Der Realität stellen

Am 24. Januar 2018 kamen Vertreterinnen und Vertreter von Grund-, Regel- und Gemeinschafschule zur Thematik „Integration im Schulalltag“ am TMBJS zusammen. Gäste waren unsere Referentin am TMBJS, Frau Köhler und Schulleiterin Ilka Hoffmann von der Geraer Grundschule „Am Bieblacher Hang“.

Die Grundschule „Am Bieblacher Hang“ ist in mehrerlei Hinsicht etwas Besonderes: Sie feiert als Plattenbauschule in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen und befindet sich in wesentlichen Teilen immer noch im Originalzustand. Es herrscht erheblicher Sanierungsstau. Ilka Hoffmann und ihr Team stellen sich dennoch jeder Herausforderung und im Besonderen der Integration von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache, wie es euphemistisch umschrieben heißt. Deren Quote an der Grundschule beträgt immerhin 46 Prozent und die Kinder kommen aus 22 Nationen. Gerade deshalb leisten die Lehrerinnen und Lehrer an der Grundschule Beachtliches: Vom Hausbesuch vor der Einschulung bis zur Nachbetreuung nach dem Verlassen der Grundschule. Dabei werden Bildungsübergänge von der Kindertagesstätte zur Grundschule und von dort aus zu Regelschule und Gymnasium aktiv gestaltet. Und als wäre das noch nicht genug, wird das Interesse an Berufen bereits frühzeitig durch lebendige Kooperation zwischen Grund- und Berufsschule geweckt. Diese Förderung wird übrigens allen Schülerinnen und Schülern zuteil, egal ob sie aus dem entlegensten Teil Asiens oder aus der Plattenbausiedlung, einem sozialen Brennpunkt, gleich um die Ecke kommen.

Soweit so gut?
Natürlich nicht: Verständigungsprobleme mit Eltern bei der Lösung schulischer oder organisatorischer Probleme müssen überwunden werden, die sonderpädagogische Förderung von Flüchtlingskindern hakt und hier und da gibt es Probleme mit Schulbummelei. Die Pfade, dem zu begegnen sind schwierig und harren einer deutlichen Vereinfachung. Auch ist die Zusammenarbeit von Schule mit weiteren beteiligten Behörden aufreibend, da viel zu kompliziert gestaltet.

Es gilt wie so oft: Das Gesamtpaket der Rahmenbedingungen muss stimmen!

Auf die Frage, wie sie Erfolg an ihrer Grundschule messe, antwortet Ilka Hoffmann: „Erfolg ist, kein Kind zu verlieren. Viele kommen aus schwierigen Verhältnissen. Ihr Interesse an Schule und am Lernen zu erhalten und zu sehen, wie sie sich auch über Grundschule hinaus entwickeln, ist für mich Erfolg.“