Stadtausscheid für Dritt- und Vierklässler
Jena (OTZ/bas). Die Lesekönige der Stadt Jena sind gestern gekrönt worden. Lucas Gerlach bei den Drittklässlern und Elisabeth Halbauer bei den Viertklässlern dürfen sich jetzt ein Jahr mit dem Titel schmücken.

Jubelschreie brandeten in den hinteren Reihen des Kinosaals 1 im Cinestar auf. "Den Namen, den ich als letztes vorlese, derjenige ist Lesekönig", erklärt Kerstin Braschel, die am gestrigen Vormittag durch den Jenaer Stadtaussscheid führte. Weil Elisabeths Name nur noch übrig ist, jubeln ihre Mitschüler von der Westschule schon vorher. Mit Astrid Lindgrens "Ferien auf Saltkrokan" hat sie im ersten Teil überzeugt, als die besten Leser der Jenaer Grundschulen ihr Buch vorstellen durften, etwas zum jeweiligen Autor sagen sollten und schließlich eine Stelle vorlasen. Sie war auch nach dem zweiten Durchgang vorn, als ein unbekannter Text vorzutragen war. "Es war nicht mein Lieblingsbuch. Mein allerliebstes habe ich schon beim Schulausscheid vorgestellt. Deswegen habe ich mich dieses Mal für Astrid Lindgreen entschieden." Elisabeth liest viel.

Lucas Gerlach greift nur zum Buch, "wenn ich nichts anderes zu tun habe". Vor allem abends schmökert der Neunjährige. "Lucas hat seine Geschichte mit so einer Inbrunst vorgetragen, da hat der Richtige gewonnen", sagt einer der Betreuer. Der Talschüler hatte sich Otfried Preußlers "Herr Klingsor konnte ein bisschen zaubern", ausgesucht. "Da geht es darum, dass ein Lehrer eine dritte Klasse übernimmt und ein paar komische Dinge passieren", erzählt Lucas, der das Buch zum Geburtstag geschenkt bekam. Die Kurzgeschichten seien sehr lustig. "Nur zwischendrin sind auch ein paar traurige dabei gewesen", sagt der Grundschüler, der wie die übrigen Teilnehmer einen Büchergutschein, für die Buchhandlung Thalia bekam.

"Ich weiß gar nicht, zum wievielten Mal wir diesen Wettbewerb eigentlich austragen", sagt Petra Linde vom Schulamt Jena/Stadtroda. Im Rahmen der Begabtenförderung sei dieser Wettbewerb ausgelobt worden, den vor allem die Stadt Jena in diesem Jahr finanziell unterstützte. "Das Dezernat von Frank Schenker hat uns gerettet", sagt Linde dankbar.