Pressemitteilung
Bildung der Thüringer Kinder als Spielball der Landespolitik
Thüringen belegt in den verschiedenen Bildungsstudien meist vordere Plätze. Darin könnten Eltern von zukünftigen Schulkindern eine gelungene Bildungspolitik der Thüringer Landesregierung sehen. In Wahrheit herrscht im Wahljahr 2014 jedoch Politkrieg zwischen den Koalitionspartnern CDU und SPD, wie aktuelle Meldungen belegen.
Im Doppelhaushalt ist die Schaffung von 400 neuen Lehrerstellen pro Jahr vorgesehen, um den Unterrichtausfall zu minimieren und die Vermittlung von Unterrichtsinhalten zu optimieren. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die CDU ging auf Ihrem Landesparteitag sogar noch einen Schritt weiter und beschloss ab der kommenden Legislatur sogar 500 neue Stellen für Lehrkräfte pro Jahr. Insofern ist es nachvollziehbar, dass die SPD als Koalitionspartner eine Kabinettsvorlage erstellt, die vorsieht, die 500 Lehrerstellen doch schon in diesem Jahr bereitzustellen, um so die dringend benötigte Lehrerreserve aufzubauen. Diese Vorlage haben die CDU-geführten Ministerien jedoch abgelehnt. Das ist für die Landeselternvertretung Thüringen unerklärlich, zumal die Begründungen der CDU zur Ablehnung noch mehr Fragen aufwerfen.
Finanzminister Voss verweist neben der unmöglichen Finanzierung der 100 zusätzlichen Stellen auf ungelöste Aufgaben des TMBWK. Hier nennt er strukturelle Details wie Mindestschülerzahlen für Klassen und Schulen oder Änderungen an der Stundentafel. Eine erneute Strukturdebatte sieht die Landeselternvertretung jedoch äußerst kritisch, denn im Moment sind noch nicht einmal die laufenden Aufgaben – wie z. B. die Schaffung einer Lehrerreserve – aus dem Koalitionsvertrag gelöst und doch werden schon neue „Baustellen“ aufgemacht. Ist das Wahlkampftaktik auf dem Rücken unserer Schülerinnen und Schüler? Sind die kleinen Grund-, Regel- und Förderschulen von Schließung bedroht und wäre das der finanzielle Einsparungsschlüssel für die neuen Lehrerstellen? Die Aussagen von Finanzminister Voss könnten von den Thüringer Eltern so verstanden werden.
Die LEV Thüringen fordert jedoch, die wohnortnahen Schulangebote zu erhalten und insbesondere die Regelschulen zu stärken. Dies würde im Übrigen auch dem CDU-Bildungsprogramm zur Stärkung der Regelschulen als Thüringer Oberschulen entsprechen. Des Weiteren fordern die Landeselternvertreter die schnellstmögliche Schaffung der angekündigten Lehrerreserve, denn noch immer fällt in Thüringen zu viel Unterricht aus.
Die Thüringer Landesregierung steht bei den Thüringer Schülerinnen und Schülern in der Pflicht, sonst könnten die nächsten Bildungsstudien eine herbe Enttäuschung werden.