Eigentlich hätte es längst beschlossen sein sollen – doch wie so vieles ist auch das Schulgesetz den spannenden Mehrheitsverhältnissen im Thüringer Landtag zum Opfer gefallen. Bei unseren Arbeitsbesuchen in den einzelnen Fraktionen konnten wir jedoch durchaus Mehrheiten für einige Punkte ausmachen, die für die Schülerinnen und Schüler von großer Bedeutung sind.
- Pädagogische Assistenzen: Ohne gesetzliche Grundlage können diese wichtigen Kräfte zur Unterstützung in den Schulen nur befristet und ggf. auf nicht besetzte Lehrerstellen eingestellt werden. Dabei werden sie von Schulen stark nachgefragt, nehmen Druck aus dem System und bereichern die Arbeit in den Schulen.
Schulen brauchen Unterstützung und Planungssicherheit – und mehr Personal. - Mehr Schulsozialarbeit – in allen Schularten. Das neue Schulgesetz sieht einen Zuwachs an Mitteln für Schulsozialarbeit vor. Ebenso ist Schulsozialarbeit bisher nicht an allen Schulen möglich. Dabei ist Schulsozialarbeit angesichts der wachsenden Diversität unter den Schülerinnen und Schülern ein wichtiger Baustein, um jedem Kind gerecht werden zu können.
Schulen brauchen dringend Entlastung – multiprofessionelle Teams mit integrierter Schulsozialarbeit sind ein Muss. - Digitalisierung: Noch immer sind digitale Unterrichtsformen nicht rechtssicher. Davon hängen u.a. Fragen der Lernmittelfreiheit, des Datenschutzes und der Unterrichtsform ab.
2024 muss digitaler Unterricht gesetzlich geregelt sein! - Schulbesuch außerhalb Thüringens: Kooperationen, die bisher über die Landesgrenzen hinweg bestehen, müssen endlich gesetzlich geregelt werden.
Landesgrenzen dürfen einem Schulbesuch nicht im Wege stehen. - G9 für Spezialgymnasien: An den Spezialgymnasien für Sport und Musik haben sich Schulversuche bewährt, um den Schülerinnen und Schülern, die lange Trainings- und Übungszeiten absolvieren, mehr Zeit bis zum Abitur zu geben. Diese müssen in ein Gesetz gegossen werden.
Die Spezialgymnasien bereichern die Schullandschaft und brauchen Unterstützung!
Die LEV fordert die Fraktionen im Landtag auf, die genannten Punkte zeitnah zur Abstimmung zu bringen – es geht nicht um Parteiinteressen, sondern um unsere Kinder!