Zehnjähriges mit Festveranstaltung und einem Tag der offenen Tür gefeier
23.04.2007 Zehnjähriges mit Festveranstaltung und einem Tag der offenen Tür gefeiert Mit Liebe und Begeisterung lässt sich viel erreichen




VON CHRISTEL KÜHNER
„Herzlichen Glückwunsch“ sangen die Mädchen und Jungen des Integrativen Kindergartens Streufdorf in den kreisstädtischen Marktpassagen. Die Wünsche galten der Ambulanten und mobilen Frühförderung, denn die feierte am Freitag ihr zehnjähriges Bestehen.

HILDBURGHAUSEN – „Liebe und Begeisterung in einer Gesellschaft, die so viel hat und der so viel fehlt“ – das vor allem bescheinigte Hanspeter Wulff-Woesten, Superintendent i. R., den drei Mitarbeiterinnen der Frühförderstelle des Diakonischen Werkes Henneberger Land e. V. Bei Andrea Meinfelder als Leiterin sowie Birgit Konrad und Magdalene Kauffmann stehe stets das Wohl der ihnen anvertrauten Kinder im Mittelpunkt, fügte er hinzu. Nur so lasse sich auch viel erreichen. Lutz Stiehler, der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Henneberger Land e. V., fügte hinzu, dass in erster Linie der christliche Glaube die Kraft gebe, „andere so zu lieben wie sie sind.“

Hanspeter Wulff-Woesten war einer der Gäste, die am Freitagvormittag der Einladung zu einer Festveranstaltung gefolgt waren. Neben weiteren Vertretern der Kirche begrüßte Lutz Stiehler Vertreter des Landratsamtes, der Stadt Hildburghausen und der Krankenkassen sowie viele Kindergartenleiterinnen des Kreises, denn gerade sie arbeiten seit Jahren mit der Frühförderstelle zusammen.

Andrea Meinfelder, die die Einrichtung seit Juli 2005 leitet, ließ die vergangenen zehn Jahre Revue passieren. Als die neue Form der Eingliederungshilfe 1997 ins Leben gerufen wurde, fand sie erst einmal Platz in der Kindertagesstätte Oberes Kleinodsfeld.

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Vor allem: Hilfe
zur Selbsthilfe

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Sechs Kinder im Vorschulalter hatte Anke Otto, die damalige Leiterin, anfangs zu betreuen. Ein Jahr später waren es bereits 15, heute sind es 54. Es sind Kinder aus dem gesamten Landkreis, die Entwicklungsverzögerungen aufweisen, von einer Behinderung bedroht oder behindert sind. „Je früher wir diese Kinder fachlich begleiten, desto schneller lassen sich Veränderungen erreichen“, hob Andrea Meinfelder hervor. Dabei wird den Förderkindern und ihren Familien vor allem Hilfe zur Selbsthilfe gegeben.

Vom Oberen Kleinodsfeld zog die Frühförderstelle um zum Puschkinplatz, in Räume des Arbeitsamtes. Inzwischen ist die Frühförderung in den Marktpassagen zu Hause.

Nicht nur mit den Kindereinrichtungen, wo die Förderkinder auch mobil betreut werden, und natürlich mit den Eltern wird eng zusammengearbeitet. Es gibt inzwischen Kooperationsverträge mit niedergelassenen Ergotherapeuten und Logopäden, es gibt vierteljährlich interdisziplinäre Treffs und im Januar dieses Jahres fand erstmals eine Gesprächsrunde mit Kinderärzten aus dem Landkreis statt. Nur gemeinsam ist’s zu schaffen – dieser Grundsatz gilt beim Abbau von Entwicklungsrückständen ganz besonders.

Die Festveranstaltung war schöner Anlass, vielen bewährten Partnern Danke zu sagen. Und für die Mitarbeiterinnen der Frühförderstelle gab es jede Menge guter Wünsche. Ganze zehn davon hatten beispielsweise die Hildburghäuser „Farbkleckse“ – die integrative Einrichtung wird jetzt von Anke Otto geleitet – zusammengetragen und auf ein Plakat gebracht. „Jeden Tag eine Freude, um die Sorgen besser tragen zu können“, das war einer dieser Wünsche.

Am Festtag gab es garantiert mehr als eine Freude für das Dreigespann von der Frühförderstelle. Dann nach dem offiziellen Akt und der Zeit für einen kleinen Plausch ging es am Nachmittag richtig turbulent zu in den Marktpassagen. Kinder wie Erwachsene waren zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.

Im Innenhof gab es nicht nur was fürs leibliche Wohl. Clown Ecky hatte sofort die kleinen Besucher auf seiner Seite. Die konnten außerdem am Glücksrad drehen oder sich auf der Hüpfburg vergnügen. In den beiden Therapieräumen waren zum einen an verschiedenen Stationen Geschicklichkeit und sportlicher Ehrgeiz gefragt, zum anderen der Gebrauch der Sinne. Riechend, hörend oder tastend konnten die Kinder hier Aufgaben lösen und zum Schluss einen kleinen Preis gewinnen. Da waren dann auch ehemalige und jetzige Förderkinder mit Begeisterung dabei.