Nachlese 25. Landeselterntag

Protokoll 25. Landeselterntag „Gemeinsamer Unterricht – Chance oder

Belastung“ in Bad Berka, 07.05.2011

Grußwort des gemeinsamen Vorsitzenden der LEV Thüringen, Roul Rommeiß

– Dank an die Organisatoren des ThILLM

– Begrüßung des Ehrengastes Frau Prof. Dr. Vernooij, des Direktors des ThILLM Herrn Dr. Jantowski, des Bürgermeisters der Stadt   Bad Berka Herrn Liebetrau, der Referentinnen und Referenten des TMBWK sowie verschiedene Referats- und Abteilungsleiter

– Begrüßung der anwesenden Medienvertreter

– Begrüßung des ehemaligen Vorsitzenden der LEV Herrn Grimm

– kurzer Abriss der Tagesthemen

– einleitende Worte

Grußwort des Bürgermeisters der Stadt Bad Berka, Thomas Liebetrau

– kurzer Abriss der Geschichte des Hauses

– seit 1992 beherbergt es das ThILLM

– mit 2,2 Mio € Umlage finanziert die Stadt das Schulwesen ohne selbst Schulträger zu sein

– positive und negative Aspekte der Bildungspolitik in Bad Berka

Grußwort des Direktors des ThILLM, Dr. Andreas Jantowski

– Zitat: „Wir brauchen gemeinsames Lernen und wir brauchen individuelle Förderung.“

– Fabel „Die Schule der Tiere“:

Es gab einmal eine Zeit, da hatten die Tiere eine Schule. Der Unterricht bestand aus Rennen, Klettern, Fliegen und Schwimmen, und alle Tiere wurden in allen Fächern unterrichtet. Die Ente war gut im Schwimmen, besser sogar als der Lehrer. Im Fliegen war sie durchschnittlich, aber im Rennen war sie ein besonders hoffnungsloser Fall. Da sie in diesem Fach so schlechte Noten hatte, musste sie nachsitzen und den Schwimmunterricht ausfallen lassen, um das Rennen zu üben. Das tat sie so lange, bis sie auch im Schwimmen nur noch durchschnittlich war. Durchschnittliche Noten waren aber akzeptabel, darum machte sich niemand Gedanken darum, außer: die Ente. Der Adler wurde als Problemschüler angesehen und unnachgiebig und streng gemaßregelt, da er, obwohl er in der Kletterklasse alle anderen darin schlug, darauf bestand, seine eigene Methode anzuwenden. Das Kaninchen war anfänglich im Laufen an der Spitze der Klasse, aber es bekam einen Nervenzusammenbruch und musste von der Schule abgehen wegen des vielen Nachhilfeunterrichts im Schwimmen. Das Eichhörnchen war Klassenbester im Klettern, aber sein Fluglehrer ließ ihn seine Flugstunden am Boden beginnen, anstatt vom Baumwipfel herunter. Es bekam Muskelkater durch Überanstrengung bei den Startübungen und immer mehr „Dreien“ im Klettern und „Fünfen“ im Rennen. Die mit Sinn fürs Praktische begabten Präriehunde gaben ihre Jungen zum Dachs in die Lehre, als die Schulbehörde es ablehnte, Buddeln in den Unterricht aufzunehmen. Am Ende des Jahres hielt ein anormaler Aal, der gut schwimmen und etwas rennen, klettern und fliegen konnte, als Schulbester die Schlussansprache.

– Argumente der letzten Wochen waren „zu schnell“, „zu viel“ und „zu wenig ausgestattet“

– noch ein Beispiel aus der Märchenwelt: „Das Märchen vom Tröglein“ der Gebrüder Grimm

Gastvortrag „Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule – Qualität vor Quantität ?!, Frau Prof. Dr. Monika Vernooij

– der Vortrag ist als pdf-Datei diesem Protokoll beigefügt

Kaffeepause

Podiumsdiskussion

Frau Prof. Dr. Monika Vernooij – Dipl.-Psychologin, Dipl.-Pädagogin, Psychotherapeutin/Psychoanalytikerin, Inhaberin des Lehrstuhls Sonderpädagogik I (Beeinträchtigungen im Lernen/Verhalten) an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Frau Susanne Rusche              – Referentin im TMBWK

Herr Frank Gräf                           – Mitglied der LAG „Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen“

Herr Hartmut Kaczmarek          – stellv. Chefredakteur und Chefreporter der TLZ

Frau Viola Helm                          – Landesfachberaterin zur sonderpädagogischen Förderung im Förderschwerpunkt Lernen

Herr Stefan Nüßle                      – LES der FÖS

Herr Dr. Paul Brockhausen      – Beauftragter für Menschen mit Behinderungen im TMSFG

Einleitende Worte durch den Moderator Hartmut Kaczmarek.

Gründung Beirat aus Vertretern von Lehrern, Eltern, Schülern und Sozialverbänden im TMBWK

1. Herr Nüßle-Kernkritik am Vorgehen des TMBWK in Sachen GU: als LES der FÖS Auftrag dieser Eltern, gemeinsam in der LEV alle Kinder zu beachten, auf Grund der Situation ein Eckpunktepapier entwickelt, Gesamtkonzept verpflichtend angemahnt, GU vernünftig untersetzt , gute und weniger gute GU bzw. FÖS, Gründung des Beirates ist der richtige Weg; zwei Kinder im FÖS, hier bestmögliche Betreuung, keine Abschiebung; Eltern sollen selbst entscheiden können, wo das Kind beschult wird

2. Herr Gräf-persönlicher Rückblick auf emotionale Debatte unter Bezug auf das Positive im GU: selbst Kinder im GU, die Tür ist offen und wir müssen endlich durchgehen, eigenes Kind mit Down-Syndrom hat riesige Fortschritte im GU gemacht, Prozess muss auch nach Klasse 4 fortgesetzt werden, gesetzliche GL ist vorhanden, Rahmenbedingungen müssen nach und nach geschaffen werden im laufenden GU; Eckpunktepapier begeistert nicht, verzögert den Übergang, ist keine Lösung; soziale Integration hat von Beginn an funktioniert (hätte in FÖS nicht funktioniert)

3. Frau Helm-Tempo im GU bzgl. der Rahmenbedingungen, Mindeststandards und Mindestanforderungen: LK am FÖS Lernen und Verhalten, schwierig Standards festzulegen, konkrete Situation anschauen, breiter Konsens der Anwesenden ist positiv, wir haben eine schöpferische Ungeduld

4. Herr Dr.Brockhausen-Standpunkt zum Beirat im Ministerium: GU gibt es schon einige Jahre in Thüringen (Thüringer Gleichstellungsgesetz, 2005), UN Konvention ist zusätzlicher Anschub weiter zu machen, Vorschlag zum runden Tisch mit allen Beteiligten, Beirat ist besser zur ständigen und weiterführenden Beratung mit dem Ziel belastbarer Ergebnisse, Prozess einer Entwicklung über Jahre wegen der unterschiedlichen Anforderungen zur Realisierung GU, LK bereits in der Ausbildung vorbereiten, Schulen entsprechend einrichten, vorhandene LK entsprechend befähigen und mitnehmen

5. Frau Helm-Hauptpunkt der Kritik der Lehrer bgzl. der „Überstülpung“, personellen und sächlichen Voraussetzungen: das schafft keine Schule allein, Beirat zwingend notwendig wegen der gemeinsamen Beratung, Heterogenität der LK birgt Risiken, Lösungsfindung ist das Schlüsselwort, gemeinsam mit Schülern und Eltern im Gespräch bleiben, Moderator im Gespräch notwendig

6. Frau Rusche-Beirat greifbares Ergebnis? Weitere Schritte im TMBWK?: subjektive Empfindung aller Beteiligten, entweder zu schnell und mit der Brechstange oder zu langsam, Lernziel GU schon vor 2003 in Thüringen, Schub zu GU bei Lehrerkonferenz in 2007 durch Prof. Goebel (ehem. Kultusminister), Steuergruppen an den SSA entstanden für beide Arten der Beschulung (GU und FÖS), Konzepte entwickelt, war Leiterin solch einer Steuergruppe (Altenburger Land, Gera, Greiz), Steuergruppen arbeiten heute noch regional (Jugendamt, Sozialamt, SSA und Schulträger arbeiten gemeinsam mit Eltern und Vertretern der FÖS), Rahmenbedingungen zu sichern ist Aufgabe der Steuergruppen, personelle Ausstattung der Schulen wird ebenfalls von Steuergruppe gesichert; auch heute geht diese Arbeit nicht immer reibungslos, AG für GU seit Dezember 2010 am TMBWK (Einsatz und Fortbildung des Personals, Ausgestaltung der FÖZ, Beratung mit den Wissenschaftlern), FÖZ werden in Thüringen nicht geschlossen, FÖZ müssen sich den Gegebenheiten anpassen, Netzwerkarbeit betreiben

7. Frau Prof.Dr.Vernooij-Entwicklung von Thüringen im bundesweiten Vergleich: schwierig, nicht alles ist öffentlich in der Planung; Saarland und Bremen schon in den 80er Jahren sehr fortschrittlich; Schleswig-Holstein hat FÖZ erhalten und für bestimmte Gruppen GU angeboten; Entwicklung in Bremen traf auf Widerstand der Eltern, durch Wegzug aus Stadtstaat haben Eltern Problem gelöst und in Niedersachsen die Kinder zur Schule geschickt; NRW versucht FÖZ zu erhalten und umzubauen, Prozess noch nicht sehr weit, Einführung der Gemeinschaftsschule will evtl. GU integrieren; Bayern noch in den Kinderschuhen, Integrationsklassen, Rahmenbedingungen super, 14 Kinder (max. 4-5 mit Förderbedarf), sächliche Ausstattung hervorragend; Entwicklung in Thüringen modellhaft wegen der Transparenz, langfristig gutes System möglich

8. Frau Prof. Dr.Vernooij-Finanzen spielen welche Rolle: es sah so aus, das Sparen wichtiger war als Bildungsförderung; Landesregierung ist am Umdenken; Kinder sind unser Kapital und dürfen nicht Sparzwängen und Ideologien geopfert werden

9. Frau Rusche-zum „Nulltarif“: Aktionsplan des Sozialministeriums alle Ministerien einzubinden um Inklusion zu leben, Aufträge an die Ministerien zum Agieren, personelle Ausstattung der Schulen in den Schulamtsbereichen unterschiedlich, „Ressourcenetikettierungsdilemma“ (Rucksacklehrkräfte mit nur wenigen Stunden an den Schulen), jetzt halbe Stelle im Bereich L-S-V an den Schulen, bei manifesten Behinderungen werden die Stunden an das Kind „gebunden“

10. Herr Nüßle-FÖS, Geld und Personal: Umsetzung der Verwaltungsvorschrift ist positiver Schritt, FÖS stehen hier an erster Stelle, keine Kürzung der Stundenkontingente gewollt an Schulen, die schon länger im GU tätig sind

11. Frau Helm-FÖS, Geld und Personal: 1999 im GU an Regelschule, Ursachenforschung an der FÖS zum Verbleib der Kinder, 3 Std. mit einem Pädagogen an einer Schule in der Woche ist Schwachsinn, jetzt alle Kinder an Grund- und Regelschulen im GU und nur noch temporäre Schülergruppen

12. Herr Gräf-neue personelle Regelungen: die Regelung mit der halben Stelle für Eltern angenehm, bessere Kommunikation möglich

13. Herr Dr.Brockhausen-guter Weg?: ja, große Gesprächsbereitschaft auf allen Seiten,Entstehung Gesamtkonzept und dann auch Gesetz (mehrjähriger Prozess), Entwicklung ist da, Kommunen sind in den Beratungskreis einzubeziehen, Rolle der FÖZ muss klar sein, Kinder lernen gut von- und miteinander, der Entwicklung nicht verweigern

14. Herr Nüßle, Frau Rusche-Anmeldung der Kinder, Streitpunkt ausgeräumt?: Wahlrecht der Eltern muss bleiben, Diskussion wird bleiben, ist aber insoweit entschärft, dass Einschulung an FÖS erfolgen kann, ständige Evaluation notwendig

15. Fragen aus dem Publikum zu den Themen:

– Stellenzuweisung an den Schulen unterschiedlich

– im Beirat nicht die Eltern der freien Träger vergessen; freie Träger leben bereits den GU; hohe Normen durch das TMBWK gefordert

– Anmeldung am FÖS im Gesetz verankert, Wahl der Eltern in Sitzung mit TMBWK verneint; Bestandteil des Gutachtens ist der Lernort des Kindes, Anmeldung und tatsächliche Beschulung erfolgt nicht unbedingt an der gleichen Schule

– Rahmenbedingungen im GU sollen gleich denen im FÖS sein bei der Personalzuweisung, Gesamtschulkonzept muss im Vorschulbereich beginnen

Mittagspause

Grußwort Minister für Bildung Wissenschaft und Kultur Christoph Matschie

– Diskussion über Schule mit viel Herzblut in den letzten Wochen geführt

– wichtig ist ein Ergebnis der Debatte in den wichtigsten Fragen, mit dem alle leben können

– GU wird uns noch über mehrere Jahre beschäftigen

– Kinder müssen in der Mitte der Gesellschaft aufwachsen können, alle Beteiligten sollen sich in der Entwicklung wieder finden

– TLV und GEW bemängeln die unzureichende personelle Ausstattung der Schulen

– Zitat: „Ich werbe dafür, dass wir diesen Prozess gemeinsam voranbringen!“

– Prozess muss ständig begleitet werden

– Beirat mit allen Vertretern, die mit GU zu tun haben, wird geschaffen, um Lösungen zu entwickeln

– Verbesserung der sonderpädagogischen Begutachtung, personelle Ausstattung wird verbessert, feste AP zugeordnet (halbe Stelle), Angebote der Begleitung verbessern und stärken (Ämter, Kommunen, Steuergruppen)

– Debatte zur Schulordnung war durchaus von Missverständnissen geprägt, Diskussion auf der HP des TMBWK öffentlich geführt, Großveranstaltung mit den Lehrkräften in der Messe Erfurt, 380 schriftliche Stellungnahmen, Auswertung erfolgt

– Entscheidungen werden vorbereitet (altersgemischte Schuleingangsphase bleibt freiwillig in der Entscheidung der Schule; verbale Leistungsbewertung zu den Zeugnissen mit Bericht zur Lernentwicklung, der die Noten beschreibt und die Kompetenzen der Schüler beleuchtet, Kompetenzbögen fließen ein)

– weitere Punkte werden diskutiert; Versetzungsentscheidung – an welcher Stelle wird sie getroffen, Sitzenbleiben soll bestehen bleiben (Doppelklassen in den Lehrplänen) am Ende der Doppelklassen, Zurückstufung erfolgt nur in die vorherige Klasse; 300 Sitzenbleiber/ Jahr in Thüringen; freiwillige Klassenwiederholung jederzeit möglich; Lernstandsbericht soll Entwicklung aufzeigen und die Förderung festlegen, dass das Klassenziel erreicht wird

Frage- und Antwortrunde

Frau Fuhrmann: FÖS als Durchgangsschule zur Vorbereitung auf den GU? Eigene Kinder gehen auf FÖS und brauchen das auch bis zum Abschluss. FÖS werden nicht abgeschafft. Im GU gibt es für viele Kinder die Möglichkeit besser in die Gesellschaft integriert zu werden. Die besten Bedingungen für jedes Kind sind im Gutachten verankert.

Herr Grimm, Herr Rommeiß: Pläne zur Inklusion sind SSA integriert, wie schaffbar? Mitwirkungsgremien leben von Engagement, aber nicht zu finanziellen Lasten der Eltern. Wird der Haushalt erhöht? SSA werden durch Struktur insgesamt gestärkt. Durch Reduzierung von 11 auf 5 werden personelle Ressourcen frei. Steuerungsgruppen an den SSA ebenfalls involviert. Damit sind die SSA vernünftig abgesichert. Unterstützung auch durch den neuen Beirat geplant. Sorge zur aktuellen Haushaltsberatung, solche Gremien sind beliebtes Instrument der Finanzministerien zur Einsparung, Debatte dazu läuft, Hoffnung das Haushalt gestärkt wird, Entscheidung fällt der Landtag.

Herr Gräf: Schaffung von LES der Kinder im GU möglich? Dazu wird es Beratung geben und evtl. Rahmenbedingungen schaffen in Zusammenarbeit mit der LEV. Tür zur LEV ist offen. GU ist nicht Kernaufgabe der LES der FÖS. Bitte auf die LEV zukommen, es gibt kein Entweder Oder. Frau Merkel: Enden die FÖS in einer Resteschule? Warum kann der GU nicht an die FÖS kommen? Ziel

des GU Kinder in der Mitte der Gesellschaft aufwachsen zu lassen. Sogenannte „umgekehrte Inklusion“ ist nicht der gangbare Weg. Weiterentwicklung der FÖS ganz wichtig. Beste Situation für das einzelne Kind schaffen. Verschiedene Schularten an einem Standort sind durchaus möglich.

Herr Rathnau: Gibt es in Thüringen für Eltern ein Wahlrecht, an welcher Schule sie ihr Kind anmelden dürfen? Nicht mit ja oder nein zu beantworten. Prozess der Begutachtung unter Bezug der Eltern, dann Entscheidung des SSA über Beschulung des Kindes. Wir wollen nicht gegen den erklärten Elternwillen Kinder an die jeweils verkehrte Schule schicken. Elternwillen wird ernst genommen. Bei anderen Fällen bitte Information an Herrn Matschie geben. §121 der Thüringer SchulO sagt die Anmeldung an einer FÖS aus. Die Anmeldung ist den Eltern überlassen. FÖS in freier Trägerschaft schreiben das Gutachten selbst. An staatlichen FÖS entscheidet der Schulleiter mit dem Gutachten über den weiteren Weg, an der staatlichen Grundschule entscheidet das SSA über den weiteren Bildungsweg. Differenzen werden über die Aufnahmekommission geklärt (im Gesetz verankert).

Frau Möbius: GU auch für Hochbegabte und „normale“ Kinder. Wie ist und wird der Lehrer auf Begabungen vorbereitet? Unterricht ist grundlegend und kommt als Erstes beim Schüler an. Fort- und Weiterbildungen für LK, um sich auf Herausforderungen vorbereiten. Lehrer müssen lernen, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Schüler arbeiten vermehrt in Lerngruppen, welche den Schülern durchaus mehr helfen, den Unterrichtsstoff zu begreifen. Altersmischung in den Lehrkollegium stimmt nicht mehr. Einstellungen erst ab 2014 möglich.

Herr Senier: Ausbildung der LK auf Sonderpädagogik? Ist bereits Bestandteil der Ausbildung. Es werden auch Praktika absolviert.

Frau Theben: Wie gehen die LK jetzt mit den Anforderungen um und nicht erst in zwei Jahren? Es gibt auch viele ältere Kollegen, die sich mit der Thematik befassen und sich dort auch engagieren. Veranstaltungen in den Schulen vor Ort durchführen. Auch jetzt schon Sonderpädagogen vor Ort in den Schulen zur Unterstützung in der Diagnose und in der Unterrichtsführung.

Herr Grimm: Macht der Zwang zur Weiterbildung Sinn? Nicht wirklich, denn Absitzen von Weiterbildungen bringen ebenfalls nichts. Diskussion muss in den Schulen erfolgen, Kollegium muss sich selbst verpflichten. Wenn Schulkonzept als Grundlage ist, sollte der Direktor in Abstimmung mit der Lehrerkonferenz gezielt für den Bedarf und dem konkreten Stand des Lehrers Fortbildungen anordnen können.

Frau Krech: Betreuungskonzept an FÖS? Mehr Kinder im GU folgen weniger Stunden an FÖS. Als Nachmittagsangebot gibt es gesetzlich verpflichtend nur den Grundschulhort. An anderen Schulen sind es außerunterrichtliche Angebote. Betreuung über die Pflichtzeit hinaus muss im Einzelfall regional geklärt werden. Betreuungsangebot in den FÖS wird nicht gekürzt.

Frau Storch: Schulbegleiter im Rahmen der Doppelklassen für zwei Jahre festgelegt? Nein

Frau Trosdorf: Wie ist die Situation an den staatlichen FÖS, um Tagestherapien sicher zu stellen? Problem bestand. Jetzt Therapien an Schulen möglich auf Rezept der Kassen. Wie das bei freien Trägern gehandelt wird, ist keine Aussage möglich. Einzelfälle auch hier speziell klären.

Herr Heckmann: Kompetenzforum im Internet für Eltern von Förderschülern? Sinnhaftigkeit ist nichtbelegt. Der direkte Kontakt mit der Schule ist zu bevorzugen.

Herr Rommeiß: Schulordnung – Ist angedacht, das es den Lernentwicklungsbericht für alle Kindergeben wird oder nur für Kinder mit Defiziten? Für alle Kinder gibt es den Lernstandsbericht zusammen mit den Zeugnissen. Die sogenannten Förderpläne werden nochmal hausintern diskutiert. Es muss einen begleitenden Prozess im Schuljahr geben. Spezielle Förderpläne für spezielle Förderungen werden gebraucht (Defizit und Hochbegabung) und erstellt. Im Elterngespräch werden alle Inhalte des Lernstandsberichts erläutert und kann von den Eltern geprüft und eingefordert werden.

Widerspruch der Individualisierung des Unterrichts entwirren? Wochenstundenplan soll der individuellen Entwicklung gerecht werden. Schulen müssen lernen, mit der individuellen Förderung umzugehen. Arbeitsbelastung der Lehrer wird streckenweise zu stark, wird jedoch mit den Jahren der Umsetzung besser. In der neuen SchulO gehen wir mit dem richtigen Schrittmaß streckenweise voran. Kapazitäten für die Lehramtsanwärter wird hochgefahren. Sitzenbleiben soll am Ende der Doppeljahrgänge nur für sogenannte Leistungsverweigerer gelten.

Anregung Herr Rommeiß: Durch Schulamtsstrukturreform werden die Kreiselternvertretungen nach jetzigem Recht auf 5 reduziert. Damit ist eine gute Mitwirkung der Eltern nicht mehr gegeben. Wir regen an, die Wahl der Kreiseltern auf politischer Kreisebene zu belassen.

Frau Krech: Unterrichtsausfall wegen Krankheit, gibt es die Möglichkeit, Referendare mit Sachgrund auf Zeit befristet dafür einzustellen? Erst muss das SSA Lehrkräfte aus dem Überhang zu nutzen. Das Andere ist nicht möglich.

Verabschiedung

Vortrag Frau Prof. Vernooj – Thema: „Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule—Qualität vor Quantität?!“

hier PDF zum Downloaden….

Bilder zum 25. Landeselterntag

hier …….