Sommer-Feriengruß

Quellenangabe: prspics / Piqza.de

Liebe Eltern,
sehr geehrte Bildungsinteressierte,

Das Schuljahr ist am Ende – wir sind es noch lange nicht.
Unsere Kinder und Jugendlichen erhalten Leistungsbewertungen für das abgelaufene Schuljahr. Bei unserer Landesregierung verhält es sich ähnlich, auch hier geht es auf das Ende der Legislaturperiode zu – Verlängerung ungewiss. Welche Leistungsbewertung geben Sie dem Landesgesetzgeber in Sachen Bildung? Die Ausgangslage war ja denkbar ungünstig, der Anspruch dagegen sehr hoch.

Bekommen haben wir ein neues Schulgesetz, das jedoch erst ab 2020 in Kraft tritt. Dann stoßen Anspruch und Umsetzung aufeinander. Bis es soweit ist, wird im Landtagswahlkampf noch genügend Kritik geäußert werden.

In Sachlichkeit sollten wir uns im Umgang mit den Zeugnissen unserer Kinder üben. Unsere Fehlerkultur misst den Menschen regelmäßig an Dingen, die er nicht kann. Besser wäre es, ihn anhand dessen aufzubauen, was er zu leisten vermag. Lebenslanges Lernen heißt, ein Leben lang motiviert zum Lernen zu sein. Stellen wir uns also besser die Frage, wie wir zum Lernen stehen, welche Vorbildwirkung wir selbst für unsere Kinder haben, statt sie für die Defizite zu schelten.

Was erwartet uns im kommenden Schuljahr?

Der 39. Landeselterntag kommt mit großen Schritten auf uns zu. Nutzen Sie die Gelegenheit, am 28.09.2019 im Thüringer Landtag zum Thema „Thüringen im Zeichen der Landtagswahl – bildungspolitische Schwerpunkte der Parteien“ Informationen aus erster Hand zu erhalten.

Die Personalgewinnung wird uns auch im kommenden Schuljahr weiter beschäftigen. Ob wir über eine allgemeine Landesstrategie hinauskommen oder jeder zusehen muss, wo er bleibt, wird sich bald zeigen. Es darf als Tatsache gelten: Entwickeln sich die Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten unterdurchschnittlich, wird sich das auf die Entwicklung der Region nachteilig auswirken. Zeit zum Agieren, statt immer nur reagieren zu müssen.

Handeln ist auch bei den Schulbau- und Raumprogrammempfehlungen in Thüringen gefragt, nicht nur hinsichtlich der Frage nach der baulichen Gestaltung in Fragen des gemeinsamen Unterrichts. Die Form folgt der Funktion, das ist eine Binsenweisheit. Wir werden mit den aktuell noch gültigen Empfehlungen des vor- und vorvorigen Jahrhunderts kaum die Herausforderungen des Heute meistern. Das betrifft auch die Anforderungen an den Ausbau von Ganztagsschulen, die übrigens gerade ihren 50. Geburtstag feiern dürfen.

Ganz aktuell liefert eine Studie der Bertelsmann-Stiftung ein gleichermaßen einleuchtendes wie ernüchterndes Fazit: Die Haltung der Erwachsenen ist entscheidend für das Aufwachsen und die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen. Nicht gefragt oder übergangen zu werden, hindert Kinder und Jugendliche daran, sich zu engagieren. Gesellschaft lebt vom Engagement. Zeigen Sie also Haltung.

Und damit zum Schluss:
Laut dieser Studie ist der größere Teil der Kinder und Jugendlichen zufrieden mit dem Umfang an Zeit, den ihre Eltern für Sie aufbringen.

In diesem Sinne schenken sie sich und ihren Kindern das Wertvollste – Zeit und Liebe.

Die Landeselternvertretung wünscht erholsame und spannende Ferien.