Best-Practice-Ideen aus der Pandemie:

Der Virtuelle Schüler: Wenn der Computer in der 2. Reihe sitzt

»Heute bleibe ich zu Hause und lasse mich von meinem Laptop in der Schule vertreten.« – Wer hat sich noch nicht gewünscht, morgens jemanden anders in die Schule zu schicken, um nicht aus dem Haus zu müssen? … Vor der Pandemie zumindest.

Inzwischen haben wir viel zu oft erlebt, dass Kinder nicht direkt am Unterricht teilnehmen können –  Wechselunterricht und Quarantänen haben dafür gesorgt.

Wenn Klassen zur Hälfte in Präsenz unterrichtet werden müssen, während die andere Hälfte zu Hause Aufgaben bekommen muss, steigt der Aufwand für Lehrerinnen und Lehrer immens. Auch der Unterricht ist nicht derselbe, wenn die Hälfte der Klasse fehlt.

Genau in einer solchen Situation entstand die Idee des Virtuellen Schülers – sie ist ebenso einfach wie wirkungsvoll – und wurde in Ilmenau an der Goetheschule getestet.

Anstelle eines Schülers oder einer Schülerin »sitzt« ein Laptop, ausgestattet mit extra Webcam und Konferenzmikrofon, im Klassenraum. Darauf läuft eine Videokonferenz, über die der Rest der Klasse am Unterricht teilnehmen kann. Zwischenrufe der Schülerinnen und Schüler von zu Hause sind nun ebenso in der Klasse zu hören, wie Tafelbild und Unterrichtsgespräche aus dem Klassenraum nach Hause übertragen werden.

Und das Beste: Betreut wird der Virtuelle Schüler von »echten« Klassenkameraden, die kurz auf dem System trainiert wurden und den virtuellen Kollegen sogar beim Raumwechsel mitnehmen können. Der Zusatzaufwand für Lehrkräfte ist faktisch vom Tisch.

Die LEV findet: Nachahmenswert! Denn auch nach der Pandemie ist der Virtuelle Schüler sinnvoll, wenn mal nicht alle in der Schule sein können.

(Details zu dem Projekt, zur Technik, zu den Tests und zum Einsatz im Schulalltag finden Sie im beiliegenden Dokument.)

Weitere Informationen:

Claudia Koch

Elternsprecherin Goetheschule Ilmenau

und Landeselternvertretung