Als Bio-Landschule in die Zukunft
Als Bio-Landschule in die Zukunft

Staatliche Regelschule Langenwetzendorf wird sich neu ausrichten
Von Heidi Henze Langenwetzendorf. Die Juri- Gagarin-Schule Langenwetzendorf ist allenfalls für die ehemaligen Schülerinnen und Schüler noch ein fester Begriff. Aber die jetzige Generation weiß damit nur noch relativ wenig anzufangen.

Nun sind die Weichen dafür gestellt, dass sich die Langenwetzendorfer Schüler wieder mit dem Namen ihrer Schule identifizieren können. "Bio-Landschule, Staatliche Regelschule Langenwetzendorf" soll der neue Name sein. Die Gemeinderäte in Langenwetzendorf gaben jedenfalls am Montagabend auf ihrer Sitzung ihre volle Zustimmung zu diesem Begehren. Nun muss der Kreistag noch beraten und eine Entscheidung fällen.

Schulleiterin Monika Groll und der langjährige Lehrer Manfred Scholz nutzten am Montagabend die Bürgerfragestunde, um das Langenwetzendorfer Schulkonzept den Ratsmitgliedern vorzustellen. "Die Ausrichtung der Schule ist kein kurzweiliges Profil, sondern basiert auf einem langfristigen Aufbau, der über Jahre hinweg gewachsen ist", weiß Scholz aus seinem Erfahrungsschatz. Im vergangenen Jahr habe man verstärkt Meinungsäußerungen und gezielte Befragungen der Schüler und Eltern vorgenommen und ist auf eine durchweg positive Resonanz gestoßen, ergänzt die Schulleiterin. Der Grundstein für die Aktivitäten und Ziele wurde schon vor Jahren gelegt, ist sich die Schulleiterin sicher.

Rahmenbedingungen, wie der Aufenthalt in der Schule von 6.30 Uhr bis 15.15. Uhr, Lernbereiche im Grünen, Frühstücksversorgung mit gesundem Schulfrühstück, Mittagsversorgung, eigener Kochbereich mit Bio-Schulgarten sind seit einiger Zeit selbstverständlich. Nachmittagsangebote, wie Outdoor, Kochzwerge, Miniköche, Instrumente erlernen, Schulband, Öko-Gang, öffentliche Schulbibliothek und vieles mehr werden rege von den Schülern genutzt.

Orientierung für die Schule ist das Leben auf dem Land. Die Schulleiterin verweist darauf, dass Bio in seiner ursprünglichen Form gelebt werden soll. Die drei Buchstaben stehen für eine ganzheitliche Lebensweise - ökologisch, gesundheitsbewusst, bewegungsfreundlich und umweltpädagogisch orientiert. Ein Beispiel dafür ist der achtmalige Titel "Anerkannte Umweltschule in Europa" und "Lokale Agenda 21 Schule".

Das Lebensumfeld im ländlichen Raum soll bewusst genutzt und gestaltet werden, auch durch die Hilfe von Partnern.

Die qualifizierte Weiterbildung des Kollegiums beinhaltet die Grundsätze ebenso wie der individuell aufgestellte Stundenplan, schulspezifische Zertifikate und vielfältige Unterrichtsformen.

Am Ende steht für jeden Schüler der Haupt- oder Realschulabschluss. "Öko-Freaks sollen unsere Mädchen und Jungen nicht werden", so die Schulleiterin. Aber sie erhalten das Angebot, zu erfahren, dass Bio für gezielte Bildung und Wissen steht".

Im Unterricht wird eine offene, lebensnahe und altersgerechte Lebenssituation geschaffen. So wird praktiziert, dass fächerübergreifend ökologische Systeme behandelt werden. Monika Groll könnte sich vorstellen, dass ein Aufsatz im Unterrichtsfach Deutsch über Ökologie von den Schülern geschrieben wird.

Für Beratungslehrerin Heike Halbauer und das gesamte Lehrer-Team steht in den kommenden Wochen nun die Durchforstung der Lehrpläne an, um Anhaltspunkte für die Bereiche Ökologie und Umwelt zu konkretisieren. Workshops sollen angeboten werden, Förderung bei Lernschwierigkeiten entsprechend den Neigungen und Begabungen der Schüler.

Wir wollen keine Öko-Freaks , aber die Schüler sollen erfahren, dass Bio für gezielte Bildung und Wissen steht.

Monika Groll, Schulleiterin


05.06.2007