Herbstplenartagung des Bundeselternrates

Herbstplenartagung des Bundeselternrates

Resolution

Herbstplenartagung 2011 des Bundeselternrats

BER Resolution Unterrichtsqualität als PDF (2011-11-20 200kB)

Gestaltung von hochwertigem Unterricht: Auf den Lehrer kommt es an

Unterricht ist hochwertig, wenn jedes Kind die Chance hat, alle seine Fähigkeiten und Anlagen ohne Druck und Angst optimal zu entwickeln. Hochwertiger Unterricht bietet durch die Vielfalt der Aufgaben und die Unterschiedlichkeit der Kinder eine Fülle von Lernanreizen. Jedes Kind hat Begabungen. Hochwertiger Unterricht macht etwas daraus.

Hochwertiger Unterricht vermittelt nicht Stoff, sondern entwickelt Kompetenzen. Das gilt für soziale Kompetenzen wie Zuverlässigkeit und Selbstvertrauen, Kritikfähigkeit und Hilfsbereitschaft. Es gilt erst recht für fachliche Kompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen bis zur Fähigkeit, konkrete Alltagsprobleme selbstständig zu lösen oder über ethische Fragen zu diskutieren.

Hochwertiger Unterricht fördert individuell. Das bedeutet nicht, für jedes einzelne Kind ein eigenes Lernprogramm mit speziellen Aufgaben zu entwickeln. Es bedeutet, Aufgaben mit möglichst vielen unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten anzubieten, damit jedes Kind eine Lösung findet, die seiner Leistungsfähigkeit entspricht. Lernerfolg ist für jedes Kind wichtig, weil Erfolg motiviert.

Die Qualität des Unterrichts steht und fällt mit der Lehrerin oder dem Lehrer. Kompetenzorientierter Unterricht ist nichts für Einzelgänger. Er gelingt nur im Team und wenn die ganze Schule dahintersteht. Die nationalen Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz erfordern, Unterrichtsziele anders zu denken und zu formulieren. Es geht nicht nur darum, bis Weihnachten alle 26 Buchstaben des Alphabets durchzunehmen. Es geht darum, dass die Erstklässler im Dezember einen Wunschzettel schreiben können.

Kompetenzorientierter Unterricht erfordert eine entsprechende Haltung und einen neuen Blick auf das Lernen. Eltern müssen informiert und Lehrerinnen und Lehrer entsprechend ausgebildet sein. Der Bundeselternrat fordert:

  • Lehrer müssen mit Vielfalt umgehen können.
  • Die Lehreraus- und -fortbildung muss auf dem aktuellen Stand der Forschung sein.
  • Die Lehrerfortbildung muss verpflichtend sein und sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Kinder und der Lehrer orientieren.
  • Lehrer müssen unterschiedliche Unterrichtsmethoden kennen und anwenden können.
  • Die Unterrichtsqualität muss regelmäßig geprüft werden.
  • Alle Lehrer brauchen sonderpädagogische Grundkenntnisse.
  • Die sächliche, räumliche und personelle Ausstattung muss deutlich besser werden.
  • Lehrer müssen Verantwortung für das Lernergebnis „ihrer“ Kinder übernehmen.

Spätestens seit der ersten Pisastudie ist klar, mit welchen Zielen und Mitteln der Unterricht verbessert werden kann. Es ist höchste Zeit, diese Erkenntnisse in allen Schulen umzusetzen.

Rodgau, 20. November 2011

Neuwahlen in den Ausschüssen

Folgende Mitglieder der Thüringer Landeselternvertretung wurden in den Vorsitz der schulartbezogenen Ausschüsse gewählt

Peggy Katzer             Vorsitzende des Gymnasalausschusses
Sylke Wolf                  Vorsitzende des Grundschulausschusses
Michael Fischer        stv. Vorsitzender des Realschulausschusses
Frank Wenzel            stv. Vorsitzender des Berufsschulausschusses

Herzlichen Glückwunsch :-)