Worbiser Schüler vertritt Thüringen bereits zum zweiten Mal beim Bundesfinale „National Geographic Wissen“

 14 Schüler vertreten Thüringen bei der Deutschen Mathematik-Olympiade

 Abschlussprüfungen in Thüringen beginnen am Montag

 Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“

Schavan: "Neue Generation für Europa wächst heran"

 

Horrortrip statt Ausbildung

Das große Frühstücken an 380 Tischen zum Muttertag

„Das passt dort nicht hin!“   (Wohnheim für Behinderte Kinder)

Katalog für Schülerpraktika

Schüler-Duo holt Weltmeistertitel nach Steinheid

Eine Schule, wie man sie sich wünscht

Gymnasium in Gera brennt - 160 000 Euro Schaden

Sirenen heulten auf dem Schulhof

Das Leuchten in den Augen

9500 Gymnasiasten schwitzen über Abiturprüfungen

Lernschwache Jugendliche im Dienst der Senioren

Sparschweine schwitzten (Erfurt rennt…)

Weißenborn kämpft um den Erhalt der Schule

Die Gymnasien sind zufrieden

Drittklässler treten erstmals bei zentralem Leistungsvergleich an

Ostschule lehnt Schulzentrum ab

Hauptsache nicht Hauptschule

 

 

Worbiser Schüler vertritt Thüringen bereits zum zweiten Mal beim Bundesfinale „National Geographic Wissen“

Thomas Münnemann vom Marie-Curie-Gymnasium in Worbis vertritt Thüringen bereits zum zweiten Mal beim Bundesfinale des Schülerwettbewerbes NATIONAL GEOGRAPHIC WISSEN, das am morgigen 4. Mai 2007 in Hamburg ausgetragen wird. Er qualifizierte sich nach 2006, wo er beim Finale einen hervorragenden 3. Platz belegte, in diesem Schuljahr erneut durch eine fehlerfreie Leistung beim Thüringenausscheid. Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) drückt die Daumen: „Der Geografieunterricht verbindet fächerübergreifend gesellschafts- und naturwissenschaftliche sowie historische Lerninhalte. Er führt diese in komplexer Betrachtungsweise zusammen und hilft damit, die Grundlagen für eine umfangreiche und breit gefächerte Allgemeinbildung zu schaffen. Zugleich liefert er Orientierungs- und Hintergrundwissen für andere Fächer und bringt den Schülern fremde Kulturen, Völker sowie Länder näher. Der Wettbewerb NATIONAL GEOGRAPHIC WISSEN begeistert die Schüler noch mehr für dieses spannende Fach.“

Am 4. Mai treten beim Bundesfinale von NATIONAL GEOGRAPHIC WISSEN 17 Schüler im Auditorium des Verlagshauses Gruner + Jahr gegeneinander an. Im Finale des größten deutschen Schülerwettbewerbs für Zwölf- bis 16-Jährige wird in einer Quiz-Show der Bundessieger ermittelt. Die Schüler haben bereits auf Klassen-, Schul- und Landesebene bewiesen, dass sie sich bestens in Geographie auskennen. Mit großartigen Leistungen und herausragendem Wissen haben sie sich gegen 225.000 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet durchgesetzt und den Landessieg in ihrem Bundesland errungen. In Thüringen beteiligten sich rund 15.000 Schülerinnen und Schüler aus 131 Schulen in diesem Schuljahr an diesem Wettbewerb.

Den Wettbewerb NATIONAL GEOGRAPHIC WISSEN gibt es seit sieben Jahren. Er wird in Kooperation mit dem Verband Deutscher Schulgeographen e.V. und dem Westermann Verlag mit dem Diercke Weltatlas durchgeführt. Neben verschiedenen Sachpreisen winkt dem Sieger die Teilnahme an der internationalen Geografieolympiade, die alle zwei Jahre von NATIONAL GEOGRAPHIC USA ausgerichtet wird und das nächste Mal im August 2007 im kalifornischen San Diego stattfindet. Im Jahr 2003 konnte der Thüringer Sebastian Nork bei diesem Entscheid eine Silbermedaille gewinnen.

 

 

14 Schüler vertreten Thüringen bei der Deutschen Mathematik-Olympiade

46. Bundesrunde vom 6. bis 9. Mai 2007 in Karlsruhe

Die 46. Auflage der Bundesrunde der Deutschen Mathematik-Olympiade wird vom Sonntag, 6. Mai bis Mittwoch, 9. Mai 2007 in Karlsruhe stattfinden. Es werden 192 Schülerinnen und Schüler aus allen 16 Bundesländern antreten. Mit jeweils 14 Schülern stellen Thüringen, Sachsen und Bayern die zahlenmäßig stärksten Mannschaften. Sie erwarten in den vier Tagen neben zwei schweren Klausuren ein interessantes Rahmenprogramm und den Austausch mit der bundesweiten Spitze der Nachwuchsmathematiker.

Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) drückt die Daumen. Er sagte im Vorfeld: „Die Mathematikolympiade ist der größte Thüringer Schülerwettbewerb. Die rege Beteiligung ist ein Indiz dafür, dass in Thüringen die Mathematik bei den Schülern breite Anerkennung findet und der Wille sich auszuprobieren und besondere Leistungen zu erreichen, weit verbreitet ist. Junge Thüringer stellen sich in jedem Jahr mit Fleiß, Ausdauer, Einfallsreichtum und viel Wissen den Herausforderungen der Mathematikolympiade. Durch die engagierte Arbeit von Lehrerinnen, Lehrern und vor allem vieler begeisterter ehemaliger Olympiadeteilnehmer konnte dieser Wettbewerb auch nach der Wende mit dem Anspruch weiterentwickelt werden, mathematische Talente gezielt zu fördern.“

Jährlich beteiligen sich bundesweit weit über 100.000 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 3 bis 13 an diesem Wettbewerb. Die Aufgaben werden auf die jeweilige Altersstufe abgestimmt. Während eines Schuljahres durchläuft der Wettbewerb vier Stufen. Mit den Besten der ersten drei Runden entsendet jedes Bundesland eine Mannschaft, die dann bei der 4. Runde antritt.

In Thüringen beteiligen sich rund 9.000 Schüler an den ersten beiden Stufen auf Schul- und Schulamtsebene. An der 2. Stufe des Wettbewerbs, den Kreis- und Stadtolympiaden in den Schulamtsbereichen Thüringens, liegt die Beteiligung bei 3.500 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 12. Am 46. Landesentscheid in Thüringen im Februar 2007 in Erfurt waren es 260 Schülerinnen und Schüler (davon 75 Mädchen) aus Regelschulen, Gesamtschulen und Gymnasien des Freistaates. Nunmehr werden sich – nach einer zusätzlichen Schulung – 14 Schülerinnen und Schüler im bundesdeutschen Wettbewerb messen. Die Preisträger aus der Bundesrunde haben eine weitere Chance: Ebenso wie die Preisträger aus dem „Bundeswettbewerb Mathematik“ sind sie Kandidaten für die Internationale Mathematik-Olympiade. Nach weiteren Klausuren und Schulungen wird eine deutsche Mannschaft aus sechs Schülern gebildet, die dann Deutschland bei der Internationalen Mathematikolympiade 2007 in Hanoi vertreten wird. Deutschland ist unter den rund 90 Teilnehmernationen in aller Regel im oberen Drittel zu finden.

Die Thüringer Mannschaft vertreten:


Vincent Sebastian Knyrim, Klasse 8
Kooperative Gesamtschule, Erfurt

Gerald Malsch, Klasse 8
Herzog-Georg-Gymnasium, Bad Langensalza

Andreas Riebisch, Klasse 8
Staatliches Gymnasium Goetheschule, Ilmenau

Aaron Puchert, Klasse 9
Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena

Jonas Krehl, Klasse 9,
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Erfurt

Judit Recknagel, Klasse 10
Staatliches Gymnasium Goetheschule, Ilmenau

Martin Merker, Klasse 10
Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena

Alexander Schulze, Klasse 10
Staatliches Gymnasium Goetheschule, Ilmenau

Florentin Münch, Klasse 11
Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena

Richard Schubert, Klasse 11
Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena

Erich Eckner, Klasse 12
Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena

Jörg Bader, Klasse 12
Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena

Nils-Edwin Enkelmann, Klasse 12
Staatliches Gymnasium Goetheschule, Ilmenau

Stefan Günther, Klasse 12
Staatliches Gymnasium Arnoldischule, Gotha

 

 

Abschlussprüfungen in Thüringen beginnen am Montag

Kultusminister Goebel „drückt Daumen“

Am kommenden Montag beginnen im gesamten Freistaat die zentralen Abschlussprüfungen. Den Auftakt bilden die schriftlichen Zentralprüfungen für den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) für rund 9.500 Schülerinnen und Schüler an den Thüringer Gymnasien, den beruflichen Gymnasien, den Kollegs und an den gymnasialen Oberstufen der Gesamtschulen.

An den Thüringer Regelschulen beginnt die Prüfungszeit am 11. Juni. Derzeit bereiten sich rund 9.100 Schülerinnen und Schüler auf den Erwerb des Realschulabschlusses vor. Mehr als 1.100 Schülerinnen und Schüler streben einen Hauptschulabschluss an. Im Schuljahr 2005/2006 verließen 17.005 Schülerinnen und Schüler die Regelschule mit einem Haupt- bzw. Realschulabschluss. Das Abitur und damit die allgemeine Hochschulreife erreichten 9.900 Gymnasiasten.

Darüber hinaus begann für rund 9.200 Gymnasiasten der Klassenstufe 10 in der letzten Woche die Phase der „Besonderen Leistungsfeststellung“, die zum Erwerb eines dem Realschulabschluss gleichwertigen Schulabschlusses führt. Bestanden wurden diese im Schuljahr 2005/2006 von 8.864 Schülerinnen und Schülern.

Auch in den verschiedenen Berufsfeldern der Berufsbildenden Schulen im Freistaat stehen die Prüfungen unmittelbar bevor.

Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) wünscht allen Prüflingen bestmöglichen Erfolg: „Abschlussprüfungen sind für die Schülerinnen und Schüler der Höhepunkt der gesamten Schulzeit. Wochen- und monatelang haben sie sich intensiv auf die Prüfungstage vorbereitet. Ich drücke daher allen Schülern die Daumen.“

 

 

Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“

Kultusminister Goebel: „Europa lebt in den Klassenzimmern“

Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) verleiht in diesem Jahr an sieben Schulen im Freistaat den Namenszusatz „Europa-Schule“, an zwei davon dauerhaft. Damit dürfen sich 22 Schulen im Freistaat so nennen. Minister Goebel gratuliert: „Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ist ein besonderer Anreiz, den Europagedanken noch aktiver im Schulleben zu verankern, denn Europa lebt in den Klassenzimmern. Das gemeinsame Haus Europa wird nicht nur in Brüssel oder Straßburg gebaut, sondern vor allem vor Ort. Die ‚Europa-Schulen’ leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Sie fördern das europäische Miteinander und bereiten die Schülerinnen und Schüler bestens auf eine Ausbildung, ein Studium oder einen Beruf in Europa vor.“

Der Titel „Europa-Schule“ wird jedes Jahr im Mai durch den Thüringer Kultusminister für die Dauer von drei Jahren verliehen. Europa-Schulen sind Schulen mit einem europaorientierten und interkulturellen Bildungsprofil, die durch vielfältige Projekte und Maßnahmen im Rahmen der Schulentwicklung u. a. den Europa-Gedanken, die Erziehung zu Toleranz sowie die Auseinandersetzung mit der Kultur und den Traditionen anderer Länder fördern.

Derzeit tragen in Thüringen sechs Grundschulen, vier Regelschulen, fünf Gymnasien, eine Förderschule und sechs berufsbildende Schulen den Namenszusatz – acht dieser Schulen nunmehr dauerhaft, da sie den Titel dreimal hintereinander errungen haben. Europa-Schulen gibt es im Freistaat seit 1999.

Europa-Schulen 2007:
Staatliche Grundschule Steinheid
Staatliche Regelschule Niederorschel
Staatliches regionales Förderzentrum Lucas-Cranach-Schule Gotha
Staatliches Thüringisches Rhöngymnasium Kaltensundheim
Staatliches Gymnasium Hennebergisches Gymnasium „Georg Ernst“ Schleusingen
Staatliche berufsbildende Schule Rudolf-Diesel-Schule Erfurt
Staatliches Berufsbildendes Schulzentrum Jena-Göschwitz

Hinweis: Am kommenden Donnerstag, dem 10. Mai 2007 um 8.30 Uhr, wird Kultusminister Goebel am Staatlichen regionalen Förderzentrum Lucas-Cranach-Schule Gotha, Breite Gasse 5, den Namenszusatz verleihen. Staatssekretär Bauer-Wabnegg wird am 11. Mai 2007 um 10.30 Uhr in der Erfurter Rudolf-Diesel-Schule und Staatssekretär Eberhardt am 20. Juni 2007 um 15 Uhr am Gymnasium Schleusingen den Namenszusatz verleihen.

 

Schavan: "Neue Generation für Europa wächst heran"

Europäisches Bildungsprogramm mit 7 Milliarden Euro gestartet / Mehr Mobilität von Lehrenden und Lernenden aller Altersstufen

Europa hat ein neues Bildungsprogramm - das Programm für lebenslanges Ler-nen. Bundesbildungsministerin Annette Schavan, EU-Bildungskommissar Ján Figel' und der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK) Professor E. Jürgen Zöllner gaben heute in Berlin den symbolischen Startschuss für diese neue Initia-tive. Während der Auftaktveranstaltung im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft wurden 18 Projekte mit dem "Europäischen Preis für lebens-langes Lernen" ausgezeichnet. Unter den Preisträgern sind vier Projekte aus Deutschland.
Bei einer Laufzeit von sieben Jahren hat das Programm für lebenslanges Lernen ein Gesamtbudget von rund sieben Milliarden Euro - allein in Deutschland ste-hen jährlich rund 100 Millionen Euro aus dem Programm zur Verfügung. Ziel ist es, jedes Jahr bis zu 80.000 Auszubildenden und jungen Berufstätigen aus ganz Europa die Chance zu geben, sich außerhalb ihres Heimatlandes zu qualifizieren und auf den europäischen Arbeitsmarkt vorzubereiten. So soll beispielweise die Zahl der jungen Menschen, die mit einem ERASMUS-Stipendium in einem ande-ren europäischen Land studieren, verdoppelt werden: von heute 1,5 Millionen auf insgesamt drei Millionen im Jahr 2012. "Hier wächst eine neue, zukunftsweisende Generation für die europäische Wissensgesellschaft heran", sagte Schavan am Montag in Berlin.
Das Programm für lebenslanges Lernen, betonte Schavan, habe dabei mehr als die Mobilität im Blick. "Wir haben damit das wichtigste Instrument zur Umsetzung der europäischen Bildungspolitik geschaffen", so die Bundesbildungsministerin. Das Programm trage maßgeblich dazu bei, die Vereinbarungen der europäischen Bildungsminister im Bologna-Prozess für die Hochschulbildung und im Kopenha-gen-Prozess für die Berufsbildung umzusetzen - in Form von Innovationen, die den Menschen nutzen. So haben wegweisende europäische Pilotprojekte ein Punktesystem für die berufliche Bildung sowie den Europäischen Qualifikations-rahmen in greifbare Nähe gerückt. Damit werden Lernergebnisse von Auszubil-denden und Kompetenzen von Fachkräften europaweit transparenter und ver-gleichbar.
Rund 700 Bildungsexperten aus ganz Europa diskutierten in Berlin, wie das Pro-gramm für lebenslanges Lernen genutzt werden kann, um den Europäischen Bildungsraum weiterzuentwickeln und sich gemeinsam aktuellen Herausforde-rungen zu stellen. Die Stärkung des lebenslangen Lernens, so die Experten, sei der richtige Ansatz, um den Folgen des demografischen Wandels gerecht zu werden.
Bundesbildungsministerin Schavan betonte, im europäischen Bildungsraum müssten nach den nationalen Grenzen auch die Grenzen zwischen den Bil-dungsbereichen sowie zwischen formaler und nicht-formaler Bildung abgebaut werden: "Lebenslanges Lernen soll sich künftig wie ein roter Faden durch die Bildungsbiografie jedes Menschen ziehen."
Schavan, EU-Bildungskommissar Figel' und KMK-Präsident Zöllner zeichneten im Rahmen der Auftaktveranstaltung insgesamt 18 Projekte mit dem "Europäi-schen Preis für lebenslanges Lernen" aus. Unter den Preisträgern sind vier Pro-jekte aus Deutschland:
Das Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg in Lüdinghausen erhielt den Preis für ein Projekt zur technischen Früherziehung von Kindern (COMENIUS Bronze).
Die Humboldt-Universität zu Berlin wurde für die Aufnahme von ERASMUS-Studierenden ausgezeichnet. (ERASMUS Silber)
Das MAN Ausbildungszentrum in Augsburg erhielt den Preis für den Austausch von Auszubildenden mit Dänemark (LEONARDO DA VINCI Silber).
Der Jean Monnet-Lehrstuhl von Professor Wolfgang Wessels an der Universität Köln wurde für herausragende Forschung und Lehre im Bereich "Europäische Integration" prämiert (JEAN MONNET Gold).
"Diese Beispiele zeigen," so Schavan, "dass Bildungseinrichtungen in Deutsch-land die Chancen, die ihnen die europäischen Bildungsprogramme bieten, zu nutzen wissen."

Weitere Informationen über das Programm für lebenslanges Lernen finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: http://www.bmbf.de/de/919.php

 

 

Das Motto „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ wird zum Mobbing missbraucht

 

Horrortrip statt Ausbildung


Egal wie sehr sich der Auszubildende anstrengt, dem Chef ist es einfach nicht recht zu machen: Obwohl er gute Bewertungen von anderen Ausbildungsstationen mitgebracht hat, ist in dieser Abteilung nichts gut genug. Und der Lehrling bekommt das immer wieder um die Ohren gehauen.

Auch Auszubildende können Opfer von Mobbing werden – sogar öfter als andere Berufstätige, wie Daten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund belegen. Dem Mobbingreport der Bundesanstalt zufolge ist die Gruppe der unter 25-Jährigen am stärksten von Mobbing betroffen. Die Befragung im Jahr 2002 ergab, dass 3,7 Prozent der unter 25-Jährigen schon einmal gemobbt wurden. Im Durchschnitt aller Erwerbstätigen sind es 2,7 Prozent. Die Zahlen seien noch immer aussagekräftig, sagt Beate Beermann von der BAuA, und sie weiß: „Für Auszubildende ist das Risiko besonders hoch.“ Ihre Quote liege bei 4,4 Prozent, und damit deutlich über dem Gesamtdurchschnitt der Erwerbstätigen.

Dabei werde der Lehrling meist nicht vom Vorgesetzten gemobbt, sondern in erster Linie von seinen Mitauszubildenden oder anderen Kollegen. Häufig schwingen Rivalität und die Angst um den Arbeitsplatz mit. „Bei Mobbing geht es auch oft um Leistungsstandards“, sagt Beermann. Dort, wo zu wenig Leistung erbracht wird, werde darauf herumgehackt. Wo Azubis fleißig sind, werden sie zurückgepfiffen, weil sie die Normen verderben.

„Azubis werden häufig auch ohne Grund kritisiert“, sagt auch Marco Frank von der DGB-Jugend in Berlin, der mit anderen Mitarbeitern des Deutschen Gewerkschaftsbundes als „Dr. Azubi“ Mobbingopfer in einem Internetforum betreut. Häufig würden die Jüngeren lächerlich gemacht, ihre Leistung werde angezweifelt. Eine Auszubildende habe zum Beispiel darüber geklagt, dass sie in ein einzelnes Zimmer gesetzt wurde und nur ausbildungsfremde Tätigkeiten erledigen durfte. „Die Begründung lautete, sie sei zu dumm für die Ausbildung.“ Andere würden schikaniert und hörten dannSprüche wie: „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, erzählt Frank. Gegen Auszubildende, die gut ankommen, werde manchmal auch wegen ihrer Beliebtheit intrigiert. Es werden Sachen versteckt oder die Arbeit wird negativ beeinflusst oder es verschwinden wichtige Dateien.

„Oft werden die Mobbingopfer krank“, erklärt Marco Frank. Sie bekommen Weinkrämpfe oder Magenprobleme, haben Angstzustände und fragen sich, was sie falsch gemacht haben schlechte Ausbildung oder das schlechte Betriebsklima – was ja letztendlich auch stimme.

So können sich Azubis wehren

Wenn keine Lösung im Betrieb gefunden werden kann, können sich Auszubildende an den Ausbildungsberater der
Industrie- und Handelskammer (IHK) wenden.
Wenn auch seine Unterstützung zu keinem Ergebnis führt, kann ein Lehrling nicht sofort klagen, sondern muss
sich zunächst an den Schlichtungsausschuss der IHK wenden. In einem Schlichtungsverfahren wird dann bestenfalls
ein Vergleich geschlossen.
Einigen sich die Beteiligten aber nicht,
fällt der Ausschuss einen Spruch.
Erst wenn das Schlichtungsverfahren ergebnislos bleibt,
kann der Azubi Klage beim Arbeitsgericht einreichen.

 

 

Gratis-Einladung in Kieselbach mit Spende für guten Zweck: Spielplatz Das große Frühstücken an 380 Tischen zum Muttertag

http://www.freies-wort.de/nachrichten/resygetimg.php?id=fr_Grundschule_Kieselbach00.jpg&s=gr


KIESELBACH – Was, schon wieder Jahrfeier? Die Kieselbacher in der Friedrich-Engel-Straße lachen und schmücken die Laternenmasten mit Wimpeln. Jahrfeier soll zwar nicht gefeiert werden, aber ein Muttertagsfest, das seinesgleichen sucht. Jedermann ist an diesem Tag eingeladen – an einen der 380 Frühstückstische, die auf den Straßen des Dorfes aufgestellt werden, von der Friedrich-Engels-Straße bis fast zum Teich, die ganze Bach- und einige Nebenstraßen entlang,

3000 Gäste sind schon angemeldet. Aber keiner, der sich jetzt noch entschließt, mit vielen anderen am 13. Mai das Frühstück und ein paar gute Gespräche zu teilen, soll ohne einen Platz bleiben. „Dann stellen wir eben noch ein paar Tische raus“, sagt Johanna Weymar. Sie und die anderen Organisatoren sprühen vor Optimismus, wieder etwas auf die Beine zu stellen, das zu einer großen Gemeinschaft beiträgt und obendrein noch einen anderen guten Zweck verfolgt: Man will Geld sammeln für einen neuen Kinderspielplatz. Keiner muss etwas geben für das Frühstück, jeder aber darf geben, was er erübrigen kann.

Wie kommt man nur auf eine solche Idee? Nach der „herrlichen Zeit der 850-Jahrfeier in Kieselbach gab es im Dorf mehrere schöne Zusammenkünfte, Nachfeiern und Frühstückstreffen und die Adventsfenster“, erzählt Johanna Weymar. „An einem herrlichen Sonntag im Sommer 2006 frühstückten Familien im Vorderdorf zusammen. Es fuhren an diesem Sonntag viele Radler, meist aus den alten Bundesländern, entlang des Werratal-Radwegs vorbei und wurden fröhlich herbeigewunken und eingeladen mit zu frühstücken. Als sie bezahlen wollten, wurde dankend abgelehnt mit dem Hinweis, dass schon in der Bibel unter den Sprüchen Salomos geschrieben steht: ‚Seid gastfrei ohne Murren‘ und ,Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb‘. So etwas hatten die Gäste nicht erwartet und schon gar nicht erlebt. Ihr Wunsch an die Kieselbacher: Erhaltet euch so eine wunderbare Gemeinschaft!“ Irgendwie entstand an diesem Tag die Idee zu einer großen Frühstückstafel durch den Ort. Die Begeisterung darüber nahm noch am gleichen Tag Formen und Pläne an, und nun ist es bald soweit.

Ein etwa 20-köpfiges Team aus dem ganzen Dorf hat mit Begeisterung und Vorfreude alles geplant und organisiert. „Die Firma Abt mit allen Familienmitgliedern hat sich um dieses Ereignis besonders verdient macht und unzählige Stunden Zeit geopfert, die Route ausgemessen, geplant und wieder geändert“, sagt Johanna Weymar. An jedem Tisch gibt es Plätze für die eigene Familie, geladene Gäste „und Menschen, die sich hoffentlich von nah und fern auf den Weg machen, nach Kieselbach kommen und herzlich eingeladen sind, mit uns zu frühstücken!“

Das Ganze ist eine Benefizveranstaltung zu Gunsten eines Kinderspielplatzes in Kieselbach. Der Schulförderverein der Grundschule hat folgerichtig die Trägerschaft übernommen. „Kinder sind die Zukunft und die beste Investition im Leben – darum auch das Fest am Muttertag. Es soll ein Geben und Nehmen für hoffentlich viel Liebe, Aufmerksamkeit und Verbundenheit sein“, sagt die engagierte Frau. Und nachdenklich fährt sie fort: Tischgemeinschaft halten ist für viele Menschen nichts Selbstverständliches mehr. „Wir wollen Verwandtschaften und Freundschaften pflegen, neue Bekanntschaften knüpfen. Fröhlichkeit und Heiterkeit stecken doch einfach an, und Höhepunkte und Feiertage verschönern den Alltag – das wissen wir nicht nur von unserer Jahrfeier“. Johanna Weymar sagt‘s in dem Bewusstsein, selbst gerade den 50. Geburtstag ihres Mannes mit 150 (!) Gästen gefeiert zu haben. „Dieser Sonntag soll keine Kopie der 850-Jahrfeier sein – so ein Fest kann man niemals wiederholen. Aber so ein wenig Erinnerung an damals, etwas von dem Gefühl, wir gehören zusammen, verschafft sich da wieder einmal Raum und bleibt in den Herzen und in der Erinnerung“, sagt Johanna Weymar.

Sie und die anderen Mitstreiter wünschen sich bei allen Beteiligten eine große Portion Frohsinn und Optimismus, schönes Wetter und gutes Gelingen. „Vor allem wünsche ich mir aber, dass an diesem Tag niemand, der es nicht möchte, sein Frühstück zu Hause allein einnimmt. Vielleicht ist ein kranker oder bedürftiger Nachbar nicht in der Lage, einen Tisch aufzustellen oder ein Frühstück zu spendieren, er soll aber trotzdem herzlich eingeladen sein“, sagt die Frau, die im ambulanten Hospizdienst arbeitet. „Jeder möge sich den Blick und das Herz dafür bewahren, erst dann sind wir dem eigentlichen Anliegen gerecht geworden.“

Wer sich noch anmelden will, kann das tun bei der Firma Abt Tel. 036963/60766 oder bei den „ABV“ der Straßen. Familien und Einzelpersonen finden auch ohne Anmeldung einen Platz, Vereine oder größere Gemeinschaften sollten lieber Bescheid sagen. Es gibt bereits Anmeldungen von einem Wanderverein aus Dorndorf und der Chorgemeinschaft Vacha, ja sogar ein Bus voller Hessen hat sich zum Frühstück angemeldet, die zum Kirchentag nach Eisenach weiterfahren – „Ist das nicht großartig?“, fragt Johanna Weymar. Heimat, das sind für die Organisatoren des Frühstückstreffens neben der Geschichte eines Ortes, der Schule und der Kirche im Dorf vor allen Dingen die Menschen, die hier wohnen. „Ich kann nur sagen: Auf los geht‘s los – Kieselbach mit seinen Menschen ist zum Muttertag 2007 und darüber hinaus an jedem Tag des Jahres eine Wanderung oder Reise wert!“

Und die Sache mit dem eventuellen Eintrag ins Guinness-Buch? Das spielt für das Organisationsteam eigentlich keine Rolle, heißt es. Klar, es gab Nachforschungen, wann und wo es die längste Tafel der Welt gab – und zwar in Portugal mit 15 000 Gästen Ende der 90-Jahre. Schmunzelnd gab aber kürzlich ein Rentner zu bedenken, dass es dort wohl kaum Kieselbacher Schwartewurst gegeben haben dürfte – und somit „gar kein richtiges Frühstück“ ... (fr)

Auch sie sind die Nutznießer der großen Frühstückstafel: Kieselbacher Kinder, für die ein neuer Spielplatz geschaffen werden soll. - F.: MATZ

Der Frühstücks-Zeitplan:

·  9 bis 9.30 Uhr Eröffnungsfeier auf dem Sportplatz mit Posaunen- und gemischtem Chor aus Vacha und Völkershausen, Gebet und Segen

·  10 Uhr Start zum Frühstücken mit Luftballonfliegen und einem Kanonenschuss, Rahmenprogramm für groß und klein (Hüpfburg, Kinderschminken, Hau-den-Lukas)

·  zwischen 12 und 13 Uhr Umzug der Kinder zum Einsammeln der Spendenschweine

·  ab Mittag: Gewerbetreibende sorgen fürs leibliche Wohl

 

 

Wohnheim für 24 geistig behinderte Kinder geplant „Das passt dort nicht hin!“

http://www.freies-wort.de/nachrichten/resygetimg.php?id=&s=grSCHLEUSINGEN-RAPPESLDORF – Die Uhr am Türmchen auf der „Alten Schule“ in Rappelsdorf hat zwar im Moment keine Zeiger, aber sie schlägt. Sie schlägt auch punkt Sieben am Donnerstagabend. als im schmuck sanierten bis auf den letzten Platz gefüllten Vereinsheim auch noch etwas beginnt zu schlagen: die Welle der Emotionen.

Bürgermeister Klaus Brodführer hatte zur Einwohnerverssammlung geladen, denn es rappelt gehörig im jüngsten Schleusinger Ortsteil. Genauer seit jenem 14. April, als Freies Wort nach einer Sitzung des Bauausschusses über den geplanten Neubau des Wohnheimes „Haus Bienenkorb“ berichtete. Dieses Wohnheim mit 24 Plätzen für geistig behinderte Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 22 Jahren soll im Ortsteil neu gebaut werden. „Und es soll hier gebaut werden, weil die künftigen Bewohner hier zur Schule gehen - in die private Fördereinrichtung „Lindenschule“. Die ist im ehemaligen Kindergarten von Rappelsdorf entstanden. „Wir haben dort letztes Jahr fast eine halbe Million Euro investiert, um sie auf modernen Stand zu bringen“, erklärte Klaus Spies, Stiftungsvorstand des Rehazentrums. „Die Außenanlagen sollen noch gestaltet werden.“ Die Mädchen und Jungen, die hier zur Schule gehen, sollen künftig auch hier wohnen. Dort, wo ihr „Bienenkorb“ zur Zeit ist – im Hauptgebäude des Rehazentrums Themarer Straße – sind die Bedingungen für sie nicht günstig. Wohnheimleiterin Kersten Bauer erklärt es den Rappelsdörfern. Die Mädchen und Jungen brauchen ein neues Zuhause, im dem sie in kleinen familienähnlichen Gruppen leben können. Und Klaus Spies sagt es deutlich: „Wir müssen den geforderten Standard für ein solches Wohnheim schaffen.“

Zunächst hat der Stadtrat das Wort

„Wir haben doch nichts gegen ein solches Wohnheim, aber nicht an diesem Standort“, ruft es aus dem Saal. „Und uns geht es um das Wie. Warum hat uns keiner gefragt? Wir haben erst aus der Zeitung davon erfahren!“

Klaus Brodführer, der es schon eingangs wie er sagte mit einer „Unterrichtsstunde in Demokratie“ probiert hatte, erklärt noch einmal: „Es ist doch noch gar nichts entschieden. Das Baugenehmigungsverfahren kommt erst auf den Weg. Am Dienstag in der Stadtratssitzung müssen die Stadträte, die auch ihr gewählt habt, erst einmal beschließen, dass ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt wird. Und wenn ihr es schafft, die Stadträte zu kontaktieren, dass sie das nicht wollen, dann gibts keinen Bebauungs-Plan.“

„Die Bürger von Rappelsdorf sollen entscheiden!“ fordert ein Einwohner. Und Klaus Brodführer gibt weiter Demokratieunterricht. „Entscheiden könnt ihr das nicht, aber ihr werdet beteiligt, habt alle Möglichkeiten im Rechtsstaat, eure Argumente gegen den Bau anzubringen. Und dann muss abgewogen werden.“

„Wer ist denn im Stadtrat?“, wird gefragt. Vielleicht hätten die Rappelsdorfer den einen oder anderen direkt fragen können, den sie gewählt haben. Aber es war keiner da in dieser brisanten Versammlung. Weder aus der Mehrheits-Fraktion CDU, noch von SPD; PDS und Freien Wählern.

„Das Wohnheim passt dort nicht hin“, erklärt Ortsbürgermeister Manfred Amarell. Er verweist auf die Unterschriftensammlung. 129 Leute haben unterschrieben.“ - „Das sind 37 Prozent der Rappelsdörfer. Das ist nicht mal die Hälfte“, konterte Klaus Brodführer.

Geplant ist der zweigeschossige Bau, der der Lindenschule ähnlich ist, zwischen den Garagen hinter den kommunalen Wohnblocks und dem Bahndamm. „Es wird Natur zerstört, jetzt können wir den Wald sehen, dann nicht mehr,“ sagen Bewohner der Blocks. „Die Straße ist nicht für die Baufahrzeuge ausgelegt...“ - „Es gibt einen Bienenstand, der Bestandsschutz hat. Wir werden den Deutschen Imkerbund einschalten“, kündigte ein Rappelsdorfer an.

Es wird über andere Standorte diskutiert, u.a. neben der Lindenschule. Aber dort sei Überflutungsgebiet, da darf nicht gebaut werden, erklärt Klaus Spies. Er geht auch auf die im Leserbrief (Freies Wort vom 30. April) geäußerten Bedenken ein und erklärt u.a., dass die Garagen nicht wegfallen werden, dass ein Spielplatz entsteht, auch für die Rappelsdorfer Kindern und fragt schließlich: „Was haben sie eigentlicht gegen behindert Kinder und Jugendliche?“ - Das wird entschieden und lautstark zurückgewiesen. „Es geht uns um den Standort.“ Und gegen den, versichern die Rappelsdorfer nach zweistündiger Diskussion, werden sie mit allen Mitteln kämpfen. „Wir geben nicht auf!“

 

 

Katalog für Schülerpraktika

http://www.freies-wort.de/nachrichten/resygetimg.php?id=&s=grNAHETAL-WALDAU – Noch in diesem Jahr soll das Integrierte Landentwicklungskonzept für die Gemeinden Masserberg, Nahetal-Waldau, Schleusegrund und St. Kilian – „Waldgebiet“ – fertig erarbeitet sein. „In den Arbeitskreisen wurden viele Ideen geboren und Strategien zur Umsetzung entwickelt“, so Thomas Saupe von der Thüringer Landgesellschaft mbH Meiningen, die das Konzept erstellt.

Einige Projekte sollen noch in der Konzeptionsphase angestoßen werden, kündigte er in einem Pressegespräch bei Thomas Franz, Bürgermeister von Nahetal-Waldau, an. Dazu gehört ein regionaler Wirtschaftsstammtisch im Juni und ein Katalog, der Plätze für Schülerpraktika ausweist. Alljährlich suchen im Mai und Juni Schüler der 7. und 10. Klassen Möglichkeiten für ein ein- bis zweiwöchiges Praktikum. Die Initiative des Regionalmanagements „Waldgebiet“ will mit Hilfe dieses Katalogs den Schulabgängern Betriebe der Region frühzeitig bekannt machen. Den Schüler soll die Möglichkeit gegeben werden, im Rahmen der Praktika diese Betriebe und die Tätigkeiten dort, näher kennenzulernen.

Hintergrund ist, so Thomas Staupe, dass die jungen Leute in der Region bleiben, hier Ausbildungs- und Arbeitsplätze bekommen. Andererseits soll dem sich anbahnenden Mangel an Fachkräften frühzeitig entgegengewirkt werden. Prognosen besagen, dass bis 2011 die Zahl der Berufseinsteiger um bis zu 50 Prozent sinken wird.

Während der Praktika können die Schüler schon testen, ob die jeweilige Tätigkeit im Praktikumsbetrieb ihren Interessen und Fähigkeiten entspricht. Und die Unternehmen erkennen, ob in dem Praktikanten ihr zukünftiger Fachmann oder in der Praktikantin ihre Fachfrau stecken könnte.

An Praktika interessierte Betriebe in der Region „Waldgebiet“ aber auch in anderen Gebieten können in den jeweiligen Gemeinden, beim Regionalmanagement oder im Internet einen Erfassungsbogen und weitere Informationen bekommen. Die eingereichten Erfassungsbögen werden aufgearbeitet, zu einem Angebotskatalog zusammengestellt und direkt in den Schulen übergeben.

„Wir hoffen“, so Thomas Saupe, „dass viele Unternehmen sich beteiligen und damit helfen, dass unsere Region auch in der Zukunft ihr Wertschöpfungspotential erhält und eine liebenswerte, lebhafte und wirtschaftlich starke Region bleibt.“

Ansprechpartner: Thüringer Landgesellschaft mbH, AS Meiningen, Am Stein 4, 98617 Meiningen, 03693 / 84 39 0, E-Mail: t.saupe@thlg.de

 

Schüler-Duo holt Weltmeistertitel nach Steinheid

http://www.freies-wort.de/nachrichten/resygetimg.php?id=chz_Steinheid_105_070507.jpg&s=gr


STEINHEID – Steinheid feiert seine Weltmeister. Am vergangenen Freitag ehrten Gemeinde und Skiclub Anne-Sophie Schrön (14) und Erik Neudert (15). Das Duo aus der Bergstadt verwies bei der Ski-Schulweltmeisterschaft die Konkurrenz auf die Plätze.

Der Weg zum Sieg ist anstrengend. Fünf Mal jeweils zwei Stunden die Woche wird trainiert, er führt weiter über Regional-, Landes- und Bundesauscheidwettkämpfe direkt zum Düsseldorfer Flughafen: per Flieger nach Barcelona und von dort sieben Stunden via Reisebus auf staubigen Pisten in den Zwergstaat Andorra.

Dort kämpften in den Februarferien Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 1990 bis 1994 aus 20 Nationen um Gold, Silber und Bronze. Fünf Kilometer am ersten Tag im Einzel, zweieinhalb in der Staffel am zweiten. Unterm Strich hatte die Wintersportmacht Thüringen vier Goldmedaillen in den Mannschaftssportwettbewerben erkämpft, erschwitzt, erlaufen und errungen. Vorneweg Anne-Sophie Schrön und Erik Neudert. Zwei Mal Gold, für sich, und auch für Steinheid. Für dieses doppelt-gemoppelte Meisterstück bekam das Duo kräftigen Applaus von den Sportfreunden, eine Urkunde vom Bürgermeister und einen kleinen Festakt im Vereinshaus.

Ein bisschen neidisch, so darf man annehmen, wird Bürgermeister Jürgen Schreppel schon immer aufs Ortseingangsschild von Scheibe-Alsbach geschaut haben. Dort prangt als Beiname „Mark Kirchner“ auf einer prächtigen Holztafel. Nunmehr seien solche Markenzeichen auch für Steinheid drin. „Die Schüler-Weltmeister haben wir schon. Wir werden in Steinheid auch Junioren-, Weltmeister oder Olympiasieger produzieren“, weissagt der Bergstadt-Chef in praller Selbstsicherheit. Bei den Geehrten klingt es bescheidener. „Die Anerkennung und die vielen Glückwünsche als wir zurückgekommen sind – das war schon ein schönes Gefühl“, freut sich Anne-Sophie. Erik nickt zustimmen. Und beide sind sich einig: Der Erfolg motiviert. Zumal er sauer verdient war: Wegen des lauen Winters fielen Trainingseinheiten flach, das Rundherum im Sportgymnasium Oberhof lässt derzeit noch Wünsche offen. In der Sanierung der Thüringer Sportschmiede ist neben Schimmel auch der Wurm drin (Freies Wort berichtete). Dass Erik und Anne-Sophie trotz der Hürden tolle Leistungen vorlegten, mag sich daher auch ein wenig dadurch erklären: Ihnen ist der Sport gewissermaßen in die Wiege gelegt. Eriks Vater Bernd leitet seit Jahren den Olympiastützpunkt in Erfurt, Mutter Andrea ist SC-Trainerin. Anne-Sophies Mama wiederum wurde 1979 als Dagmar Walter DDR-Meisterin im Skilanglauf. Seit dem neunten Lebensjahr stand den Youngsters dann SC Pate in der sportlichen Entwicklung.

Wie die Karriere weitergeht? Muss sich zeigen. Anne-Sophie jedenfalls hat sich fest für die Zukunft vorgenommen ein „Pink“-Konzert in Coburg im Sommer nicht sausen zu lassen. Musik, Freunde und Spaß – auch dieses Trio fordert schließlich seine Rechte. Mutter Andrea Neudert ist sich denn auch nur in einem Punkt sicher: „Wenn sie weiter so fleißig sind und die Gesundheit es zulässt, dann finden sie ihren Weg.“ Ein schöner Schlusssatz. Denn seinen Weg machen kann man ohne eigenes Namensschild am Ortseingang.

Obwohl es sich sicher gut machen würde. (anb)

Die Schülerweltmeister Erik Neudert (M.) und Anne-Sohie Schrön. Die Basis für ihre Erfolge legte der SC Steinheid. FOTOS: camera900.de

Anerkennung und Applaus zollten die SC Steinheid Mitglieder dem erfolgreichen Duo beim traditionellen Abwintern im Vereinshaus.

 

BILDUNGSTOUR DER LANDTAGSGRÜNEN

Die Ganztagsbetreuung an der Jacob-Ellrod-Realschule zieht Abgeordnete Ulrike Gote in den Bann Eine Schule, wie man sie sich wünscht
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Die letzte Woche gestartete Bildungskampagne der grünen Landtagsfraktion machte am Freitag Station in der Jacob-Ellrod-Realschule in Gefrees. Grünenabgeordnete Ulrike Gote ließ sich vom Konzept der Ganztagsbetreuung überzeugen.

GEFREES – Ein bisschen Absicht stand schon dahinter, dass die Bildungskampagne der grünen Landtagsfraktion ausgerechnet in der Jacob-Ellrod-Realschule Station machte. Die Ganztagsschule mit kirchlichem Träger hebt sich in Konzept und Umsetzung ganz deutlich und vor allem positiv von ihren staatlichen Gegenstücken ab. Davon ließen sich die Grünen-Landtagsabgeordnete Ulrike Gote sowie Oskar Brückner, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern, bei ihrem Besuch von Schulleiter Dr. Manfred Gabriel überzeugen. Brückner bezeichnete die staatlichen Schulen mit Ganztagsbetreuung als „Sparmodelle“. Er sagte: „461 staatliche Ganztagsschulen sind eine reine Luftnummer, das stimmt nicht“. In klassischen Halbtagsschulen sei kein Spielraum für eine Ganztagsbetreuung.

Diesen Spielraum schilderten die Gastgeber mit der Vorstellung des, der menschlichen Leistungskurve angepassten „rhythmischen“, Unterrichts ab der fünften bis zur zehnten Klasse. Die Hauptfächer werden möglichst in Doppelstunden erteilt, mit Phasen der Anspannung und Entspannung. Eingebettet ist der Unterricht in „soziales Lernen“. Mit zum festen Schulalltag gehört das in der Schulkantine gekochte Mittagessen und anschließender Mittagspause mit verschiedenen Freizeitangeboten – gestaltet auch mit Leuten von außerhalb der Schule. Um ausreichend Spielraum fürs Üben zu bekommen, werden im Laufe der Jahrgangsstufen die Zahl der Unterrichtsstunden in den einzelnen Schwerpunktfächern erhöht. Gabriel verheimlichte nicht, dass die Einführung der R 6 Probleme für die Jacob-Ellrod-Schule gebracht hat. Man habe die Zahl der Klassen von ursprünglich 16 auf zwölf zurückfahren müssen, da keine Ersatzräume mehr vorhanden seien. Sogar andere Räume seien als Klassenzimmer genutzt worden „Wir können nicht mehr alles anbieten und drüben in der benachbarten Hauptschule stehen die Räume leer“, sagte er.

Gerade diese unmittelbare Nähe beider Schulen, lasse eine enge Zusammenarbeit in Form einer Regionalschule zu, um Kapazitäten zu nutzen. Dazu seien bereits positive Signale von Schulleiter Vogel und Bürgermeister Schlegel ausgesandt worden. „Jedoch das Schulamt auf der Ebene Realschulen blockt.“

Ulrike Gote zeigte sich angetan vom Gehörten und Gesehenen. „Was man sich als Ganztagsschule wünscht, kann man in der Jacob-Ellrod-Realschule sehen.“ Mit der zum zweiten Mal durchgeführten „Bildungstour“ möchten die Landtagsgrünen im Landtag darstellen, wie eine bessere Schule aussehen kann. „Das geht von den Kindertagesstätten über Schulen bis hin zu Universitäten.“ Die Grünen würden auf dem Bildungssektor nicht locker lassen, bis sich in Bayern endlich etwas zum Besseren bewegt. R. DIETEL

 

Gymnasium in Gera brennt - 160 000 Euro Schaden

http://www.stz-online.de/nachrichten/resygetimg.php?id=&s=grGera (dpa/th) - Bei einem Brand in der Nacht zum Dienstag ist am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Gera ein Schaden von 160 000 Euro entstanden. Die Polizei geht nach eigenen Angaben von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Da in Thüringen derzeit die Abiturprüfungen stattfinden, wollten die Lehrer am Morgen entscheiden, ob die Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums ihre Prüfungen von heute nachholen können. Der übrige Schulunterricht sollte weiter in dem Gebäude stattfinden, teilte die Polizei mit.

Sirenen heulten auf dem Schulhof
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Die Schreie klingen eindringlich: Drei Verletzte sind nach einem Autounfall auf dem Hof der Röblingschule zu bergen.

MÜHLHAUSEN (cb). Doch das gestrige Szenario war lediglich eine - wenn auch sehr groß angelegte - Übung angehender Rettungsassistenten an der deutschlandweit einzigen staatlichen Schule für diesen Ausbildungsgang. 37 Schüler sind dabei, diese zweijährige Ausbildung zu absolvieren.Feuerwehr fährt mit Sirenengeheul auf den Schulhof. Es folgt der Rettungsdienst. Wenig später dann Polizei und Notarzt. Drei Verletzte sind zu bergen nach einem Autounfall. Alexander Wettig, der Rettungsassistenten an der Röblingschule ausbildet, ist zufrieden mit dem, was die Schüler im Zusammenspiel mit dem DRK, der Polizei und der Feuerwehr leisten. "Nach zwanzig Minuten sind zwei Verletzte schon ins Krankenhaus abtransportiert. Der dritte steht kurz davor, in den Krankenwagen verladen zu werden", erklärt er. Die Schüler selbst hatten in den vergangenen Wochen ein solches Vorgehen bereits "trocken" geübt. Patrick Wolf und Stefanie Kollaska, die die Verletzten spielen musste - der dritte war eine Puppe -, waren zufrieden, wie sie von ihren Mitschülern versorgt wurden. "Das ging alles zügig. Ich glaube, wir wurden gut betreut", sagt Patrick. Matthias Schmidt, der die Erstversorgung zu leisten hatte, wusste genau, was zu tun war: "Erst die grobe Untersuchung, dann ein Mittel gegen die Schmerzen verabreichen und schließlich, als unser Patient bewusstlos wurde, intubieren". Anschließend schnitt die Mühlhäuser Feuerwehr die Verletzten frei. Sie brachte im Übrigen auch das Auto mit aus ihrem Depot."Das Nachstellen von Pkw-Unfällen gehört zu unserer Ausbildung", erläutert Heiko Fuchs, Fachbereichsleiter für den Rettungsdienst. Auch wenn die Schüler, für die in den nächsten Tagen mit der Zwischenprüfung das erste Ausbildungsjahr endet, bereits 160 Stunden auf der Rettungswache gearbeitet haben, Unfälle sind vielen nur wenig vertraut: "16 000 Einsätze hat die Rettungswache pro Jahr, doch die wenigsten betreffen Notfälle und noch weniger, etwa 50, sind Reanimationen", weiß Heiko Fuchs. Er legt viel Wert auf den Praxisbezug der Ausbildung und lässt seine Schüler das auch in einer Projektwoche gleich nach dem Ausbildungsstart erleben. In der lernen sie die Rettungshubschrauber kennen und absolieren auch ein Fahrsicherheitstraining.

 

Das Leuchten in den Augen

HELDRUNGEN. Die Augen offen halten, zuhören können - da weiß man genau, was die Kinder wollen. Man kann alles lebensnah in den Unterricht einbauen, dass es Spaß macht. Man muss einfach zulassen, dass Kinder lernen wollen. Das sagt und lebt die Grundschullehrin Kathrin Auerbach nicht nur in Heldrungen. Nun wurde die Pädagogin für ihr außergewöhnliches Wirken mit dem Meis- ter-Eckhart-Brief geehrt. Wer die Kinder erlebt und gehört hat, weiß wie Kathrin Auerbach mit Musik und Lernen begeistern kann. Da ist jeder, der möchte dabei, auch über 50 Schüler. Da ist die Lockerheit, die Fröhlichkeit, das Mitgehen des Körpers, das Leuchten in den Augen und sei´s, um den Zeitpunkt des Schlagen der Triangel nicht zu verpassen. Lehrerin wollte die Oldislebenerin schon immer werden und ist es seit 1988 mit ansteckender Begeisterung. Schlechte Laune kennt niemand an ihr, sobald die Kinder da sind. "Sie sind so unbefangen, so spontan, haben tausend Fragen, da will man drauf eingehen". Die 39-Jährige probiert neue Unterrichtsmethoden, "weil die Kinder weiter mit Spaß lernen lebensnahen Unterricht erleben sollen". Einem Kind jeden Tag zu beweisen, was es noch nicht kann, das verabscheut sie. Das kannst Du gut, das motiviert. "Auf die Individualität des Kindes kann man nicht eingehen, wenn stur aus dem Lehrbuch gepaukt wird. Keiner weiß, was in den Köpfen der Stillen vorgeht. Über Musik reden, da ist wie ein gesprochenes Mittagessen" sagt sie und ist sicher: "Musik macht die Kompetenzen eines Menschen aus, Gewandtheit der Sprache kommt über Bewegung, Rhythmus". In der Heldrunger Grundschule ist sie in halber Stelle, ansonsten im Schulamt, dort für Qualitätsentwicklung in den ersten und zweiten Klassen zuständig. Eigentlich ist sie aber immer unterwegs, in einer der 31 Grundschulen im Amtsbezirk Artern, Sondershausen, Sömmerda, bei Musiklehrern, im Unterricht. Seit 1993 ist sie Fachberaterin für Musik und qualifiziert Lehrer. Und es gibt ständig Hospitationen, wie machen das die Heldrunger mit der jahrgangsübergreifenden Schul- eingangsphase. Hier bildet sie Lehramtsanwärter der Universität Erfurt aus. Sie selbst hat ihre Methode und bleibt neugierig. In allen Schul-Modellen schaute sie, wie´s dort inhaltlich und methodisch gemacht wird. Im Verband Deutscher Schulmusiklehrer (VDS) wirkt sie als Vorstandsmitglied für die Grundschulen Thüringens.

Im Barocksaal der Thüringer Staatskanzlei bekam Kathrin Auerbach nun vom Kultusminister den " Meister-Eckhart-Brief" verliehen - für ihr engagiertes langjähriges verantwortungsvolles Wirken für die Thüringer Bildungslandschaft. Eine unabhängige Jury u.a. mit Rektorin der Fachhochschule Jena, Präsident der Universität Erfurt, Präsident des Verbandes der Wirtschaft und dem Geschäftsführer der Zeitungsgruppe Thüringen, wählte sie aus. Auf den Meister Eckhart, der um 1260 bei Gotha geboren wurde und als Urheber des Begriffs Bildung gilt, geht der Name zurück.

 

 

9500 Gymnasiasten schwitzen über Abiturprüfungen
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Erfurt (dpa/th) - Die 9500 Abiturienten in Thüringen schwitzen von heute (Montag) an über ihren zentralen Abschlussprüfungen. Zum Auftakt müssen die Schüler an den Gymnasien, beruflichen Gymnasien, Kollegs und den gymnasialen Oberstufen ihr gesammeltes Wissen in den schriftlichen Prüfungen beweisen. An den Regelschulen des Freistaats beginnt die Prüfungszeit erst am 11. Juni. Etwa 9100 Schüler bereiteten sich auf den Realschulabschluss vor, 1100 auf einen Hauptschulabschluss.

 

 

Lernschwache Jugendliche im Dienst der Senioren
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Filderstadt (dpa) - Sie haben gar keinen oder nur einen schlechten Schulabschluss - doch sie können zupacken. In mehreren Seniorenheimen sowie Krankenhäusern in der Stuttgarter Region sollen 20 schulmüde und nicht-ausbildungsreife junge Menschen eingesetzt werden.

Dieses von der Robert Bosch Stiftung initiierte Modellprojekt will sozial benachteiligten Jugendlichen die Chance geben, auf dem ersten Arbeitsmarkt einen Job zu finden. Die 16- bis 19-Jährigen werden im Herbst einen zweijährigen Lehrgang antreten - 70 Prozent Praxis, 30 Prozent Theorie. Das Projekt nennt sich »Qualifizierung zur Service- und Präsenzkräfte im Gesundheits- und Sozialwesen«. Die Schulabgänger würden nicht ins kalte Wasser geworfen, sondern eng begleitet, auch sozialpädagogisch, erklärte Dieter Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung.

Der Unterricht soll einfache hauswirtschaftliche und technische Themen vermitteln. Aber auch Sozialverhalten sowie Kommunikations- und Benimmtraining. Es braucht auch eine gewisse soziale Kompetenz, betonte Johann Gruber, der Leiter des Altenzentrums Sankt Vinzenz in Plattenhardt-Filderstadt, einer der bislang fünf Kooperationspartner der Robert Bosch Stiftung.

Gruber hat mit praktisch begabten Jugendlichen bereits bei Praktika und Freiwilligem Sozialen Jahr gute Erfahrungen gesammelt: Viele Migrantinnen etwa lebten noch in einer Großfamilie und respektierten Ältere. Und manchmal zeigten vor allem sozial benachteiligte junge Menschen eine höhere Solidarität gegenüber Schwächeren, berichtet Gruber. Manche schmissen jedoch die Arbeit auch schnell wieder hin. Häufiger Grund sei, dass Familie oder Freunde ihre Arbeit nicht wertschätzten. Anstatt stolz auf sie zu sein, bekämen sie oft zu hören: Bist du blöd, den Dreck von anderen wegzuräumen.

Den direkten Kontakt zu Älteren werden die Servicekräfte weniger haben. Denn zur Pflege werden sie nicht herangezogen. Sie sind laut Gruber vielmehr eine Entlastung für das examinierte Personal, das sich dann mehr um die Senioren kümmern könne, anstatt Zeit raubende Hol- und Bringdienste zu erledigen. Wie wichtig jedoch solche Arbeiten sind, schildert Gruber an einem Beispiel aus dem Alltag: Als ein im Service beschäftigter Mann einmal ausfiel, türmte sich schnell ein Wäscheberg auf. Keiner fühlte sich zuständig ­ bis die Wäsche ausging.

»Hier geht es um ein Zukunftsthema«, erläuterte Ingrid Hastedt, Vorstandsvorsitzende vom Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg. Die Einrichtung ist ebenfalls Kooperationspartner und Dienstleister in der Region für tausende Senioren in Heimen, für ambulante Dienste und betreutes Wohnen. Im Jahr 2015 seien solche Schüler wohl diejenigen, die dem sozialen Bereich noch am ehesten zur Verfügung stünden. Und die Frage werde künftig immer wichtiger: Wie werden mit den vorhandenen Mitarbeitern preislich akzeptable Dienste konzipiert. Zumal die Zahl der Schulabgänger zurückgehe, die Anzahl der älteren Menschen aber steige.

Im ersten Jahr absolvieren die Teilnehmer ein bezahltes Praktikum. Im zweiten Jahr bekommen sie von den jeweiligen Trägern ein Einkommen, das oberhalb der staatlichen Hilfe liegen soll. Die Jugendlichen wird die Robert Bosch Stiftung über ein Eignungsverfahren auswählen und Hauptschulen ansprechen.

 

 

Sparschweine schwitzten
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Kurz nach elf Uhr setzten sich über 500 Läufer vorm Dom in Bewegung, um sich für das einstündige Staffelrennen warmzulaufen. Manche hätten darauf getrost verzichten können.

ERFURT (op). Besonders die " Studiengebühren-Boykottierer", die im rosa Sparschwein-Pelz loswetzten und einige Pfunde verschwitzten. Auch das " Pippi-Langstrumpf"-Team der Grundschule 25 dürfte unter ihren orangenen Toupets einigen Hitzestau verspürt haben. Beide hielten aber durch und erhielten den Preis für das originellste Truppe.Die Mischung war ohnehin bunt. Etwa José Paca, der in der Gruppe MKZ Afrosport sowohl für die Erwachsenen als auch für den Nachwuchs lief - er wechselte einfach das T-Shirt. "Bei uns ist heute morgen ein Junge ausgefallen, da bin ich eingesprungen", entdeckte er seine angolanischen Läufergene und lief doppelt. Mit ihrer Wendigkeit waren die acht Teams der Grundschule 30 auf den Engstellen des 600-Meter-Kurses im Vorteil. Besonders geschickt waren die Mädels der Gruppe sechs - Silke und Isabella Berlit sowie Sylvi, Emilie und Henrike Herzog schafften 26 Runden innerhalb der Stunde und wurden damit schnellste Schülermannschaft. Neben dem Training mit ihren sportlichen Muttis brachten sie auch viele Gummibären zum Erfolg.Bei den Großen war der Anstieg hinter der Severikirche ein harter Prüfstein, manche verfielen ins Gehen. Bergab durchs Ziel ging´s dann wieder flott, es kamen 2532 Runden zusammen. Spitze war das Quintett "Double B Centrum" mit Sven Erlewein, Sascha Mühlberger, und den Gehern Frank Werner, René Reusse und Maik Schneider. Sie sammelten 33 Runden und landeten knapp vor dem USV-Team. "Der Sieg verpflichtet natürlich", wünscht sich René Reusse auch 2008 viel große und kleine Konkurrenz. Bei der am Ende alle Sieger sind..

Die Sportler – und auch die weniger sportlichen Teilnehmer – bei „Erfurt rennt – Für mehr Toleranz zwischen den Kulturen“ legten in diesem Jahr gemeinsam immerhin 2 396 Runden zurück und erliefen so stolze 5990 Euro für „Springboard to Learning“. Im Schnitt macht das über 23 Runden pro Team.

 

 

Weißenborn kämpft um den Erhalt der Schule
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Gemeinnütziger Bildungsträger möchte die Grundschule betreiben - plus Kindergarten
Weißenborn (OTZ/Bioly). Der Kreistag hat zwar beschlossen, dass die Grundschule Weißenborn bis 2009 geschlossen wird. Aber die Weißenborner wollen um den Erhalt ihrer Schule kämpfen.

Bürgermeister René Pooch hat vergangene Wochen - als absehbar war, dass die Entscheidung im Kreistag so fallen würde - intensiv nach einer Alternative gesucht und womöglich gefunden: Ein privater Bildungsträger, der gemeinnützige Verein Thepra aus Bad Langensalza, hat angeboten, die Schule in freier Trägerschaft zu betreiben, plus: am gleichen Standort den Kindergarten für die Gemeinde sowie den Hort.

"Der Verein hat sein Interesse schriftlich bekundet", erklärt der Bürgermeister, der sich bisher bewusst bedeckt hielt in der Sache. "Maßgeblich ist, es muss von allen Seiten die Bereitschaft da sein: vom Gemeinderat, von den Eltern, ihre Kinder weiterhin bzw. künftig in dieser Schule anzumelden, aber auch von der Lehrerschaft und dem Personal."

Wichtigste Voraussetzung zunächst, das Projekt weiter voran zu treiben, wäre die Zustimmung des Gemeinderats. Das Thema soll voraussichtlich am 21.Mai behandelt werden.

"Ein zeitnaher Beschluss ist nötig, damit der Träger das Genehmigungsverfahren in Gang setzen könnte", so Pooch. Die Schule in freier Trägerschaft müsste vom Kultusministerium des Landes genehmigt werden. Günstig dabei ist, dass der Thepra-Verein, da er eine Förderschule in Bruchstedt betreibt, bereits ein anerkannter Bildungsträger ist. Vertreter des Vereins waren auch schon in Weißenborn an der Schule zu einem Gespräch mit dem Bürgermeister.

In einer Elternsprecherversammlung der Grundschule wurde diese Zukunftsvariante für die Schule angesprochen, und die Resonanz sei sehr positiv gewesen. Sollte der Gemeinderat dem Projekt zustimmen, geht es auch um viel Geld. Denn im Schulgebäude müsste "der Investitionsstau der vergangenen Jahre" aufgearbeitet werden. Dazu kämen die nötigen Umbauten für den Einzug des Kindergartens - und die Ärztin, die ebenfalls mit in das Gebäude einziehen könnte.Wir sind sehr optimis- tisch. Dass es funktionie- ren kann, zeigt auch die Entwicklung der freien Schule in Milda und große Nachfrage dort.

Bürgermeister René Pooch

 

 

Die Gymnasien sind zufrieden
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Eichsfeld. (tlz/mok) 90 Schüler sind es, die in diesem Jahr nach der zwölften Klasse das Staatliche Johann-Georg-Lingemann-Gymnasium in Heiligenstadt verlassen. Dafür rücken im Herbst zum neuen Schuljahr 98 nach. Die Zahlen der Neuanmeldungen nennt Schulleiter Thomas Hartleb "sehr erfreulich". Auch an anderen Gymnasien im Landkreis Eichsfeld herrscht mit Blick auf die Schar der Neuankömmlinge Zufriedenheit.

Im Lingemann-Gymnasium werden in die fünften Klassen 80, in die sechsten zwei und in die zehnten 16 Mädchen und Jungen aufgenommen. Die Schülerzahl in den fünften Klassen zeigt sich laut Hartleb sehr stabil. Mit der Dreizügigkeit liege man deutlich über dem Thüringer Durchschnitt. Beim momentanen Geburtentief sei das tatsächlich ein guter Anlass zur Freude. Als typisch bezeichnet der Schulleiter die bemerkenswerte Zahl der Regelschüler, die mit guten Leistungen noch das Abitur anstreben. 2006 hätten die Zehnte-Klasse-Abgänger am Gymnasium sogar eine komplette Klasse gefüllt.

Am Worbiser Marie-Curie-Gymnasium sind es elf Regelschüler der zehnten Klasse, die sich für die Fortsetzung ihres Bildungsweges angemeldet haben. "Zwischen zwölf und 15 kommen in jedem Jahr", kann Schulleiter Holger Kullmann berichten. Für die neuen fünften Klassen sind an der staatlichen Bildungsstätte in Worbis insgesamt 91 Kinder eingetragen. Für Kullmann eine "vernünftige Dreizügigkeit". Die Schule, so unterstreicht er, profitiere von einem relativ großen Einzugsgebiet und davon, dass in einigen Gemeinden einige neue Wohngebiete entstanden seien.

Drei fünfte Klassen können problemlos auch in Dingelstädt gefüllt werden. Insgesamt liegen im Staatlichen St. Josef-Gymnasium 90 Neuanmeldungen vor. Sie rücken für 72 Schüler nach, die jetzt nach dem Abitur das Haus verlassen. Weiter kommen 19 Zehntklässler, um die gymnasiale Oberstufe zu durchlaufen. Schulleiter Peter Krippendorf verweist in dem Zusammenhang auf die geplanten Veränderungen in der Oberstufe, die derzeit vorbereitet werden. Vertiefung der Allgemeinbildung, des Fremdsprachenbereichs sowie der Naturwissenschaften sind die Hauptinhalte der Neuregelungen, die bundesweit auf die Gymnasien zukommen. Das große Anliegen sei die Vergleichbarkeit der Oberstufen, so Krippendorf. Mit der Einführung rechnet er für das Schuljahr 2008/09. An der Schule existiert eine Arbeitsgruppe, die sich intensiv mit den anstehenden Änderungen beschäftigt.

Bestes Fazit in Folge

Am Katholischen St. Elisabeth-Gymnasium in Heiligenstadt wurde bei den Anmeldungen im dritten Jahr das beste Ergebnis bisher registriert. 72 neue Fünftklässler und unter anderem neun Zehntklässler für die Oberstufe werden in der Bildungsstätte zum Herbst erwartet.

Am Gottfried Wilhelm Leibniz-Gymnasium in Leinefelde werden 54 Schüler in zwei neuen fünften Klassen sitzen. Schulleiter Theo Höch hatte mit dieser Zahl gerechnet und ist keinesfalls unzufrieden. "Wir hatten schon weniger, es geht leicht aufwärts." Als Zehntklässler steigen 14 Regelschüler in die gymnasiale Oberstufe ein.

 

Drittklässler treten erstmals bei zentralem Leistungsvergleich an
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Düsseldorf (dpa/lnw) - Erstmals müssen sich die Drittklässler in Nordrhein-Westfalen den zentralen Lernstandserhebungen stellen. Am Dienstag und Donnerstag schreiben 180 000 Schüler Leistungstests in den Fächern Deutsch und Mathematik. Bisher wurden sie in Klasse 4 geschrieben. Die Vorverlegung ermögliche den Lehrern, Defizite der Kinder rechtzeitig vor dem Schulwechsel zu erkennen und auszugleichen, unterstrich das Schulministerium am Montag in Düsseldorf. »Eine spezielle Vorbereitung auf die Lernstandserhebungen ist nicht erforderlich.« Die Aufgaben orientierten sich an den Lehrplan-Standards und würden im Vorfeld systematisch erprobt.

 

 

 

Ostschule lehnt Schulzentrum ab

 

Gera. Schüler, Eltern, Lehrer und der Förderverein der Ostschule - Europaschule lehnen das für Gera geplante Schulzentrum ab.

Das verdeutlicht der Förderverein der Ostschule Gera - Europaschule in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD). Das Schreiben sei auch allen Geraer Stadtratsfraktionen zur Kenntnis übergeben worden, sagte gestern Vizepräsident Udo Krämer.

Grund für den offenen Brief ist der Entwurf des Schulnetz- und Schulsanierungsplanes 2008-2020 für die Stadt Gera. Der Förderverein verweist in seinem Brief auf die Schulkonferenztagung der Ostschule am 27. März 2007. In ihrer abschließenden Stellungnahme sei deutlich geworden, dass Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft sich mit einer Verlegung des Regelschulstandortes Karl-Liebknecht-Straße in ein neues Schulzentrum Reichsstraße nicht identifizieren können und wollen. Der Förderverein habe in seiner Mitgliederversammlung am 19. April diese Stellungnahme diskutiert und sich einstimmig deren Standpunkten angeschlossen.

 

In seinem offenen Brief listet der Verein vielfältige Argumente gegen die Verlagerung der Ostschule auf: Mit der Verlegung der Ostschule in das Schulzentrum Reichsstraße wäre die gleichmäßige Verteilung der Regelschulstandorte, insbesondere im Südosten der Stadt, nicht gewährleistet. Besonders lange und beschwerliche Wege für Schüler, z.B. aus Trebnitz, Thränitz und Naulitz, wären die Folge. Der Verein befürchtet, dass durch das Schulzentrum traditionelle, historisch gewachsene Schulstandorte zerstört würden und verweist darauf, dass die Ostschule mehr als 100 Jahre besteht. Berufsschüler, die künftig in dem Schulgebäude unterrichtet werden sollen, hätten keine Bindung an die Ostschule und könnten keinen Traditionsbezug entwickeln. Der Förderverein sähe dann für sich keine Daseinsberechtigung mehr. Er hat in den vergangenen 15 Jahren Verbindungen zu Gewerbetreibenden und den Einwohnern des Ostviertels geknüpft, unterstützt Projekte und Schüler materiell und finanziell, engagiert sich jedes Jahr für das traditionelle Ostschul- und Wohngebietsfest.

Die Ostschule ist die einzige in der Stadt mit einer Osteuropa-Partnerschaft (Tschechien). Sie erkämpfte zum 2. Mal den Titel "Europaschule". An diesem Regelschulstandort werden Ausländer und Aussiedler beschult und das konfliktfrei und integrationsfördernd. Die Ostschule ist die einzige in Gera, die mit dreijähriger Erfahrung die besondere 10. Klasse (B10) führt. Freiwilliges 10. Schuljahr Regelschule (F10) gibt es dort seit dem Schulversuch 2001. Ab dem Schuljahr 2007/08 wird eine Sportklasse eröffnet. Der Förderverein fragt, warum Schüler, Eltern und Lehrer nicht im Vorfeld zum Entwurf des Schulnetz- und Schulsanierungsplanes Gera befragt wurden, und würde den OB gern zum persönlichen Gespräch in der Ostschule begrüßen.

 

US-Schulen schwören Computern ab

Seit Jahren rüsten deutsche Schulen digital auf. Das Ziel: ein Computer für jeden Schüler. Ausgerechnet in den USA beginnt eine Kehrtwende: Erste Schulen nehmen Teenagern die teuren Laptops wieder weg - auch weil Schüler die Geräte gern für Pornos statt für Mathe nutzen.

Sie sollten das Bildungswesen verändern, den Unterricht moderner machen und die Teenager auf das digitale Zeitalter vorbereiten: Viel haben sich Bildungspolitiker von neuen Medien an Schulen erhofft, Klassenzimmer haben sie in Hightech-Labore umgebaut, und die Industrie trommelt emsig für "Laptops für alle".

"Laptops für alle": Die Lehrer sind ernüchtert

DPA

"Laptops für alle": Die Lehrer sind ernüchtert

Doch langsam macht sich die Erkenntnis breit, einer Illusion aufgesessen zu sein. Ausgerechnet in den USA, dem Weltzentrum des technischen Fortschritts, vollziehen einige Schulen eine Kehrtwende: Sie schaffen ihre Schullaptops wieder ab.

"Nach sieben Jahren gibt es keinen Beleg dafür, dass der Einsatz von Computern im Unterricht die Leistung der Schüler auch nur ansatzweise verbessert hätte", sagte Mark Lawson der "New York Times". Lawson ist Chef der Schulbehörde in Liverpool im US-Bundesstaat New York. Sein Bezirk hatte als einer der ersten im Land flächendeckend Laptops für alle Schüler eingeführt - ein Schritt, den Lawson mittlerweile bereut.

Geschichte statt Super Mario

Die digitalen Lernprogramme hätten sich als nutzlos erwiesen, schlimmer noch: als schädlich, so Lawson. Die Teenager nutzen ihre Schulcomputer nicht, um Mathe zu pauken oder mit Lehrern zu kommunizieren. Sie hacken sich stattdessen auf den Seiten regionaler Unternehmen ein und laden Pornos aus dem Internet auf ihre Rechner.

Alle Versuche der Schulen, das zu vermeiden, sind gescheitert. Neue Sicherheitssperren auf den Computern umgehen die Jugendlichen kurzerhand. "Die Lehrer berichten, dass Laptops den Unterricht nicht einfacher gemacht hätten, sondern schwieriger", sagt Lawson.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine vom amerikanischen Bildungsministerium in Auftrag gegebene Studie: Demnach macht es für die Leistung der Schülern keinen Unterschied, ob im Unterricht neue Medien eingesetzt werden oder nicht. Eltern reagieren enttäuscht: "Ich will, dass mein Sohn etwas über Geschichte lernt, nicht über Super Mario", sagte der Vater eines Sohnes in Liverpool.

US-Schulen rüsten seit Jahren gewaltig digital auf. Einer Untersuchung zufolge besitzt jeder vierte amerikanische Teenager einen eigenen Schulcomputer, bis 2011 soll es jeder zweite sein. Das alles kostet den Staat Milliarden - Geld, das man sich offenbar hätte sparen können. Denn nicht nur in Liverpool, auch anderswo schwören nordamerikanische High-Schools plötzlich Schulcomputern ab.

Nur eine teure Fehlinvestition?

So hatte die Matoaca High-School in Richmond nahe Vancouver bereits vor fünf Jahren Laptops für alle eingeführt. Nun nimmt sie den Teenagern die Geräte wieder weg. Eine Umfrage hatte ergeben, dass jeder fünfte Schüler seinen Laptop grundsätzlich nie zum Lernen benutzt. Die Fortsetzung des Programms aber hätte jährlich 1,5 Millionen Dollar gekostet. "Wir wollten uns eine solche Fehlinvestition nicht länger leisten", sagte ein Sprecher der Bezirksregierung.

Zu einer ähnlichen Einschätzung gelangten die Verantwortlichen der Northfield Mount Hermon School, einer Privatschule in Massachusetts. Auch sie stoppten ihr Millionen Dollar teures Computerprogramm, nachdem sie feststellten, dass die ständigen Reparaturen der Laptops mehr Zeit in Anspruch nahmen als die Computer-Schulung für die Lehrer.

"Neue Medien verhelfen Schülern nicht zu besseren Noten", sagt auch Mark Warschauer, Pädagogik-Professor an der University of California in Irvine. Allerdings weißt der Autor des Buches "Laptops and Literacy - Learning in the Wireless Classroom" auf einen anderen Punkt hin: Die Arbeit mit Computern fördere die Kreativität und Selbstständigkeit der Jugendlichen.

Warschauer ist sich daher sicher: "Wenn es um kurzfristige Lernerfolge geht, sind Laptops das falsche Mittel. Aber wenn wir weiterhin Leute wie Steve Jobs und Bill Gates hervorbringen wollen, sind sie extrem nützlich."

 

BAYERNS GRUNDSCHÜLER UNTER DRUCK

Hauptsache nicht Hauptschule

Mit drastischen Mitteln versuchen Eltern in Bayern, ihre Kinder fit zu machen fürs Gymnasium. Oder für die Realschule, auf keinen Fall sollen sie auf die Hauptschule. Klemmt es bei den Noten, müssen Privatpauker ran - oder Medikamente gegen den Prüfungsstress.

"Mutter Maria hilf", schrieb die Schülerin einer bayerischen Grundschule auf ihre Mathearbeit. Die Viertklässlerin wusste nicht mehr weiter - und flehte um himmlischen Beistand. Schließlich gab es in den Wochen zuvor nur ein Thema, das die ganze Familie beschäftigte: Schafft das Mädchen den Wechsel zum Gymnasium oder nicht?

Viertklässler (in München): "Der Druck ist immens"

Viertklässler (in München): "Der Druck ist immens"

Albin Dannhäuser kennt viele solcher Fälle. "Der Druck auf die Grundschüler in Bayern ist immens hoch und mit dem in anderen Bundesländern kaum vergleichbar", sagt der Präsident des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (BLLV). Mehr und mehr Eltern versuchten "beinahe um jeden Preis", ihr Kind auf eine höhere Schule zu schicken.

Wie in den meisten Bundesländern entscheidet sich auch im Freistaat nach der vierten Klasse, welche Schulform die Kinder ab der Sekundarstufe besuchen. Allerdings bestimmen in Bayern allein die Noten, welche Schule der Nachwuchs ab der fünften Klasse besuchen wird. Um auf ein Gymnasium zu gehen, brauchen die Zehnjährigen einen Schnitt von 2,33. Für die Realschule muss es eine 2,66 sein. Wer das nicht schafft, geht zur Hauptschule.

Der Kampf um die Noten wird in die Grundschule verlagert

Noch besuchen vier von zehn Schülern in Bayern nach der Grund- die Hauptschule, etwa doppelt so viel wie im Bundesdurchschnitt. Doch vor allem in den Boom-Regionen, etwa im Großraum München, kämpfen Eltern mit allen Mitteln darum, ihre Kinder auf ein Gymnasium oder wenigstens auf die Realschule zu schicken - und bloß nicht auf die in Verruf geratene Hauptschule .

Eine der wichtigsten Ursachen für den verschärften Leistungsdruck, der auf Grundschülern lastet, ist nach Ansicht vieler Pädagogen die 1999 eingeführte sechsstufige Realschule. Zuvor war diese Schulform vierstufig und umfasste nur die Klassen sieben bis zehn. Nach der Grundschule entschieden die Noten über Hauptschule oder Gymnasium. Erst nach der sechsten Klasse stand fest, wer von der Haupt- auf die Realschule wechseln durfte. Nun wird bereits im Alter von neun oder zehn Jahren zwischen Haupt- und Realschülern differenziert - und der Kampf um die Noten in die Grundschule getragen. Ein späterer Wechsel ist zwar möglich, aber schwierig.

"Viele Dritt- und Viertklässler werden von ihren Eltern stark unter Druck gesetzt, damit sie den Übertritt in jedem Fall schaffen", weiß Jutta Wübben, Leiterin der Münchner Grundschule an der Klenzestraße. Auch Elfie Schloter, Psychologin und Leiterin des "Instituts für Zusammenarbeit im Erziehungsbereich" (IFZE), kritisiert: "Bei der Wahl der Schulform nehmen Eltern oft nur wenig Rücksicht auf die tatsächlichen Fähigkeiten und Neigungen des Kindes."

Häufig streichen Eltern ihren Kindern, sobald diese in die vierte Klasse kommen, den Klavierunterricht oder den Sportverein. "Manche nehmen den Jungen und Mädchen dann sogar ihre Spielsachen weg", kritisiert Dannhäuser. "Vielen Kindern wird so die Kindheit geraubt."

2. Teil: Weg mit allem, was Spaß macht - und her mit dem Nachhilfelehrer

Immer mehr Eltern verordnen ihrem Nachwuchs zudem Privatunterricht. Mehr als ein Fünftel der Grundschüler nimmt laut einer BLLV-Schätzung Nachhilfe, um den Notenschnitt fürs Gymnasium zu schaffen. Bei der Schülerhilfe, einem der größten privaten Paukinstitute, kennt man diese Entwicklung: "Abweichend vom Bundestrend werden in Bayern die Nachhilfeschüler immer jünger", sagt Sprecherin Karla Schachtner.

Auch die Eltern des neunjährige Felix wollen, dass ihr Sohn auf die Realschule geht. Deshalb besucht der Viertklässler zweimal wöchentlich den Nachhilfekurs "Fit für den Übertritt". "Seit der dritten Klasse ist der Wechsel auf eine höhere Schule das zentrale Thema in der Klasse", sagt seine Mutter. Eine wirkliche Alternative zu den privaten Förder-Angeboten gibt es nicht. Die an der Schule angebotenen Förderstunden würden häufig entfallen, erzählt die Mutter von Felix.

Und so ist der Übertritt auch eine Frage des Geldes. Nur 16 Prozent der Migrantenkinder in Bayern gehen nach der Grundschule auf ein Gymnasium, rund drei Viertel auf die Hauptschule. Von den deutschen Viertklässlern schaffen 37 Prozent den Übertritt auf das Gymnasium.

Im Bestreben, ihrem Nachwuchs zu den besten Chancen zu verhelfen, greifen die Eltern derweil zu drastischen Mitteln. "Immer häufiger werden Grundschüler vor Prüfungen mit Medikamenten vollgepumpt", so BLLV-Chef Dannhäuser. "Manche Eltern räumen ganz offen ein, ihren Kindern Ritalin und andere Präparate zu verabreichen, um deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen", sagt ein Nachhilfelehrer SPIEGEL ONLINE.

Feilschen um jedes Gutachten

Schafft ein Kind den Übertritt trotz aller Bemühungen nicht, kommt es häufig zu Konflikten zwischen Eltern und Lehrern. "Nicht jeder will einsehen, dass sein Kind eben nicht für das Gymnasium geeignet ist", erzählt eine Nürnberger Grundschullehrerin. Aus Danningers Erfahrung "wird um jedes Gutachten gefeilscht". Immer mehr Eltern würden zudem vor Mobbing gegen Lehrer nicht zurückschrecken.

Die Psychologin Schloter hält generell nichts davon, den Kindern in der Grundschule Nachhilfe für den Übertritt zu geben: "Dann schaffen sie es mühsam auf das Gymnasium, nur um sich dort noch mehr zu quälen."

Grundschulleiterin Wübben sagt, die Eltern müssten begreifen, dass die Hauptschule durchaus eine Perspektive biete. So sieht man das auch beim Bayerischen Kultusministerium: "Auch von der Hauptschule aus haben die Schüler die Möglichkeit einen höheren Bildungsabschluss zu erwerben", so ein Sprecher. Immerhin 20 Prozent der Hauptschüler würden die Mittlere Reife schaffen. Bei den Arbeitgebern sei das "hohe Niveau" an Bayerns Hauptschulen ebenfalls bekannt. So rekrutiere etwa Audi die Hälfte seiner Mitarbeiter im gewerblichen Bereich aus dieser Schulform. "Es gibt also keinen Grund zur Sorge, wenn das Kind zur Hauptschule muss", sagt der Sprecher.

Anders als Schleswig-Holstein oder Hamburg will Bayern weiter am dreigliedrigen Schulsystem festhalten. Albin Dannhäuser hat dafür kein Verständnis: "Nur durch eine spätere Selektion und die Aufgabe des dreigliedrigen Systems kann der Druck auf die Grundschüler verringert werden."

 

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