Landeselternvertretung sagt Gesprächstermin mit AfD-Fraktion im Thüringer Landtag ab

Die Thüringer Landeselternvertretung hat auf ihrer gestrigen Sitzung beschlossen, einen auf den 28.02.2017 angesetzten Gesprächstermin mit der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag abzusagen. Den Originaltext unserer Absage finden Sie in der beigefügten Anlage.

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Reiche-Römuß

Pressesprecher LEV Thüringen

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Thüringer Landeselternvertretung vertritt als Mitwirkungsgremium die Interessen von Eltern, Schülerinnen und Schülern im Freistaat Thüringen seit mehr als 25 Jahren. Wir verstehen uns als überparteiliches Abbild eines breiten Teils der Thüringer Bevölkerung, lernen doch über 240.000 Kinder und Jugendliche in Thüringer Schulen.

Wir arbeiten mit Körperschaften, Vereinen, Stiftungen und politischen Parteien zusammen, um in den Angelegenheiten, die für Schule, Bildung und Erziehung von Bedeutung sind, wirken zu können. 

Das könnte uns nicht gelingen, wenn wir diejenigen Menschen, in deren Auftrag wir ehrenamtlich tätig sind, nach sozialem Status, Bildungsstand, Herkunft, Behinderung oder Geschlecht zu trennen und statusabhängig zu vertreten. So wie sich unsere kulturellen Wurzeln mit Schiller, Kant und Händel verbinden lassen, so sind sie doch auch geprägt von der  griechischen Demokratie, dem altrömischem Recht, dass bis heute Teile unseres Lebens regelt oder den arabischen Zahlen, die wir schreiben.

Abgrenzung, Rückwärtsgewandheit, das Schüren von Angst und Relativieren der jüngeren deutschen Geschichte sind unvereinbar mit unserem Handlungsfeld. Die „Dresdner Rede“ Ihres Parteivorsitzenden war gekennzeichnet von eben diesen Dingen. Das gefährdet nach unserem Dafürhalten den öffentlichen Frieden, das Zusammenleben der Menschen in Thüringen und macht ein Zusammenkommen im Interesse der von uns Vertretenen unmöglich.

Wir haben daher beschlossen, Ihr Gesprächsangebot zum 28.02.2017 abzusagen.

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Reiche-Römuß
– Pressesprecher LEV –

 

PDF: Absage an AFD