Die Schulen bleiben so lange wie möglich geöffnet – und das ist gut so. So gerät die ohnehin fragile Bildungsgerechtigkeit nicht noch weiter in Schieflage. Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen ist abgesichert, Eltern können weiterhin ihrer Arbeit nachgehen.
So weit, so gut.
Doch angesichts massiv steigender Infektionszahlen müssen unbedingt Maßnahmen ergriffen werden, um den Gesundheits- und Arbeitsschutz auch in den Schulen im Blick zu behalten.
Die Thüringer Landeselternvertretung fordert:
1. Konsequente Umsetzung des bewährten Ampelsystems.
Hier ist es wichtig, sich an allen Einrichtungen an die Festlegungen des Ampelsystems zu halten und bei verschärftem Infektionsgeschehen direkt zu reagieren. Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass Kinder keiner unnötigen Gefahr ausgesetzt werden. Regelungen sind auf Schulebene schlüssig zu kommunizieren.
Bei der Anordnung einer Quarantäne sind immer auch die Personen im Haushalt mit einzubeziehen. Quarantäneregeln für Kinder innerhalb des häuslichen Umfeldes lehnen wir ab.
2. Schnellstmöglicher Einsatz von wirksamen Luftfilteranlagen in Räumen, in denen effektives Lüften nicht praktikabel oder nicht möglich ist.
Es gibt viele verschiedene Lösungen, die hier zum Einsatz kommen können. Wichtig ist, dass den Schulträgern schnell Mittel zur Verfügung gestellt werden, um solche Anlagen nachzurüsten.
3. Bessere Organisation des Schülertransports.
Thüringenweit erleben wir überfüllte Schulbusse – hier sind die Schulträger in der Pflicht, mehr Fahrzeuge anzufordern, ggf. nach Schulen getrennt, um auch im Schülertransport Hygienevorgaben durchsetzen zu können.
4. Konsequente Vorbereitung der Ampelstufe Rot, falls dies nötig sein sollte.
Sollten Schulen aufgrund des Infektionsgeschehens geschlossen werden, müssen bereits Pläne zum Aufrechterhalten des Kontakts zu den Familien und für häusliches Lernen bereitstehen.
5. Pooltests auch an Schulen.
Um Schulen möglichst lange geöffnet halten zu können, kann das Infektionsgeschehen innerhalb der Schule durch Pooltests überwacht werden. Dazu sind jedoch klare Regeln notwendig, ab welcher Risikostufe im schulischen Umfeld solche Tests durchgeführt werden.
6. Transparente Kommunikation mit allen Beteiligten.
Regeln lassen sich nur umsetzen, wenn die Betroffenen auch verstehen, warum sie ergriffen wurden. Das Verständnis der Eltern setzt eine umfassende und transparente Kommunikation sowie ein sinnvolles Regelwerk voraus.