. Grund, sich selbstzufrieden zurückzulehnen, sei das nicht. Spätestens seit der Veröffentlichung der Unicef-Studie zu Kindeswohl in den Industrieländern haben wir es Schwarz auf Weiß: Deutschland ist Mittelmaß - und schlechter. Von einer "kinderentwöhnten Gesellschaft" sprach Heide Simonis. Ess- oder Schlafstörungen, Drogen- und Alkoholmissbrauch seien Folgen von seelischer Vernachlässigung oder auch zu großen Erwartungs-druckes einer auf Erfolg und Leistung orientierten Gesellschaft, unter der Kinder genauso zu leiden hätten wie unter dem Stress, denen Familien in einer familienfeindlichen Arbeitswelt ausgesetzt sind. Da könne es nicht wundern, wenn Kinder mit Aggression oder Verweigerung reagieren. Eine Feststellung, die offensichtlich den Nerv des applaudierenden Publikums im voll besetzten Nationaltheater traf. Dabei warnte Deutschlands Unicef- Vorsitzende davor, in der Debatte Kinder zum rentensichernden Faktor zu reduzieren. Sie hätten das Recht, sich ihre Welt zu erobern und die Gesellschaft habe die Pflicht, ihnen das zu ermöglichen. Dabei plädierte sie dafür, Erfahrungen europäischer Nachbarn wie in Skandinavien zu studieren.

Auf dem Junior 8-Gipfel, den Unicef parallel zum G8-Gipfel in Heiligendamm organisiert, werden Jugendliche ihre Sicht auf die Zukunftsfragen darlegen. Politik und Gesellschaft, riet Heide Simonis, sollten da genau hinhören.


11.03.2007   Von Elena RAUCH
Kleine Kunstwerke
Kleine Kunstwerke

Über 100 Kinder und viele Eltern folgten der Einladung in das Freizeitzentrum Lindwurm, als am Samstag ein "Basteln in den Frühling" auf dem Programm steht. Und wieder gab es dabei Neues zu entdecken.

Wenn Janine bastelt, ist sie wie in einer anderen Welt. Die Augen aufmerksam auf der Vorlage, die Finger behutsam am Tonklumpen, die Zungenspitze stiehlt sich zwischen die Lippen. Die Zwölfjährige aus Gebstedt besucht seit einem Jahr den Keramikkurs im Apoldaer Kinderfreizeitzentrum Lindwurm und ist so geschickt, dass sie schon in der Gruppe der Fortgeschrittenen arbeitet. Selbstverständlich gehörte sie am Samstag zu den über 100 Kindern, die sich zum Familien-Spiel- und Basteltag in der Einrichtung an der Reuschelstraße einfanden.

Das Team um Hausleiterin Sylvia Dannewald hatte sich wieder alle Mühe gegeben, um auch beim achten Frühlingsbasteln keine Routine aufkommen zu lassen. Erstmals durften die Besucher dabei auch Gelkerzen basteln. Die kleinen Kunstwerke aus verschiedenfarbigen Sanden, Murmeln, Muscheln, Blüten und anderen Deko-Elemente stehen bei den Kindern hoch im Kurs. Entsprechend belagert war auch der Stand. Der lag gleich neben den so genannten Schüttel-Eiern. Dabei wird im Innern eines durchsichtigen Plaste-Eies eine farbgetränkte Murmel so lange geschüttelt, bis sie ihre Farbspuren möglichst kunstvoll auf der Schale verteilt hat. Auch bei den Gießfiguren standen die Kinder Schlange, wobei natürlich österliche Motive im Vordergrund standen. Bezahlt werden muss nur der Rohling der Figur - alles andere bleibt der Fingerfertigkeit der Kinder beziehungsweise der Eltern überlassen. Doch auch die hauseigene Holzwerkstatt und die Computer-Plätze waren gut besetzt.

Gerne werden die Familien-Spiel- und Bastel-Tage vom Lindwurm genutzt, um auf neue Kursangebote aufmerksam zu machen. Eine große Tafel im Treppenhaus informiert über das gesamte Kursangebot des Hauses - und war vor allem von den Eltern dicht umlagert. Auch für etwas Neues wurde geworben.

Nachdem kaum noch jemand die Mini-Playback-Shows sehen wollte, orientieren die Mitarbeiter auf Wunsch der Kinder nun auf Karaoke. Beim Live-Gesang zur Musik aus der Konserve müssen die Kinder schon eigene Leistung zeigen, argumentierte Sylvia Dannewald. Die DSDS-Hype des Privatfernsehens lässt grüßen. Auf ein Lästermaul á la Bohlen will der Lindwurm allerdings verzichten. Schon in diesem Jahr soll es eine öffentliche Show geben. Mit dem 16. Juni steht schon der Termin und mit dem Parkfest auch der Anlass fest. Klaus JÄGER


11.03.2007   
Schüler-Wettbewerb im ganzen Land
Schüler-Wettbewerb im ganzen Land

Der Wettbewerb "Leistung lohnt", bei dem Schüler ihre Noten für das Bewerbungszeugnis deutlich verbessern, soll auf ganz Thüringen ausgedehnt werden. Am Wochenende wurden die 30 erfolgreichsten Schüler Mittelthüringens ausgezeichnet.

ERFURT (TA). Das gemeinsame Pilotprojekt von IHK Erfurt und "Thüringer Allgemeine" für lernschwache Schüler sei in ganz Deutschland bisher einmalig, würdigte der Staatssekretär im Thüringer Kultusministerium Kjell Eberhardt bei der Ehrung der Sieger. Sein Haus werde deshalb alles daran setzen, den Schulwettbewerb über Mittelthüringen hinaus auf alle Kreise auszudehnen. Für den Hauptgeschäftsführer der Erfurter IHK Gerald Grusser bietet "Leistung lohnt" Jugendlichen die Chance, sich bestens für eine Lehrstelle zu empfehlen. Immerhin koste ein Ausbildungsplatz das Unternehmen 34 000 Euro; diese hohe Summe könne kein Betrieb einfach leichtfertig in den Sand setzen, sagte Grusser.Anika Hofmann aus Gotha, Jaqueline Werner aus Sömmerda und Sebastian von Nessen aus Erfurt waren die Besten bei dem Bestreben, den Zensurendurchschnitt in Fächern wie Mathematik, Physik oder Deutsch seit dem Herbst 2006 möglichst deutlich zu verbessern. Insgesamt schafften es 304 der angetretenen 661 Schüler, die im Wettbewerb geforderte Leistungssteigerung auf dem Halbjahreszeugnis nachzuweisen.


11.03.2007   
Stadtilmer Sieger
Stadtilmer Sieger

STADTILM. "Das ist super. Wir sind sehr stolz", lobte gestern Jens Günschmann, Schulleiter der Stadtilmer Regelschule, seine Schülerzeitungsredaktion. Diese gewann den zweiten Schülerspicker-Wettbewerb der TA.

Der Jubel war groß. "Wir haben uns schon gefreut, als der zweite Platz vergeben war. Da wussten wir Bescheid", schildert Franziska Jung aus der 7b, die mit nach Erfurt zum Forum Berufsstart aufs Erfurter Messegelände gefahren war, den großen Moment. Auf der Bühne gab es für die Stadtilmer Sieger neben einer Urkunde und der Druckplatte für eine Sonderseite auch 300 Euro für die weitere Arbeit an der Schülerzeitung. "Sicher ist auch eine Runde Bratwürste drin", so Jens Günschmann, der sich sehr über die Anerkennung für das kleine Team gefreut hat, das sich seit Ende des vergangenen Schuljahres dem Zeitungmachen verschrieben hat.

Etwa zehn Mädchen und Jungen aus den Klassen 6 bis 8 erstellen die Texte, kümmern sich um die Gestaltung und schließlich auch um den Vertrieb des "Schüler-Lehrer-Express", dessen Logo eine Eisenbahn ist. 30 Cent kostet das Blatt, das zu Weihnachten beispielsweise auch mit nützlichen Rezepten aufwartet. Wobei sie sich um Themenvielfalt bemühen, wie Sabine Martin gegenüber TA deutlich machte. Sie betreut - über die Arbeitsgemeinschaft Ilm-Kreis vermittelt und den Schulförderverein beschäftigt - neben der Schulbibliothek auch die Redaktion. Allerdings sind solche Beschäftigungen begrenzt. Momentan bemühe man sich um eine Verlängerung, erklärte der Schulleiter. Aber es werde auf jeden Fall weiter gehen, ist er sich sicher.

Beim jüngsten Schülerspicker-Wettbewerb waren erneut gelungene Beiträge zum Thema Berufsstart gefragt. Die Stadtilmer - bereits wegen ihrer Aktivitäten als berufswahlfreundliche Schule ausgezeichnet - stellten gleich ihre gesamte Ausgabe unter dieses Thema und machten auf mehreren Seiten Werbung für diese größte Ausbildungsmesse Mitteldeutsch- lands am 7. und 8. März auf der Thüringen-Ausstellung. Kerstin Koch hat zudem ausführlicher den Beruf Fertigungsmechaniker/in vorgestellt, den man u.a im Gelenkwellenwerk in Stadtilm erlernen kann. Die Firma gehört zu denen, die regelmäßig Praktika ermöglichen.

Glückwunsch an dieser Stelle noch einmal dem Schülerzeitungs-Team Jennifer Henneberg, Fanziska Jung, Andrea Chemnitz, Kerstin Koch, Kevin Weichhold, Sebastian und Franziska Gölitz, Rebecca Beyer und ihrer Betreuerin Sabine Martin.

Von Antje KÖHLER


12.03.2007   
Ungeahnte Hürden
Ungeahnte Hürden

Die Sanierung von Schulen im Landkreis wird sich noch ein wenig hinziehen. Im PPP-Modell, was aus dem Englischen von privater-öffentlicher Partnerschaft kommt, traten

Probleme auf, mit denen die Kreisverwaltung nichtgerechnet hatte. Eine Ausschreibung soll nichtkorrekt verlaufen sein, heißt es in einer Beschwerde, die dem Oberlandesgericht in Jena vorliegt.

BAD LANGENSALZA. Die Weiden wiegen sich im Wind, ein schöner Anblick. Traurig indes der dahinter. Ein Schulhof aus Beton, auf dem Kinder spielen. Aber nicht in allen Bereichen - manche sind abgesperrt, weil Treppenstufen porös sind oder Schlaglöcher zum Stolpern animieren. Die Grundschule in der Brentanostraße ist ein Beispiel dafür, in welchem Zustand viele Schulen in der Kurstadt und im Unstrut-Hainich-Kreis sind.Deshalb sollen 20 Einrichtungen verkauft werden - nur die Immobilien. Der Kreis bleibt weiterhin Träger in diesem PPP-Projekt und zahlt dafür an einen privaten Investor Miete. Das ist bei Schulen einmalig in Thüringen, für den Landtag und die Ministerien in Erfurt gibt es aber ähnliche Modelle. Dort wurde privat gebaut, und nun zahlt man ab.Im Unstrut-Hainich-Kreis ist man davon noch weit entfernt. "Wir haben im vergangenen Jahr, nachdem uns das Landesverwaltungsamt die Auflage dazu erteilt hatte, die Projektsteuerung ausgeschrieben", sagt Vizelandrat Bernd Münzberg (SPD). Hierbei handele es sich um externe Fachberater, die die wirtschaftlichen, rechtlichen und technischen Voraussetzungen zu klären hätten - und zwar in einem Konsortium und nicht in Form von drei einzelnen Büros. Erst wenn durch sie die Wirtschaftlichkeit des Projektes nachgewiesen werden kann, wird der Verkauf ausgeschrieben. "Normalerweise", sagt Münzberg, "dauert das etwa ein Jahr, bis PPP losgehen kann".Normalerweise. Allerdings gab es Probleme beim Ausschreiben der Projektsteuerung. 22 Bieter hatten sich gemeldet, "da war alles dabei, was Rang und Namen hatte", sagt Bernd Münzberg. Vielleicht war genau das schon die erste Hürde. Denn: Sechs wurden zum Bewerbungsgespräch eingeladen, von den 16 abgelehnten legten fünf Bieter Widerspruch ein. "Das war die erste Verzögerung." Vier Wochen hinkte die konkrete Ausschreibung hinterher, schließlich sollte erst das Okay von der Vergabekammer Thüringen kommen. Die bestätigte das vom Unstrut-Hainch-Kreis gewählte Verfahren und legte den Einspruch ab, Einzelbüros seien im Nachteil.Nun ist März, und die Unterlagen liegen noch immer in den Schreibtischen der Verwaltung. Woran liegt´s? Bernd Münzberg versucht zu erklären: "Eines der Büros hat beim Oberlandesgericht Beschwerde eingereicht, und dieses Verfahren läuft noch. Wir sind drei Monate im Verzug und müssen die Entscheidung des Gerichts abwarten."Begeistert sind die Schulen davon wenig. "Ich vertröste regelmäßig die Eltern meiner Schüler, aber dass sich das nun so lange hinzieht, ist natürlich nicht schön", sagt Ute Hössel-Mock, Leiterin der Brentanoschule. Der Förderverein hatte bereits im vergangenen Jahr mehrmals auf die Missstände in den alten Gebäuden hingewiesen. Landrat Harald Zanker (SPD) war damals auch da und nutzte die Gelegenheit, PPP vorzustellen. Am Jahresende, er sprach von 2006, könnten die ersten Aufträge vergeben sein. Ute Hössel-Mock beschreibt den derzeitigen Zustand als eine "Warteposition, die ganz furchtbar ist". So werde überlegt, einen Raum selbst zu malern, mit Hilfe der Eltern. "Und dann? Dann wird vielleicht 2008 sowieso alles neu gemacht."Einen genauen Zeitplan kann Bernd Münzberg noch nicht vorgeben. Verliefe jetzt alles nach den Vorstellungen des Landkreises, sei es aber möglich, 2008/2009 mit den Sanierungsarbeiten zu beginnen.Jedoch liegen viele Wenns und Abers in der Luft. Wenn sich beispielsweise bei einer Schule - die Kriterien werden pro Einrichtung festgelegt - herausstellt, dass sich PPP an ihr nicht rechne, könne sie rausfliegen aus dem Programm. Demografische Faktoren und veränderte Schulstrukturen müssen ebenso beachtet werden.Größte Hürde ist, neben der Beschwerde beim OLG, die Frage, ob sich das Projekt überhaupt rechnet. "Wenn die Experten herausfinden, dass die Sanierung mit eigenen Mitteln günstiger ist als mit dem Projekt, dann ist PPP gestorben", sagt Bernd Münzberg. Der Unstrut-Hainich-Kreis sei aber optimistisch.Bis dahin gilt wohl das, was Ute Hössel-Mock meint: Man kann nichts planen. Anja DEROWSKI


12.03.2007   
Jessica Dänner schnitt gut bei Aktion "Leistung lohnt" ab
Jessica Dänner schnitt gut bei Aktion "Leistung lohnt" ab

95 Jugendliche aus dem Unstrut-Hainich-Kreis haben sich am Wettbewerb "Leistung lohnt" beteiligt. Unter den 30 Besten ist auch Jessica Dänner von der Regelschule in Aschara. Sie hat nun einen Durchschnitt von 2,17 in den Haupfächern.

ASCHARA (ad). Heute ist für die 17-jährige Jessica ein wichtiger Tag. Sie wird ausgezeichnet. Ganz offiziell erhalten sie und 29 andere Thüringer Schüler eine Urkunde, auf der vermerkt ist, wie erfolgreich sie an der Aktion "Leistung lohnt" teilgenommen haben. Der von der Industrie- und Handelskammer und der "Thüringer Allgemeine" ausgetragene Wettbewerb war im September gestartet worden, von der Regelschule Aschara nahmen elf Schüler teil. Jessica verbesserte ihren Durchschnitt am meisten. "Die Urkunde kann ich den Bewerbungsunterlagen als offizielles Zertifikat beilegen", nennt sie einen Vorteil, den sie nun Mitschülern gegenüber hat. Zudem unterstützt die IHK, versprach deren Chef Gerald Grusser, die Schüler bei der Ausbildungsplatzsuche.Hilfe erfuhr Jessica auch von ihren Lehrern Petra Fischer und Dagmar Tirsch sowie von der Schulleiterin Karin Giese. Sie legt viel Wert darauf, dass ihre Schüler zukunftsfroh die Schule verlassen, in manchen Jahrgängen waren 100 Prozent in Lehrstellen und ans Gymnasium vermittelt. Jessica möchte gerne eine Ausbildung als Köchin beginnen, zuvor muss sie in diesem Jahr vier Prüfungen ablegen. Besteht sie diese, belegt sie die zehnte Klasse der Regelschule. Doch woher kommt der Quantensprung im Durchschnitt? "Ich war vorher schlicht und einfach faul", gibt sie zu. Vor allem in Bio, Chemie und Physik hat sie sich stark verbessert. "Chemie ist mein neues Lieblingsfach geworden, da möchte ich auf die Eins kommen", sagt Jessica Dänner und lächelt.


09.03.2007   
Salza-Gymnasium bereitet sich auf Theateraufführung
Salza-Gymnasium bereitet sich auf Theateraufführung

Am 22. und am 23. März führt das Salza-Gymnasium Shakespeares Komödie "Was ihr wollt" im Kultur- und Kongresszentrum auf. Die Vorbereitungen dafür sind in vollem Gange.

BAD LANGENSALZA (ad). Ein heilloses Durcheinander wird es geben. Doch keine Angst, nicht hinter der Bühne oder darauf, die Schauspieler sind keineswegs schuld. Nein, es ist der Inhalt des Stückes selbst, der für Verwirrungen sorgen wird. Eine Frau, die sich in einen Mann verliebt, der aber eine Frau ist. Das ist gar nicht so einfach zu verstehen - und auch nicht so leicht zu schminken. "Ich finde es schwierig, das Mädchen als Jungen zu schminken", sagt Julia aus der elften Klasse des Salza-Gymnasiums. Sie gehört zum Schminkteam und sorgt dafür, dass jeder die rechte Farbe im Gesicht trägt. Dass an der Schule Theater gespielt wird, ist eine lange Tradition, die sich in der ganzen Kurstadt und darüber hinaus einen Namen gemacht hat. Seit 1999 steht die jeweilige Oberstufe alle zwei Jahre auf der Bühne, letztens in der Schlossruine von Herbsleben. Unter der Leitung von Karla Tröstrum und Iris Ewert bekamen Shakespeare und Büchner ein ganz neues Leben.Etwa 60 Schüler sind an dem Projekt beteiligt. Nicht alle stehen auf der Bühne, es gibt die Gruppe für Kostüme, die für die Requisite und eine für die Organisation. Zu ihr gehören Jasmin Lorenz, Katrin Wolfram, Alexandra Krey und Katrin Scholz. "Wir haben die Poster - der Entwurf ist von Robert Hellmund aus der elften Klasse - verteilt, sogar an die Windschutzscheiben von Autos haben wir sie geheftet", berichtet Jasmin. Sie und ihre Mitschülerinnen haben noch viel Arbeit vor sich: Die Dekoration muss ins KKZ transportiert werden, Karten gilt es zu verkaufen. Pro Veranstaltung finden 400 Zuschauer im Saal Platz, Karten gibt es in der Schule unter Tel.0 36 03 / 8 60 60 und in der Salza-Buchhandlung. Der Erlös wird auch für die Miete des Saales genommen, in dem schon vorher - kostenlos - geprobt wird.


09.03.2007   
In guter Mission: Benefizparty im Club Centrum
In guter Mission: Benefizparty im Club Centrum

ALTSTADT. Der Club Centrum am Anger bebte am Samstag - zu Gunsten der Helios-Kinderkrebsstation und der Deutschen Krebshilfe. "Alle feiern und sind gut drauf, eine geile Party", schrie es aus der Masse, die sich über die enge Treppe hinauf in den Drum´n´Bass-Floor schob. Kurz nach elf war der Club im ehemaligen Centrum-Warenlager hinterm Anger gut gefüllt, im Laufe der Nacht sollten knapp tausend Tanzwütige den Weg zu "der" Party des Wochenendes finden. Die Benefizveranstaltung geht auf eine Initiative der Landeschülervertretung zurück. "Alles lief perfekt, wir können der Kinderkrebsstation des Klinikums 2 000 Euro überweisen, der Rest geht an die Deutsche Krebshilfe", freut sich Annelie Schmidt (18), Mitorganisatorin der Party und Schülerin am Gutenberg-Gymnasium. Elf Bands, namhafte DJs und Breakdancer heizten der Menge gehörig ein. "Ist doch Ehrensache, dass wir keine Gage verlangen", meinte Shordy und sprach damit nicht nur für seine Hip-Hop-Crew, sondern für alle Künstler, die bei "Good Mission" auftraten. Auch das Centrum verzichtete an diesem Abend auf Geld, begnügte sich mit den Getränkeeinnahmen. "Erfurt ist eine Community, klar, dass alle mithelfen", meinte Franzi (28) und verwies auf Michael Ritzmann, einen jungen Erfurter Künstler, der zu Gunsten der Krebskranken einige seiner Bilder verkaufte. Robert Schlöffel, ein anderer junger Kreativer, sammelte Spenden, indem er T-Shirts mit selbst designten Aufdrucken verkaufte. Mathias KUBITZA


11.03.2007   
Sömmerda: Faible für Ton und Tradition
Sömmerda: Faible für Ton und Tradition

Er ist geduldig, manchmal aber auch unberechnbar. Seitdem Ulvild Einsiedel als Kind das erste Mal Ton in der Hand hatte, stand für sie fest, dass sie einmal beruflich damit arbeiten möchte. Heute und morgen gibt sie zum Tag der offenen Töpfereien in ihrer Werkstatt einen Einblick in das wohl älteste Handwerk.

SÖMMERDA. Den Tee serviert Ulvhild Einsiedel in einer von ihr getöpferten bauchigen Kanne. Das blaue Blumenmuster wirkt fast zart auf dem steingrauen Grund. Gemalt wurde es in der Fayence-Technik (auf der ungebrannten Glasur), die die Töpfermeisterin häufig bei ihren Stücken nutzt. Das Drehen an der Scheibe, sagt Ulvhild Einsiedel, ist eigentlich der kürzeste Prozess. Denn von der Tonaufbereitung über das Anrühren der Glasur bis zum 2. Brand bedarf es vieler Schritte, bis die Keramik fertig ist. Auch das werden sich die Besucher heute und morgen in der Töpferwerkstatt in der Karl-Marx-Straße anschauen können. Die Töpfermeisterin ist übrigens auch wochentags von 10 bis 18 Uhr in ihrem Geschäft in der Marktpassage zu finden, wo sie ebenfalls an der Töpferscheibe arbeitet und Keramik bemalt. Für Ulvhild Einsiedel ist ihr Handwerk gleichzeitig ihr Traumberuf. "Den Ausschlag hat, glaube ich, gegeben, als ich mit 12 Jahren das erste Mal ein Stück Ton in der Hand hielt und merkte, wie schön sich das formen lässt." Ulvhild Einsiedel ist die erste Töpferin in ihrer Familie, wobei sich der Beruf, den sie erlernte, genauer gesagt Keramikerin nennt - mit Schwerpunkt Scheibentöpfern. Dass sie auch die Meisterausbildung absolvierte, "war quasi vorprogrammiert, denn ich wollte mich selbstständig machen." Den Schritt ging sie 1986.Es ist die Arbeit mit einem Material, "das manchmal geduldig und manchmal unberechenbar ist", was Ulvild Einsiedel immer noch am Töpfern fasziniert. Und, was Außenstehende manchmal gar nicht sehen. "In jeder Keramik steckt Liebe und Seele. Deshalb möchte ich den Tag der offenen Töpfereien nutzen, um die Besucher auch hinter die Dinge schauen zu lassen", hat sich die Töpfermeisterin vorgenommen. Die es selbst immer wieder genießt, an der Töpferscheibe zu sitzen, bei der Arbeit in sich versinken und alles andere außen vor lassen zu können. Sicher, auch bei ihr ist nicht ein Tag wie der andere. Und wenn der ihrige mal nicht so gut ist, "mache ich mich lieber nicht an die komplizierten und besonders mühevollen Keramiken ran". Die Ideen für ihre Stücke, sagt Ulvhild Einsiedel, schlummern manchmal länger in ihr - unbewusst. "Da hat man hier mal etwas gesehen, dort einen Gedanken. Das formt sich dann im Laufe der Zeit im Kopf." Die Töpfermeisterin hat sich auf traditionelle Gebrauchskeramik spezialisiert - "schlicht und ohne große Schnörkel" -, für die sie sich auch eigene Muster ausgedacht und im Laufe der Zeit ein ganzes Sortiment erarbeitet hat. Immer wieder kommen Ulvhild Einsiedel auch Einfälle "dazwischen", die nicht zwangsläufig zu einer neuen Serie führen, sondern ihre Umsetzung in Einzelstücken finden.Unterstützung erhält Ulvhild Einsiedel an diesem Wochenende in ihrer Werkstatt von Teilnehmerinnen ihres Kurses, Töpfern, den sie an der Volkshochschule gibt. "Die Besucher sollen nicht in ein Museum kommen, sondern meine ganz normale Arbeit erleben. Und wer Lust hat, kann sich auch selbst ausprobieren." Anett HÄDRICH Zum thüringenweiten Tag der offenen Töpfereien am 10./11. März täglich 10 bis 18 Uhr laden im Landkreis ein:

←Töpferwerkstatt Ulvhild Einsiedel (Sömmerda, Karl-Marx-Str. 3, über den Hof) ←Töpferboutique Sabine Sieler (Weißensee, Waltersdorfer Str. 20).


09.03.2007   
Mathe-Wettbewerb der Thüringer Regelschulen
Mathe-Wettbewerb der Thüringer Regelschulen

Viel logisches Denken bei der Lösung gefragt
Schleiz (OTZ/J. A.). Über den Dächern von Schleiz, in dem hellen freundlichen Sparkassensaal, schwitzten etwa 40 Kinder und Jugendliche über der 2. Stufe des 11. Mathematischen Wettbewerbes der Thüringer Regelschulen.

Auf der Ebene des Schulamtsbereiches wird er in drei Stützpunkten ausgetragen. Wenn auch der Saale-Holzland-Kreis seine Schüler die Aufgaben hat lösen lassen, wird feststehen, wer als Bester in seinem Schuljahr zum Landesausscheid nach Erfurt fahren wird.

Auf der 2. Stufe des Wettbewerbes hat jeder Teilnehmer vier Aufgaben zu lösen und kann maximal 30 Punkte erreichen. Verlangt wird, wie Fachberater Peter Böhm aus Bad Lobenstein erklärt, viel logisches Denken und ein gewisses "Querdenken". Da seien nicht immer die Schüler mit den besten Zensuren geeignet, hier seien "die Pfiffigen" gefragt.

Sieger in Schleiz wurden in ihren Klassenstufen Katrin Semmler von der Tannaer, Katja Richter von der Blankenberger, Andreas Gemeinhardt von der Bad Lobensteiner, Philipp Rau von der Remptendorfer, Peggy Senne und Stefan Engelhardt von der Schleizer Regelschule. Sie und die Platzierten auf den zweiten und dritten Plätzen erhielten Preise.


11.03.2007   
Schaufenster-Wettbewerb gerechter machen
Schaufenster-Wettbewerb gerechter machen

Überlegungen dazu im Eisenberger Kultusausschuss - Eventuell fünf Gruppen
Eisenberg (OTZ). Der Kultusausschuss der Stadt Eisenberg macht sich Gedanken dazu, wie die Bewertung beim Schaufensterwettbewerb, der jedes Jahr in der Adventszeit ausgetragen wird, verändert und damit gerechter werden kann.

Ausgangspunkt dafür war eine Analyse, die Bärbel Vehlgut, Vorsitzende des Kultusausschusses, vorgenommen hatte. Dabei zeigte sich, dass in den zurückliegenden Jahren vielfach die gleichen Branchen zu Siegern gekürt wurden oder vordere Plätze belegten.

Eine Ursache dafür sieht Frau Vehlgut in den Bewertungskriterien. Beispielsweise sei die Ware eines Blumengeschäfts eben schon selbst Dekoration, während ein Händler, der Schuhe oder Technik anbietet, für die Schaufenstergestaltung ganz andere Ideen finden muss.

Deshalb hat Bärbel Vehlgut vorgeschlagen, jeweils 16 bzw. 14 Geschäfte in Gruppen zusammen zu fassen, und daraus je einen Sieger zu wählen, die alle den gleichen Preis erhalten.

So sollen beispielsweise Lebensmittel/Gastronomie/Hotels eine Gruppe bilden, Schuhe/Bekleidung eine andere. Insgesamt wurden fünf solcher Gruppen genannt.

Bürgermeister Ingo Lippert, (SPD) regte an, sich auch Gedanken zu machen, wie die Jury eine breitere Basis bekommen könnte. "Je weniger Leute mitmachen, um so mehr fällt jede einzelne Stimme ins Gewicht."

Deshalb sei es wünschenswert, wenn in die Jury außer Mitgliedern des Kultusausschusses auch noch andere Bürger einbezogen würden. Hauptamtsleiter Hans-Dieter Kindermann schlug vor, auch zwei Profis, beispielsweise von einer Werbefirma, hinzu zu ziehen.

Und Nora Thiemann ist dafür, die Bewertung generell zu vereinfachen, nur das Gesamtbild wirken zu lassen statt alles zu zerpflücken.

Nach dieser ersten Diskussion darüber, wird sich der Kultusausschuss in seiner Juni-Sitzung ausführlicher mit dem Thema beschäftigen und wahrscheinlich auch eine Festlegung treffen.


12.03.2007   
Immer häufiger Tatort Internet
Immer häufiger Tatort Internet

Polizeidirektion Jena legt Kriminalstatistik für 2006 vor - Zahl der Straftaten sinkt weiter
Von OTZ-Redakteur Lutz Prager In Jena und Umgebung lebt sich´s sicher. Diesen Schluss lässt die gestern vorgelegte Kriminalstatistik 2006 der Polizeidirektion Jena zu.

"Der seit mehreren Jahren anhaltende Trend zu weniger Straftaten hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt", sagte Polizeioberrat André Röder.

Im Vergleich zu 2005 weist die Statistik mit 22 703 Staftaten vom Ladendiebstahl bis zum Mord 728 Fälle weniger aus. "Das ist ein weiterer Rückgang um 3,1 Prozent", so der Chef der Polizeidirektion Jena. Vor zehn Jahren wies die amtliche Statistik noch 32 300 Staftaten aus.

Während es die Ermittler deutlich weniger häufig mit Gewaltkriminalität, Straßenkriminalität und Sexualdelikten zu tun haben, heißt der Tatort immer öfter Internet. Über so genannte Pishing-Attacken spähen vor allem ausländische Betrüger Computerdaten aus, die anschließend zum Beispiel bei Käufen im Netz verwendet werden. Aber auch Hacker-Angriffe gegen Firmen beschäftigten die Jenaer Online-Kriminalisten im vergangenen Jahr. Private Internetnutzer wurden häufiger Opfer von Betrügerein bei Auktionen.

"Leider erleichtern viele Bieter mit der Geiz-ist-geil-Mentalität den Betrügern ihr Geschäft, indem sie bei besonders günstigen Angeboten weder nach der Herkunft der Ware noch nach dem Grund für den günstigen Preis fragen", warnte André Röder.

Mit einer allgemeinen Aufklärungsquote von 61,2 Prozent haben die Beamten der PD Jena im vergangenen Jahr zwar eine neue persönliche Bestmarke erreicht, im Landesvergleich (64 Prozent) hinken sie allerdings leicht hinterher. Das soll 2007 besser werden, versprach der PD-Chef.

Dennoch brauchen sich auch die Jenaer Kriminalisten nicht zu verstecken. Bei schweren Kapitalverbrechen, darunter fünf Morde, wurden die Täter ausnahmslos geschnappt.

So musste sich erst kürzlich ein junger Mann aus der Erich-Kuithan-Straße Jena vor Gericht verantworten, der Anfang 2006 einen über 50-jährigen Mitbewohner erstochen hatte.

Von weiteren ähnlich schweren Verbrechen blieb die Stadt Jena im vergangenen Jahr allerdings verschont. Als wichtigen Fahndungserfolg nannte der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion, Mario Zimmermann, die Verhaftung von ausländischen Einbrechern in Drackendorf.

Sie konnten aufgrund eines Bürgerhinweises auf frischer Tat gestellt werden. "Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass diese Personen für 15 weitere Einbrüche verantwortlich waren", so Zimmermann.

Dennoch spielen Ausländer als Straftäter mit einem Anteil von sechs Prozent an den Tatverdächtigen eine immer geringere Rolle. Meist sind es Verstöße gegen die Aufenthaltsgesetze, die ihnen zur Last gelegt werden.

"80 Prozent der Täter kommen sind Bürger aus den beiden kreisfreien Städten und den beiden Landkreisen in unserem Schutzbereich", sagte der Kripo-Chef.

Als Erfolg der jahrelangen Präventionsarbeit von Polizei und Gesellschaft wertete PD-Leiter Röder den Rückgang der Kinder- und Jugendkriminalität.

Der Schutzbereich der Polizeidirektion Jena umfasst die beiden kreisfreien Städte Jena und Weimar sowie den Saale-Holzland-Kreis und den Landkreis Weimar-Land. Die im Text genannten Zahlen beziehen sich auf diesen gesamten Bereich der Polizeidirektion.


12.03.2007   
Kindersachen aus zweiter Hand
Kindersachen aus zweiter Hand

Kinderkleiderbasar in der Grundschule Ost: Nette Atmosphäre, aber nicht genug Besucher
Von OTZ-Redakteurin Claudia Bioly Eisenberg. In der Aula der Grundschule Ost in Eisenberg fand am Samstagvormittag erstmals ein Kinderkleiderbasar statt. Gut organisiert von den Frauen der Spielplatzinitiave Lindau-Rudelsdorf, bot er an 23 Ständen ein reichhaltiges Angebot an modernen, gut erhaltenen Kindersachen, -schuhen und Spielzeug. Gesorgt war auch für Kinderbetreuung - in einem Klassenraum konnte gebastelt und gemalt werden - sowie für Speis´ und Trank: Die Frauen hatten leckeren Kuchen selbst gebacken und Brote belegt.

Für alle Stände war gar nicht genug Platz in der Aula - so wurden kurzerhand auch auf dem Flur noch vieles aufgebaut. Nur ein paar mehr Besucher, sprich Kauf-Interessenten, hätten es gern sein können. "Ein bisschen mehr Resonanz hätten wir uns schon gewünscht", meinte Antje Geyer. "Aber das muss sich wohl erstmal richtig rumsprechen."

"Unser Konzept stimmt", glaubt auch Katrin Walther von den Organisatoren, dass man es einfach nochmal in Eisenberg versuchen sollte. Die Lindauer Initiative denkt darüber nach, vielleicht im Herbst den nächsten Basar in Eisenberg durchzuführen. Dem Schulverwaltungsamt und dem Team der Grundschule Ost ist man jedenfalls dankbar für das Entgegenkommen, dass die Räume der Schule genutzt werden konnten.

In angenehmer Atmosphäre konnten die "Verkäuferinnen" ihre Stände aufbauen, die Besucher sich die vielen Kleidungs- und anderen Stücke anschauen und in Ruhe mit dem Anbieter über die Preise verhandeln.

Das System der Lindauer ist nämlich anders als bei den meisten sonstigen Kinderkleiderbasaren. Hier "kauft" jemand, der etwas anbieten möchte, einen Stand (für zehn Euro); alles spielt sich am Tag des Basars ab. Kein "Kampf" um eine Standnummer und Annahme der Sachen vorab, kein Abholen der nicht verkauften Sachen im Nachhinein. Auch kein anonymes "Wühlen in Bergen" von Kleidung vor Ort, weil man den Verkauf selbst managt.

Das Lindauer Team ist mit der Alternative bisher gut gefahren. "Man hat den Aufwand nur an diesem Vormittag, und über die Preise kann man inidividuell verhandeln. So läuft es entspannter ab," findet Mit-Organisatorin Antje Geyer. Sandra Rose aus Eisenberg bestätigt das. Sie hatte schon im Oktober in Lindau einen Stand und war auch diesmal dabei, bot die zu klein gewordenen Sachen ihres knapp fünfjährigen Sohnes und der kleinen Tochter (14 Monate) an. Auch wenn sie selbst "eigentlich nicht auf Kinderkleiderbasaren einkauft", findet sie das eine gute Idee für Muttis.

Das sahen auch Uta Sygo und Annett Linß aus Königshofen so. "Ich habe früher immer Sachen nach Crossen geschafft, seit dem Lindauer Basar bin ich hier dabei", berichtete Frau Sygo, deren Jungs drei und fünf Jahre alt sind. Kleidung, Schuhe und Spielsachen bot sie an. Dabei wird meist nicht alles wird weg gegeben, meint Frau Linß: "Einige der Sachen, vor allem die allerersten, behält man, zur Erinnerung."

Der Erlös aus den Standgebühren kommt wieder gemeinnützigen Zwecken zugute. Zuerst hatte die Initiative für einen Spielplatz in Rudelsdorf gesammelt. Der ist inzwischen gebaut. Jetzt geht es um einen Spielplatz in Lindau, und der soll dieses Jahr - auch wieder mit Fördermitteln - entstehen.Kommentar


12.03.2007   
Osterausstellung im Stadthaus Hermsdorf
Osterausstellung im Stadthaus Hermsdorf

Das Stadthaus Hermsdorf lädt zur Osterausstellung ein.
Das Stadthaus Hermsdorf lädt zur Osterausstellung ein.
Schüler des Förderzentrums Christophorus stellen wieder schöne Basteleien aus
Hermsdorf (OTZ). Von heute, 12. März, bis 3. April ist im Stadthaus Hermsdorf die alljährliche Oster-Ausstellung zu sehen.

Es ist schon zur Tradition geworden, dass die Schüler des Hermsdorfer Förderzentrums Christophorus ihre Bastelarbeiten zur Osterzeit in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich machen. Seit einigen Wochen bereits laufen die Vorbereitungen für dieses Projekt. Mit viel Fleiß und Kreativität sind die Schüler bei der Sache. Diesmal sind Tür- und Fensterhänger aus Birkenzweigen, Osternester aus Naturmaterial, Holzhasen als Stecker für Osterschalen, verschieden gestaltete Ostereier, Tontöpfchen, ein Osterdorf, Wollfiguren, Anhänger und vieles mehr zu sehen. Wer zu Ostern seine Wohnung mit dieser Dekoration schmücken will, kann diese Sachen auch käuflich erwerben. Der Erlös dieser Ausstellung wird für dringende Anschaffungen in der Schule genutzt.

"Wir freuen uns, dass der Zirkel ´Frau creativ", der dem Heimatverein Bad Klosterlausnitz angegliedert ist, sich ebenfalls wie bereits im Vorjahr mit originellen und ansprechenden Exponaten beteiligen wird", berichtet Frau Perner vom Förderzentrum.

Farbenfrohe Landschafts- und Frühlingsbilder in Aquarellmalerei von Frau Lüder sowie Acrylmalerei von Frau Rokolya bilden einen schönen Rahmen für die Osterbasteleien.

Die Ausstellung kann ab heute zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek besichtigt werden: montags und dienstags von 13 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, freitags von 10 bis 12 und 13 bis 15 und samstags von 10 bis 12 Uhr. Über reges Interesse würden sich die Kollegen und Schüler des Förderzentrums sehr freuen.


11.03.2007   
Schul-Arbeitsgruppe noch nicht ins Leben gerufen
Schul-Arbeitsgruppe noch nicht ins Leben gerufen

Ein Monat seit Kreistagsbeschluss vergangen
Neustadt (OTZ/P.C.). Gestern vor einem Monat gab der Kreistag dem Landratsamt den Auftrag, die Errichtung eines Schulzentrums bestehend aus Regelschule und Gymnasium in Neustadt gemäß eines Kreistagsbeschlusses von 2004 für das Schuljahr 2008/2009 vorzubereiten. Lokalen Vertretern, insbesondere aus der Wirtschaft, sollte im Rahmen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe eine umfassende Mitarbeit ermöglicht werden, hieß es damals. Doch eine solche Arbeitsgruppe, die nach einer für Landkreis und Stadt einvernehmlichen Lösung zum Schulstandort Neustadt suchen sollte, wurde bislang noch nicht ins Leben gerufen.

Das erste Gespräch mit Landrat Frank Roßner (SPD) sagte Bürgermeister Arthur Hoffmann (parteilos) krankheitsbedingt ab. Wieder genesen, fühlt sich Hoffmann bei seinen Aktivitäten vom Landrat gebremst. Die Arbeitsgruppe werde laut Kreistagsbeschluss vom Landkreis, nicht von der Stadt ins Leben gerufen, soll es geheißen haben. "Wir sind aber nicht untätig", sagte der Chef der Stadtverwaltung.

Seit einigen Tagen nun ist Landrat Frank Roßner krank. Noch mindestens diese Woche ist er ans Krankenbett gefesselt. "Ich sehe uns aber noch nicht aus dem Zeitplan geraten", sagte Landrat Roßner, der nach einer Anfrage bei seinem Stellvertreter Siegfried Schmieder in der Redaktion zurückrief. Noch in diesem Monat, wenn Ausschüsse der Stadt sowie des Landkreises regulär tagen, solle Bewegung in die Angelegenheit kommen. Landrat Roßner ist sich sicher, dass sich die Arbeitsgruppe dann lediglich ein- bis zweimal treffen müsse, um "eine vernünftige Lösung zu erzielen", die vom Vorschlag des Landkreises nicht weit entfernt liegen werde. Die Kreisverwaltung arbeite neueste Zahlen des Statistischen Landesamtes auf, die eine Schülerzahlprognose sogar in Jahresscheiben enthalte. Damit will Roßner zeigen, dass er mit seinen Zahlen nicht falsch gelegen habe: Die derzeit gesunkene Anzahl von Anmeldungen an den Gymnasien spreche zudem für das Vorhaben einer Gesamtschule in Neustadt, so Roßner. Die Vision einiger Neustädter, die Stadt solle die Schulen in eigene Trägerschaft übernehmen, hält der Landrat "für abenteuerlich".

Bürgermeister Arthur Hoffmann will morgen nach Zeulenroda reisen, um sich über die dortigen Schulen in städtischer Trägerschaft und die Kosten für die Kommune zu informieren. Die Vision, die Stadt solle die Schulen in ihre Trägerschaft übernehmen, halte ich für abenteuerlich.

Landrat Frank Roßner


12.03.2007   
China probieren
China probieren

Laura Steenbock, Franziska Ruß, Petra Lindig, Lisa Eisoldt und Max Kosien gehörten zu den Schülern, die auf der Bühne der Aula ein chinesisches Märchen vorführten.
Laura Steenbock, Franziska Ruß, Petra Lindig, Lisa Eisoldt und Max Kosien gehörten zu den Schülern, die auf der Bühne der Aula ein chinesisches Märchen vorführten.
Neustädter Gymnasiasten setzen sich kreativ mit Extremen des Reiches der Mitte auseinander
Von OTZ-Redakteur Marius Koity Neustadt. Folgte man dem Duft chinesischen Essens, der sich am Samstag durch die Flure des Orlatal-Gymnasiums in Neustadt zog, landete man im Chemie-Raum. Hier wurde allerdings nicht nach neuen synthetischen Nahrungsmitteln geforscht, vielmehr experimentierten Schüler mit Nudeln, Sprossen, Putenfleisch. Viktoria Linke und Julia Linke probierten beispielsweise die Zubereitung von Nasi Goreng. Während sich die Siebentklässlerinnen durchaus anstrengten, schauten andere Mädchen mal skeptisch, mal amüsiert in die Pfanne. Zwischendurch gab es Tipps der Art "Du musst dies, Du musst das". Kurz bevor das Nasi Goreng aufgetischt werden konnte, waren nebenan die Nudeln eines Mitschülers schon fertig, und wurden regelrecht gestürmt. So schlecht kann das Essen also nicht gewesen sein.

Die chinesische Küche war eines von fünfzehn China-Projekten, denen sich die Fünft- bis Achtklässler sowie die Elfer-Kurse des Gymnasiums unlängst widmeten. Was sie dabei mit einigem Spaß gelernt haben, zeigten sie am Samstag beim Tag im Reich der Mitte bzw. Tag der offenen Tür ihrer Schule. Die Beschäftigung mit China ist nicht zufällig. Das Orlatal-Gymnasium Neustadt ist eine von lediglich drei Schulen in Thüringen, die - mittlerweile seit gut sechs Jahren - außerschulisch Chinesisch-Unterricht anbieten.

Während der Arbeit an ihren Projekten hatten die Kinder und Jugendlichen u. a. recherchiert und probiert, gemalt und gebastelt, Kommunismus und Konfuzianismus verglichen, ein chinesisches Märchen einstudiert, das Land der Extreme zu verstehen versucht. "In China werden Menschenrechte missachtet!", hielten mehrere Plakate fest. An anderer Stelle war man von der Chinesischen Mauer fasziniert.

Eine andere Darstellung überraschte auch den kundigen Besucher mit der Information, dass Thüringen eine Partnerschaft mit der zentralchinesischen Provinz Shaanxi unterhält: Flächenmäßig ist diese Provinz mehr als zwölfmal so groß wie der Freistaat und schon Xi´an, die Hauptstadt von Shaanxi, zählt dreimal mehr Einwohner als Thüringen.

Ein kurzer Film dokumentierte die Arbeit der fächer- und klassenübergreifenden Projekte und stellte heraus, dass die Idee der Beschäftigung mit dem Reich der Mitte vom hauseigenen Schulentwicklungsteam (Ines Bittner, Conny Geidel, Angelika Kühnlenz, Susanne Manusch, Sabine Seiferth) stammt, was der amtierende Schulleiter Jens Pitzing anerkennend bestätigte. Er wertete die Ergebnisse der Bemühungen als Erfolg und sein Stellvertreter Reinhard Grimm ergänzte, dass auch Pädagogen mitunter einen Lernprozess absolviert hätten.

Der Chinesisch-Unterricht am Orlatal-Gymnasium wird demnächst mit zwei neuen Dozenten fortgesetzt, informierte Jens Pitzing. Es handele sich um chinesischen Germanisten, die an der Auslandsgermanistik der Uni in Jena weiter studieren. Sobald vertragliche Angelegenheiten erledigt seien, soll es wöchentlich einen Schnupperkurs sowie einen Kurs für Schüler mit ersten Chinesisch-Kenntnissen geben.


11.03.2007   
Grundsicherung für jedes Kind
Grundsicherung für jedes Kind

Erfurt/Weimar. (tlz) Eine einkommensunabhängige Grundsicherung für Kinder soll der erschreckend um sich greifenden Kinderarmut in Deutschland entgegensteuern. Das fordert der Geschäftsführer des Kinderschutzbundes in Thüringen, Carsten Nöthling. Er stellt sich - so wie andere Sozialverbände auch - einen monatlichen Betrag von 300 Euro vor, der die wichtigsten Bedürfnisse der Kinder von Wohnen über Nahrung, Kleidung und auch Geld für Bücher oder Klassenfahrten abdeckt. Vor allem sieht der Kinderschutzbund auch die Städte und Gemeinden in der Pflicht. Kommunale Netzwerke zur Armutsprävention werden vorgeschlagen. Außerdem müssten die Kindertageseinrichtungen gefördert werden. Hier könnten elterliche Defizite kompensiert werden, so Nöthling.

Der Kinderschutzbund schätzt, dass allein in Thüringen 68000 Kinder in Armut leben. Das ist ein Anstieg von 8,5 Prozent.

Ein Kindergipfel in Weimar soll beispielhaft für Thüringen nach Strategien gegen die Kinderarmut suchen. Auf Initiative von TLZ-Chefredakteur Hans Hoffmeister vereinbarten dies die deutsche Unicef-Präsidentin Heide Simonis und der Weimarer Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD).

Der CDU-Sozialexperte Michael Panse begrüßte die Initiative. "Ich kann mir vorstellen, dass so etwas beispielgebend für andere Kommunen sein könnte", sagte er der TLZ.

i Mehr zum Thema lesen Sie in der Dienstag-Ausgabe der TLZ.


12.03.2007   Von Hartmut Kaczmarek und Elmar Otto
Alarm: Unfallopfer auf dem Schulhof
Alarm: Unfallopfer auf dem Schulhof

bei der Erstversorgung einer in ihrem Pkw verletzten Autofahrerin. Beide Schüler kamen im Rahmen ihrer Projektarbeit zum Einsatz. Foto: tlz/ebeHeiligenstadt. (tlz/ebe) Gestern Morgen kurz nach 10.30 Uhr auf den Liethen in Heiligenstadt. Unter Sondersignal rast zuerst ein Feuerwehrfahrzeug, dann ein Rettungswagen auf den Schulhof der Tilman-Riemenschneider-Schule. Aus einem Personenwagen wird die augenscheinlich schwer verletzte Kraftfahrerin zuerst von den Rettungskräften medizinisch versorgt, dann von Feuerwehrleuten aus Westhausen aus dem Wagen geborgen. Schere und Spreizer kommen zum Einsatz. Äußerst behutsam gehen die Einsatz- und Rettungskräfte vor.

Ein nur simulierter Unfall. Schulleiterin Monika Goedecke, einige ihrer Kolleginnen und Schüler der 10 R2 und der beiden neunten Klassen schauen interessiert dem Szenarium zu. Aber zwei Schüler sind mitten im Geschehen: Kerstin Müller aus Westhausen als Feuerwehrfrau und Christian Weinmar als Rotkreuzler. Für beide nichts Ungewöhnliches: Kerstin ist seit 2001 in der Westhäuser Feuerwehr, Christian seit 2002 im Jugendrotkreuz in Heiligenstadt. Sie wissen, was sie zu tun haben - und dass es für sie um einiges geht. Wie sie hier agieren und was sie vorher in der Aula an Theoretischem dargelegt hatten, wurde bewertet. "Das war so gut, da konnte es nur eine Note geben - die eins", resümierte Schulleiterin Goedecke. Und das im Sinne von Bärbel Durstewitz als einer der Projektleiterinnen. "Beide haben das einfach großartig gemacht und so engagiert", lobt sie.

"Vor einem Jahr hatten wir uns überlegt, was man als Projektarbeit in der 10. Klasse machen könne. Und so kamen Kerstin und ich auf die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst", sagt Christian. Fast ein Jahr arbeiteten beide an dem Thema, schauten sich auf der Rettungsleitstelle und der Feuwehr um, wobei es nahe lag, das feuerwehrseitig die Westhäuser Wehr, wo Kerstin zu Hause ist, um Mitarbeit bei der Demonstration gebeten wurde. Zuerst stellten sie gestern den theoretischen Teil u.a. mit einer Power-Präsentation in der Aula im Beisein ihrer Schulklasse, der R2, und anschließend in einer Übung die praktische Seite der Projektarbeit vor. Dass sie ihre Sache ausgesprochen gut machten, bestätigten Stephan Kahlmeyer, Gruppenführer und Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr Westhausen, und Christian Kaufhold, Leiter der Jugendrotkreuzortsgruppe Heiligenstadt.


12.03.2007   
Junge Russinnen zu Gast
Junge Russinnen zu Gast

Leinefelde-Worbis. (tlz/ot) Holger Kullmann ließ es sich gestern nicht nehmen, die zwölf Schülerinnen aus Moskau und Tscheboksary an der Wolga persönlich zu begrüßen. Die Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren waren am Sonntagabend in den Gastfamilien in Worbis angekommen und nahmen gestern Morgen vor der offiziellen Begrüßung bereits am Unterricht im Staatlichen Gymnasium "Marie Curie" teil. Die deutsche Sprache, Sitten und Gebräuche werden die jungen Russinnen in den kommenden zwei Wochen kennen lernen - "durch Tun und Machen" - wie es der Schulleiter ausdrückte. Auf die Gäste warte ein gewaltiges Programm, "das sie in den nächsten zwei Wochen unseren Schulalltag hautnah erleben lässt", so Kullmann.

Organisiert hat das Programm Anne Jünemann, die sich als Russischlehrerin auch für den Schüleraustausch stark machte. "Die Kosten und die Organisation übernimmt das Goethe-Institut. Die Veranstaltungen am Nachmittag werden durch mehrere Sponsoren finanziert", sagt Russischlehrerin, die die Verbindung nach Moskau und Tscheboksary herstellte. Der Besuch sei im Landkreis ein echtes Novum, sie könne sich nicht erinnern, dass es mit Schulen in Russland im Eichsfeld bisher Kontakte gegeben habe. Auch für das Gymnasium sei es das erste Mal, russische Gäste in der Schule zu haben, freut sich Anne Jünemann über ihre Gäste und hofft zusammen mit Schulleiter Kullmann, "dass am 24. März alle sagen können: Es war super".

Bis zum 23. März werden die russischen Gäste täglich am Unterricht im Worbiser Gymnasium teilnehmen. An den Nachmittagen sind gemeinsame Veranstaltungen vorgesehen. So machten die osteuropäischen Schülerinnen gestern einen Stadtrundgang durch Worbis. Heute besuchen sie den Alternativen Bärenpark und morgen die Brauerei Neunspringe. Am Donnerstagabend wird es im Pavillon des Gymnasiums einen gemeinsamen Kulturabend geben, an dem auch die gestern aus der Partnerstadt Annoeullin gekommenen französischen Schüler des Collège "Albert Ball" teilnehmen werden.

In der kommenden Woche ist am Montag eine Wanderung in die Umgebung vorgesehen. Am Dienstag steht ein Besuch u.a. des Vital-Parks in Heiligenstadt, Donnerstag das Museum "Gülden Creutz" und die Frauenwerkstatt auf dem Programm. Am Freitagnachmittag (23.März) ist beim Abschiedskaffee Gelegenheit, den Aufenthalt in Worbis noch einmal Revue passieren zu lassen und Bilanz zu ziehen. Und nicht nur Schulleiter Kullmann und Anne Jünemann hoffen, dass es dann den russischen Schülerinnen in Worbis gefallen hat und alle sagen: "Es war super."


12.03.2007   
Anderssein ist normal
Anderssein ist normal

Jena. (tlz) Eigentlich hat ein Tag 24 Stunden. Doch die 72 Kinder, die sechs Erzieher und Lehrer sowie Projekt-Leiterin Claudia Kirchhof wünschen sich für die nächsten Monate, dass irgendjemand für sie den 36-Stunden-Tag einführt. "Uns erwartet eine Menge zusätzlicher Arbeit", sagt Claudia Kirchhof, und lächelt dabei. Jeder freut sich mit ihr auf das Theater-Projekt, das anlässlich des Themenjahres "Familienfreundliche Stadt Jena 2007" ins Leben gerufen wurde.

Unter dem Motto "Bunte Welt - Theater-Geschichten vom Anderssein" wird am 9. und 10. Juni ein Kindertheaterfestival auf die Beine gestellt. Hauptakteure sind die Kinder selbst. Und die sind bereits fleißig am Proben.

Einmal wöchentlich besucht Kinderhaus-Chefin Claudia Kirchhof die fünf beteiligten Kindergärten sowie die Freie Integrative Ganztagsschule, um mit den Kleinen ein Theaterstück zu erarbeiten. Unter dem Thema "Anderssein" sollen sich Kinder während der Theaterarbeit spielerisch mit Begriffen wie Akzeptanz, Toleranz und kreativer Vielfalt auseinandersetzen. Ausgewählt wurden deshalb Märchen wie "Das hässliche Entlein" oder "Es ist schön ein Querks zu sein". Gerade in einer Stadt wie Jena müsse Toleranz ganz bewusst gelebt werden, sagt JenaKultur-Chefin Margret Franz. "In einer Stadt, die viele ausländische Wissenschaftler, Studenten und Familien beheimatet, tragen wir eine Verantwortung, den Kindern zu zeigen, wie bunt unsere Welt ist." Und das scheinen auch die Stadtpolitiker so zu sehen. Denn die haben dem Projektvorschlag 100 Prozent der beantragten Förderung zugesagt. Und auch das Land und die Sparkasse leisten finanzielle Unterstützung. 16 000 Euro stehen zur Verfügung, damit das Juni-Wochenende zum Erlebnis für die ganze Familie wird. Zum Rahmenprogramm der zwei Festivaltage stellen sich verschiedene Vereine und Initiativen, die sich mit dem Thema "Anderssein" beschäftigen, an Infoständen oder mit Aktionen vor. Den Wunsch zum Mitwirken haben bereits geäußert: der Eine-Welt-Laden, die Kindersprachbrücke, Projekte im Rahmen "Demokratisch Handeln" oder "Hauen ist doof" und das Kinderzentrum "Klex".


12.03.2007   Von Katharina Reich
300 Ausbildungsberufe sind in Jena zu erlernen
300 Ausbildungsberufe sind in Jena zu erlernen

Jena. (tlz/lio) Was bieten die Berufsbildenden Schulen in Jena? Welche Berufe werden ausgebildet? Welche anderen Möglichkeiten haben Schüler? Antworten auf diese und andere Fragen gibt es bis Donnerstag in der Goethe-Galerie. Dort präsentieren sich die Karl-Volkmar-Stoy-Schule, die Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales (Mefa), das Staatliche Berufsschulzentrum Jena Göschwitz und deren Schulteil in Burgau.

"Wir stellen immer wieder fest, dass Eltern und ihre Kinder häufig nicht genügend darüber wissen, welche Ausbildungsmöglichkeiten es bei uns gibt", sagt Ulla Rempke, Leiterin der Mefa. "Deshalb stellen wir unser Leistungsspektrum in der Goethe-Galerie vor."

Mehr als 5000 Schülerinnen und Schüler besuchen eine dieser Schulen, entweder begleitend zur Berufsausbildung oder aber als Weiterbildungseinrichtung. Die Berufsbildenden Schulen arbeiten eng mit der Wirtschaft, den wissenschaftlichen Einrichtungen, der Uni-Klinik, der Uni und der FH zusammen, die mehr als 200 Praktikums-plätze für die Auszubildenden zur Verfügung stellen.

Insgesamt bilden die Berufsbildenden Schulen in etwa 300 Berufen aus: in wirtschaftlichen und technischen Berufen, in medizinischen Berufen ebenso wie in Hauswirtschaft und in Bauberufen. Schüler und Schülerinnen stellen in der Goethe-Galerie jeweils ihre Fachrichtung vor, dazu gibt es Informationsmaterial zu den Leistungen der Schulen insgesamt.

Von der Stoy-Schule stellt sich unter anderem die neue Schülerfirma "PMC 4 you" vor, ein Projekt, in dem Schüler die Wirtschaft hautnah erleben - mit einem kleinen Gehalt und handlungsorientiertem Unterricht. Gefördert wird das Projekt vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Die Schüler haben ein Wissensspiel über Jena entwickelt, das sie in der Leistungsschau präsentieren. Im April wird das Spiel auf den Markt kommen.


12.03.2007   
Schüler schnuppern hinter die Kulissen sächsischer Unternehmen
Schüler schnuppern hinter die Kulissen sächsischer Unternehmen
Die Woche der offenen Unternehmen für sächsische Schüler hat am Vormittag begonnen. Mädchen und Jungen der Klassenstufen 7 bis 12 können sich über berufliche Chancen informieren. In diesem Jahr beteiligen sich sachsenweit 870 Unternehmen. Sie bieten Betriebsbesichtigungen sowie Gespräche mit Geschäftsführern und Ausbildern an. Etwa 10.000 Schüler werden zur Woche der offenen Unternehmen erwartet.

 
zuletzt aktualisiert: 12. März 2007 | 23:09
Quelle: MDR 1 RADIO SACHSEN
Lehrer und Eltern: „Neue Schulqualität grandiose Mogelpackung”
 
Lehrer und Eltern: „Neue Schulqualität grandiose Mogelpackung”
GEW-Aktionstag trieb zwischen 600 und 700 Lehrkräfte, Eltern und Schüler auf die Straße
 
Bild zum Text

Auf dem Kaemmererplatz sammelten sich die Demonstranten, darunter auch viele aus dem Landkreis und sogar darüber hinaus, nach dem Umzug durch die Stadt. Fotos: Reese-Winne
mr. -­ „Wir wollen nicht das PISA-Schlusslicht sein”, „Schlaues Europa ­ dummes Deutschland”, „Lehrer sind nicht da, was nützt da ein freies Kindergartenjahr” oder schlicht „Bu-Bu-Busemann”, mit solchen Transparenten machten die rund 600 bis 700 Demonstranten, die sich am Sonnabendvormittag durch die Cuxhavener Innenstadt bewegten, klar, warum es ihnen ging.

„Es reicht! Das Maß ist voll! So kann und darf die Bildungspolitik auf dem Rücken der Schüler und Lehrer nicht weitergehen!”, rief Monika Knop vom GEW-Kreisverband Cuxhaven bei der Kundgebung auf dem Kaemmererplatz.

Ein eindrucksvoller Zug aus GEW-Mitgliedern, Eltern und Schülern, angeführt durch die Percussion-Truppe „Samba e Sol”, hatte sich zuvor vom Bahnhof aus über die Hardewiek und die Nordersteinstraße durch die Innenstadt bewegt. „Der Ernst der Lage ist erkannt”, bekräftigte Monika Knop, die unter allgemeinem Beifall die Aussagen der Bezirksvorsitzenden Annegret Sloot verlas: „Die Schul- und Bildungspolitik hat versagt, die Arbeitsbedingungen in den Schulen für Kinder und Lehrkräfte werden immer schlechter, individuelle Förderung fast unmöglich.” Die eigentliche Arbeit, nämlich der Unterricht, werde zurückgedrängt zugunsten eines „Schaulaufens” mit immer neuen Aufgaben. Dokumentation, Schulprogramme, Schulinspektion, Vorbereitung des Vertretungsunterrichts für nicht pädagogisch ausgebildetes Personal, Vergleichsarbeiten und Förderpläne - GEW-Kreisvorsitzende Dörthe Laumann konnte reichlich Beispiele nennen.

Letzteres sei besonders paradox, gebe es doch de facto in den Schulen kaum noch Förderstunden. Die Aussage des Kultusministers Busemann, jede Stunde sei eine Förderstunde, lasse bei zum Teil über 30 Kindern pro Klasse nur die Vermutung zu, dass das Ministerium in einer Parallelwelt lebe.

Bei der Unterrichtsversorgung seien die schlimmsten Prophezeiungen der GEW noch übertroffen worden. Fehlende Stellen sollten durch ein Abordnungskarussell kaschiert werden und immer mehr nicht ausgebildetes Personal sei in den Klassen anzutreffen. Dass Eltern den Statistiken nicht mehr glauben können, zeigte sich zuletzt in zahlreichen Elternprotesten im Landkreis. Die Erhebungen der Elternräte im Bezirk hätten, so Kreiselternratsvorsitzende Birgit Johannßen, ergeben, dass rund zehn Prozent der Stunden ausfielen: „In der zehnten Klasse fehlt den Kindern ein Jahr!” Busemann-Sprecher Weßling habe folgendermaßen kommentiert: „Die Kritik der Eltern ist wenig hilfreich.”

Thomas Mellin, Vorsitzender des Stadtelternrats der Schulen in Cuxhaven, machte seinem Zorn gegen die Überprüfung der Schülerfrequenzen an Cuxhavener Schulen mit dem Ziel einer Schulschließung Luft. Der Stadtelternrat sei fest entschlossen, sich für den Erhalt jeder Schule einzusetzen. Sinkende Schülerzahlen sollten als Chance für steigende Schulqualität genutzt werden. Größere Klassen und längere Schulwegen seien nicht hinzunehmen.

„Wir senden von Cuxhaven aus ein Signal an die Politik und die Öffentlichkeit”, bekräftigte Michael Strohschein, stellvertretender Landesvorsitzender der GEW. Diese Veranstaltung sei nur als Auftakt für weitere Protestaktionen zu verstehen. „Es wird so getan, als werde alles besser, aber das ist eine grandiose Mogelpackung.” Denn die neue Qualität gehe einher mit einem Weniger an Bildung. „Qualitätssicherung und -entwicklung” seien nur noch der Betriebswirtschaft geschuldet und nicht den Kindern. Das gesamte Projekt der Eigenverantwortlichen Schule diene nur der Verwaltungsmodernisierung und Ersparnis: Zu erwarten sei eine enorme Chancenungleichheit, ein Gefälle zwischen Stadt und Land, „Testeristis” und Ranking. Eltern würden immer mehr zur Kasse gebeten durch Schulbuchmiete, Nachhilfestunden und Studiengebühren. Michael Strohschein: „Bildung soll zur Ware werden, alles soll bezahlt werden, das ist der Megatrend dieser Gesellschaft.”

Lehrer fühlten sich als Versuchskaninchen im Modernisierungslabor missbraucht, müssten sinkende Einkommen und mangelnde Mitbestimmung hinnehmen. Die schlechten Arbeitsbedingungen gingen auf die Gesundheit: Angesichts der Tatsache, dass die Quote der Frühpensionierungen (unter 60 Jahren) bei Lehrern bei 33% liegt und dass nur 23% der Lehrer bis 65 arbeiten, fragte Strohschein, wie viele es denn wohl bis 67 schaffen sollten.
Berufsverbot für einen Lehrer mit Rückgrat
12.03.2007    10:12 Uhr
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Der Pädagoge als Staatsfeind

Berufsverbot für einen Lehrer mit Rückgrat

Michael Csaszkóczy darf nicht unterrichten, weil er einer angeblich verfassungsfeindlichen Antifa-Gruppe angehört. Nun kommt der Fall erneut vor Gericht.
Von Tanjev Schultz

Michael Csaszkóczy

Michael Csaszkóczy, aufrechter Demokrat mit wildem Äußeren, ist ins Visier des Verfassungsschutzes geraten.
Foto: oh

 

Gesetze und Gerichtsurteile haben ihre eigene sperrige Sprache, im Falle des Heidelberger Realschullehrers Michael Csaszkóczy fallen Begriffe wie Treuepflicht, Eignungsvoraussetzung und freiheitliche demokratische Grundordnung. Es läuft aber alles auf zwei Fragen hinaus, die man sehr schlicht formulieren kann: Darf so jemand wie Michael Csaszkóczy Beamter werden? Kann man ihn an einer Schule unterrichten lassen?

Der baden-württembergische Kultusminister Helmut Rau (CDU) hat seine Meinung dazu bereits gefasst: "Wir können ihm die Kinder nicht anvertrauen", sagte Rau vor einem Jahr, nachdem das Verwaltungsgericht Karlsruhe zu dem Ergebnis gelangt war, dem heute 36 Jahre alten Csaszkóczy fehle die nötige positive Einstellung zu Staat und Verfassung. So hatte es auch Raus Amtsvorgängerin Annette Schavan gesehen, die mittlerweile Bundesbildungsministerin ist. Gerade in den Schulen müsse sich die Demokratie als wehrhaft erweisen, sagte sie. Das sollte heißen: Ein Linksextremist hat in der Schule nichts zu suchen.

Seit Jahren geht das nun so. Michael Csaszkóczy hat in Heidelberg Geschichte und Deutsch auf Lehramt studiert, das Examen bestand er mit der Note 1,5. Er wurde Referendar, legte die zweite Prüfung ab (Note 2,0), es gab nie Beschwerden.Csaszkóczy beantragte seine Einstellung in den Schuldienst, doch daraus wurde nichts. Der baden-württembergische Verfassungsschutz teilte dem Schulamt mit, Csaszkóczy sei in der linksextremen Szene aktiv, im April 2004 musste er zum "vertieften Einstellungsgespräch" antreten und sich zu seiner Mitgliedschaft in der "Antifaschistischen Initiative Heidelberg" erklären, die als verfassungsfeindlich eingestuft wird. Seither verweigert ihm Baden-Württemberg die Einstellung, und auch ein Versuch, in einer hessischen Schule unterzukommen, scheiterte am Veto der Behörden.

Ein Beamter müsse sich von Gruppen distanzieren, die den Staat diffamieren, rechtfertigten die Verwaltungsrichter dieses Berufsverbot, wie Gewerkschafter es nennen. Dabei beriefen sich die Richter auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum berüchtigten Radikalenerlass, in dessen Folge in den siebziger und achtziger Jahren Millionen Beamte auf ihre Loyalität überprüft wurden und Tausenden Mitgliedern der Friedensbewegung und der DKP die Arbeit im öffentlichen Dienst verwehrt wurde. Diese Zeit scheint längst vorbei zu sein, eine Regelanfrage beim Verfassungsschutz gibt es nicht mehr. Doch die "Treuepflicht" besteht weiterhin: Beamter kann nur werden, wer "die Gewähr dafür bietet, dass er jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung eintritt", so steht es in den Gesetzen.

Plan B

Csaszkóczy und seine Unterstützer, unter ihnen frühere Opfer des Radikalenerlasses, warnen vor Gesinnungsschnüffelei und staatlicher Einschüchterung. Am Dienstag werden sich nun die Richter des Verwaltungsgerichtshofs in Mannheim ein Bild von Csaszkóczy machen müssen. Auch wenn es Jahrzehnte dauern könnte, Csaszkóczy Anwalt Martin Heiming will durch alle Instanzen gehen, notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der 1995 das Berufsverbot gegen eine niedersächsische Lehrerin, die zeitweise DKP-Mitglied war, verurteilte und ihr eine Entschädigung von mehr als 200.000 Mark zusprach.

Doch vor Gericht ist jeder Fall anders, und Csaszkóczy weiß, dass er einen Plan B für sein Leben braucht, einen Plan ohne Schule und Lehrergehalt. Am Beamtenstatus hängt sein Glück nicht, sagt er, Lehrer sei aber so etwas wie sein Traumjob. Eine Weile lebte er von Hartz IV, nun schreibt er eine Doktorarbeit ("Jugendkulturen und Geschichtsbewusstsein") und erhält ein Stipendium der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung.

Arbeitslose Erzieherinnen sollen Tagesmütter werden
11.03.2007    12:19 Uhr
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Bundesagentur

Arbeitslose Erzieherinnen sollen Tagesmütter werden

Zehntausende Erzieherinnen sind in Deutschland arbeitslos. Nach dem Willen der Bundesagentur für Arbeit sollen sie jetzt den Städten als Reserve für den Ausbau der Kindertagesstätten bereit stehen.

„Wir haben allein 30.000 arbeitslose Kindergärtnerinnen in Deutschland, 16.000 davon sind ’Hartz IV’-Empfängerinnen“, sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Sie könnten sich zum Beispiel um die Kinder von anderen, alleinerziehenden Arbeitslosen kümmern. Für diese Gruppe seien fehlende Angebote zur Kinderbetreuung eine der größten Hürden für eine neue Berufstätigkeit. Alt schlug vor, die Erzieherinnen könnten sich mit Einstiegsgeld oder Existenzgründungszuschuss als Tagesmütter selbstständig machen. Die Kommunen würden sich dann auch ihre Mietzuschüsse sparen.

Drei Viertel der Deutschen sind einer Umfrage zufolge für eine Ausweitung der Betreuungsangebote für Kleinkinder. Nur 18 Prozent der Bundesbürger hielten das derzeitige Angebot an Krippenplätzen für Kinder unter drei Jahren für ausreichend, berichtete die „Bild am Sonntag“ vorab unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts. Deutliche Unterschiede gebe es dabei zwischen den Meinungen Ost- und Westdeutscher: Während im Osten 91 Prozent für mehr Krippenplätze seien, finde diese Forderung in den alten Bundesländern nur die Unterstützung von 73 Prozent der Bürger.

Auch unter den Anhängern der verschiedenen Parteien stellten die Meinungsforscher dem Bericht zufolge erhebliche Abweichungen fest: SPD-Sympathisanten sprachen sich zu 83 Prozent für ein größeres Betreuungsangebot aus, Unions-Anhänger nur zu 69 Prozent.
Die meisten Fürsprecher fand die Forderung bei den Unterstützern der Grünen (95 Prozent) und der Linkspartei (91 Prozent), während FDP-Anhänger sie zu 72 Prozent befürworteten.

(suedddeutsche.de/Reuters/ddp)

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